Küstenschutz- und Küstenzonenmanagement: eine Dokumentation
In: Arbeiten aus der Forschungsstelle Küste 15
Die Dokumentation umfasst Beiträge des Verfassers zum Thema »Küstenschutz« mit Bezug zum »Management«, die überwiegend während seiner fünfzehnjährigen Tätigkeit in der Forschungsstelle Küste (FSK), Norderney entstanden. Der Begriff »Küstenschutz« fasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zusammen, mit denen der Mensch seinen Lebensraum gegen die Gefahren des Meeres zu schützen sucht. Unter »Ma-nagement« versteht man einen dynamischen Prozess, der Planungen und Entscheidungen der Gesellschaft offen und zielgerichtet zusammenführt. Die Ausrich-tung dieses Prozesses auf die Entwicklungsziele des Küstenschutzes wird als Integriertes Küstenschutz-management (IKM) bezeichnet. Dieses schließt eine angemessene Abwägung und möglichen Ausgleich zwischen einander entgegenstehenden Ansprüchen ein. Der Prozess wird heute als Teil einer effizienten, langfristigen Planung begriffen, die auf eine nachhal-tige Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und Nutzungsmöglichkeiten der Küstengebiete zielt. Er ist somit Bestandteil einer umfassenden Entwicklung des gesamten hinter und vor den Deichen liegenden Raumes, den wir heute als »Integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM)« bezeichnen. Der Titel dieser Dokumentation verknüpft somit die Maßnahmen des Küstenschutzes mit den abzuwehrenden Schäden im Risikogebiet und bindet sie in die raumordnenden gesellschaftlichen Prozesse ein. Die do-kumentierten Beiträge folgen einer ganzheitlichen Sichtweise, die Naturgeschehen und menschliches Handeln zusammenführt. Betrachtet werden die angreifenden Kräfte des natürlichen Umfeldes, die auf »passive« Abwehr oder »aktiven« Schutz gerich-teten Maßnahmen, die Wechselwirkungen dieser Maßnahmen mit dem natürlichen Umfeld, die Ansprüche der Gesellschaft an eine geordnete Entwick-lung (Nutzung und Bewahrung) des Küstenraumes sowie die zugehörenden integrativen Entscheidungsprozesse. Die hier in gedruckter Form und auf Compact Disc zusammengestellten Materialien bezeugen, dass auch ganzheitlich ausgerichtete Planungs- und Entwicklungsprozesse nur dann in der gewünschten Weise zum Ziel führen werden, wenn ein hinreichendes Wissen über die Funktion der Natursysteme (abiotische und biotische Prozesse), die Bautechnik der Schutzwerke, die Wechselwirkungen zwischen natürlicher Dynamik und Maßnahmen des Menschen sowie die Verflechtungen der Entscheidungsprozesse mit den sozialen und kulturellen Gegebenheiten der Gesellschaft zur Verfügung steht und in sinnvoller Weise genutzt wird.