Dependenztheorien reloaded
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 31, Heft 3, S. 4-10
ISSN: 0258-2384
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In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 31, Heft 3, S. 4-10
ISSN: 0258-2384
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 37, Heft 1
ISSN: 0006-4416
Der Beitrag setzt sich kritisch mit der strukturalistischen Version der Dependenztheorie auseinander. Sie verhilft zwar zu einer eindimensionalen, komplexitätsentlastenden Weltsicht, aber kaum zu einer befriedigenden Erklärung von Entwicklung und Unterentwicklung. Sie erweist sich damit nur als die Kehrseite der von ihr kritisierten orthodoxen Version der Modernisierungstheorie. Als deduktive Erklärungsmodelle mit globalem Gültigkeitsanspruch beruhen beide auf einem Satz von ahistorischen Annahmen über die Funktionsweise der Weltwirtschaft, der nationalen Ökonomien und des Staates, aus denen dann auf mechanistisch-lineare Weise die Begründung von Unterentwicklung und die Möglichkeiten ihrer Überwindung abgeleitet werden. Ebenso wie die Modernisierungstheorie mußte auch die Dependenztheorie aufgrund ihrer eindimensionalen Kausalketten und ahistorischen Homogenitätsannahmen als Erklärungsmodell mit globalem Gültigkeitsanspruch an einer sich in solche bequemen Systemformeln nicht pressbaren differenzierten Welt scheitern. Die simplen Erklärungsmuster erfreuen sich bei der Darstellung der vielen Katastrophen in der Dritten Welt dennoch einer ungebrochenen Beliebtheit. (pka)
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 31, Heft 3, S. 4-10
ISSN: 2414-3197
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band XXXI, Heft 3
ISSN: 2414-3197
In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft: ZgS = Journal of institutional and theoretical economics, Band 138, Heft 2, S. 241-261
ISSN: 0044-2550
World Affairs Online
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 33
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 33, Heft 4, S. 690-707
ISSN: 0023-2653
Die Untersuchung prüft die Leistungsfähigkeit der dependenztheoretischen Erklärungen für unterschiedliches Wirtschaftswachstum von J. Galtung, V. Bornschier und R. Rubinson. Nach Galtungs struktureller Theorie des Imperialismus sind der vertikale Handel, Export von Rohstoffen und Import von Fertigwaren, und feudale Interaktionsstrukturen, d.h. Güter- und Partnerkonzentration beim Export, für die Stagnation der unterentwickelten Länder verantwortlich. Nach Rubinsons Version der Dependenztheorie von 1977 könne ein starker Staat - gemessen nach seinem Anteil am Bruttosozialprodukt - eine Volkswirtschaft vor den negativen Einflüssen der kapitalistischen Weltwirtschaft schützen. Nach Bornschiers Konzept von 1980 sind vor allem die Abhängigkeit vom Auslandskapitel und von multinatiolen Konzernen für das unzureichende Wirtschaftswachstum verantwortlich. Die nationalen Unterschiede im Wirtschaftswachstum im Zeitraum 1960-1977, wie sie von der World Bank berichtet werden, sollten mittels Regressionsanalysen anhand der Dependenzindikatoren Galtungs, Bornschiers und Rubinsons erklärt werden. Nach der ausführlich referierten Berechnung des Autors haben sich die drei genannten Versionen der Dependenztheorie schlecht bewährt. Dieser Befund steht im Widerspruch zu den positiven Ergebnissen von Anhängern der Dependenztheorie. Grund der Divergenz sei möglicherweise die Vernachlässigung von Humankapitalvariablen in fast allen quantitativen Studien zur Prüfung dependenztheoretischer Hypothesen. (KA)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 28, Heft 3, S. 537-556
ISSN: 0023-2653
In der Entwicklungsländerforschung finden zunehmend die sog. "Dependenztheorien" Verbreitung, die die Abhängigkeit der unterentwickelten von den entwickelten Ländern nicht nur im ökonomischen Bereich betrachten, sondern auch andere Bereiche mit einbeziehen (Kultur, Politik etc.). Eine Kategorie dieser Theorien, den neo-marxistischen Ansatz, unterziehen die Autoren am Beispiel der Aussagen von Andre Gunder Frank einer Kritik. Zentraler Kritikpunkt ist die empirische Gehaltlosigkeit dieser Theorie. Verantwortlich werden dafür v.a. die Vagheit und Mehrdeutigkeit der Begriffe "Metropole", "Satellit", "Abhängigkeit" und "Unterentwicklung" gemacht. Damit wird Franks Grundhypothese, wonach die Unterentwicklung des Satelliten mit seinen stärker werdenden Bindungen zur Metropole zunimmt, letztlich empirisch nicht überprüfbar, es fehlt die Falsifikationsmöglichkeit. Dies widerspricht dem selbst formulierten Anspruch nach empirischer Wissenschaftstätigkeit ebenso wie die Tatsache, daß an keiner Stelle überhaupt einmal empirische Befunde herangezogen werden. Mit Hinweis auf die Mängel der Modernisierungstheorien gelangen die Autoren zu dem Schluß, daß weder marxistische noch nicht-marxistische Ansätze bislang eine erklärungskräftige und empirisch gehaltvolle Theorie der Unterentwicklung hervorgebracht haben. (GR)
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 31, Heft 3, S. 39-59
ISSN: 2414-3197
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 31, Heft 3, S. 39-59
ISSN: 0258-2384
"Dieser Artikel entwickelt eine dependenztheoretisch inspirierte Kritik am lateinamerikanischen Neodesarrollismo, die er anhand einer Diskussion von Aspekten der jüngeren Wirtschaftsentwicklung Argentiniens empirisch fundiert. Er kritisiert insbesondere zwei Dimensionen dieser Denkschule als unrealistisch und politisch irreführend: die Konzeption des kapitalistischen Weltmarkts als Gefüge, in dem Nationalökonomien im Rahmen eines Positivsummenspiels miteinander konkurrieren, sowie die Vorstellung von Nationen als kollektiven Akteuren. Die Bedeutung dieser Kritikpunkte erweist sich am argentinischen Beispiel unter anderem an der ausbleibenden Transformation der Produktionsstruktur und an den anhaltenden Klassenkonflikten im Rahmen des Prozesses wirtschaftlicher Entwicklung." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 28
ISSN: 0023-2653
In: Pan-African social science review: PASSR ; journal of the Department of Sociology, University of Port Harcourt, Heft 1, S. 5-25
ISSN: 8755-7436
Anders als die auf falschen Annahmen beruhende Modernisierungstheorie, überzeugt die Dependenztheorie durch ihre Erklärungskraft. Ihre Schwächen liegen in den begrenzten praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Während dem sich auf modernisierungstheoretische Annahmen stützenden Afrika-Bericht der Weltbank ('Berg-Report', 1981 erschienen) wenig Erfolg beschieden sein wird, zeichnet sich der auf der Dependenztheorie fußende 'OAU Lagos Plan of Action' durch unangebrachten Idealismus aus. (DÜI-Spe)
World Affairs Online
In: Schweizer Monatshefte: Zeitschrift für Politik, Wirtschaft, Kultur, Band 58, Heft 5, S. 345-353
ISSN: 0036-7400
Entwicklungstheorie war lange Thema der Nationalökonomie und der Politologie, die sich mit Problemen der Modernisierung und der Nationsbildung befaßten. Erst durch die Dependenztheorie wurde die Geschichte ins Spiel gebracht. Diese Theorie hatte zunächst nur die besonderen Strukturprobleme Lateinamerikas erklären sollen, wurde aber zu einer generellen Kritik des liberalen Weltsystems weiterentwickelt, das angeblich Metropolen und Peripherie gleichermaßen nützt weil es auf dem Prinzip des komparativen Wettbewerbssystems beruht, tatsächlich aber ein Instrument des britischen und euro-amerikanischen Imperialismus war. Dieser Imperialismus hat die Peripherie in ein System entwicklungshemmender Arbeitsteilung und Abhängigkeit integriert. So haben sich regionale Entwicklungsunterschiede - entgegen der liberalen Theorie des schrittweisen Ausgleichs - laufend verstärkt. In seiner Bewertung referiert der Autor die Einwände gegen die Dependenztheorie und begründet zugleich seinen eigenen entwicklungspolitischen Pessimismus mit dem Hinweis auf die eingeschränkte Bedeutung des Kolonialismus für das Schicksal der heutigen Entwicklungsländer. (KA)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 34, Heft 3, S. 564-570
ISSN: 0023-2653
Die vorliegende Replik bezieht sich auf den Aufsatz "Dependenztheorien und Wachstum" (KZfSS 33, 1981, S. 690-707), in dem Erich Weede empirische Erklärungen von drei Varianten der Dependenztheorie reanalysiert. Unter den von Weede kritisierten Erklärungen ist auch Bornschiers These, nach der die Wachstumschancen von Gesellschaften durch die Abhängigkeit von Auslandskapital (in erster Linie sind hier multinationale Konzerne gemeint) bestimmt werden. Bornschier sieht einen Überschichtungsprozeß, der von den entwickelten kapitalistischen Ländern ausgeht; dieser Prozeß vergrößert die Diskrepanz zwischen dem reichen (Minorität) und dem armen Teil (Majorität) der Weltbevölkerung. Nach Bornschier ist die Tätigkeit der Multinationalen für die überschichteteten Länder "positiv schädlich". Weedes Kritik richtet sich auf die Hypothese, daß die Kapitalabhängigkeit der Entwicklungsländer u.a. mit dem Wachstum des Durchschnittseinkommens zusammenhängt. Bornschier weist die Kritik zurück, indem er darauf verweist, daß Weede lediglich einen Teil seiner theoretischen und empirischen Ausführungen berücksichtigt. Im einzelnen setzt er sich mit technisch-statistischen Details auseinander; Bornschier verteidigt seine Vorgehensweise (Behandlung von "Ausreißern" bei der Datenanalyse) und zeigt, daß die empirischen Ergebnisse seine Hypothese "in ihrer vollständigen Form" durchaus bestätigen. Bornschier weist auf neuere Untersuchungen hin, in denen er sich mit den Effekten der Kapitalabhängigkeit in verschiedenen Zeitperioden beschäftigt. (JL)
In: Brazilian journal of political economy: Revista de economia política, Band 9, Heft 4, S. 6-28
ISSN: 0101-3157
In this paper, the author summarizes his theory of development and underdevelopment, and he presents some ideas about the dependency relation, expressed in the center-periphery system, based on the concept of social surplus and its forms of appropriation and utilization. The paper states the frustrations of a reformist: Protectionism, that was justifiable in a first phase of industrialization, was maintained too long in Latin America; on the other hand, the populist risk was always present, while the real social problems related to a high level of income concentration were not solved
World Affairs Online