AbstractThe Sustainable Development Goals have attracted both defenders and critics. Composed of seventeen goals and 169 targets, the overly broad scope of the SDGs raises the question of whether there are priorities that need to be set within them. This essay considers the SDGs from the perspective of a "basic goods approach" to development policy, which takes a needs-based and basic-subsistence-rights view on policy priorities. It focuses on a subset of SDGs that directly address the provision of nutritious food, clean water, sanitation, health services, education services, and human security services. In doing so, it proposes a set of seven "basic development goals" and ten associated targets. It argues that this more focused approach can better protect basic rights, more effectively contribute to progress on human wellbeing, and make accountability more likely.
"Millennium development goals (MDGs) and sustainable development goals (SDGs) have significant implications for global development, in particular for African countries. This book seeks to assist Africa's policy makers and political leaders, MNCs and NGOs, plus its increasingly heterogeneous media landscape, to understand and better respond or negotiate the evolving development environment of the 21st century. In this collection of nuanced essays, the contributors interrogate the relationship between the MDGs and SDGs in key areas of African development to enhance our understanding and knowledge of the evolving nature of development. They address issues of governance, agriculture, south-south cooperation in a context of foreign aid, natural resource governance and sustainable development, export diversification and economic growth as well as emerging topics such as the internet of things or the sharing economy, climate change, conflict and non-traditional security. The varied, yet interlinked foci present a holistic overview of Africa's development aspirations, and ability to transform the SDGs' universal aspirations into local realities. This book will be of use to academics and students in Development Studies, Contemporary African Studies, Political Science, Policy Studies and Geography, and should also appeal to policy makers and development practitioners."--Provided by publisher.
"Zur 'Halbzeit' der Millennium Development Goals (MDGs) zeigt sich eine ernüchternde Bilanz für das subsaharische Afrika. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird keines der Ziele bis 2015 verwirklicht. Ständige Erneuerungen von Entwicklungshilfeversprechen werden nicht ausreichen, um die Vorgaben doch noch umzusetzen. Damit enttäuschte Erwartungen nicht zu negativen Auswirkungen für die Region führen, ist eine veränderte Sicht auf die MDGs notwendig. Auch wenn einige MDGs global durchaus eine Chance haben, umgesetzt zu werden, ist dies vor allem auf positive Entwicklungen in einzelnen Ländern zurückzuführen, wie starkes Wirtschaftswachstum und Armutsreduzierung in China und Indien. Die Länder des subsaharischen Afrika bilden dagegen das Schlusslicht bei der Erreichung der MDGs und verzeichnen sogar Rückschritte auf einzelnen Gebieten wie der Bekämpfung von HIV/Aids. In der Diskussion um die mangelnde Umsetzung der Ziele wird Folgendes vergessen: die Frage nach den Ursachen und möglichen Folgen zu hoher Erwartungen. Von 48 Ländern im subsaharischen Afrika sind 43 nicht 'on track', die MDGs bis 2015 erreichen zu können. Die Region weist noch immer weltweit die höchsten Armutsraten auf und kann nur in den Bereichen Grundschulbildung, Malariabekämpfung und Impfschutz sowie Geschlechtergleichheit geringe Erfolge vorweisen. Die mangelnde Umsetzung der MDGs wird oft darauf zurückgeführt, dass die Entwicklungshilfeversprechen der Industrieländer nicht erfüllt wurden. Hauptgründe für das Zurückbleiben des subsaharischen Afrika hinter anderen Entwicklungsländern scheinen jedoch eher die schwierige Ausgangslage der Region und die schwache Ausbildung der Institutionen zu sein. Damit die MDGs nicht zu einer Geschichte der Enttäuschungen in Afrika werden, ist ein veränderter Umgang mit ihnen notwendig. Die Konzentration auf zusätzliche finanzielle Mittel, um die MDGs zu verwirklichen, verstärkt unrealistische Erwartungen an den Entwicklungsprozess. Ein gegenseitiger Vertrauensverlust zwischen Geber- und Empfängerländern kann die Folge sein. Strukturelle Voraussetzungen und länderspezifische Leistungen dürfen gegenüber der Erreichung der Ziele nicht aus dem Blick geraten." (Autorenreferat)
Sustainable development goals (SDGs) are viewed as extension of millennium development goals (MDGs) and a post-2015 agenda to fight against poverty and hunger, while protecting human rights of people and ensuring inclusive and sustainable development and healthy lives. It sounds simple but there are very complex international dynamics involved with evolution of MDGs and then SDGs. This review article examines the sociopolitical evidence base that served as motivation for MDGs to come and later on SDGs. The antecedents to the MDGs include some key summits of the 1990s which fed into many of the goals of MDGs. Then Development Assistance Committee (DAC) of the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) came out with international development goals (IDGs). Then Clare Short (a member of the Labour Party) in the UK's Department for International Development (DFID) and Utstein group propelled the IDGs by securing support for them. The UN also came out with a set of development goals to be converted to MDGs. There were interactions between and within the UN and DAC to bring together one set of MDGs. Other big players were IMF and World Bank. There was huge criticism of MDGs for not being holistic as they left out certain social issues. Also there was a need for post-2015 agenda. As a result, SDGs came by the end of 2015. Even they could not escape criticism, and the article discusses few debates around them. At last, the article discusses potential challenges for SDGs, both at international level as well as national level with special emphasis on health-related SDGs.
'Armut zu verringern ist das zentrale Anliegen der Millennium Development Goals (MDG), aber zu deren Umsetzung fehlt eine kohärente Strategie für das Wachstum von Unternehmen - vor allem für Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen (KMU). Nur das Wachstum der KMU kann Armut in südlichen Weltregionen wirksam beseitigen. Zahlreiche Entwicklungsländer haben in den letzten Jahren relativ gute Fortschritte bei der Verbesserung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gemacht. Institutionen sind effektiver geworden und viele Länder haben seit Jahren auch ein gutes Wirtschaftswachstum erzielt. Trotzdem konnte vor allem in Afrika, aber auch in Teilen Asiens, des Nahen Ostens und Lateinamerikas die Armut nicht wie gewünscht reduziert werden. Hohe Wachstumsraten über einen langen Zeitraum sind genau so notwendig wie Investitionen in die Fähigkeiten der breiten Bevölkerung. Da aber die Mehrheit der armen Bevölkerung im urbanen informellen Sektor und im ländlichen Bereich zu überleben versucht, muss eine kohärente Strategie zur Armutsbekämpfung auch dort ansetzen, wo die Armen (über)leben, d.h. vor allem im informellen Sektor und in der Subsistenzlandwirtschaft. Die überwiegende Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung ist in KMU beschäftigt. Eine stärkere Verknüpfung zwischen wachsenden Unternehmen des formalen Sektors und KMU der informellen Ökonomie wäre besonders breitenwirksam.' (Autorenreferat)
Seit zwei Jahrzehnten wird die internationale Entwicklungsdebatte von zwei Strömungen bestimmt, die auf den ersten Blick eine ähnliche Stoßrichtung zu nehmen scheinen, sich bei genauerem Hinsehen aber hinsichtlich Schwerpunktsetzung und zugrunde liegender Philosophie unterscheiden. Zum einen handelt es sich dabei um die auf die Entwicklungsländer fokussierende Agenda der Bekämpfung von Armut mit ihren unterschiedlichen Dimensionen (Mangel an Einkommen, Bildung, Wasser, politischer Partizipation etc.), die sich insbesondere in den Millennium Development Goals (MDGs) niedergeschlagen hat. Zum anderen handelt es sich um die Nachhaltigkeitsagenda, die auf dem sog. Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro Popularität erlangte und im Sommer 2012 mit den Beschlüssen von Rio+20 den MDGs die Idee von sog. Sustainable Development Goals (SDGs) gegenüberstellte. Demnächst nehmen zwei Arbeitsgruppen der Vereinten Nationen unabhängig voneinander ihre Arbeit auf: Eine wird diskutieren, ob es nach Ende des Referenzzeitraums der MDGs 2015 wieder eine globale Entwicklungsagenda geben soll und wie diese aussehen könnte. Die andere soll eine Liste möglicher SDGs zusammenstellen. Die Frage ist, wie sinnvoll es ist, wenn aus den Prozessen am Ende evtl. zwei unterschiedliche Zielsysysteme resultieren bzw. ob sich die Armuts- und die Nachhaltigkeitsagenda nicht doch miteinander verbinden lassen. Der Überlappungsbereich der beiden Agenden ist breit. Im Gegensatz zur MDG-Agenda wird Armut von den Befürwortern der SDGs aber nur als eines von zahlreichen Weltproblemen gesehen. Darum befürchten die Befürworter der MDGs, dass die Bekämpfung von Armut in einer SDGAgenda nur noch nachgeordnete Bedeutung haben könnte, während die Anhänger der SDGs kritisieren, dass die MDGs ein zu enges Entwicklungsverständnis hätten und zu sehr auf schnelle anstelle von sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Erfolgen aus seien. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung; darum gilt es, eine Lösung zu finden, die beide berücksichtigt und zugleich den Interessen aller Länder der Welt gerecht wird. Hierfür hilft es, sich einen eher technischen Aspekt zu vergegenwärtigen: Die meisten MDGs beziehen sich auf Verbesserungen im Wohlbefinden von Individuen; es handelt sich also um Finalziele der menschlichen Entwicklung (Bildung, Gesundheit, Zugang zu Wasser), die auf der Mikro- Ebene gemessen werden. Die SDG-Agenda enthält ebenfalls einige solcher Finalziele (saubere Luft, Biodiversität), aber auch Ziele, die sich auf den Erhalt bzw. Aufbau von globalen öffentlichen Gütern (Begrenzung des Klimawandels, Finanzmarktstabilität) beziehen und daher nur mit Makro-Indikatoren verfolgt werden können. Letztere sind keine Finalziele, sondern Voraussetzungen von nachhaltiger Entwicklung, die unter Konsistenz-Gesichtspunkten nicht in eine Reihe mit Finalzielen passen. Hierzu gehören Ziele, die bereits jetzt im MDG8 enthalten sind (z. B. faires Welthandels- und -finanzsystem). Stellt man nun zwei separate, aber aufeinander Bezug nehmende Agenden für die Zeit nach 2015 zusammen – von denen sich eine auf Aspekte der menschlichen Entwicklung, die andere auf globale öffentliche Güter bezieht – so ließen sich dadurch die gravierendsten Bedenken der Anhänger reiner MDGs und reiner SDGs auffangen.