Devisenmarktinterventionen der Zentralbanken
In: Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Neue Folge, Band 139
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In: Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Neue Folge, Band 139
Ziel dieses Aufsatzes ist es, die Wirksamkeit von Devisenmarktinterventionen im Lichte eines neuen Wechselkursmodells zu bewerten. Dabei steht nicht die Beeinflussung von Fundamentalfaktoren im Vordergrund, sondern die Koordination heterogener Erwartungen unter den Devisenmarktakteuren, die zu langfristigen Abweichungen des Wechselkurses von seinem Fundamentalwert führen können. Es wird gezeigt, dass sterilisierte Devisenmarktinterventionen aus dieser Perspektive als Instrument in den Händen der Notenbanken betrachtet werden können, das zwar keinen sicheren, unmittelbaren Erfolg verspricht, das aber dennoch dazu beiträgt, über längere Frist persistente Fehlentwicklungen des Wechselkurses zu mildern und zu korrigieren. Ein interessanter Nebenaspekt dabei ist, dass dieses Instrument mit keinerlei Kosten verbunden ist.
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Intervenieren Zentralbanken häufig auf Devisenmärkten, um Wechselkurse zu beeinflussen? Falls ja, ist das effektiv? Aus deutscher Perspektive mögen diese Fragen überraschen: Die Europäische Zentralbank interveniert praktisch nicht auf Devisenmärkten, sondern lässt die Wechselkurse frei schwanken. In Schwellenländern dagegen setzen Notenbanken dieses Instrument fast jeden dritten Tag ein, wie aus der vorliegenden Analyse hervorgeht, für die teilweise vertrauliche Daten zu Devisenmarktinterventionen aus 33 Ländern zwischen 1995 und 2011 ausgewertet wurden, darunter sowohl Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländer. Im Untersuchungszeitraum haben Notenbanken demnach meist fremde Währungen gekauft, um Devisenreserven aufzubauen. Im Schnitt setzten sie pro Tag, an dem eine Intervention stattfand, fast 50 Millionen US-Dollar ein - hochgerechnet auf das Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Währungsunion wären dies rund zwei Milliarden US-Dollar. Im Durchschnitt dauerte eine Sequenz von Devisenmarktinterventionen fünf Tage, mitunter aber auch deutlich kürzer oder länger. Meistens erfolgten Interventionen gegen den vorherigen Wechselkurstrend. Gemessen an üblichen Erfolgskriterien waren Interventionen - ohne Kontrollgrößen zu berücksichtigen - in 60 bis 90 Prozent der Fälle erfolgreich, signifikant häufiger, als sich Wechselkurse von selbst in erwünschter Weise verändert hätten. Insofern sind Devisenmarktinterventionen für wirtschaftspolitische Strategien ein nicht zu vernachlässigendes Instrument.
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Die vorliegende Studie befaßt sich mit den Zielen und Problemen von Devisenmarktinterventionen bei flexiblen Wechselkursen. Neben einer Analyse der Wirkungen von Devisenmarktinterventionen unter binnenwirtschaftlichen und außenwirtschaftlichen Stabilitätsaspekten und einer Diskussion der verschiedenen Vorschläge für ein Managed Floating enthält die Arbeit eine ausführliche empirische Untersuchung der Interventionspolitik der Deutschen Bundesbank. ; Zugl.: Universität Kiel, Dissertation, 1980
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In: Kieler Studien 162
World Affairs Online
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft 3198
Die Frage, inwieweit Devisenmarktinterventionen wirtschaftspolitisch intendierte Effekte auf die Wechselkursentwicklung ausüben, wird bis heute kontrovers diskutiert. Auf Grundlage einer mikrostrukturellen Modellierung des Devisenhandels lassen sich in diesem Zusammenhang neue Erkenntnisse ableiten, unter welchen Bedingungen eine effektive Beeinflussung des Wechselkurses durch Interventionen möglich ist. Ausgehend von den traditionellen Wirkungskanälen sterilisierter Devisenmarktinterventionen analysiert Christian Fürtjes, ob sich entsprechende Effekte in mikrostrukturellen Modellansätzen theoretisch ableiten lassen und empirisch belegbar sind. Hierbei zeigt er, dass sich sowohl auf Basis des Signalling- als auch des Koordinationskanals zumindest für die Interventionsmaßnahmen in den 1980er Jahren eine wirksame Beeinflussung des Wechselkurses nachweisen lässt, nicht jedoch für die aktuelleren Interventionsmaßnahmen z.B. in Japan oder der Schweiz. Der Inhalt Mikrostrukturelle Erklärung der Preisbildung am Devisenmarkt Analyse von Devisenmarktinterventionen in Mikrostrukturmodellen Zusammenhang Sterilisationsgrad und Effizienz Die Zielgruppen Dozierende und Studierende mit dem Schwerpunkt International Monetary Economics Analysten, Finanzmarkthändler, Zentralbanken, Forschungsinstitute Der Autor Christian Fürtjes studierte VWL in Bonn und ist seit 2007 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der HHU Düsseldorf tätig
In: Hohenheimer volkswirtschaftliche Schriften
Die Arbeit stellt zunächst das Interventionsverhalten der Notenbanken seit 1973 und die zugrundeliegenden Eingriffsgründe dar. Daran schließt sich eine umfangreiche theoretische und empirische Analyse der Interventionswirkungen an. Zielsetzung der Studie ist es, die bereits vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu bündeln und zu einem Urteil darüber zu kommen, in welchen Situationen Interventionen wirksam und sinnvoll sein können. Dazu wird auch das Verhalten der Devisenmarktteilnehmer und die Effizienz des Devisenmarktes zusammenfassend betrachtet. Auf der Basis sowohl theoretischer Analyse als auch empirischer Beobachtungen kommt die Arbeit zu dem Schluß, daß Interventionen sehr kurzfristig Erwartungen der Devisenmarktteilnehmer beeinflussen können. Dieser Einfluß ist jedoch von vielen Faktoren, u.a. der Glaubwürdigkeit der Notenbank, abhängig.
In: Hohenheimer volkswirtschaftliche Schriften 35
In: Hohenheimer volkswirtschaftliche Schriften Band 35
Die Arbeit stellt zunächst das Interventionsverhalten der Notenbanken seit 1973 und die zugrundeliegenden Eingriffsgründe dar. Daran schließt sich eine umfangreiche theoretische und empirische Analyse der Interventionswirkungen an. Zielsetzung der Studie ist es, die bereits vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu bündeln und zu einem Urteil darüber zu kommen, in welchen Situationen Interventionen wirksam und sinnvoll sein können. Dazu wird auch das Verhalten der Devisenmarktteilnehmer und die Effizienz des Devisenmarktes zusammenfassend betrachtet. Auf der Basis sowohl theoretischer Analyse als auch empirischer Beobachtungen kommt die Arbeit zu dem Schluß, daß Interventionen sehr kurzfristig Erwartungen der Devisenmarktteilnehmer beeinflussen können. Dieser Einfluß ist jedoch von vielen Faktoren, u.a. der Glaubwürdigkeit der Notenbank, abhängig.
In: Schriftenreihe des Instituts für Allgemeine Wirtschaftsforschung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. 36
Im Zuge der Aufwertung des Euro gegenüber wichtigen Handelswährungen, insbesondere dem US-Dollar, ist die Europäische Zentralbank vielfach aufgefordert worden zu intervenieren, um dem Aufstieg des Euro Einhalt zu gebieten und so den befürchteten Wachstums- und Beschäftigungsverlusten entgegenzuwirken. Joachim Fels, Morgan Stanley, London, hält dies, sollte sich der Dollar erneut auf Talfahrt begeben, für angemessen, während für Dr. Martin Hüfner, HypoVereinsbank, derzeit eine Intervention der EZB "unter Abwägung aller Faktoren" nicht sinnvoll erscheint: "Es könnte (aber) irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem Interventionen sinnvoll werden. Das könnte der Fall sein, wenn die Entwicklung zu schnell verläuft … oder wenn Kurse von über 1,50 Dollar erreicht sind, die das Preis- und das Konjunkturbild dann doch anders aussehen lassen." Auch Dr. Thomas Mayer, Deutsche Bank, London, ist skeptisch: Die Bedingungen für eine erfolgreiche Devisenmarktintervention sind seines Erachtens gegenwärtig nicht gegeben. Prof Dr. Ansgar Belke, Universität Hohenheim, und Dr. Thorsten Polleit, Barclays Capital, sprechen sich ebenfalls gegen Devisenmarktinterventionen aus: Die EZB sollte ihrem Kernmandat nachkommen, nämlich der Bewahrung der Kaufkraft des Geldes. Denn: "In einer Marktwirtschaft ist es die Aufgabe der Unternehmen, nicht die der Geldpolitik, sich an ständig ändernde Marktumstände anzupassen."
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 7, S. 27-32
ISSN: 2194-3621
China folgt einer exportorientierten Wachstumsstrategie, die bei steigenden Exporten Leistungsbilanzüberschüsse anstrebt. Die Wechselkurspolitik, die durch Kapitalverkehrskontrollen und Devisenmarktinterventionen der chinesischen Zentralbank abgesichert ist, dient dieser Strategie ("Managed Floating Plus"). Würde China den Wechselkurs den Marktkräften überlassen, dann würde dies das Wachstum in China deutlich abschwächen. (ICE2)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 58, Heft 12, S. 675-681
ISSN: 0342-300X
"Die Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik im Euroraum vernachlässigt die gesamtwirtschaftliche Dimension. Vielmehr wird einseitig auf Strukturreformen am Arbeitsmarkt gesetzt, während der Finanzpolitik durch den Stabilitäts- und Wachstumspakt Fesseln angelegt sind. Als einzige europäische Politikdimension bleibt die Geldpolitik. Diese orientiert sich ausschließlich an der Preisstabilität und begreift Inflation primär als ein monetäres Phänomen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist somit eine schlechte Kopie der Bundesbank. Obwohl Letztere einen ähnlichen restriktiven Bias hatte wie die EZB, nutzte sie immerhin das Instrument der Devisenmarktinterventionen zu Gunsten der Exportwirtschaft. Die EZB verzichtet darauf und verhindert so eine vom Export getragene Wiederbelebung im Euroraum." (Autorenreferat)