Der "Faschismus": die Linke, die Rechte und die Mitte
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 11, Heft 3, S. 401-444
ISSN: 0023-2653
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 11, Heft 3, S. 401-444
ISSN: 0023-2653
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 3, S. 109-118
ISSN: 0066-6505
Der Aufsatz beschäftigt sich anhand von Sekundärliteratur mit dem Zusammenhang von religiösem Liberalismus, Rationalismus und der Revolution von 1848 in Deutschland. Anfang der 40er Jahre entstanden in Mittel- und Ostdeutschland protestantische Gruppen, die sich gegen die kirchliche Reaktion und Orthodoxie wandten. Diese "Lichtfreunde" vertraten einen neuen Rationalismus in der Theologie, forderten ein Sammelbecken für alle Opponenten des gesellschaftlichen und politischen Systems. Ein Verbot der Bewegung durch die preußische Regierung 1845 führte zur Bildung der "Freigemeinden" als Nachfolgeorganisation. Der Einfluß dieser Organisation auf die Revolution von 1848 zeigt sich darin, daß ihre Mitglieder in der demokratischen Bewegung eine bedeutende Rolle spielten. Fast überall, vor allem in Mittel- und Ostdeutschland, gaben sie Impulse und Direktiven. Die demokratisch und rationalistisch ausgerichtete Bewegung der Freigemeinden wurde wie der Deutsch-Katholizismus, zu dem sie Verbindung suchte, von den Kirchen heftig bekämpft. (BJ)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 3, S. 21-80
ISSN: 0066-6505
Angesichts des Auseinandertretens "der organischen Einheit von Industrieproletariat und Sozialdemokratie" will dieser ideengeschichtliche Aufsatz die Ereignisse von 1863 neu durchdenken, indem den Konzeptionen Lassalles von Demokratie und Sozialdemokratie sowie deren Verknüpfung nachgegangen wird. Im ersten Teil wird sein Demokratieverständnis aus den Frühschriften von vor 1848 rekonstruiert, wobei der Autor auf den Einfluß Hegels und der französischen Jakobiner hinweist. Der zweite Teil behandelt anhand der agitatorischen und programmatischen Schriften nach 1859 den Übergang vom radikaldemokratischen Parteigänger zum Vordenker und Organisator einer sozialrevolutionären Arbeiterpartei. Vor allem zwei Auffassungen kommt für Lassalles Ideenwelt zentrale Bedeutung zu: Schon im Vormärz gründete sich für ihn Demokratie nicht auf Parlamentarismus und freie Diskussion, sondern auf das Zusammenspiel von direktem Volkswillen und zentraler Führung. In Auseinandersetzung mit dem Liberalismus wurde dann später noch der zentrale Programmpunkt der Sozialdemokratie entwickelt, die Verbindung von allgemeinem Wahlrecht und staatlich unterstützten Arbeiterassoziationen. Die Bedeutung dieser Ideen für die junge Arbeiterbewegung sieht der Verfasser ambivalent: Einerseits wurde dadurch überhaupt erst die Existenz einer eigenständigen Arbeiterpartei ermöglicht, andererseits hinderte das doppeldeutige Demokratiekonzept und das Drohen mit der Sozialrevolution die Ausbreitung der Partei sowohl bei Arbeitern wie im radikalen Bürgertum. Insgesamt habe Lassalles zentrales Führertum und seine Bekämpfung des Liberalismus die Ausbildung eines parlamentarisch-demokratischen Systems wohl eher gehindert. (JF)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 2, S. 55-85
ISSN: 0066-6505
Mittels einer Revision der von G. Mayer edierten Dokumente will der Aufsatz die Hintergründe der Kontakte zwischen Bismarck und Lassalle beleuchten und damit Ansätze für eine Neuinterpretation von Lassalles Wirken und Denken liefern. Das bisherige Lassalle-Bild ist für den Autor durch die innerparteiliche Diskussion der kaiserzeitlichen Sozialdemokratie und jene berühmte Kontroverse zwischen Bismarck und Bebel von 1878 ziemlich verzerrt, was sich auch noch in der Interpretation der og. Kontakte bei Mayer niederschlage. Zunächst wird die jeweilige Situation im Sommer 1863 beschrieben, die bei beiden Männern in einer unversöhnlichen Gegnerschaft und Bekämpfung zum politisch dominierenden Fortschritts-Liberalismus koinzidierte. Lassalles Vorschläge und die dabei zugrunde liegenden Prämissen und Grundsätze werden ausführlich analysiert. Diese zielten zwar auf eine demokratische Revolutionierung des gesamten preussischen Systems, entsprachen aber keineswegs der modernen Parlamentarismusvorstellung, sondern orientierten sich am Prinzip des demokratischen Zentralismus nach Vorbild der französischen Jakobiner. Die von Lassalle in den Gesprächen verfolgten Ziele waren aber in erster Linie parteitaktischer Natur: Bismarck sollte seiner Agitation und der Ausbreitung der neuen Arbeiterorganisation größeren Spielraum eröffnen. Obwohl dies zum Teil erreicht wurde, zieht Na'aman eine negative Bilanz der Kontakte: Weder habe Bismarck die wahre Bedeutung der von Lassalle gemachten Vorschläge erkannt geschweige denn aufgenommen, noch sei Lassalle seinem wichtigsten Ziel, dem Aufbau einer eigenen Organisation in Berlin, auch nur ein Stück näher gekommen. (JF)