Weltkunst: Beobachtung der Differenz und Differenz der Beobachtung
In: Riskante Kontakte: postkoloniale Theorien und Systemtheorie?, S. 231-248
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In: Riskante Kontakte: postkoloniale Theorien und Systemtheorie?, S. 231-248
Gesellschaftliche Differenzverhältnisse wie Geschlechter- oder natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeitsordnungen sind Strukturmerkmale gesellschaftlicher Wirklichkeit. Sie prägen Biographien, Interaktionssituationen und Institutionen - auch die Universität. Insofern Differenzverhältnisse den universitären Ort, an dem dieser Gegenstandsbereich zum Thema wird, strukturieren, ist das universitäre Sprechen über Differenz zugleich von dem Gegenstand, um den es geht, vermittelt. In diesem Buch finden sich Analysen einer protokollierten Episode aus einem universitären Seminar, das sich mit migrationsgesellschaftlichen Unterscheidungspraxen beschäftigt. Aus vier Perspektiven - Geltungsanspruch universitären Wissens, Irritationen in der Lehre, Erfahrungsbezug als Legitimationspraxis und Universität als Ort von Erkenntnistransformation - wird die Episode untersucht und so kommentiert, dass allgemeine Strukturmerkmale universitärer Lehre zu Differenz unter Bedingungen von Differenz sichtbar werden..
In: Ethnowissen, S. 451-463
Die Arbeit untersucht Differenzdiskurse zu zwei historischen sozialen Identitäten im Manden (Westafrika) anhand mündlich und schriftlich tradierter Texte unterschiedlicher Sprachen (Bambara, Französisch, Deutsch, Englisch) und Genres (Reisebericht, Preislied (fasa), Epos (maana), Roman, Märchen (nsiirin), Lied (donkili)), die zwischen dem 14. bis 21. Jahrhundert erschienen sind. Die Differenz von horon, dem Edlen, Freien und jeli, dem 'Handhaber des Wortes' wird dabei höchst unterschiedlich als komplexer Beziehungsmodus diskursiv und performativ hervorgebracht und gestaltet. Als uneigentliche Differenz bildet sie sich unter der Prämisse des Schamprinzips vor allem entlang der jeweils vorgenommenen Zuschreibungen von freigiebigem Renommee-Suchenden und erbittendem Panegyriker. Die analysierten Texte, die den Zeitraum von Beginn des mittelalterlichen Mali-Reiches bis Mitte des 20. Jahrhunderts als intradiegetisches Setting haben, verhandeln die Differenz entsprechend spezifischer Wirkungsintentionen von einer Außenseiter-Perspektive, z.T. zur Legitimation kolonialer Absichten oder von einer Insider-Perspektive aus, um, teils politisch motiviert, das eigene kulturelle Erbe zu valorisieren oder auch um (historische) Mißstände anzuprangern. Dabei wird die Differenz von jeli und hↄrↄn unterschiedlich ausgestaltet, mit dem horon als Helden (ŋana, cεfarin), König (mansa, faama), Gastgeber (jatigi) und dem jeli als Meisterredner/sänger (ŋaara), Reputations-Verantwortlichen, Klienten des jatigi. Literatur wie Differenz wird als rhetorischer Ort kreativer Verhandlungen, strategischer (Neu)schöpfungen betrachtet, durch welche die jeweiligen Akteure spezifische Interessen verfolgen und damit variabel an Diskursen und damit an Wirklichkeiten mitgestalten. Jeli und horon verändern sich als literarische Konstruktion in Abhängigkeit von ästhetischen und ideologischen Strategien. ; The present work examines discourses of difference about two historical social identities in Manden (West Africa) using oral and written literary texts of different languages (Bambara, French, German, English) and genres (travelogue, praise song (fasa), epic (maana), novel, fairy tale, song (dↄnkili)), published between the 14th to the 21st century. The difference between horon, the noble, the free, and jeli, the 'handler of the word', is produced and shaped in a highly differentiated way as a complex mode of relation(ship) in a discursive and performative manner. As an improper difference it is formed under the premise of the principle of shame, especially along the attributions made between the generous rewards seeker and the panegyrical requester. The analysed texts, which have the period from the beginning of the medieval Mali empire to the middle of the 20th century as an intradiegetic setting, negotiate the difference according to specific intended effects from an outsider perspective, eg. for purposes of legitimacy of colonial intentions or from an insider perspective, partly politically motivated, in order to valorise one's own cultural heritage or to denounce (historical) grievances. The difference between jeli and hↄrↄn appears in varying ways, with the horon as hero (ŋana, cεfarin), king (mansa, faama), host (jatigi) and the jeli as master-singer/-orator (ŋaara), reputational entrepreneur, client of a jatigi. Literature and Difference are considered both as a rhetorical place of creative negotiation, of strategic (re)creation, through which the respective actors pursue specific interests and thereby participate in shaping discourses and thus realities. The jeli, who is at the same time performer, narrator and protagonist of many narratives, and the horon, determined by his status and his ethos, change as a literary construction depending on aesthetic and ideological strategies.
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In: Ethnographie und Differenz in pädagogischen Feldern. Internationale Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Forschung., S. 133-148
Der Autor stellt in seinem Beitrag die Frage, ob sich Differenz beobachten lässt. In Bezug auf ein Forschungsprojekt zu Heterogenitätskonstruktionen wird die Analyse von Differenz als methodisch-methodologisches Problem erörtert. (DIPF/Orig.).
Die Autorin beschäftigt sich mit Praktiken und Debatten zu Migration und ethnisierten Differenzen, Rassismen und Antirassismus im Kontext feministischer Aktivismen in Wien. In einer Längsschnittbetrachtung von den 1980er bis zu den 2010er Jahren fragt die Arbeit, wie weiße feministische Aktivistinnen machtvolle ethnisierte Differenzen verhandeln – im expliziten Sprechen ebenso wie im impliziten Tun. Nicht zuletzt geht es um die Frage, wie in diesen Praktiken nicht nur die 'Andere' konstruiert, sondern auch 'Eigenes' hergestellt wird. ; The author analyses practices and debates in feminist activism in Vienna with regards to issues of migration and ethnicisation, racism and anti-racism. Taking into account developments from the 1980s to the 2010s the book uncovers how white feminist activists (de-)construct powerful ethnicized differences in their 'doings' and 'sayings'. It also draws critical attention to the ways in which white activists constructed their own political identities through engagements with 'other' women.
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In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 25, Heft 1, S. 5-20
ISSN: 2365-9890
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 25, Heft 1, S. 5-20
ISSN: 2192-4848
In: Soziale Arbeit: Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Band 59, Heft 3, S. 98-104
ISSN: 2942-3406
In: Wissenschaft und Frieden: W & F, Band 27, Heft 1, S. 12-16
ISSN: 0947-3971
"Galt die NATO jahrzehntelang unbestritten als Militärbündnis, so finden sich in jüngerer Zeit sowohl in der öffentlichen wie in der juristischen Diskussion zunehmend Positionen, die der NATO - ähnlich wie den Vereinten Nationen - den Charakter eines Systems gegenseitiger kollektiver Sicherheit zuschreiben wollen. Wie der Beitrag zeigt, handelt es sich dabei um eine rechtshistorisch unhaltbare und politisch bedenkliche Interpretation." (Autorenreferat)
Preliminary Material -- Einleitung -- Vor der Emanzipation -- Maskilim und Salondamen -- Von der Männerreligion zur Frauenreligion? -- Die Jüdische Frau -- Der Jüdische Mann -- Männerräume – Frauenräume -- Männer ohne Macht, Frauen ohne Unterstützung: Verfolgte Gemeinschaft im Nationalsozialismus -- Von der Katastrophe zu neuer Vielfalt -- Literaturverzeichnis -- Personenregister.
In: Zeitschrift für kritische Theorie ; ZkT, Band 17, Heft 32/33, S. 137-155
ISSN: 2702-7864
In: Turia Reprint
In: Zeitschrift für kritische Theorie ; ZkT, Band 16, Heft 30/31, S. 172-193
ISSN: 2702-7864
In: Femina politica / Femina Politica e. V: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Band 16, Heft 1, S. 88-96
ISSN: 1433-6359
Der Beitrag setzt sich kritisch mit Diskursen zum Diversity Management als dem bisher größten Anwendungsfeld des Diversity-Ansatzes auseinander. Diversity-Management-Ansätze klingen oft so, als würden feministische Forderungen endlich in der Privatwirtschaft verwirklicht: Differenzen sollen anerkannt und aufgewertet, der Diskriminierungsschutz ausgebaut, Frauenquoten in den Unternehmensführungen erhöht und die Familien- und Erwerbsarbeit sinnvoll vereinbart werden können. Die Autorin analysiert die Reichweite derartiger Forderungen auf Grundlage der feministischen Theorie und zeigt so die Ausklammerung oder 'Unterbestimmung' des Machtbegriffs in vielen Diversity-Mangement-Ansätzen auf. Dem tendenziell entpolitisierten Zugang des Diversity Managements, in dem Differenzen als Ausdruck menschlicher Individualität erscheinen, stellt die feministische Theorie ein Nachdenken über Differenzen entgegen, das stets mit Reflexionen über Macht und Ungleichheit gekoppelt ist. Aus der Sicht der Autorin erweist sich die feministische Tradition daher als wichtiger Referenzpunkt für die kritische Auseinandersetzung mit dem als neoliberal diagnostizierten Phänomen des Diversity Managements. (IAB)