Typisch deutsch: wie deutsch sind die Deutschen?
In: Beck'sche Reihe 1348
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In: Beck'sche Reihe 1348
In: Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung 89
In: Politik und Kultur, Band 17, Heft 5, S. 30-45
ISSN: 0340-5869
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 17, S. 13-21
ISSN: 0479-611X
"So wie sich in ökonomischer und sozialer Hinsicht die 'Altlasten' des SED-Staates nur schwer überwinden lassen, so fällt in der ehemaligen DDR auch der Abschied von mentalen und sprachlichen Prägungen durch 45 Jahre kommunistischer Herrschaft schwer. Es ist allerdings zu beachten, daß SBZ und DDR zunächst - wenn auch mit anderen ideologischen Vorzeichen - im wesentlichen ältere kommunikative Ansätze und Traditionen aus den zwanziger und dreißiger Jahren fortführten, während in den Westzonen und der Bundesrepublik häufig eine sehr viel radikalere Neuorientierung stattfand, als man sie mit Blick auf den angeblich so fortschrittlichen 'Arbeiter- und Bauern-Staat' für möglich halten möchte. Wesentliche Brüche in der gesamtdeutschen Kommunikation sind aber auch lange vor 1945 aufzuspüren. Dies wird exemplarisch an kommunikativen Dispositionen aller Deutschen vor 1945, ja sogar vor 1933 aufgezeigt sowie an Themen westdeutscher Eigenentwicklung nachgewiesen. Angesichts der westdeutschen Neuorientierung gegenüber gemeinsamen Traditionen ist zugleich zu folgern, daß der öffentliche wie private Sprachgebrauch in der vormaligen DDR nicht ohne weiteres an den neuen, westdeutschen Normen gemessen werden darf, wie auch der Anpassungsdruck auf die neuen Bundesbürger nicht zur unreflektierten Rechtfertigung sprachlicher Gedankenlosigkeiten in der alten Bundesrepublik mißbraucht werden sollte." (Autorenreferat)
In: Beck'sche Reihe 1657
Bücher zur deutschen Mentalität sind wieder "in", so G. Raeithel "Die Deutschen und ihr Humor" (BA 10/05) oder W. Schoellers Besichtigung deutscher Gedächtnisorte ("Deutschland vor Ort": BA 11/05). Der Anglist, mit Nationalcharakteren vertraut ("Typisch englisch": ID 20/95), versucht hier, ähnlich H. Bausinger ("Typisch deutsch": BA 7/00), aber doch anders als dieser nicht das typisch Deutsche in der Gegenwart aufzuspüren, sondern Erklärungsmöglichkeiten für das Zustandekommen nationaltypischer Verhaltensmerkmale zu geben. Seine Bestandsaufnahme umfasst eine imponierende Bandbreite und reicht von den "Urworten, deutsch" (Heimat, Gemütlichkeit, Fleiß, Weltschmerz u.a.) über deutsche Mythen (Faust u.a.), deutsche Helden (z.B. Luther) und deutsche Frauen (bezeichnenderweise nur Frauen in der Literatur!) über die (geographischen und politischen) "Formkräfte der Mentalität", bis hin zu den Ausprägungen des Deutschen in Kunst, Literatur, Philosophie, Film, Humor. Wenn hierbei vieles einfach nur angerissen wurde, so entstand doch ein erhellendes Panorama dessen, wie die Deutschen wurden, was sie sind. (2)
In: Deutschland Archiv, Band 19, Heft 12, S. 1322-1326
ISSN: 0012-1428
Aus Sicht der Bundesrepublik
World Affairs Online
In: Die Identität der Deutschen, S. 83-101
Ausgangspunkt der Überlegungen zur deutschen Frage ist der Historikerstreit, in dem Methode und Gegenstand einer fundamentalen Disziplin des Denkens zur Diskussion stehen. Es geht um die Auseinandersetzung mit der nationalen und historischen deutschen Identität. Diese Frage wird vor allem vor dem Hintergrund des Verlustes der Geschichte und der Teilung des Landes problematisiert. Die in der deutschen Geographie und in der deutschen Geschichte liegende Belastung durch die Mittellage wird angesprochen. Es werden Zweifel an der Beständigkeit der mitteleuropäischen Ruhelage aufgegriffen, indem einige Thesen zur Verschränkung des deutschen Machtproblems mit der europäischen Geschichte diskutiert werden: (1) Der moderne Nationalbegriff entstand zwischen der Amerikanischen und der Französischen Revolution. (2) Als die Nation Grundprinzip des modernen Staates wurde, entfaltete sich das Zeitalter des Bürgers. (3) Der moderne Nationbegriff ist doppelgesichtig mit einer Innen- und einer Außenansicht. (4) Aus dem Hunger nach Sinn und Identität durch die Nation wächst die Kraft, Reiche zu zerstören und Staaten zu begründen. (5) Die nachrevolutionären Eliten Frankreichs konnten die Nationverheißung nicht bewältigen. (6) 1848/49 wurde nicht nur das Traumland deutscher Freiheit verhindert, sondern auch das Alpentraumland mitteleuropäischer Katastrophen. (7) Ohne demokratisches und nationales Element konnte der Nationalstaat nicht verwirklicht werden. (8) Im Erfolg der Bismarckschen Synthese von preußischem Staatsgefüge und mitteleuropäischem Nationalstaat lag der Keim machtpolitischer Verführung zur Hegemonie. (9) In Krieg und Niederlage erwies der Nationalstaat am stärksten seine Kraft. (10) 1933 wurde deutlich, daß die Nation als sinnstiftende Kraft dem Kommunismus als Konkurrenz gegenüber stand. Zusammenfassend wird festgestellt, daß die Deutschen ihre Identität finden müssen, die im Nationalstaat nicht mehr zu begründen ist, ohne die Nation aber auch nicht. (RW)