Was ist Diplomatie und wenn ja, wie viele?: Herausforderungen und Perspektiven einer Geschlechtergeschichte der frühneuzeitlichen Diplomatie
In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 21, Heft 2, S. 179-198
ISSN: 2194-4032
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In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 21, Heft 2, S. 179-198
ISSN: 2194-4032
ISSN: 0020-9503
In: Geschichte der Diplomatie 3
In: Kleine Bibliothek 354
World Affairs Online
Am 12. Oktober 1960 ergriff Nikita Sergeevič Chruščev in der UNO während der Rede des philippinischen Delegierten Lorenzo Sumolong seinen Schuh, schlug damit auf seinen Tisch und ereiferte sich: "Warum darf dieser Nichtsnutz, dieser Speichellecker, dieser Fatzke, dieser Imperialistenknecht und Dummkopf – warum darf dieser Lakai der amerikanischen Imperialisten hier Fragen behandeln, die nicht zur Sache gehören?" Chruščev war zunächst mit seinem Auftritt sehr zufrieden – er berichtete seinem Berater Oleg Trojanovskij, er habe etwas verpasst; sie hätten großen Spaß gehabt. Die sowjetische Presse verschwieg den Vorfall, während sich die westliche über die "Schusterdiplomatie" halb ereiferte, halb amüsierte. Interessant ist, dass hier vollkommen unterschiedliche Vorstellungen von "Diplomatie" zum Ausdruck kamen. Während der konsternierte Chruščev meinte, die UNO sei ein Parlament wie das House of Commons in London, wo es zur Kultur des Hauses gehöre, durch Raunen, Rufen und Gesten seinen Unmut kundzutun, fand die westliche diplomatische Welt ihr Urteil bestätigt, dass der sowjetische Partei- und Regierungschef im besten Fall ein Politclown, im schlechtesten einfach unzurechnungsfähig sei. Der berühmte Vorfall in der UNO macht deutlich, dass auf westlicher Seite eine klare Norm diplomatischen Verhaltens existierte, an der Chruščev gemessen wurde, während dieser experimentierte, improvisierte und etwaige Normen ignorierte.
BASE
In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Band 8, Heft 3, S. 457-462
ISSN: 1612-6041
Am 12. Oktober 1960 ergriff Nikita Sergeevič Chruščev in der UNO während der Rede des philippinischen Delegierten Lorenzo Sumolong seinen Schuh, schlug damit auf seinen Tisch und ereiferte sich: "Warum darf dieser Nichtsnutz, dieser Speichellecker, dieser Fatzke, dieser Imperialistenknecht und Dummkopf – warum darf dieser Lakai der amerikanischen Imperialisten hier Fragen behandeln, die nicht zur Sache gehören?" Chruščev war zunächst mit seinem Auftritt sehr zufrieden – er berichtete seinem Berater Oleg Trojanovskij, er habe etwas verpasst; sie hätten großen Spaß gehabt. Die sowjetische Presse verschwieg den Vorfall, während sich die westliche über die "Schusterdiplomatie" halb ereiferte, halb amüsierte. Interessant ist, dass hier vollkommen unterschiedliche Vorstellungen von "Diplomatie" zum Ausdruck kamen. Während der konsternierte Chruščev meinte, die UNO sei ein Parlament wie das House of Commons in London, wo es zur Kultur des Hauses gehöre, durch Raunen, Rufen und Gesten seinen Unmut kundzutun, fand die westliche diplomatische Welt ihr Urteil bestätigt, dass der sowjetische Partei- und Regierungschef im besten Fall ein Politclown, im schlechtesten einfach unzurechnungsfähig sei. Der berühmte Vorfall in der UNO macht deutlich, dass auf westlicher Seite eine klare Norm diplomatischen Verhaltens existierte, an der Chruščev gemessen wurde, während dieser experimentierte, improvisierte und etwaige Normen ignorierte.
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 31, Politikwissenschaft 214
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 75, Heft 4, S. 42-43
ISSN: 1430-175X
Die Corona-Krise beeinträchtigt die politische Zusammenarbeit in der EU. Schon jetzt ist klar: digitale Konferenzformen können direkten Austausch nicht ersetzen. (IP)
World Affairs Online
In: Die politische Meinung, Band 50, Heft 425, S. 15-22
ISSN: 0032-3446
World Affairs Online
In: Studien zur Weltgesellschaft/World Society Studies
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie? https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/