Demokratischer Frieden: demokratischer Krieg ; drei Gründe für die Unfriedlichkeit von Demokratien
In: Demokratien im Krieg, S. 53-71
Der Autor diskutiert drei Gründe, warum Demokratien untereinander friedlich, gegenüber Nicht-Demokratien aber streitbar sind, und zeigt, welche Auswirkungen sich daraus für die demokratische Kriegführung ergeben. Der erste Grund ist institutioneller Natur: Innenpolitische Institutionen wirken in Konflikten zwischen Demokratien kriegshemmend, bei Konflikten zwischen Demokratien und Nicht-Demokratien jedoch kriegsverstärkend. Der zweite Grund ist normativer Natur: Gemeinsam geteilte soziale Werte und politische Ideale verhindern Kriege zwischen Demokratien, machen jedoch Kriege zwischen Demokratien und Nicht-Demokratien wahrscheinlicher und unerbittlicher. Der dritte Grund ist politisch: Die Suche nach Sicherheit lässt Demokratien internationale Gemeinschaften bilden und gegenseitigen Gewaltverzicht üben, gegen nicht-demokratische "Außenseiter" jedoch rücksichtslos, manchmal sogar präventiv militärisch vorgehen. Um seine Thesen zu verdeutlichen, greift der Autor zentrale Argumentationslinien des Theorems vom demokratischen Frieden auf und kontrastiert sie mit empirischen Befunden zur Sicherheitspolitik und Kriegführung der USA seit dem Zweiten Weltkrieg. Der demokratische Frieden ist nach seiner Interpretation nichts anderes als ein Vergesellschaftungseffekt, der durch eine gemeinsame Kriegführung und Konfliktbewältigung entsteht. (ICI2)