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World Affairs Online
Qualitätsunterschiede in der Pflege: die Rolle verschiedener institutioneller Träger
In: Diplomarbeit
Inhaltsangabe:Einleitung: Die immer wiederkehrende politische und öffentliche Debatte um die Qualität in Alten- und Pflegeheimen wird seit 2004 durch die dreijährig erscheinenden Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen der Spitzenverbände (MDS) weiter angeheizt. Nach dem Erscheinen der Prüfberichte sind Pressemiteilungen, wie folgende, in den verschiedensten Tages- und Wochenzeitungen zu lesen: Prüfbericht offenbart katastrophale Zustände bei der Pflege. Jeder dritte Heimbewohner bekommt nicht genug zu essen, Bettlägerige liegen sich wund, Verwirrte werden vernachlässigt - der Prüfbericht der Krankenkassen deckt laut Bild-Zeitung dramatische Defizite bei der Altenpflege auf. In vielen Heimen sei die Versorgung noch immer gesundheitsgefährdend. Dass diese Pressemeldung nicht wirklich dem Bild der Realität entspricht, wird bei dem Lesen der Berichte des MDS sehr schnell deutlich. Was eine Gute Pflegerische Qualität auszeichnet, oder wie diese erfasst werden kann, darüber gibt es selbst in der Fachwelt verschiedene Auffassungen. Wird diese Diskussion dann öffentlich, prallen sehr viele verschiedene Meinungen aufeinander, und das Spektrum ist kaum noch zu überschauen. Um für diese Arbeit eine einheitliche Diskussionsgrundlage zu schaffen, wird auf das Qualitätsverständnis des MDS zurückgegriffen. Problemstellung: Die durch den Demographischen Wandel hervorgerufene Alterung der Gesellschaft wird nach verschiedensten Meinungen bis zum Jahre 2050 dazu führen, dass die Zahl der Hochaltrigen (mindestens 80 Jahre) von Heute 3.680.820 auf ca. 9,1 Mio. ansteigen wird.Diese neun Millionen Menschen werden künftig ca. 14 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland ausmachen. Da sich die Pflegequote von den unter 80 jährigen zu den über 80 jährigen fast verdoppelt, ist mit einem enormen Anstieg der Pflegebedürftigen im Jahr 2050 zu rechnen. Des Weiteren wird die Umkehrung der Bevölkerungspyramide dazu führen, dass auf einen über 80 jährigen nur 4 Menschen im Alter von 20-60 komme. Dies kann dazu führen das die Pflege von alten und pflegebedürftigen Menschen nicht mehr großteils von Familienangehörigen oder sozialen Netzwerken erledigt werden kann, sondern die Nachfrage nach professionellen Pflegekräften steigt. Eine Herausforderung wird darin bestehen diese neu entstehende Nachfrage auf einem qualitativ hochwertigen Level zu halten. Gleichzeitig bietet dies beschäftigungspolitische Chancen, die es zu Nutzen gilt. Vor diesem Hintergrund muss die Quelle qualitativ hochwertiger Pflege genauer untersucht werden, um systematische Vorteile nutzen zu können. Ziel dieser Arbeit ist, den Begriff Qualität in der Pflege mit seinen Facetten zu erläutern, und einen Überblick über die aktuelle Lage auf dem deutschen Pflegemarkt zu geben. Aufbauend auf dieser Grundlage sollen die verschiedenen institutionellen Träger von Pflegeeinrichtungen auf grundlegende Unterschiede untersucht werden. Aufgrund dieser Unterschiede werden Arbeitshypothesen erstellt welche am Ende dieser Arbeit überprüft werden, um etwaige Rückschlüsse auf die Träger ziehen zu können. Mit diesen Rückschlüssen können komparative Vorteile einzelner Träger aufgezeigt werden, um etwaige Empfehlungen für Alten- und Pflegeheime auszusprechen. Gang der Untersuchung: Um eine Diskussionsbasis zu schaffen wird ein kurzer historischer Abriss über die Entstehung der Institution Alten- und Pflegeheim gegeben. Anschließend wird die aktuelle Lage des Pflegemarkts in Deutschland, mit einem Ausblick in das Jahr 2050, und den damit verbundenen Chancen und Risiken beschrieben. Weiter wird der Begriff der Qualität näher beleuchtet und die verschiedenen Formen wie Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität werden erläutert. Bei den Merkmalen dieser werden erste Unterschiede der Träger deutlich und zu Hypothesen zusammengefasst. Es ist unumgänglich in diesem Kontext auch die verschiedenen Qualitätssicherungssysteme zu betrachten und deren Nutzen zu hinterfragen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Systeme, welche Vor- und Nachteile diese haben soll untersucht werden. Abschließend sollen die Arbeitshypothesen auf ihre allgemeine Gültigkeit hin überprüft werden, um Aussagen über die Träger und deren komparativen Vor- und Nachteile treffen zu können. In Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen Hessen (MDK-Hessen) sollten die Hypothesen anhand der vom MDK erhobenen Qualitätsberichte über stationäre Einrichtungen überprüft werden. Trotz der Tatkräftigen Unterstützung von Herr Dr. Gaertner und Dipl. Kaufmann Herr Jansen (Mitarbeiter des MDK-Hessen), war es leider nicht möglich die Träger des MDK von dem Nutzen dieser Untersuchung zu überzeugen. Somit schied für die Überprüfung der Hypothesen eine statistische Auswertung aus. Es fanden sich Experten im Bereich Pflege (Heimleitung / Pflegedienstleitung / Qualitätsbeauftragte), welche bereit waren im Rahmen eines Interviews Aussagen zu den aufgestellten Hypothesen zu geben. Anhand dieser Experteninterviews wurden die aufgestellten Hypothesen überprüft und ließen einen Rückschluss auf komparative Vorteile der Träger zu. Abschließend werden Forschungsimplikationen gegeben, um offene Fragestellungen in dem Bereich der Pflege möglichst schnell zu beantworten.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbbildungsverzeichnisIV TabellenverzeichnisV AbkürzungsverzeichnisVI 1Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Zielsetzung der Arbeit2 1.3Verlauf der Arbeit3 2Historischer Hintergrund und aktueller Stand4 2.1Altenpflege im Wandel der Zeit4 2.2Die aktuelle Pflegesituation und deren Struktur7 2.2.1Die Pflegebedürftigen8 2.2.2Das Personal13 2.2.3Die Einrichtungen14 2.2.3.1Stationäre Einrichtungen15 2.2.3.2Ambulante Einrichtungen16 2.3Pflege in 30 bis 40 Jahren – Ein Ausblick18 2.3.1Demographischer Wandel18 2.3.2Herausforderungen einer alternden Bevölkerung20 2.3.3Chancen - Beschäftigungspotenziale21 3Qualität in der Altenpflege22 3.1Komplexität des Qualitätsgedankens22 3.1.1Strukturqualität23 3.1.2Prozessqualität24 3.1.3Ergebnisqualität25 3.2Qualität in der Pflege – empirische Ergebnisse25 3.2.1Strukturqualität26 3.2.2Prozessqualität27 3.2.3Ergebnisqualität29 3.3Qualitätssicherung30 3.3.1Qualitätsmanagementsysteme mit Gesamtkonzept32 3.3.2Qualitätsmanagementsysteme mit Teilkonzept34 3.3.3Qualitätssiegel und Zertifikate36 3.3.4Resident Assessment Instrument (RAI)39 3.4Ausarbeitung der zu überprüfenden Hypothesen40 4Analyse der Hypothesen41 4.1Vorgehensweise42 4.2Vorstellung der Experten43 4.2.1Bias in der Expertengruppe44 4.3Auswertung der Hypothesen anhand der Experteninterviews44 4.3.1Hypothese 145 4.3.2Hypothese 246 4.3.3Hypothese 347 4.3.4Hypothese 448 4.3.5Hypothese 549 4.3.6Hypothese 650 4.3.7Hypothese 751 4.3.8Weitergehende Fragen51 4.4Rückschlüsse auf die Träger52 5Schlussbetrachtung55 5.1Zusammenfassung55 5.2Implikationen für die Forschung57 5.3Kritische Würdigung58 6Anhang59 6.1Experteninterview 163 6.2Experteninterview 270 6.3Experteninterview 373 6.4Experteninterview 476 Literaturverzeichnis79Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.1, Altenpflege im Wandel der Zeit: Der erste dokumentierte Fall von Altenpflege, stammt aus dem Jahre 46.000 v. Chr.. In Kurdistan wurden Skelette aus dieser Zeit gefunden, die so massive Schäden aufwiesen, dass diese Person damals nur durch organisierte Hilfe der Gemeinschaft ein hohes Alter erreichen konnten. Man kann allerdings davon ausgehen, dass diese frühe Form der Altenpflege eher zu den Ausnahmen gehört hat. So zeigt Beauvoir (1977), dass es in der Regel bei Urvölkern (Indianerstämmen, Eskimos und ähnliche) durchaus üblich war die Alten zum Sterben wegzubringen. Sobald die Alten also zu einer Belastung für die Gemeinschaft wurden, war ihr Schicksal vorbestimmt. In der Antike änderte sich die grundlegende Wertschätzung der Alten. Die mit dem Alter einhergehende Erfahrung und Weisheit steigerte ihr Ansehen. Sie fanden große Beachtung von allen Seiten des alltäglichen Lebens. Mitte des zweiten Jahrhunderts, wurde auch von Galen die Altenpflege (Geriokomie) zu einem eigenen Fachgebiet der Medizin erklärt und umrissen. Zu dieser Zeit lag die Fürsorgepflicht in fast allen Fällen bei der Familie, nur einige wenige Legionäre bekamen durch Landzuweisungen eine Art Altersvorsorge vom Staat. Durch die Urbanisierung und Ablösung der Großfamilie als versorgende Institution der Alten änderten sich die Rahmenbedingungen im frühen Mittelalter. Ältere waren in den urbanen Gebieten oft aufgrund ihrer wirtschaftlichen und körperlichen Situation gezwungen ihren Lebensunterhalt durch betteln zu bestreiten. Dieser sozial schwachen Klientel gehörten vor allem Witwen und Waisen an. In dieser Zeit war die Kirche die einzige Institution, welche im direkten Umfeld von Kirchen und Klöstern Spitäler für die Bedürftigen einrichtete. Diese stellten einen Schlafplatz und eine gewisse Versorgung bereit. Jene kann man als Wurzeln der heutigen Alten- und Pflegeheime bezeichnen. Borscheid legt nahe, dass die Pfründerverträge als eine zweite Wurzel der Alten- und Pflegeheime anzusehen sind. Diese ermöglichten einer gehobenen Klientel durch Zahlung eines gewissen Betrags den Einzug in ein Stift oder Domkapitel. Dort konnten sie, schon bevor sie arbeitsunfähig wurden, ein sorgenfreies Leben führen. Im Zuge der Reformation und dem Wandel einiger Grundwerte, galt diese Art der Lebensführung allerdings weitgehend als anrüchig und verlor an Bedeutung. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich wenig an der Art der Einrichtungen. Alte wurden mit Siechen und Armen zusammen unter einem Dach versorgt. Angeregt von dem Versorgungswesen des Militärs entstanden Ende des 18. Jahrhunderts private Einrichtungen. Diese erlaubten es der besser gestellten, wirtschaftlich unabhängigen Schicht, ähnlich den Pfründerverträgen, nach ihrer Berufstätigkeit ein angemessenes Leben zu führen. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden zusätzlich staatliche und kirchliche Heime, welche nur für alt und bedürftig. Durch die gestiegene Lebenserwartung und das Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Alter für die damaligen Verhältnisse zu einem Massenphänomen. Die Antwort des Reichstages war 1889 das Gesetz zur Einführung einer Invaliditäts- und Altersversicherung. Durch dieses, wenn auch sehr bescheidene, Einkommen alter Menschen traten, durch den finanziellen Anreiz, neben den Kirchen und dem Staat, verstärkt private Träger auf, welche Altenheime errichteten. Durch dieses Gesetz wurde die erste kalendarische Altersgrenze eingeführt. Noch im Mittelalter war es üblich das Alter an den individuellen Erscheinungsbildern fest zu machen, was eine Spanne von 30-75 Jahren zur Folge hatte. Durch das Gesetz wurde die Altersgrenze auf 70 Jahre gelegt. Somit galt man, unabhängig von der körperlichen Verfassung, erst als alt, wenn man diese Grenze überschritten hatte. Somit sind die Wurzeln der Alten- und Pflegeheime zwar im frühen Mittelalter zu sehen. Die Dreiteilung der Trägerschaft, wie wir sie heute vorfinden, ist allerdings ein relativ junges Gebilde welches Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Auch ist der Ursprung der Ambulanten Versorgung Älterer erst um 1850 zu finden. Durch den ersten Weltkrieg und die folgende Inflation kam es zu einer Notsituation vieler älterer Menschen in der Weimarer Republik. Die Familien waren zerrissen und die Ersparnisse verloren ihren Wert. Dies führte dazu, dass die Alten nicht mehr in den Familien versorgt werden konnten. Aufgrund dessen kam es zu einem massiven Ausbau der Institution Altenheim. 1920 wurden erstmals von kirchlichen und staatlichen Trägern so genannte Musteranlagen erbaut, welche für ärmere und ältere Menschen gedacht waren. Der Standard dieser Einrichtungen orientierte sich an den gehobenen Einrichtungen der Privaten Träger. Dies ermöglichte erstmals für schlechter gestellte Schichten einen vergleichsweise hohen Lebensstandard im Alter. Für die Struktur der Altenheime an sich war die Zeit des dritten Reichs kein eigentlicher Bruch. Ihnen wurde weniger Aufmerksamkeit zuteil, sodass sie sich nur in geringem Maße weiterentwickelten. Ab den 50er und 60er Jahren erfolge ein regelrechter Bauboom im Bereich der Altenheime. Laut Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) lassen sich diese Bauten in drei Generationen unterscheiden: 1. Generation (bis zu Beginn der 60er Jahre) – Diese Heime waren von einfachster sanitärer Ausstattung und dienten vor allem der Versorgung alter Menschen. Ein ausgeprägtes Merkmal dieser Generation waren die Mehrbettzimmer. 2. Generation (60er und 70er Jahre) – Diese Heime waren stark an Krankenhäusern orientiert, was eine hohe Gewichtung der Technik und Hygiene zur folge hatte. 3. Generation (ab den 80er Jahren) – Diese Heime waren die ersten welche die aus Sicht der Pflege erforderlichen, mit den realen Bedürfnissen der Bewohner versuchten zu verbinden. Dies ging mit der Schaffung für Individualität und Privatsphäre einher. Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 änderten sich die Bedingungen für die Alten- und Pflegeheime. Durch die Einteilung der Pflegestufen entstand ein verstärkter Wettbewerb der verschiedenen Einrichtungen und Dienste. Seit der Einführung der Pflegeversicherung ist auch die Zahl der privaten ambulanten Dienste erheblich gestiegen. Durch die Expansion der ambulanten Dienste sowie die Etablierung neuer Wohnformen wie z.B. betreutes Wohnen oder die sog. Senioren-WGs, ist bei den meisten Altenheimen ein Trend hin zu reinen Pflegeeinrichtungen zu erkennen. Da sich nun die Möglichkeit bietet länger in der vertrauten Wohnung zu bleiben kann das Leben selbst im hohen Alter größtenteils in Eigenregie geführt werden. Erst im Fall der Pflegebedürftigkeit ziehen die Menschen dann in ein Heim. Somit steigt das Durchschnittsalter und die Pflegebedürftigkeit der Heimbewohner.
Zeitungsstadt Czernowitz: Studien zur Geschichte der deutschsprachigen Presse der Bukowina (1848 - 1940)
In: Bukowinastudien, 2
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Dokumentation zum Zeitreihendatensatz für Deutschland, 1834-2012
In: Historical Social Research, Transition (Online Supplement), Heft 26v1
Der Datensatz besteht aus 120 XLSX-Tabellen mit insgesamt 1.073 Zeitreihen zu verschiedenen Themen für Deutschland in den verschiedenen Grenzen von frühestens 1834, der Gründung des Zollvereins, bis spätestens 2012. Anlass war eine in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Politische Bildung erstellte Publikation "Deutschland in Daten". Das Projekt beschränkte sich dabei auf die Zusammenstellung publizierter Daten 1. in langer Zeitreihenperspektive und 2. ohne regionale Differenzierung. Ziel des Projektes war es, verstreut vorhandene historische Zeitreihen zu identifizieren und zusammenzustellen und bei vertretbarem Aufwand diese zu ergänzen bzw. zu aktualisieren. Dabei sollten die bestmöglichen bzw. wichtigsten Daten zusammengestellt werden. Es sollten dabei nur solche Zeitreihen aufgenommen werden, für die zumindest theoretisch für den gesamten Zeitraum von 1834 bis 2012 Werte vorhanden sein können. Wesentlicher Aspekt des Konzeptes war die Kombination der Zusammenstellung der Daten mit einer kritischen Kommentierung und Begleitung des Auswahlprozesses durch ausgewiesene Experten. Die Daten wurden von 41 Personen an 25 Standorten bearbeitet und zusammengestellt. Insgesamt wurden 22 Themen bearbeitet (in Klammern die verantwortlichen Autoren): 1. Umwelt, Klima und Natur (Paul Erker); 2. Bevölkerung, Haushalte, Familien (Georg Fertig/Franz Rothenbacher); 3. Migration (Jochen Oltmer); 4. Bildung und Wissenschaft (Volker Müller-Benedict); 5. Gesundheitswesen (Reinhard Spree); 6. Sozialleistungen (Marcel Boldorf); 7. Öffentliche Finanzen und Steuern (Mark Spoerer); 8. Politische Partizipation (Marc Debus); 9. Kriminalität (Dietrich Oberwittler); 10. Arbeit, Einkommen und Lebensstandard (Toni Pierenkemper); 11. Kultur, Tourismus und Sport (Heike Wolter/Bernd Wedemeyer-Kolwe); 12. Religion (Thomas Großbölting/Markus Goldbeck); 13. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (Rainer Metz); 14. Preise (Rainer Metz); 15. Geld und Kredit (Richard Tilly); 16. Verkehr und Kommunikation (Christopher Kopper); 17. Land- und Forstwirtschaft (Michael Kopsidis); 18. Unternehmen, Industrie und Handwerk (Alfred Reckendrees); 19. Bauen und Wohnen (Günther Schulz); 20. Handel (Markus Lampe/ Nikolaus Wolf); 21. Zahlungsbilanz (Nikolaus Wolf); 22. Internationale Vergleiche (Herman de Jong/Joerg Baten); Dokumentation zur Buch-Publikation: Rahlf, Thomas (Hg.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik, Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung 2015. Die Dokumentation nennt die verwendeten Quellen.
Moral uncertainty over policy evaluation
Das Diskontierungsproblem betrifft die Festlegung von Werten moralischer Parameter im Kontext der Diskontierung mit der Ramsey Regel. Das Problem betrifft Klimawandel im Speziellen, aber auch intertemporale Politikmaßnahmenevaluierung im Allgemeinen. In dieser Arbeit wird dafür argumentiert, dass Fachexperten, und nicht Moralphilosophen oder die breite Öffentlichkeit, am besten in der Lage sind, Antworten auf das Diskontierungsproblem zu liefern.Erstens, ist das vorrangige Argument dieser Arbeit, dass es keine philosophischen Theorien oder Argumentationsmuster gibt, die die Festlegung auf bestimmte Werte zu Parametern bei einem gegebenen Problem stützen würden, solange zwei Bedingungen erfüllt sind: Das Problem ist komplex und quantitativ. Quantitative Probleme sind jene, bei denen das Spektrum möglicher Werte viele Werte enthält die nicht-kritisch sind. Kritische Werte sind extrem oder hochgradig hervorstechend und können potenziell mit Bezug auf theoretische Axiome (etwa aus der Moraltheorie) gerechtfertigt werden . Allerdings ist das Verhältnis von kritischen zu nicht-kritischen Werten in quantitativen Spektren sehr gering. Komplexe Probleme sind jene bei denen bestimmte moralische Annahmen getroffen werden (sie treten in "ethisch expliziten Bereichen" auf), wobei diese moralischen Annahmen allein aber nicht hinreichend sind um Wertzuweisungen vorzunehmen.Zweitens unterscheidet diese Arbeit zwischen starken und schwachen Formen moralischer Expertise. Starke moralische Experten sind jene, die zu stichhaltigem moralischen Schlussfolgern in der Lage sind. Schwache moralische Experten sind jene, die zu logisch gültigem moralischen Schlussfolgern in der Lage sind; in anderen Worten ist der Unterschied zwischen beiden, dass starke moralische Experten die wahren moralischen Prämissen kennen. Schwache moralische Expertise ist angemessener in pluralistischen Gesellschaften, in denen starke moralische Experten nicht zuverlässig identifiziert werden können. Allerdings hat sich Moraltheorie bei der Lösung des Problems der Diskontierung als weitgehend nutzlos erwiesen, was nahelegt dass Moralphilosophen, in ihrer Rolle als Moralphilosophen, nicht die adäquaten schwachen moralischen Experten für das vorliegende moralische Problem sind.Drittens wird auf jener Grundlage festgehalten, dass der beste alternative Kandidat für den schwachen moralischen Experten der Fachexperte ist, also das Individuum, dass am meisten über die theoretischen und praktischen Implikationen der Wahl von bestimmten Antworten auf das besagte moralische Problem weiß.Viertens untersucht diese Arbeit den Rekurs auf solche Fachexperten im Kontext der Demokratietheorie. Es wird festgehalten, dass dieser Rekurs auf Experten aus Sicht der Demokratietheorie unproblematisch ist, da die zur Diskussion stehenden Probleme eine begrenzte Teilmenge von politischen Problemen sind und da es keinen Anspruch darauf gibt, dass Fachexperten endgültige Entscheidungen treffen. Fünftens listet diese Arbeit die Heuristiken und Verzerrungseffekte aus der psychologischen Literatur auf, die die Anwendung solcher Rekurse auf Fachexperten beeinträchtigen könnten. Diese reichen von Herausforderungen bei der Wahl und Identifikation von Experten zu Bedenken bezüglich disziplinärer Effekte innerhalb der Gemeinschaft von Fachexperten. Dennoch gibt es auch Strömungen in der psychologischen Literatur die sich für diesen Ansatz aussprechen. Insbesondere gibt es empirische Evidenz, dass die Preferenzen von Fachexperten, aufgrund ihrer besseren Vertrautheit mit, und Beachtung von, politischen oder sozialen Mechanismen, stärker konvergieren als jene der Öffentlichkeit. ; The discounting problem concerns the assignment of values to the moral parameters in the context of the Ramsey Rule for discounting. It is applicable to climate change in particular, but also intertemporal policy evaluation more generally. This thesis argues that those best placed to answer the discounting problem are domain experts, not moral philosophers or the public at large. First, the primary argument of the thesis is that there is a lack of philosophical theory or argumentation supporting particular parameter value assignments for a given problem when two criteria are met: the problem is complex and quantitative. Quantitative problems are ones where the range of potential values includes many which are non-critical. Some values are critical; that is, they are extreme or highly salient and may be justifiable with appeal to theoretical axioms (such as from moral theory). However, in quantitative ranges, the ratio of critical to non-critical values is very low. Complex problems are ones which presume particular moral content (they come from ``ethically explicit domains'') but that moral content by itself is insufficient to determine particular value assignments. Second, the thesis distinguishes between strong and weak moral expertise, where strong moral experts can be thought of as those who can morally reason in a sound manner whereas weak moral experts can be thought of as those who can morally reason in a valid manner; in other words, the difference between the two is that strong moral experts know the true moral premises. Weak moral expertise is more appropriate in a pluralistic society where strong moral experts cannot be reliably identified. However, moral theory is broadly unhelpful in problems such as the discounting problem, suggesting that moral philosophers qua moral philosophers are not going to be the appropriate weak moral experts for problems of this type. Third, the thesis holds on these bases that the best alternative candidate for weak moral expert is the domain expert, the individual who knows the most about the theoretical and practical implications of adopting particular answers to the moral problem in question. Fourth, the thesis examines appeals to such domain experts in the context of democratic theory. It holds that this type of expert appeal is not problematic from the democratic point of view, since the problems under consideration are a circumscribed subset of political problems and since there is no claim that the domain experts are the final decision-maker. Fifth, the thesis enumerates the heuristics and biases from the psychological literature which could affect the application of such expert appeals. These range from challenges about choosing and identifying such experts to worries about disciplinary effects within the community of domain experts. However, there are also strains of psychological literature that tell in favour of this approach. In particular, there is empirical evidence that the domain experts may have more convergent preferences than society at large due to their familiarity with, and consideration of, political or social mechanisms. ; submitted by Kian Mintz-Woo ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Dissertation, 2018 ; OeBB ; (VLID)2581643
BASE
"Ich bin Spaniolin". Veza Canetti im Fokus ihres jüdisch-sephardischen Erbes
[ger] Die drei schlichten Worte "Ich bin Spaniolin" im Titel der vorliegenden literaturwissenschaftlichen Forschungsarbeit beinhalten das fundamentale Bekenntnis der jüdisch-sephardischen Schriftstellerin Veza Canetti, dessen tiefgreifende Dimension sich im Laufe der biographisch-literarisch-historischen Untersuchungen offenbart haben. Innerhalb von drei konzentrischen Kreisen richtet sich der Hauptfokus auf die judenspanische Identität Veza Canettis. Ein extensiver historischer Rückblick auf das Goldene Zeitalter der Sepharadim auf der Iberischen Halbinsel sowie die Konsquenzen des Vertreibungsedikts von 1492 macht das Festhalten der Sephardim an der spanischen Sprache und Kultur plausibel. Danach wird die literarisch-soziopolitisch fruchtbarste Zeit für jüdische Künstler und Schriftsteller wie Veza (und Elias) Canetti im Roten Wien des Austromarxismus bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 und das jüdische Exil in London erforscht. In jedem der konzentrischen Kreise ziehen sich vier relevante themenorientierte Elemente als roter Faden durch die Arbeit: 1. Das Judenspanische als Kommunikationssprache zwischen dem Ehepaar Canetti, 2. der einflussreiche literarische und künstlerische Freundeskreis der Canettis in Wien und im Londoner Exil, 3. die deutsche Literatursprache Veza und Elias Canettis, 4. eine minutiöse Analyse jener Werke, die thematisch mit dem jeweiligen der drei konzentrischen Kreise verbunden sind, d.h. das jüdisch-sephardische Erbe, das Leben mit jüdisch-sephardischen Wurzeln im Wien des sozio-politischen Wandels und zuguterletzt das jüdische Exil in London. Der erste konzentrische Kreis erforscht das jüdisch-sephardische Erbe Veza Canettis in seiner vollständigen Dimension im Hinblick auf das Leben ihrer Urahnen während des Goldenen Zeitalters Spaniens und Portugals, die Vertreibung der Juden und deren Neuansiedlung in Nordafrika, Nord-/Ost- und Westeuropa, im Osmanischen Reich, auf dem Balkan und Übersee. Die judenspanische Sprache hat sich bis in die Aktualität bewahrt, und zwar in Volksweisen, Sprichwörtern und der Literatur. Die Werkanalysen dieses konzentrischen Kreises beziehen sich insbesondere auf die spanischen Erzählungen "Der Seher" und "Pastora", in denen die spanische Urheimat Veza Canettis mit der andalusischen Hauptstadt Sevilla als "innerer Idealstandort" leuchtend zutage tritt. Der zweite konzentrische Kreis untersucht die Einwirkungen der literarischen Strömungen wie die Wiener Moderne, die Neue Sachlichkeit sowie des politischen Wandels der ehemaligen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn auf das Leben und Werk Veza Canettis. Hierin werden die beginnende literarische Gemeinschaft mit Elias Canetti, der jüdische Wiener Freundeskreis, die literarischen Vorbilder Veza Canettis, der Austromarxismus als die in Europa beispielhafte Sonderform eines gemäßigten Sozialismus und insbesondere der Inhalt ihrer sozio-politisch-feministischen Kritikpunkte an den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen ihrer Zeit erforscht. In der Wiener Zeit entstanden Veza Canettis bedeutendste Erzählungen, die zum Novellenzyklus (Roman) Die Gelbe Straße zusammengefasst wurden. Der Roman Die Schildkröten stellt ein Brückenwerk dar, denn er wurde von Veza Canetti in wenigen Wochen nach ihrer Ankunft im Londoner Exil geschrieben, ist aber zugleich ein lebendiges Zeugnis der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Wien 1938 und Verdrängung und Verfolgung der Juden. Zum Glück gelingt den Canettis die rechtzeitige Flucht ins Exil nach London. Im dritten konzentrischen Kreis wird das jüdische Exil Veza (und Elias) Canettis in London untersucht. Wiederum sind die geflohenen jüdischen Freunde von wesentlicher Bedeutung, sowie die judenspanische Sprache, die Veza und Elias Canetti im privaten Umgang pflegen. Ferner wird den Briefen zusätzliche literarische Wertschätzung beigemessen. Die erforschten Briefe drücken die jüdisch-sephardische Identität Veza Canettis am ehesten aus und enthalten, vor allem die Buchsammlung der Briefe an Georges betreffend, etliche Hinweise auf das Judentum. Die in diesem konzentrischen Kreis untersuchten Werke sind weniger gesellschaftskritisch als in der Wiener Zeit und beschreiben sowohl Kriegserlebnisse wie die Bombardierung Londons ("Air raid" und "Der letzte Wille") , die Gegenüberstellung von Christen und Juden in "Toogoods oder das Licht", wie auch Veza Canettis Beobachtungen der britischen Gesellschaft unter humoristischer Perspektive in ihrer Exilkomödie Der Palankin. Drei Werkübersichten, etliche Dokumente, Fotos und Briefe aus verschiedenen Nachlässen sowie zwei Gesprächs- bzw./Besuchsprotokolle im Anhang komplettieren die literaturwissenschaftlichen Forschungen der vorliegenden Dissertation und führen zu der Erkenntnis, dass eine profilierte Schriftstellerin sich mit ihren literarischen Schriften aus dem Schatten ihres langjährigen Ehemannes herauslöst und mit ihren jüdisch-sephardischen Wurzeln in eigenem Licht erstrahlt: Veza Canetti. ; [eng] Three simple words "I am a Spaniolin" in the title of the present literary research work appoint to the fundamental belief of the Judeo-Spanish writer Veza Canetti. The profound dimensión of this confession is confirmed trhoughout the biographical, literary and historical research for this thesis. The central focus concentrates – within three concentric circles– on Veza Canetti's Judeo-Spanish identity including a vaste historical retrospection of the Golden Middle Ages for the Spanish Jews on the Iberic Peninsular, the consecuences of the expulsión of the Sephardim on 1492 in order to make comprehensible their adherence to the Spanish culture and language. Furtheron, the investigation of the fertile literary production of Jewish artists and writers like Veza (and Elias) Canetti during the Austromarxism in Red Viena til the take-over of the Nazis in 1938 and the consecuent Jewish exile in London is described in this thesis. In every concentric circle there are four relevant elements as a red line throughout this paper: 1) Judeo-Spanish as the language of private communication between the Canetti- couple, 2) the influence of their literary and artistic friends in Viena and in London, their exile 3) the German as a literary language for both Veza and Elias Canetti 4) An exhaustive work-analisis of those literary works which are directly related to the head-lines of each concentric circle, as the are the Jewish-Sephardic heritage, living with Jewish-Sephardic roots in Viena and last not least the Jewish exile period in London. The first concentric circle contains the most important part of this thesis: the Sephardic heritage with a wide historic background and analisis of Veza Canettis Spanish works Der Seher and Pastora. The second concentric circle contains the Viena-period. The literary value of the letters is as well contemplated within the third and last concentric circle, as letters are the expression of one's own identity of Sephardic elements which are always present in Veza Canetti's letters to her brother-in-law Georges and friends and editors. Three tables of Veza Canetti's Works, numerous documents, photographs and letters out of different legacies, as well as two reports of conversations and visits, to be found in the Annex, complete the new results of this literary research thesis about Veza Canetti's Judeo-Spanish roots.
BASE
Die Akzeptanz des Wohlfahrtsstaates
Beurteilung und Akzeptanz wesentlicher Institutionen des deutschen Wohlfahrtsstaates. Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Ziele.
Themen: Bewertung des Systems der sozialen Sicherung in Deutschland insgesamt sowie einzelner Bereiche der sozialen Sicherung (gesetzliche Krankenversicherung, gesetzliche Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe und Leistungen für Familien wie Kindergeld oder Erziehungsgeld); Meinung zu den Auswirkungen des Systems der sozialen Sicherung (weniger Konflikte zwischen Arm und Reich, mehr soziale Gerechtigkeit, sinkende Hilfsbereitschaft, verletzt Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, höhere Arbeitslosigkeit); präferierte anteilige Aufgabenverteilung zwischen Staat und Sozialversicherungen einerseits und privaten Kräfte (z.B. private Versicherungen, Betriebe, Familie usw.) andererseits für ausgewählte soziale Aufgaben (Gesundheitsversorgung für Kranke, Sicherung eines angemessenen Lebensstandards im Alter und für Arbeitslose, finanzielle Unterstützung von Studenten aus einkommensschwachen Familien, Absicherung bei Armut, Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden); Beurteilung der tatsächlichen sowie gewünschte Höhe einzelner Bereiche der sozialen Sicherung (Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, Höhe von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe und Rente); Meinung zu ausgewählten staatlichen Aufgaben (Bereitstellung von Arbeitsplätzen, Abbau von Einkommensunterschieden, stärkere finanzielle Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden, mehr Geld für Kinderbetreuung); Zukunftsvertrauen in die zentralen sozialen Sicherungssysteme (gesetzliche Krankenversicherung, gesetzliche Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe); Meinung zur gesetzlichen Rentenversicherung (Bedürftigkeit der Leistungsempfänger, berechtigter Leistungsbezug durch eigene Beitragszahlungen, Zielerreichung: verhindert Schlechterstellung im Alter, Unterstützungswürdigkeit der Zielgruppe, häufiger Leistungsmissbrauch trotz fehlender Ansprüche, Benachteiligung der jüngeren Generation gegenüber der älteren, Benachteiligung Jüngerer führt zu Generationenkonflikt); Art der zusätzlichen persönlichen Altersabsicherung (Riester-Rente, Betriebsrente bzw. Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes, Kapitallebensversicherung, Privatrente, Wohneigentum, Aktien, Fondsanlagen oder andere Wertpapiere, sonstige Ersparnisse, keine); Meinung zur gesetzlichen Krankenversicherung (Bedürftigkeit der Leistungsempfänger, berechtigter Leistungsbezug durch eigene Beitragszahlungen, Zielerreichung: ausreichende medizinische Versorgung für jeden, Unterstützungswürdigkeit der Zielgruppe, Leistungsmissbrauch trotz fehlender Ansprüche, Nutzen der Versicherungspflicht); Beurteilung ausgewählter Regelungen zur Umverteilung der gesetzlichen Krankenversicherung (Kranke zahlen bei gleichem Einkommen gleichen Beitrag wie gesunde Versicherte trotz Verursachung höherer Kosten, höherer Beitrag von Versicherten mit mittleren und hohen Einkommen als von Armen, Mitversicherung von Kindern ohne Zusatzkosten, Mitversicherung eines nicht berufstätigen Ehepartners mit Kind ohne Zusatzkosten bzw. kostenfreie Mitversicherung eines nicht berufstätigen Ehepartners ohne Kind); Meinung zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (Bürgerversicherung für alle Erwerbstätigen, Ausweitung der Finanzierungsbasis durch Zahlung höherer Krankenkassenbeiträge bei Zusatzeinkünften wie z.B. Mieteinnahmen, gleicher Beitrag für alle Versicherten (Kopfpauschale), höherer Krankenkassenbeitrag bei gesundheitsgefährdender Lebensweise (Risikozuschlag), Risikozuschlag bei der Ausübung gefährlicher Sportarten, niedrigerer Krankenkassenbeitrag durch Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen (Vorsorgebonus), Begrenzung extrem teurer Leistungen (Rationierung) durch die Krankenkassen, keine Zwei-Klassen-Medizin durch Einsparungen im Gesundheitsbereich); persönlicher Versicherungsstatus; persönliche Situation als gesetzlich Krankenversicherter: Bilanzierung der Beitragszahlungen im Verhältnis zu den erhaltenen Leistungen; erwarteter langfristiger Ausgleich der bisher hohen Beitragslast; erwartete Unterstützung im Krankheitsfall (Risikoreziprozität) und Erwartung von mehr medizinischen Leistungen in späteren Lebensjahren (Erwartungsreziprozität); bereits früher von anderen staatlichen Leistungen wie z.B. Bafög profitiert (generalisierte Reziprozität); Befürwortung von Solidarität auch bei fehlendem Ausgleich des Verhältnisses von Beiträgen und Leistungen; Bewertung der tatsächlichen Belastung einzelner Gruppen durch die Gesundheitsreformen (Versicherte, Ärzte, Apotheker, Pharmaindustrie und Arbeitgeber); Einschätzung einer möglichen Mehrbelastung für dieser Gruppen; Präferenz für eine gesetzliche oder private Krankenversicherung; Meinung zur Arbeitslosenversicherung
(Bedürftigkeit der Leistungsempfänger, berechtigter Leistungsbezug durch eigene Beitragszahlungen, Zielerreichung: mildert finanzielle Folgen von Arbeitslosigkeit, Unterstützungswürdigkeit der Zielgruppe, häufiger Leistungsmissbrauch trotz fehlender Ansprüche, Viktimisierung bei langer Bezugsdauer und Einfordern größerer Anstrengungen bei der Arbeitsplatzsuche); Meinung zur Sozialhilfe (Bedürftigkeit der Leistungsempfänger, berechtigter Leistungsbezug durch Grundrecht auf das Notwendigste, Zielerreichung: dank Sozialhilfe muss niemand in Armut leben, Unterstützungswürdigkeit der Zielgruppe, häufiger Leistungsmissbrauch trotz fehlender Ansprüche, Viktimisierung bei langer Bezugsdauer und Einfordern größerer Anstrengungen beim Ausstieg aus der Sozialhilfe, Viktimisierung (eigenes Verschulden) hinsichtlich des Eintritts in die Sozialhilfe); Meinung zur Reform der Sozialhilfe (keine Anrechnung von eigenem Vermögen, keine Einkommensanrechnung des (Ehe-)Partners sowie von Eltern oder erwachsenen Kindern, Anspruch auf Sozialhilfe auch ohne Arbeitsbereitschaft); Meinung zu Kindergeld (Bedürftigkeit der Leistungsempfänger, berechtigter Leistungsbezug durch wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, Zielerreichung: Ausgleich für Benachteiligung von Familien gegenüber Kinderlosen, Unterstützungswürdigkeit der Zielgruppe); Wahrscheinlichkeit eigener schwerer Erkrankung in den nächsten 10 Jahren; persönliche Betroffenheit im Fall der Diagnose einer schweren Erkrankung; Wahrscheinlichkeit eigener Arbeitslosigkeit in den nächsten 3 Jahren und persönliche Betroffenheit; Wahrscheinlichkeit selbst Sozialhilfeempfänger zu werden und persönliche Betroffenheit; Beurteilung der eigenen Absicherung durch die sozialen Sicherungssysteme im Fall von Krankheit, Alter und Arbeitslosigkeit; Reziprozitätserwartungen allgemein und Reziprozitätsverpflichtung im Hinblick auf die sozialen Sicherungssysteme; Gerechtigkeitsvorstellungen hinsichtlich der Verteilung von Einkommen und Vermögen (Ergebnisgleichheit, Chancengleichheit, Leistungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit); Solidaritätsvorstellungen (Egoismus, genereller Individualismus, Reziprozitätsverpflichtung, Altruismus, keine Hilfe bei selbst verschuldeter Not (Viktimisierung), Kollektivgut, strategische Reziprozität und hierarchische Solidarität); Rechtfertigung ausgewählter Verhaltensweisen (Sozialleistungsbezug ohne Anspruch, krank feiern, Schwarzarbeiter beschäftigen, schwarz arbeiten trotz Leistungsbezug; Bereitschaft zum Protest gegen Sozialleistungskürzungen; Protestbereitschaft bzw. eigene Beteiligung an ausgewählten Protestformen (Bürgerinitiative, Unterschriftensammlung, Demonstration, Besetzung öffentlicher Ämter oder Gebäude); Einfluss von Themen aus ausgewählten Politikbereichen auf die eigene Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl (Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Außenpolitik, Umweltschutz, Innere Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung, Bildungspolitik sowie Verteidigung).
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr und Geburtsmonat); Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Staatsangehörigkeit; Konfession; Gewerkschaftsmitgliedschaft; höchster Schulabschluss; Art des beruflichen Ausbildungsabschlusses; Selbsteinordnung in einer Oben-Unten-Skala; Parteineigung und Parteiidentifikation (Partei); Erwerbsstatus; derzeitige bzw. letzte berufliche Stellung; Beschäftigung im öffentlichen Dienst; Arbeitgeber im Gesundheits-und Sozialbereich; derzeitige bzw. letzte berufliche Tätigkeit (ISCO 88); Bruttoeinkommen (offen und kategorisiert); Art der Nicht-Erwerbstätigkeit; Jahr des Ausscheidens aus der letzten hauptberuflichen Erwerbstätigkeit; letzte Beschäftigung im öffentlichen Dienst; Haushaltsgröße; Anzahl Personen im Haushalt ab 18 Jahren; eigenständige Absicherung gegen Krankheit und Art der Absicherung; Haushaltsmitglied, bei dem der Befragte mitversichert ist.
Haushaltsstruktur: Informationsquelle für Fragen zur Haushaltsstruktur; Haushaltsnettoeinkommen (offen und kategorisiert); für alle Haushaltsmitglieder wurde erfasst: Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Geschlecht; Alter (Geburtsjahr und Geburtsmonat); Krankenversicherungsstatus: eigenständige Absicherung gegen Krankheit oder familienversichert und Art der Absicherung; Anzahl der Mitversicherten innerhalb und außerhalb des Haushalts; Haushaltsmitglied, bei dem nicht eigenständig Abgesicherte mitversichert sind; derzeitiger Kindergeldbezug; Anzahl der Kinder, für die Kindergeld gezahlt wird; Kindergeldbezug in den letzten 10 Jahren; derzeitiger Leistungsbezug und innerhalb der letzten 10 Jahre (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe, Rente, Erziehungsgeld oder andere Sozialleistung).
Zusätzlich verkodet wurde: Fallnummer; Split 1 oder Split 2; Haupterhebung oder Nacherhebung (Aufstockung Ost); Interviewernummer; Ortsgröße; Bundesland; Ost/Neue Bundesländer oder West/Alte Bundesländer; Gewichtungsfaktoren und Gewicht West-Ost für beide Erhebungen sowie für die Haupterhebung; Haushaltstyp; Interviewdauer.
Indizes: Bildungsklassifikation (CASMIN, ISCED-1997); Status und Prestige-Skalen zur derzeitigen bzw. letzten beruflichen Tätigkeit (International Socio-Economic Index (ISEI), Standard International Occupational Prestige Scale (SIOPS), Magnitude Prestige Skala (MPS)); Klassenschema nach Erikson, Goldthorpe und Portocarero (EGP).
Interviewerrating: Befragungsbereitschaft des Befragten; Zuverlässigkeit der Angaben.
GESIS
National Museums in Germany : Anchoring Competing Communities
From 1760-2010, Germany has been marked by several levels of nation-building as well as many different ideological and territorial projects. This inquiry has focused on processes of long continuity, spanning unification in both the nineteenth and twentieth centuries, adding the most important ruptures and institutional inventions to get a firm-enough basis for conclusions on the institutional role of museums vis-a-vis the state-making process. The most significant periods for the interaction between museums and nation-building can be labelled The struggle, leading to Germany's unification in 1871, where several regions made their bids through museums. Imperial unity on display from 1871-1914. National museums were stabilizing and universalizing the German Empire in the world. Nazi cultural policy, 1933-1945: Comprehensive museum plans for the Third Reich. GDR (German Democratic Republic) national museums between 1949-1990 were dominated by the ideology of socialist culture. The Federal republic, before and after 1990: inscribing Nazi and GDR as pasts contained within brackets. Germany's history is marked by the processes of unification meeting dissociative forces resulting in dramatic political shifts and the persistence of a complex federal structure. Museums reflect various strategies both within this history and through contributions to stabilizing, reinforcing and materializing ideas of continuity. Balancing the unifying message of the heritage of a Roman – German legacy and later federal structures resulted in a distribution of national museums in Berlin, Munich, Nuremberg and Bonn. A long-standing cooperation and tension between local, regional and national identities with a clear utopian and activist element marks initiatives taken for establishing national museums. What later became national museums often started as private individual or collective elite initiatives aimed at putting certain projects on the political agenda. The enlightenment ambitions went beyond national borders with the establishment of Humboldt University in Berlin in 1810 and several of the institutions at the Museumsinselas "Universalmuseen". The scientific and technical scope of Deutsches Museum in Munich captured the rational dimension in German identity politics into the next century. These rational and scientific ambitions coincided in time and helped to legitimize both military national unification and imperial undertakings. Implicit and explicit historical narratives representing the existence of German culture dominated national museums with a plastic delimitation between a European (Roman), Germanspeaking and German state as the space of representation. Art and cultural history was more expandable, while political history followed the honours and sorrows of political community. National museums have, overall, survived with an astonishing continuity when successively changing the goal of state-making from creating the state, an empire, a Nazi state to overcoming that past and creating democratic visions in both liberal and communist versions to, again, healing that division and constructing it as a parenthesis in history. A re-nationalisation process post-1990 again activated investments in museums and reveals again a standing ambiguity in dealing with national sentiments. This is most clearly visible in museum discussions and projects dealing with the NS-legacy versus demands for "Normalisierung". As opposed to many European countries from France to Greece that have a high level of centralization within the field of culture, both culture and cultural politics is, in Germany, mainly dealt with on a regional level within each Bundesland. This can partly be explained by the terrifying experience of a centralized rule and the misuse of art and culture for political ends made during the NS-regime (Klein 2003):71). After the war, one sought to prevent this through legislation by reducing state influence within the cultural policy sphere through the foundational law (GG article 5(3) and 30). A federal - and thus fragmented - Germany was also something desired by the Allies. However, a decentralized Germany was nothing entirely new. An on-going interplay between regional and central forces in representing the state was one of the long-term phenomena, although driven by various logics: In the mid-19th century, the relative strength and actual outcome of the unification process was naturally open-ended which allowed for several strong suggestions, while mid-20thcentury dynamics was determined by the urge not to repeat the mishaps of a strong national ideology. The current trend seems to lend itself to stronger nationalizing forces in the field of memory politics. The overarching argument of the role played by national museums in the making of the German state and nation is that it has provided a platform for a cultural constitution only slowly negotiating changing ideas of what it means to be German and how to relate to local, regional and transnational communities. Hence, the main impact of the museums is to secure ideas of continuity in the midst of dramatic political change. ; EuNaMus
BASE
National museums in Germany : anchoring competing communities
From 1760-2010, Germany has been marked by several levels of nation-building as well as many different ideological and territorial projects. This inquiry has focused on processes of long continuity, spanning unification in both the nineteenth and twentieth centuries, adding the most important ruptures and institutional inventions to get a firm-enough basis for conclusions on the institutional role of museums vis-a-vis the state-making process. The most significant periods for the interaction between museums and nation-building can be labelled The struggle, leading to Germany's unification in 1871, where several regions made their bids through museums. Imperial unity on display from 1871-1914. National museums were stabilizing and universalizing the German Empire in the world. Nazi cultural policy, 1933-1945: Comprehensive museum plans for the Third Reich. GDR (German Democratic Republic) national museums between 1949-1990 were dominated by the ideology of socialist culture. The Federal republic, before and after 1990: inscribing Nazi and GDR as pasts contained within brackets. Germany's history is marked by the processes of unification meeting dissociative forces resulting in dramatic political shifts and the persistence of a complex federal structure. Museums reflect various strategies both within this history and through contributions to stabilizing, reinforcing and materializing ideas of continuity. Balancing the unifying message of the heritage of a Roman – German legacy and later federal structures resulted in a distribution of national museums in Berlin, Munich, Nuremberg and Bonn. A long-standing cooperation and tension between local, regional and national identities with a clear utopian and activist element marks initiatives taken for establishing national museums. What later became national museums often started as private individual or collective elite initiatives aimed at putting certain projects on the political agenda. The enlightenment ambitions went beyond national borders with the establishment of Humboldt University in Berlin in 1810 and several of the institutions at the Museumsinselas "Universalmuseen". The scientific and technical scope of Deutsches Museum in Munich captured the rational dimension in German identity politics into the next century. These rational and scientific ambitions coincided in time and helped to legitimize both military national unification and imperial undertakings. Implicit and explicit historical narratives representing the existence of German culture dominated national museums with a plastic delimitation between a European (Roman), Germanspeaking and German state as the space of representation. Art and cultural history was more expandable, while political history followed the honours and sorrows of political community. National museums have, overall, survived with an astonishing continuity when successively changing the goal of state-making from creating the state, an empire, a Nazi state to overcoming that past and creating democratic visions in both liberal and communist versions to, again, healing that division and constructing it as a parenthesis in history. A re-nationalisation process post-1990 again activated investments in museums and reveals again a standing ambiguity in dealing with national sentiments. This is most clearly visible in museum discussions and projects dealing with the NS-legacy versus demands for "Normalisierung". As opposed to many European countries from France to Greece that have a high level of centralization within the field of culture, both culture and cultural politics is, in Germany, mainly dealt with on a regional level within each Bundesland. This can partly be explained by the terrifying experience of a centralized rule and the misuse of art and culture for political ends made during the NS-regime (Klein 2003):71). After the war, one sought to prevent this through legislation by reducing state influence within the cultural policy sphere through the foundational law (GG article 5(3) and 30). A federal - and thus fragmented - Germany was also something desired by the Allies. However, a decentralized Germany was nothing entirely new. An on-going interplay between regional and central forces in representing the state was one of the long-term phenomena, although driven by various logics: In the mid-19th century, the relative strength and actual outcome of the unification process was naturally open-ended which allowed for several strong suggestions, while mid-20thcentury dynamics was determined by the urge not to repeat the mishaps of a strong national ideology. The current trend seems to lend itself to stronger nationalizing forces in the field of memory politics. The overarching argument of the role played by national museums in the making of the German state and nation is that it has provided a platform for a cultural constitution only slowly negotiating changing ideas of what it means to be German and how to relate to local, regional and transnational communities. Hence, the main impact of the museums is to secure ideas of continuity in the midst of dramatic political change. ; EuNaMus
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Reviews
In: The economic history review, Band 23, Heft 2, S. 380-426
ISSN: 1468-0289
Book review in this ArticleClaude Mossé. Ancient Culture and Society: The Ancient World at Work.P. J. Ucko and G. W. Dimbleby (Eds.). The Domestication and Exploitation of Plants and Animals.N. Rubinstein (Ed.). Florentine Studies. Politics and Society in Renaissance Florence.Raymond de Roover. The Bruges Money Market around 1400.Henri Touchard. Le commerce maritime breton à la fin du Moyen Age.Guillermo Lohmann Villena. Les Espinosa, une famille d'hommes d'affaires en Espagne et aux Indes à l'époque de la colonisation.J. H. Shennan. Government and Society in France, 1461–1661.Marcel Couturier. Recherches sur les structures sociales de ChâteaudunF. Jaupart. L'activité commerciale de Bayonne au XVIIIe siècle.Pierre Jeannin. L'Europe du Nord‐Ouest et du Nord aux XVIIe et XVIIIe siècles.T. Emmons. The Russian Landed Gentry and the Peasant Emancipation of 1861.Helmuth Stoecke (Ed.). Kamerun unter Deutscher Kolonialherrschaft.Dieter Petzina. Autarkiepolitik im Dritten Reich. Der nationalsozialistische Vierjahresplan.Carl Bridenbaugh. The Beginnings of the American People: Vexed and Troubled Englishmen, 1590–1642.Vincent Ponko, Jr. The Privy Council and the Spirit of Elizabethan Economic Management, 1558–1603.Darrett B. Rutman. Husbandmen of Plymouth: Farms and Villages in the Old Colony, 1620–1692.Brooke Hindle. Technology in Early America.Sam Bass Warner, Jr. The Private City: Philadelphia in Three Periods of its Growth.N. Rosenberg (Ed.). The American System of Manufactures. The Report of the Committee on the Machinery of the United States and the Special Reports of George Wallis and Joseph Whitworth.Harry N. Scheiber. Ohio Canal Era: A Case Study of Government and the Economy, 1820–1861.Grace Rogers Cooper. The Invention of the Sewing Machine.Melvin M. Leiman. Jacob N. Cardozo: Economic Thought in the Antebellum South.Ralph D. Gray. The National Waterway.Stanley Buder. Pullman: An Experiment in Industrial Order and Community Planning, 1880–1930.Philip Taft. Labor Politics American Style: the California State Federation of Labor.M. Melnyk. Long Fluctuations in Real Series of American Economy.Edward L. and Frederick H. Schapsmeier. Henry A. Wallace of Iowa: The Agrarian years, 1910–1940.Karl Schriftgiesser. Business and Public Policy: The Role of the Committee for Economic Development, 1942–1967.C. A. Blyth. American Business Cycles, 1945–50.A. W. Coats and Ross M. Robertson (Eds.). Essays in American Economic History. Acta Historiae Neerlandica. M. A. Arnould. L'impôt direct dans le Tournaisis au début régime espagnol (1523–1571).H. Bauduin and J. Jansen. Aspecten van de Limburgse landbouwgeschiedenis.W. Berghuis. Ontstaan en ontwikkeling van de Nederlandse beleggingsfondsen tot 1914.W. P. Coolhaas. Generale Missiven van Gouverneurs‐Generaal en Raden aan Heren XVII der Verenigde Oostindische Compagnie.A. M. de Jong. Geschiedenis van de Nederlandsche Bank (1814–1914).J. A. de Jonge. De industrialisatie in Nederland tussen 1850 en 1914.A. C. J. de Vrankrijker. Belastingen in Nederland, 1848–1893. De strijd om een modernisering van het stelsel.H. Galle. La "Famine du coton", 1861–1865. Effets de la Guerre de Sécession sur l'industrie cotonnière gantoiseP. Harsin and E. Helin. Problèmes de mortalité. Méthodes, sources et bibliographie en démographie historique.J. Leaonard‐Etienne. Recherches sur l'investissement et la rentabilité dans l'industrie liégeoise.A. Louant. Le journal d'un bourgeois de Mons, 1505–1536.B. Lyon and A. Verhulst. Medieval Finance. A Comparison of Financial Institutions in Northwestern Europe.A. Moureaux‐van neck. Assistance publique, 1856–1956.J. G. Nanninga. Bronnen tot de Geschiedenis van den Levantschen handel. Recherches sur l'histoire des finances publiques en Belgique. J. Ruwet, E. Helin, F. Ladrier, and L. van Buyten. Le marché des céréales à Ruremonde, Luxembourg, Namur et Diest aux XVIIe et XVIIIe siècles.G. Spitaels. Le mouvement syndical en Belgique.M.‐R. Thielemans. Bourgogne et Angleterre. Relations politiques et economiques entre les Pays‐Bas bourguignons et l'Angleterre, 1435–1467.F. van Bocxlaer. De evolutie van de economische pers in België.J. M. G. van der Poel. Honderd jaar landbouwmechanisatie in Nederland.G. Vandewalle. De conjuncturele evolutie in Kongo en Ruanda‐Urundi van 1920 tot 1939 en van 1949 tot 1958.M. van Durme. Les archives générales de Simancas et l'histoire de la Belgique, IX‐XIXe sièdes.M. van Durme. Les archives générales de Simancas et l'histoire de la Belgique, IX‐XIXe siècles.J. A. van Houtte. Bruges. Essai d'histoire urbaine.D. van Rijssel. De Gentse huishuren tussen 1500 et 1795. Bijdrage tot de kennis van de konjunktuur van de Stad. Pro Civitate.F. van Tyghem. Op en om de Middeleeuwse bouwwerf. De gereedschappen en toestellen gebruikt bij het bouwen van de Vroege Middeleeuwen tot omstreeks 1600.H. van Werveke. Miscellanea Mediaevalia. Verspreide opstellen over economische en sociale Geschiedenis van de Middeleeuwen.A. Verhulst. Het landschap in Vlaanderen in historisch perspectief.Ch. Verlinden, E. Scholliers, H. Desmedt‐Coppejans, J. Craeybeckx, and G. Impens. Dokumenten voor de geschiedenis van prijzen en lonen in Vlaanderen en Brabant.H. Wouters. Documenten betreffende de geschiedenis der arbeidersbeweging (1853–1865). Bedrijf en Samenleving. Economisch‐historische studies over Nederland in de negentiende en twintigste eeuw aangeboden aan Prof. Dr I. J. Brugmans bij zijn aftreden als hoogleraar aan de Universiteit van Amsterdam. L'impôt dans le cadre de la ville et de l'Etat. De belasting in het raam van stad en staat.
Die Porträts der Herrscherin Maria Theresia : instrument und Gegenstand von Macht und Austausch zwischen Maria Theresia und ihren Eliten ; Portraits of Maria Theresa : instrument and object of power and exchanges between the queen Maria Theresa and her political elites ; Les portraits de Marie-Thérè...
Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Darstellung der Herrscherin Maria Theresia anhand von 221 Porträts, die zwischen der Geburt der Herrscherin im Jahre 1717 und ihrem Tod im Jahre 1780 angefertigt wurden, die meisten nach dem Regierungsantritt im Jahre 1740. Die Porträts befinden sich in allen ehemaligen Ländern der Monarchie, und zwar in den österreichischen Erbländern, in Ungarn, Böhmen, Italien und in den österreichischen Niederlanden. Die Porträts erlauben es, die Beziehungen zwischen Maria Theresia und den Eliten der Monarchie (Adlige, Klöster, Städte) zu untersuchen. Sowohl die Produktion als auch die Verbreitung und der ikonographische Inhalt werden berücksichtigt. Wie stärkten die Porträts die Position und die Legitimität der Herrscherin Maria Theresia in einer schwierigen Situation? Wie legitimierten sie sowohl die Monarchin als auch die Eliten der Monarchie, die das königliche Porträt auch selbst in Auftrag gaben, in ihrer jeweiligen Stellung? Die meisten Maler der königlichen Porträts wurden an der Wiener Akademie ausgebildet, deren Direktor der wichtigste Hofmaler Maria Theresias, Martin van Meytens, war. Viele Maler, die für Kopisten gehalten werden können, imitierten die Porträts von Martin van Meytens und seiner Werkstatt. Diese Maler, die meistens unbekannt geblieben sind, vermitteln übrigens ein etwas weiblicheres Bild der Herrscherin. Die Maler, insbesondere die Hof- und Kammermaler, arbeiteten für verschiedene Auftraggeber und fertigten das königliche Porträt sowohl für den Wiener Hof als auch für die Eliten aus den verschiedenen Ländern der Monarchie an. [.]Es hat sich gezeigt, dass die Porträts sowohl von Maria Theresia als auch von den Eliten in Auftrag gegeben wurden. Sie wurden in bestimmten Räumen der adligen und kaiserlichen Schlösser ausgestellt: nämlich in Audienzzimmern, die auch Kaiserzimmer oder Maria-Theresien-Zimmer genannt wurden. Sie waren Repräsentationszeichen für die Herrscherin und zugleich Repräsentationsmittel für das eigene Prestige der Eliten. Die Bildtypen waren ähnlich, ob die Porträts von den Eliten oder vom Hof in Auftrag gegeben wurden; sie änderten sich aber im Laufe der Regierung und stellten verschiedene unter den zahlreichen Rollen Maria Theresias in den Vordergrund. Sie trat verschiedentlich als Erzherzogin von Österreich, als König (nicht Königin) von Ungarn und Böhmen, als Tochter, Ehefrau und Mutter von Kaisern des Heiligen Römischen Reiches in Erscheinung. Neben und zugleich mit ihren Rollen als Herrscherin konnte Maria Theresia auch als Frau, Mutter und Witwe gezeigt werden. Die Krone und die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die Maria Theresia als Frau nicht tragen durfte, spielten immer noch eine wichtige Rolle, insbesondere in der Darstellung von Maria Theresia und ihrer Familie. Komplementäre Porträts von Maria Theresia und ihrem Ehemann, Kaiser Franz I., respektive später ihrem Sohn, Kaiser Joseph II., dienten dazu, die Kontinuität zwischen den Habsburgern und den Habsburg-Lothringern zu betonen. Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Habsburger im Jahre 1740 war es wichtig für Maria Theresia, ihre zahlreichen Kinder durch Porträts darzustellen. Neben Kronen und Zeptern werden nach und nach neue Legitimations- und Herrschaftssymbole in den Bildern dargestellt. Dokumente, Papiere, Bücher spiegeln am Ende des Lebens der Herrscherin neue Herrschaftswerte wider. Als Zeitgenossin der Aufklärung wird die Darstellung Maria Theresias von diesen neuen Symbolen geprägt. ; The PhD is about the representation of Maria Theresa, queen of Hungary and Bohemia and archduchess of Austria. It focuses on portraits, using them as the basis for exploring the relationship between the monarch and the elites. To this end, I consider in turn the production, the distribution and the content of the paintings. How did the portraits of Maria Theresa reinforce the legitimacy of her rule in a situation of crisis? At the same time, how did portraits provide legitimacy for both the position of the elites and their relation to Maria Theresa? These images can be considered as self-projections not only of the queen, but of the various groups that made up her monarchy. The marks and symbols of each province as well as those of the monarchy as a whole are displayed in the portraits. Royal portraits were commissioned both by Maria Theresa and her court, and by the elites of the monarchy: nobles, ecclesiastical institutions, cities and others. The same painters often worked for both the monarch and the elites, creating similar images and representations of the ruler. The most important occasions for these commissions were visits by Maria Theresa, on the occasion of a coronation, a diet or some other event; the portrait left behind served to perpetuate the presence of the monarch. It manifested the bond between the elites and the ruler; this display was in the interests of both sides. The portraits were displayed in the centres of power and representation both of the dynasty (imperial residences) and of the institutions and groups of which the monarchy was composed (aristocratic chateaux, town halls, universities). The act that placed them there were themselves performances of the mutual relation: the gift of a portrait by Maria Theresa was a sign of favour and recognition; when elites themselves ordered a portrait, this was both an act of homage and an assertion of status. The same types of paintings were ordered by the monarch and by the elites, indicating a consensus about the representation of the royal image. Maria Theresa was queen of Hungary and Bohemia, archduchess of Austria and ruler of many other provinces, each with its own title and symbolism; she was the daughter, wife, widow and mother of emperors. Her person incarnated the unity of all these provinces and the continuity between the house of Habsburg and the new line of Habsburg-Lorraine. Her body, her postures and gestures and her attributes represented in her portraits changed over the course of her reign, reflecting the development of the structure of the monarchy, the role of its ruler, and the strategies of legitimation. New symbols of legitimacy such as pen and paper appeared alongside traditional ones such as crowns and sceptres, or even supplanted them. Established imagery of both male and female Habsburgs was continued, adapted and even reinvented for Maria Theresa; regional traditions of many provinces were incorporated into her images. ; À partir d'un corpus de deux cent vingt et un portraits répartis principalement dans les anciens territoires de la Monarchie des Habsbourg (Autriche, Royaumes de Hongrie et de Bohême, mais aussi les Pays-Bas autrichiens ainsi que certains territoires italiens), réalisés entre la naissance de Marie-Thérèse en 1717 et sa mort en 1780, une base de données a été mise en place, qui a permis d'analyser l'importance des portraits de Marie-Thérèse au sein des pays de la Monarchie. Tour à tour, archiduchesse d'Autriche, puis « roi » de Hongrie et de Bohême, fille, épouse et mère des empereurs du Saint Empire Romain Germanique, Charles VI, François Ier et Joseph II, impératrice-veuve, les types de portraits diffusés tout au long du règne et de la vie de Marie-Thérèse sont à chaque fois liés à des contextes et des publics précis. L'unité et la continuité entre les Habsbourg et les Habsbourg-Lorraine est fortement soulignée à travers les portraits. Malgré la Pragmatique Sanction de 1713 censée garantir l'accès au trône de la fille aînée de Charles VI, l'arrivée au pouvoir de Marie-Thérèse en 1740 est tout de suite remise en cause et marquée par de nombreuses contestations externes comme internes. Les guerres marquent les vingt premières années du règne de Marie-Thérèse, qu'il s'agisse des guerres de Succession d'Autriche ou de la guerre de Sept ans. Même l'allégeance des élites de la Monarchie n'est jamais une chose totalement acquise. Comme le monarque ne peut être présent en personne en tout lieu et en tout temps, il doit être dédoublé par l'image. Au cours du temps, l'image royale se confond avec la figure de l'entité monarchique et étatique. La mise en place de la figure royale permet celle de l'État. La formation étatique sous le contrôle de la Monarchie est encore fragile et nécessite un certain nombre de rituels ; la commande et le don de ces portraits royaux apparaît ainsi comme l'un d'entre eux. [.] L'objectif de notre travail fut de rassembler les portraits de Marie-Thérèse pour les analyser sous l'angle de la production (avec l'analyse des peintres), sous celui de leur localisation (pays, institutions, emplacement particulier au sein d'une pièce), et des occasions de la commande et/ou de l'envoi des portraits. Enfin, les tableaux ont été étudiés sous l'angle de leur contenu iconographique, contenu qui évolue au cours des quarante années du règne et reflètent ainsi les divers enjeux des périodes comme des publics auxquels les tableaux sont destinés. L'analyse des portraits sous ces différents angles aide à appréhender les rapports de la souveraine avec ses élites, comme des élites entre elles et avec le pouvoir royal habsbourgeois. Il est possible d'en conclure à une interdépendance des acteurs entre eux, que cela passe par le choix d'un réseau de mêmes peintres, ou que cela relève des mêmes occasions de commander et/ou de recevoir des portraits royaux, ainsi que dans les types de portraits diffusés qui sont assez homogènes.
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The Education and its Deformations in the Contemporary Culture: a Contribution to the Actuality Theodor W. Adorno's Theory of Half-education ; Освіта та її деформації у сучасній культурі: до актуальності теорії напівосвіти Т. Адорно у сучасних соціокультурних контекстах
In the article are regarded some social and cultural contexts of the development and reception Adorno's theory of half-education with a spread application of the biographical method, which makes it possible to show the intentionality of this theory through the recalling prism of students and colleagues. It is proposed an argumentative verification of the statement made by Habermas about the splitting in theorization of Adorno. The interpretative schemes of the concept of "Bildung" (education, culture, forming), developed in the German idealism, are analyzed, where the semantic of the forming is the dominated one and the pathologies of this process are conceptualized accordingly as deformation and back-forming in the various manifestations of half-education. The theory of half-educationis at first a diagnostic of conditions in the contemporary societies, where through the instruments of the mass culture are always producing pathologies such as aliens and mass psychoses. This makes possible also the tendency of re-feudalization, which, on its part, can be considered also as the symptomatic of the spiritual crisis of the Postmodernity. One of the crises appearancesis the whole oppositions to education, namely: anti-educationas the consequenceof refusing of educational practices the humanistic idea of education. Overcoming from that crises is needed a critical reflection not only above half- and anti-education, but else above the idea of education itself. ; У статті розглядаються соціокультурні контексти створення і рецепції теорії напівосвіти Т. Адорно на основі широкого застосування біографічного методу, що дозволило розкрити інтенціональність цієї теорії крізь призму спогадів учнів і колег. Запропоновано аргументативне підкріплення тези Ю. Габермаса про внутрішню роздвоєність теоретизування Адорно. Аналізуються інтерпретаційні схеми поняття Bildung (освіта, культура, формування) у німецькому ідеалізмі, де домінує семантика формування, а патології цього процесу відповідно концептуалізуються як деформації та розпад форм у різноманітніх маніфестаціях напівосвіти. Теорія напівосвіти є передусім діагностикою стану сучасних розвинутих суспільств, де засобами масової культури постійно продукуються такі патології, як відчуження і стани масового психозу. Цьому сприяє також тенденція рефеодалізації, яка, в свою чергу, виступає також симптоматикою духовної кризи постсучасності. Одним з проявів цієї кризи є радикальний антипод освіти - антиосвіта, яка є наслідком відмови сучасних навчальних і виховних практик від гуманістичної ідеї освіти. Для виходу із стану кризи критичної рефлексії потребують не тільки напівосвіта і антиосвіта, а й сама ідея освіти. Култаєва М.Д., Навроцький О.І., Шеремет І.І. (2013). Європейська теоретична соціологія ХХ-ХХ1століття: навчальний посібник. 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BASE
Wahlkampf-Panel (GLES 2009)
Politische Fragen (Issues). Politische Einstellungen und
Verhaltensweisen. Meinungsbildung im Wahlkampf.
Themen: aktuelle, retrospektive und zukünftige Beurteilung der
persönlichen wirtschaftlichen Lage sowie der wirtschaftlichen Lage
Deutschlands; Verantwortlichkeit der Politik der Bundesregierung für
die eigene wirtschaftliche Lage sowie für die wirtschaftliche Lage
Deutschlands; politisches Wissen (Bedeutung von Erststimme und
Zweitstimme, Anzahl der Bundesländer, 5%-Klausel, Mehrheit im
Bundesrat, Wahlgeheimnis, Wahl des Bundeskanzlers, Kenntnis und
Erläuterung von Überhangmandaten); Zufriedenheit mit Demokratie in
Deutschland; Wahlbeteiligungsabsicht; Parteipräferenz für die kommende
Bundestagswahl (Wahlabsicht Erststimme und Zweitstimme); Gründe für
Nichtwahl und hypothetische Parteipräferenz für die kommende
Bundestagswahl bei Nichtwahl; Gründe und Sicherheit der Parteipräferenz
für die kommende Bundestagswahl; Bundeskanzlerpräferenz; Wahrnehmung
und Glaubwürdigkeit von Meinungsumfragen; Verbundenheitsgefühl zu der
Gemeinde, dem Bundesland, Deutschland, der EU und Europa; wichtigstes
politisches Problem in Deutschland; Einschätzung zur
Problemlösungskompetenz der Parteien; Einstellungen zu verschiedenen
politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen; Positionsissues
(Parteien, Kanzlerkandidaten, Ego, Salienz): sozioökonomische
Dimension (weniger Steuern und weniger sozialstaatliche Leistungen
versus mehr sozialstaatliche Leistungen und mehr Steuern),
libertär-autoritäre Dimension (Zuzugsmöglichkeiten für Ausländer),
Ausbau der Kernenergie versus sofortige Abschaltung aller
Kernkraftwerke, staatliche Beteiligung an Unternehmen versus keine
staatliche Beteiligung an Unternehmen, Anpassung von Ausländern an
deutsche Kultur versus Ausländer sollen eigene Kultur ausleben können,
Bekämpfung des Klimawandels hat Vorrang vor Wirtschaft versus
Wirtschaft hat Vorrang vor Bekämpfung des Klimawandels, gemeinsame
europäische Regierung versus europäische Integration geht zu weit,
steuerfinanzierte Alterssicherung zu Gunsten der Rentner versus private
Alterssicherung zu Gunsten der Erwerbstätigen, staatliche Eingriffe zur
Bekämpfung der Kriminalität versus Schutz der Privatsphäre, Wirtschaft
ankurbeln durch neue Schulden versus keine neuen Schulden, Staat soll
stärker in Wirtschaft eingreifen versus Staat soll weniger in
Wirtschaft eingreifen, Deutschland soll aktivere Außenpolitik verfolgen
versus Deutschland soll sich auf eigene Probleme konzentrieren
(Skalometer); Fragen zur Persönlichkeit der Befragten;
Sympathie-Skalometer für die Bundestagsparteien und ausgewählte
Spitzenpolitiker (Skalometer: Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier,
Karl-Theodor zu Guttenberg, Guido Westerwelle, Jürgen Trittin, Oskar
Lafontaine); Beurteilung der Kanzlerkandidaten Angela Merkel und
Frank-Walter Steinmeier bezüglich ihrer Durchsetzungsfähigkeit und
Führungsstärke, Vertrauenswürdigkeit, Sympathie und ihrer Vorstellungen
zur Ankurbelung der Wirtschaft; persönlich wichtigste
Informationsquelle; Internetnutzung aus privaten Zwecken und zur
politischen Information sowie am häufigsten genutzte Internetseite;
Nutzung politischer Berichte in ausgewählten Medien
(Rezeptionshäufigkeit von überregionalen Tageszeitungen,
Nachrichtenmagazinen (SPIEGEL, FOCUS, DIE ZEIT, STERN) und
TV-Nachrichten in ARD, ZDF, RTL, SAT1 und Pro7, Parteienbias in der
Berichterstattung in Printmedien und TV-Nachrichten);
Links-Rechts-Kontinuum (Links-Rechts-Einstufung der Parteien,
Koalitionen, Kanzlerkandidaten und Selbsteinstufung, Skalometer);
Häufigkeit politischer Gespräche im sozialen Umfeld und Beziehung zu
den Gesprächspartnern; Einschätzung der politischen Kompetenz des
Gesprächspartners; Häufigkeit politischer Meinungsverschiedenheiten;
vermutete Parteipräferenz (Wahlabsicht) der Gesprächspartner für die
kommende Bundestagswahl; Parteiidentifikation (Parteineigung) des
Gesprächspartners; erwartete Mehrheitsverhältnisse und
Koalitionsbildung nach der Bundestagswahl; Koalitionspräferenz des
Wählers; Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2005 Recall;
Parteiidentifikation (Parteineigung); Stärke und Dauer der
Parteiidentifikation; Teilnahmebereitschaft für weitere
Befragungswellen.
Zusätzlich in der 2. Welle: Vertrauenswürdigkeit verschiedener
Institutionen (Bundestag, Bundesverfassungsgericht, Bundesregierung,
Gerichte, Polizei, Verwaltung, Kirchen, Parteien, Bundeswehr,
Gewerkschaften, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden,
Umweltschutzgruppen, Bundestagsabgeordnete); Politikinteresse
(politisches Interesse); Gründe für Nichtwahl; Einstellung zu Parteien
allgemein; Idealvorstellungen einer Gesellschaft; emotionale Wut und
Begeisterung bei Gedanken an Kanzlerkandidaten Angela Merkel und
Frank-Walter Steinmeier (Skalometer); Angst vor Wirtschaftskrise,
Schweinegrippe, Kernenergie, Klimaerwärmung und Terrorismus
(Skalometer); retrospektive und zukünftige Partizipationsformen
(Bürgerinitiative, Demonstration, Straßenblockade, Unterstützung von
Partei bzw. Politiker erlangen, Unterschriftensammlung, für Partei bzw.
Politiker Wahlkampf machen, Skalometer); Erwartung des
Wahlkreisgewinners und der stärksten Partei bei Bundestagswahl;
Einschätzung der Unterschiede zwischen verschiedenen Regierungen und
verschiedenen Parteien (Skalometer); Interesse am Ausgang der
Bundestagswahl und am Wahlkampf; Zufriedenheit mit den Leistungen der
Bundesregierung (Skalometer); Zufriedenheit mit den Leistungen der
einzelnen Regierungsparteien CDU, SPD und CSU und den
Oppositionsparteien FDP, Die Grünen und Die Linke (Skalometer);
wahlkampfbezogene Parteikontakte (Wahlveranstaltungen, E-Mails,
Flugblätter, TV, Radio, Printmedien, Plakate, Wahlkampfstand,
Wahlhelfer, Telefonanrufe, Internet); Parteipräferenz bei der
Europawahl 2009 (Wahlverhalten, Recall).
Zusätzlich in der 3. Welle: Stimmabgabe bei Briefwahl (Erststimme und
Zweitstimme); Politische Einstellungen (Nationalstolz, Verstaatlichung
von Unternehmen, Nationalgefühl, Gruppen- und Verbandsinteressen,
Diktatur, DDR, Sozialismus, Skalometer); persönliche Werte (konservativ
versus progressiv); Einstellung zu staatlichen Ausgaben (Umweltschutz,
Gesundheit, Polizei, Bildung, Verteidigung, Rente,
Arbeitslosenunterstützung, Kultur und Kunst, Wirtschaft, Skalometer);
positive und negative Aspekte der Kanzlerkandidaten; nicht wählbare
Parteien; Einstellung zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr; Bewertung
des Afghanistan-Einsatzes als "Krieg"; Parteipräferenz bei der letzten
Landtagswahl (Wahlverhalten, Recall,); Einstellung zur Kernenergie und
zu deutschen Atomkraftwerken; Einstellungen zur
Generationengerechtigkeit und zur zukünftigen Rentenentwicklung im
Verhältnis zu Nettolöhnen; Nachfrage zur Bedeutung der
Parteiidentifikation.
Zusätzlich in der 4. Welle: Wahrnehmung der Koalitionsbereitschaft der
einzelnen Parteien im Wahlkampf (CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen, Die
Linke); geschätzte und gewünschte Stimmenanteile der Parteien bei der
Bundestagswahl 2009; Einschätzung der eigenen Persönlichkeit
(Meinungsbildung, konzentriertes und dauerhaftes Nachdenken,
Entscheidungsfreudigkeit, Skalometer); Rezeptionswahrscheinlichkeit und
erwarteter Ausgang des TV-Duells; Problemlösungskompetenz der
Koalition; Parteieneinfluss und Blockadehaltungen innerhalb der
Koalition; schuldige Partei für Blockade; Zufriedenheit mit
Bundesregierung bei Bekämpfung der Wirtschaftskrise (Skalometer);
Meinungen zur Wirtschaftskrise (Expertenaufgabe, Ersparnisse sind
sicher, schlimmste Teil steht bevor, Staatshilfen für insolvente Banken
und Unternehmen, Staatsbeteiligung an Unternehmen, Priorität der
Krisenbekämpfung, Steuerzahler trägt Kosten der Krise, Deutschland
Opfer von Fehlern in USA, Unterstützung durch Opposition, Fairness für
kleine Unternehmen).
Zusätzlich in der 5. Welle: Zufriedenheit mit sozialer
Marktwirtschaft; Bewertung der Vertretung der eigenen Interessen durch
verschiedene Organisationen (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände,
Landwirtschaftsverbände, katholische und protestantische Kirche,
Umweltorganisation, globalisierungskritische Gruppen, CDU/CSU, SPD,
FDP, Die Grünen, Die Linke); gewünschte Koalitionsbildung (Skalometer);
persönliches Vertrauen in andere Menschen; Lebenszufriedenheit
(Skalometer); Bewertung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft
(Skalometer); emotionale Wut und Begeisterung bei Bundestagswahl;
Erwartete Regierungsbildung; Aufmerksamkeit bei Landtagswahlen am
30.08.2009; Veränderung der Wahlbeteiligungsabsicht, der Sicherheit der
Wahlentscheidung und der Wahlentscheidung nach Landtagswahlen am
30.08.2009; Veränderung der Wahlabsicht bei der kommenden
Bundestagswahl durch verschiedene Koalitionsbildungen auf Länderebene;
Zufriedenheit mit Lösungsvorschläge der Parteien im Wahlkampf;
Bewertung der Gerechtigkeit in Gesellschaft; Einschätzung der
persönlichen Benachteiligung/ Bevorzugung und des persönlichen Anteils
in Gesellschaft; Parteiidentifikation (Parteineigung) der Eltern;
Meinungen zur Gerechtigkeit in Deutschland (Anreize im Beruf,
Mindestlebensstandard, bessere Ausbildung für Kinder reicher Eltern,
Obergrenze für Einkommen, höheres Ansehen einzelner Berufe, hohe
Gewinne von Unternehmern).
Zusätzlich in der 6. Welle: Präferenz alternativer politischer Ziele
(Inglehart-Items: Aufrechterhaltung der Ordnung, mehr Bürgereinfluss
auf Regierung, Inflationsbekämpfung, Schutz der Meinungsfreiheit);
Bewertung des Zusammenhalts innerhalb der verschiedenen Parteien
(CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen, Die Linke); Einschätzung der
persönlichen Risikobereitschaft; verschiedene Aussagen zur
Konfliktvermeidung (kollektive Efficacy: mit mehr Engagement politische
Ziele erreichen, Politiker reagieren auf Forderungen von
Organisationen, Unwohlsein bei politischen Streitgesprächen, politische
Meinung für sich behalten, Geplantes wird auch umgesetzt, Leben und
Alltag sind fremdbestimmt); Rezeption des TV-Duells zwischen den
Kanzlerkandidaten Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier;
Beurteilung des Abschneidens der Kanzlerkandidaten; positive und
negative Aspekte der Kanzlerkandidaten; Rezeption von Medienberichten
über den Ausgang des TV-Duells und wahrgenommenes Medienurteil;
Gespräche über den Ausgang des TV-Duells im sozialen Umfeld sowie
wahrgenommenes Urteil des sozialen Umfelds; Veränderung der
Wahlbeteiligungsabsicht, der Sicherheit der Wahlentscheidung und der
Wahlentscheidung nach TV-Duell; Meinungen zum Wahlkampf (reines
Schaulaufen, Parteien streiten ernsthaft über Richtung der Politik,
Parteien zu negativ, Personen stehen zu sehr im Vordergrund, zu wenig
politische Inhalte, Hilfe für Wahlentscheidung, Abschalten von
Wahlwerbespots); Einstellung zur Änderung von Überhangsmandaten;
Meinungen zu Überhangsmandaten (große Parteien profitieren,
ausschlaggebend für Regierungsbildung, verzerren Wählerwillen);
Bewertung der Relevanz von Überhangsmandaten für Regierungsbildung;
Einschätzung über Erhalt von Überhangsmandaten der einzelnen Parteien
(retrospektiv und Bundestagswahl 2009); Einschätzung zum möglichen,
allgemeinen und persönlichen Wahlverhalten zur Ausweitung von
Überhangmandaten.
Zusätzlich in der 7. Welle: Wahlbeteiligung; Wahlentscheidung (Erst-
und Zweitstimme); mögliche alternative Wahlentscheidung; Zeitpunkt und
Schwierigkeit der Wahlentscheidung des Wählers; Zeitpunkt und
Schwierigkeit der Entscheidung nicht wählen zu gehen; hypothetische
Wahlentscheidung bei erneuter Wahl (Erst- und Zweitstimme); Emotionale
Reaktion auf Wahlergebnis (Wut, Begeisterung, Skalometer); Bewertung
der Interessantheit des Wahlkampfes zur Bundestagswahl; Aufmerksamkeit
bei Verfolgen des Bundestagswahlkampfes; Beurteilung des Nutzens des
Wahlkampfes und bestimmter Informationsquellen (Media Reliance:
Wahlwerbung, Nachrichtensendungen, Printmedien, Internet, Verbände.
Gespräche im sozialen Umfeld) hinsichtlich der Herausbildung der
eigenen Wahlentscheidung; Gründe für Wahlentscheidung und Nichtwahl;
Zufriedenheit mit Wahlergebnis; subjektive Einschätzung der Gewinner
und Verlierer der Bundestagswahl (CDU, CSU, SPD, FDP, Die Grünen, Die
Linke); Bewertung der Lösungskompetenz der neuen Bundesregierung im
Vergleich zur alten Bundesregierung (Ausstieg Kernenergie,
Steuersenkung, Bekämpfung der Wirtschaftskrise, Bundeswehrabzug aus
Afghanistan, Sicherung von Arbeitsplätzen, Ausländerintegration, Abbau
der Staatsverschuldung); Bewertung der Maßnahmen zur Angleichung der
Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland.
Demographie: Alter (Geburtsjahr); Geschlecht; höchster
allgemeinbildender Schulabschluss; Haushaltsgröße; Anzahl der Personen
unter 18 Jahren im Haushalt; Zusammenleben mit einem Partner;
Familienstand; beruflicher Ausbildungsabschluss; derzeitiger bzw.
früherer Erwerbsstatus; derzeitiger bzw. früherer Beruf;
Arbeitslosigkeit und Dauer der Arbeitslosigkeit in den letzten 10
Jahren; höchster allgemeinbildender Schulabschluss und derzeitiger bzw.
früherer Erwerbsstatus des Partners; derzeitiger bzw. früherer Beruf
des Partners; Wohnsitz (Bundesland); Mitgliedschaft in
verschiedenen Organisationen (Gewerkschaft, Arbeitgeberverband,
Berufsverband, Landwirtschaftsverband, religiöse Gruppe, Hobbyverein,
Partei, globalisierungskritische Gruppe, Frauenorganisation,
Umweltorganisation); Mitgliedschaft eines Haushaltsmitglieds in
Gewerkschaft; Religionszugehörigkeit; Kirchgangshäufigkeit;
Staatsbürgerschaft; Geburtsland; Alter bei Immigration; Geburtsland des
Partners und der Eltern; Bewertung der eigenen Schichtzugehörigkeit;
Nettoeinkommen des Haushalts; Klassifizierung des Wohnortes; derzeitige
Arbeitslosigkeit (Befragter und nahestehende Personen) und Dauer der
Arbeitslosigkeit.
zusätzlich verkodet wurde: Studiennummer (ZA-Nr.);
GLES-Pre-Release-Versionsnummer; Erhebungsjahr; Erhebungszeitraum;
GLES-Komponente; Laufende Nummer; Teilnahme an den einzelnen Wellen des
Wahlkampfpanels; Mutant; Anpassung Mutanten; Zeitunterschreiter-Index;
Zeitunterschreiter-Dummy; Gewichtungsfaktoren (Querschnitt,
Längsschnitt).
GESIS
Die sächsische Schulreform in der Weimarer Republik
Ziel der Untersuchung ist eine Bestandsaufnahme bzw. Gesamtschau der schulreformerischen Diskussionen und Entscheidungen auf zentralstaatlicher Ebene für die Bereiche Volksschule (unter Ausschluß der Lehrerbildung), Fortbildungs-/Berufsschule und höherer Schule im Zeitraum von der Novemberrevolution 1918 bis zur NS-"Machtergreifung" im Frühjahr 1933, womit zunächst einmal Einsichten in die grundlegenden Strukturen und Probleme des sächsischen Schulwesens in der ersten deutschen Republik gewonnen werden sollen. Aus arbeitsökonomischen Gründen kam jedoch nur die äußere Schulreform als staatlich verordnete und auf die Veränderung der Schulstruktur zielende Reform in Betracht, während die innere Schulreform, die Veränderungen des Unterrichts intendierte, unberücksichtigt bleibt. Da das Reich auf schulpolitischem Gebiet – mit Ausnahme der einschlägigen Verfassungsbestimmungen sowie der Reichsgrundschulgesetze – seine Kompetenzen nicht zur Entfaltung bringen konnte, hatte sich der Landespolitik hier ein eigenes Betätigungsfeld eröffnet. Jedoch war aufgrund sich ändernder parlamentarischer Mehrheitsverhältnisse und damit wechselnder Landesregierungen keine Möglichkeit für eine einheitliche, auf lange Sicht angelegte Schulreform gegeben. Nachdem das Volksschulwesen seine letzte gesetzliche Regelung im Jahr 1873 erfahren hatte, erfolgte zum Beginn der Weimarer Republik seine Neuordnung. Im Hinblick auf den äußeren Aufbau wurde das gegliederte und konfessionell geprägte Volksschulwesen unter weitestgehender Einschränkung des Privatschulwesens zugunsten der allgemeinen Volksschule für alle Kinder ohne Unterschied des Vermögens und der Religion aufgegeben. Das Reichsgrundschulgesetz vom April 1920 richtete die Volksschule in den vier untersten Jahrgängen als die für alle Kinder des Volkes gemeinsame Grundschule ein. Innerhalb der allgemeinen Volksschule konnten Lehrgänge mit höheren Bildungszielen gebildet werden, wobei diese höheren Abteilungen durch Einrichtung, Lehrplan und Lehrkörper in sich die Tendenz zur organisatorischen Verselbständigung und Abtrennung von der Volksschule trugen. Einen wichtigen Teilbereich der Volksschulreform bildete die Neubestimmung des Verhältnisses von Kirche und Schule. Durch Beseitigung sowohl der durch den Pfarrer ausgeübten geistlichen Ortsschulaufsicht als auch der kirchlichen Aufsicht über den Religionsunterricht wurde die fachmännische Schulaufsicht – nachdem sie bereits 1873/1874 in der Regionalverwaltung verwirklicht worden war – in der Lokalinstanz durchgeführt. Auch durfte der Pfarrer als solcher nicht mehr dem Schulvorstand angehören. Während die evangelische Kirche dies akzeptierte, war die katholische Kirche auf Restauration ihres früheren Status' bedacht. Der Religionsunterricht war durch das Übergangsschulgesetz zunächst aus der Volksschule entfernt worden. Aufgrund eines Urteils des Reichsgerichts wurde diese Bestimmung jedoch als verfassungswidrig eingestuft, so daß der Religionsunterricht ordentliches Lehrfach blieb. Nun machten sich Bestrebungen geltend, seine Erteilung auf möglichst wenige Klassenstufen bzw. wenige Stunden zu beschränken. Als Vertreter der weltlichen Volksschule nahm der Sächsische Lehrerverein in diesen Auseinandersetzungen einen wichtigen Platz ein. Wiederholt forderte er seine Mitglieder auf, die Erteilung des Religionsunterrichts abzulehnen. Wechselnde Regelung erfuhr die Form, in der die Erziehungsberechtigten ihren Willen, ob ihr Kind am Religionsunterricht teilnehmen solle oder nicht, dartun sollten. Seit 1927 wurde die Nichtabgabe einer Erklärung explizit als Einverständnis mit der Teilnahme am Religionsunterricht gewertet. Das sächsische berufliche Schulwesen zerfiel in das im Hinblick auf Verwaltung und Finanzierung noch ganz überwiegend mit der Volksschule verbundene Fortbildungsschulwesen einerseits sowie das gewerbliche Schulwesen andererseits. Die obligatorische Fortbildungsschulpflicht wurde nach ihrer gesetzlichen Einführung erstmals wirksam für volksschulentlassene Knaben im Jahr 1875, für Mädchen – nachdem die Forderung hiernach spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer stärker vertreten worden war – im Jahr 1920. Beide Male ergaben sich aus dem Nebeneinander von Berufstätigkeit und Schulpflicht Reibungen, so daß diese Neuerung gegen Widerstand, der vornehmlich aus Kreisen der Landwirtschaft geübt worden war, durchgesetzt werden mußte. Für die gewerblichen Schulen waren im Jahr 1880 gesetzlich zunächst nur die Konzessions- und Aufsichtsfrage und die nötige Befähigung der Lehrer geregelt worden, so daß sich in freier Entwicklung eine Vielzahl gewerblicher Schuleinrichtungen herausbilden konnte. Grob gliederte sich das gewerbliche Schulwesen in Gewerbeschulen, Landwirtschaftsschulen und Handelsschulen, wobei unter den Letztgenannten vor allem die höheren Handelsschulen den Ausbau zur Vollanstalt erstrebten: zur sechsstufigen Handelsrealschule oder zur neunstufigen Wirtschaftsoberschule. Der Dualismus im beruflichen Schulwesen, der aus der unterschiedlichen Ressortzugehörigkeit der genannten zwei Schularten resultiert war, trat offen in Erscheinung, als die Fortbildungsschule begann, ihre ursprüngliche Aufgabe der Allgemeinbildung zu verlassen und immer stärker das Berufliche zu betonen und somit in das Gebiet der gewerblichen Schulen einzudringen. Diese Tendenz wurde aktiv befördert durch die Generalverordnung des Kultusministeriums von 1907 sowie die allgemeine Volksschulreform nach 1918, in deren Rahmen auch der Ausbau der Fortbildungsschule erfolgte. Diese wurde immer mehr fachlich gegliedert und erhielt eine feste finanzielle Grundlage durch die Übernahme der persönlichen Schullasten auf den Staat. Da andererseits eine zeitgemäße Bearbeitung des alten Gewerbeschulgesetzes nicht erfolgt war, hatte diese Entwicklung vielfach den Charakter des einseitigen Wettbewerbs angenommen, der zwischen den verschiedenen Ministerien unterstehenden Berufsschulen immer neue Reibungsflächen geschaffen und auch innerhalb der Regierung Spannungen verursacht hatte. Darum waren das Kultusministerium und das Innenministerium (resp. Wirtschaftsministerium) wiederholt bestrebt, bestehende Zwiespältigkeiten und Unzuträglichkeiten, die sich aus dem Nebeneinanderbestehen von gewerblichen Schulen einerseits und von Fachklassen der Pflichtfortbildungsschule andererseits ergeben hatten, im Wege der Vereinbarung möglichst zu mildern oder auszuräumen. Dies führte dazu, daß der gesetzlich an sich geforderte Aus-bau der Fortbildungsschule in der Praxis vielfach gebremst wurde. Dem berechtigten Bestreben nach Beseitigung der Unsicherheit der wirtschaftlichen Verhältnisse der gewerblichen Schulen wurde im Dezember 1923 mit einem Notgesetz über Schulbeihilfen entsprochen. Zur Schaffung eines das gesamte berufliche Schulwesen einigenden Berufsschulgesetzes war die Beseitigung des Dualismus' durch Vereinigung aller beruflicher Schulen unter einer gemeinsamen Leitung Voraussetzung. Erst unter dem Druck von Sparmaßnahmen und Vereinfachungsbestrebungen wurde im Jahr 1931 eine Verständigung in der Weise erzielt, daß die gewerblichen Lehranstalten dem Ministerium für Volksbildung unterstellt wurden, in welchem – zugleich für die Angelegenheiten des Pflichtberufsschulwesens – eine besondere Abteilung für berufliche Schulen errichtet wurde, die der Leitung des Ministerialdirektors des Wirtschaftsministeriums unterstand. Die Oberaufsicht über jene restlichen Schulen, die zunächst noch beim Wirtschaftsministerium verbliebenen waren, erhielt das Ministerium für Volksbildung im Jahr 1937. Das berufliche Schulwesen einigende Berufsschulgesetz kam im Untersuchungszeitraum jedoch nicht zustande, so daß für die einzelnen Schularten die jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften in Kraft blieben. Daher sollten durch örtliche Maßnahmen Schulen oder Klassen verschmolzen oder eine Arbeitsteilung zwischen ihnen an solchen Orten realisiert werden, an denen durch das Nebeneinander verschiedener Schularten Doppeleinrichtungen entstanden waren oder zu entstehen drohten. Die Entwicklung des sächsischen höheren Schulwesens war durch Expansion und Differenzierung ge-kennzeichnet. Die Zahl der Anstalten wuchs innerhalb eines Jahrhunderts von 13 auf 112 an, wobei seit dem 19. Jahrhundert neben dem humanistischen Gymnasium die Realschule, das Realgymnasium und die Oberrealschule aufkamen, die ihren Unterricht nicht mehr auf die alten Sprachen, sondern die neueren Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften ausrichteten. Mit der grundsätzlichen Gleichberechtigung aller neunstufigen Anstalten zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gymnasium mit grundständigem Latein aus seiner Stellung als alleiniger Vorbereitungsstätte für die Universität verdrängt; die Realanstalten erlangten deutlich das Übergewicht. Eine weitere Differenzierung erfolgte durch die Zulassung der Reformanstalten mit ihrem lateinlosen Unterbau sowie der Einführung der Deutschen Oberschule. Schließlich entwickelte sich gesondert vom Knabenbildungswesen – aber dieselben Berechtigungen verleihend – das Mädchenbildungswesen, deren Hauptform die höhere Mädchenschule war; zum Abitur führten die drei- und sechsklassigen Studienanstalten. Die Gemeinschaftserziehung von Mädchen und Knaben war als Notbehelf nur ausnahmsweise dort zugelassen, wo keine Mädchenbildungsanstalt am Ort vorhanden war. Nachdem das höhere Schulwesen im Jahr 1876 seine allgemeine gesetzliche Regelung erfahren hatte, befand es sich in einer latenten Schulreform. Im Verordnungswege waren immer wieder versuchsweise Neuerungen genehmigt worden. Eine tiefgreifende Reform des höheren Schulwesens sollte dann der im Jahr 1923 vom Ministerium für Volksbildung vorgelegte Einheitsschulplan bewirken, der eine je vierjährige Grundschule, Mittelschule und Oberschule vorsah. Während sich der Sächsische Lehrerverein und der Bund Entschiedener Schulreformer mit eigenen Konzeptionen an der Diskussion über den Gesamtaufbau des Schulwesen beteiligten, kämpfte der Sächsische Philologenverein für den Erhalt der höheren Schulen als eigenständige neunstufige Schulformen und schlug statt dessen die Vereinheitlichung des Unterbaues der Einzeltypen vor. Begleitet wurde der Kampf gegen die Einheitsschule wie die Ergebnisse der sozialistischen Schulreform überhaupt durch eine systematische Kampagne, die sogenannte "Hetze gegen die Volksschule". Die Regierungsumbildung im Januar 1924 markierte das Ende der Einheitsschulbestrebungen. Eine grundlegende programmatische Neuordnung erfuhr das höhere Schulwesen mit der im Jahr 1926 vorgelegten Denkschrift des Ministeriums für Volksbildung. Diese machte – im Gegensatz zu Preußen, das zu den entschiedenen Schultypen zurückgekehrt war – die mit der Differenzierung einhergehende und im System der Reformschulen wurzelnde Tendenz zur Vereinheitlichung der höheren Schulen zum leitenden Prinzip. Die Grundformen der höheren Schulen, die aus den praktischen Bedürfnissen des Lebens hervorgewachsen waren, drängten in ihrem Entwicklungsgang von sich aus zu einer gegliederten höheren Einheitsschule. Daraus ergab sich die Beibehaltung der neunstufigen höheren Lehranstalten bei weitestgehender Angleichung des Unter- und Mittelbaues (mit Englisch als grundständiger neuerer Fremdsprache), auf dem sich eine nach Berufskomplexen differenzierte, aber durch eine Gruppe von Kernfächern zusammengehaltene Oberstufe, aufbaute. Die notwendige Ergänzung erhielt dieses Programm durch den 1932 veröffentlichten Landeslehrplan, der nicht das Trennende der verschiedenen Schularten, sondern die Einheit der höheren Schule betonte. Indem er seine Vorschriften durch Rahmenlehrpläne nach Fächern gliederte und die Aufgaben der Schulgattungen durch Zusätze und Abstriche regelte, schuf er der Vereinheitlichung von innen heraus eine starke Grundlage. Eine Sondergruppe bildeten hier die Gymnasien und Realgymnasien (alten Stils) mit grundständigem Latein, die in ihrer Eigenart bestehen bleiben sollten, solange sie genügend Besucher fanden. Direkte Rückwirkungen auf die Organisation des höheren Schulwesens hatten sich aus der Zu- und Abnahme seiner Besuchsziffern ergeben. Infolge der Verbreiterung des Rekrutierungsbereichs der höheren Schule hatte die Zahl der Schüler beständig zugenommen. Auf der Oberstufe hielt dieser Trend auch nach 1926 noch an, was zusätzlich dazu geführt hat, daß eine ständig wachsende Zahl von Abiturienten auf die Hochschulen strömte. Daß die Schüler – im Gegensatz zur Vorkriegszeit – immer länger auf der höheren Schule verweilten, stand in wesentlichem Zusammenhang mit Veränderungen im Berechtigungswesen, der Änderung der Funktion der höheren Schule sowie den sich verschlechternden wirtschaftlichen Verhältnissen. Von Seiten des Ministeriums für Volksbildung gab es nur ungenügende Mittel, dieser Entwicklung (der Überfüllung der höheren Schule und der Hochschule) entgegenzusteuern. So waren in erster Linie die Lehrer gehalten, die Schülerauslese auf allen Klassenstufen ständig zu verschärfen und nicht ausreichend begabte Schüler auf für sie geeignete Schullaufbahnen zu verweisen. Hierfür kamen die Einrichtungen des auf zehn Schuljahre bemessenen mittleren Schulwesens in Betracht, für das zur Attraktivitätserhöhung als neuer Schulabschluß die mittlere Reife geschaffen worden war. Wegen der seit 1926 abnehmenden Gesamtschülerzahlen geriet das höhere Schulwesen in einen Schrumpfungs- bzw. Rückbildungsprozeß. Mit dem Rückgang der Anmeldungen für Sexta sowie der auf allen Klassenstufen zu verzeichnenden Abkehr von der höheren Schule griff in immer stärkerem Maße ein Prozeß der Abbröckelung des höheren Schulwesens von unten her und von innen heraus um sich. Unvermeidlich war daher, daß eine Anzahl neunstufiger Anstalten oder Züge eingehen, eine Anzahl zusammengelegt und eine weitere Anzahl zu sechsstufigen Anstalten zurückgebildet werden mußten. Wie der Abbau bzw. die Verschmelzung von Schuleinrichtungen zu erfolgen hatte, sollte in jedem Einzelfall unter Abwägung der örtlichen Gegebenheiten entschieden werden. Wechselseitige Reibungsflächen existierten im mittleren Schulwesen in allen Konstellationen zwischen Realschule, höherer Handelsschule, höherer Abteilung der Volksschule und Berufsschule. Vor allem die durch den Geburtenrückgang bedingte Nichtauslastung bestehender Schuleinrichtungen, die zumal immer mehr dieselben oder ähnliche Bildungsziele verfolgten, ließ die Konkurrenz um die Schulkinder entbrennen. Die höhere Schule wollte zur Kompensation des Sextanerrückgangs die durch die Schülerauslese (und wiederholten Schulgelderhöhungen) von den neunstufigen Anstalten abgeleiteten Schüler im eigenen Schulaufbau behalten, verfügte aber nicht mehr über die hier in Frage kommenden Realschulen, die in Zeiten der Konjunktur ausgebaut worden waren, so daß die Kinder vielfach die höhere Handelsschule oder die höheren Abteilungen der Volksschule besuchten. Zudem erhob nun auch die Berufsschule Anspruch auf das 8. Schuljahr sowie die sechs- und neunstufigen höheren Lehranstalten mit wirtschaftlicher Ausrichtung. Die Vertreter aller Schulgattungen waren mit entsprechenden Grundsatzprogrammen hervorgetreten, um jeweils den eigenen Bereich als Pflegestätte eines besonderen Bildungsgutes für unentbehrlich zu erklären. Verbunden damit war der wechselseitige Vorwurf, jeweils nur auf den Ausbau der eigenen Schulform bedacht zu sein und zugleich in den Arbeitsbereich anderer Schulgattungen einzudringen, um die eigenen Betätigungsmöglichkeiten angesichts von Schülermangel, Spar- und Abbaumaßnahmen zu gewährleisten. Im Ergebnis der Arbeit zeigt sich als wesentliches Entwicklungsmuster die Tendenz zur Vereinheitlichung und Vereinfachung des Schulwesens sowie der Schulverwaltung. Jedoch wirkte diese – abgesehen von den Bestrebungen 1923/1924 – nicht im Sinne eines organischen Gesamtaufbaues des Schulwesens (Einheitsschule). Vielmehr wurde unter Aufrechterhaltung der äußeren Gliederung – bei gleichzeitiger Schaffung von Anschluß- und Übergangsmöglichkeiten – eine größere innere Geschlossenheit insbesondere im beruflichen, mittleren und höheren Schulwesen erstrebt und zum Teil verwirklicht.
BASE
Les écrivains français et le mirage allemand: 1800 - 1940
In: Editions contemporaines
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