Die vorliegende Arbeit basiert auf einem umfangreichen Forschungsbericht des Zentralinstituts für Jugendforschung in der DDR (FDJ-Kulturstudie 1984). Sie gibt einen zusammenfassenden Überblick über die Forschungsergebnisse und vergleicht diese mit früheren Untersuchungen. Damit verfolgt sie das Anliegen, politischen Entscheidungsträgern der DDR Hinweise für die Planung und Leitung der kulturell-politischen Arbeit mit Jugendlichen zu geben. Sie behandelt Entwicklungstendenzen von Freizeitbedürfnissen, von kulturellen Aktivitäten und von Wertorientierungen bei jungen Arbeitnehmern und Studenten in der ersten Hälfte der achtziger Jahre. Der Anhang enthält detailiertes Datenmaterial zum Thema. (pag)
Auf dem Hintergrund der vom Zentralinstitut für Jugendforschung erarbeiteten Materialien zur Vorbereitung des IX. Parteitages der SED behandelt der Tätigkeitsbericht folgende Themen: (1) politische Organisiertheit der jungen Werktätigen; (2) Entwicklungen im gesellschaftlichen Wertbewußtsein der Jugend; (3) Kultur- und Medienverhalten der Jugend; (4) Probleme des Schöpfertums und innovativen Verhaltens der Jugend; (5) Leistungsstreben der jungen Intelligenz; (6) Migrationsprobleme der Jugend. Die Untersuchungen stützten sich auf Längsschnittanalysen bzw. Intervallstudien und auf historische Trendanalysen der Jahre 1979-1985. (SN)
Thematischer Schwerpunkt der vorgelegten Arbeitspapiere ist die 'Organisation und Verwaltung großer Mengen sprachlichen Materials, das für unterschiedliche Analysezwecke und über einen längeren Zeitraum hinweg benutzbar sein soll'. Hierzu werden Datenbanken als Mittel der Datenorganisation eingesetzt. Behandelt werden Möglichkeiten des Datenbanksystems SIR/DBMS (B.u.W. Degenhardt), das an der Universität Ulm entwickelte Text Base Management System (E. Mergenthaler), die Planung und Entwicklung eines Programmsystems zur EDV-gestützten qualitativen Analyse von Verbaldaten (TEXTAN, W. Paulus) sowie die Informationsstruktur und datenbankorientierte Bearbeitung historischen Quellenmaterials mit CLIO (M. Thaller). Beigefügt sind Programme sowie Referenten- und Teilnehmerlisten der Workshops Qualshop I und Qualshop II. (WZ)
Die verheerenden Auswirkungen der Finanzmarktkrise sind seit 2007 infolge der Subprime-Krise global ersichtlich. Nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers folgte eine internationale Kettenreaktion von Zusammenbrüchen von Unternehmen aller Branchen. Die Stellung der Kreditinstitute wird vor allem in der Bilanzsumme in Höhe von 7.600 Mrd. EUR (Stand: Nov. 2007) deutlich, sie liegt damit bei dem Dreifachen des Bruttoinlandsproduktes (Stand 2007: 2.424 Mrd. EUR). Die Regierungen haben weltweit Bürgschaften für Banken übernommen oder sich direkt an den Banken beteiligt, um die finanzwirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Diese Politik scheint derzeit vor dem Hintergrund des Systemrisikos (Risiko für das gesamte Bankensystem) alternativlos zu sein. Des Weiteren führen die negativen Effekte aus der Finanzmarktkrise über sog. Multiplikatoreffekte zu einer Abwärtsspirale in der Weltwirtschaft und in 2008 kam es aufgrund der Spillover-Effekte zu einem massiven Verfall der Börsenkurse. Die derzeitige Finanzkrise ist in der Historie kein einmaliges Phänomen. Frühere Krisen haben wie auch heute Gesetzesänderungen ausgelöst. Die Einführung des Kreditwesengesetzes erfolgte 1934 als Antwort auf die Bankenkrise von 1931. Demnach unterliegen die Kreditinstitute einer Erlaubnispflicht und der laufenden Überwachung durch die Gesetzeshüter, um zukünftige Bankeninsolvenzen zu vermeiden. Jedoch unterscheidet sich die heutige Finanzkrise deutlich von der Asienkrise (1997), der russischen Finanzkrise (1998) und der Krise in Argentinien (2001/2002). Insbesondere geht die aktuelle Krise von den Industrieländern mit entwickelten Finanzsystemen, unabhängigen Zentralbanken und leistungsfähigen Finanzaufsichten aus. Die britische Northern Rock Bank zeigte 2007 eindrucksvoll, dass durch Liquiditätsverknappung am Geldmarkt die Bank ein Refinanzierungsproblem hatte, was wiederum zu einem Vertrauensverlust der Bank geführt hat. Die Forderungen der Gläubiger gegen die Banken werden sequenziell bedient nach dem Prinzip First-come-First-serve. Die Folge war ein aus der Fristentransformation ausgelöstes Bank Run (Entzug von kurzfristig fälligen Einlagen aus den Geschäftsbanken), da die Forderungsinhaber schnellstmöglich ihre Forderungen anmelden mussten. Spätestens hier in der Vertrauenskrise mussten die Regierungen eingreifen und im Fall der Northern Rock hat dies die britische Regierung auch getan, um das Vertrauen in die Finanzwirtschaft wieder herzustellen. Der Wettbewerbsdruck ist durch die Globalisierung stetig gewachsen und börsennotierte Unternehmen müssen international vergleichbare Rendite erwirtschaften. Damit Banken für die Zukunft gerüstet sind, hängt maßgeblich von ihrer Momentum-Strategie ab. Die Informationstechnologien (IT) werden von den Lines of Business dringend benötigt, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Im Gegenzug wird die IT zur Unterstützung bestehender Geschäftsprozesse herangezogen und nimmt die Rolle des Impulsgebers für Rationalisierungen sowie für den Einsatz neuer Technologien ein. Durch die Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) sind die Finanzmärkte weltweit transparenter geworden und infolge dessen erfolgte eine stärkere Integration der Weltmärkte. Die Bedeutung der Gesamtbanksteuerung ist erst 1973/74 während der Hochzinsphase und dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems in Deutschland gestiegen, da dies die Volatilität an den Finanzmärkten erhöhte und neue Zins- und Wechselkursrisiken mit sich brachte. Die Gesamtbanksteuerung muss immer zugleich unter Rentabilitäts- und Risikogesichtspunkten erfolgen, da sie unterschiedlichen Risiken ausgesetzt ist. Als Instrumente für die Erreichung ihrer Ziele kann sie kompensatorische Eigengeschäfte mit Hilfe der zentralen Struktursteuerung tätigen, um bspw. die Risiken im Kundengeschäft am Geld- oder Kapitalmarkt zu neutralisieren. Dezentral einwirkenden Instrumente helfen bei der Ausgestaltung von Zielvereinbarungen, Richtkonditionen, Limits und Bonus-Malus-Systeme. Die Bank-IT muss den hohen Anforderungen gerecht werden. Die IT muss steigende Volumina zu sinkenden Stückkosten verarbeiten und gleichzeitig auch die operativen Risiken unter Kontrolle halten. Des Weiteren müssen neue Produkte integriert und zeitnah auf den Markt gebracht werden, ohne die Komplexität der IT-Systeme unverhältnismäßig zu erhöhen. Die zeitnahe Berücksichtigung ergibt sich aus der gestiegenen Kurzlebigkeit der Finanzprodukte. Die IT und die zugehörigen Gesamtbanksteuerungs-Applikation muss standardisiert und eine hohe Skalierung aufweisen bei gleichzeitiger Abbildung neuer Produkte. Die Anzahl der Kreditinstitute in Deutschland reduzierte sich von 13.359 (1957) auf 2.169 (2008). Die zunehmende Konzentration durch Fusionen und Übernahmen auf wenige Institute erzwingt eine Zusammenlegung bzw. Integration verschiedener IT-Systeme, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein weiteres Augenmerk ist auf den Automatisierungsgrad der IT in Banken zu richten. Dabei stellt sich die Frage, ob Finanzmarktakteure mit hohem Technisierungsgrad unabhängig vom Marktumfeld höhere und stabilere Renditen erzielen können oder dies zu einer Gleichschaltung des Verhaltens und damit zu einer Zyklusverstärkung mit geringeren Renditen führt. Dabei spielt der Industrialisierungsgrad bzw. Standardisierungsgrad eine bedeutende Rolle in Banken, da moderne Systeme in der Risiko- und Ertragssteuerung ganz oder teilweise menschliche Dispositionsaufgaben ersetzen. Eine risikoadjustierte Gesamtbanksteuerung gilt als Königsdisziplin und sollte aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit auch zugeschaltet werden. Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt die Verbreitung des IT-Einsatzes über mehrere Dekaden. Von 1960 bis 2009 zeigte sich eine enorme Entwicklung der Informationsverarbeitung, welche in fünf Phasen eingeteilt ist, die besonders stark durch die Weiterentwicklung der web-basierten Technik in den 90er Jahren gefördert wurde. Aktuell befinden wir uns in der Phase fünf, in der web-basierte Informationsverarbeitung mit leistungsfähigem Data Warehousing (DWH) eine große Rolle spielt. Diese Arbeit beschreibt die aktuelle Finanzmarktkrise und die sich daraus ergebenden neuen Anforderungen an die bestehende IT-Architektur im Bereich des Bank-Rechnungswesens. Die komplexen IT-Anforderungen werden analysiert und im Hinblick auf die IFRS/Basel II-Rechenkerne der Gesamtbanksteuerung genauer spezifiziert. Ein Vergleich zwischen fünf ausgewählten Softwareanbietern im Bereich der Gesamtbanksteuerung soll die Leistungsfähigkeit der Produkte bezüglich der Umsetzung neuer Anforderungen und Regularien kritisch analysieren und beurteilen. Mit Hilfe der durchgeführten Delphi-Studie sollen aktuelle sowie zusätzliche Schwachstellen der aktuellen IT-Banksysteme und der verwendeten Applikationen lokalisiert, Verbesserungsvorschläge definiert sowie IT-Trends aufgespürt werden. Die Bank-IT soll 'State-of-the-Art' im Bereich ihrer Rechenkern-Leistung sein. Zu Beginn der Untersuchung in Kapitel zwei werden die Grundelemente des Rechnungswesens erläutert. Dabei wird näher auf das Basel II – Regelwerk eingegangen, da sie einen maßgeblichen Einfluss auf die Bankenaufsicht und das erforderliche IT-System ausüben. Im Anschluss daran wird in Kapitel drei die aktuelle Finanzmarktkrise näher analysiert. Dabei wird zunächst die amerikanische Subprime-Krise als Ursache für die aktuelle Krise beschrieben und die sich daraus entwickelnde weltweite Finanzmarktkrise untersucht. Im Anschluss werden die Bedeutung der Transparenz in der Informationslogistik sowie die Rolle der Finanzintermediäre eingehender im Hinblick auf Verbesserungspotenziale analysiert. In Kapitel vier werden Anforderungen an die derzeitig gültigen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften, die Informationslogistik sowie an den IT-Systemen untersucht, um die Komplexität der Finanzmarktkrise zu beherrschen. Ein IT-System ist nur dann wirkungsvoll wenn, wie in Kapitel fünf beschrieben, die geeignete Finanzsoftware in der Gesamtbanksteuerung zum Einsatz kommt. Dabei werden insbesondere die Kosten von Standard- und Individuallösungen gegenübergestellt und die Funktionsweise der analytischen Applikationen exemplarisch am Beispiel des SAP Bank Analyzers erläutert. Die aus Kapitel fünf resultierenden Ergebnisse werden im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie auf ihre Effizienz kritisch gewürdigt. Die Ergebnisse aus der theoretischen Behandlung des Themas werden mit Hilfe einer entsprechenden Experten-Befragung durch eine Delphi-Studie in Kapitel sechs untermauert. Die Zusammenfassung der Einzelergebnisse erfolgt in Kapitel sieben und im Anschluss daran werden zukünftige Entwicklungen auf dem Bankensektor aufgezeigt.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbbildungsverzeichnisVI TabellenverzeichnisVII AbkürzungsverzeichnisVIII 1.Einleitung1 2.Grundlagen des Rechnungswesens5 2.1Die interne und externe Berichterstattung im Rechnungswesen6 2.2Vergleichende Analyse von IFRS/IAS und HGB als Grundlage für die Bilanzierung und Bewertung von Jahresabschlüssen7 2.3Zukünftige Bilanzierungsanforderungen: HGB vs. BilMoG11 2.4Die Entwicklung von Basel I zu Basel II14 2.4.1Grundaufbau des Regelwerks Basel II15 2.4.2Begründung der Risikovorsorge durch die Kennzahl Eigenkapitalquote18 2.5Kritische Würdigung des Basel II - Ansatzes und Änderungen in der Rechnungslegung nach IFRS, BilMoG und HGB20 3.Die Entstehung der Finanzmarktkrise23 3.1Von der Subprime - zur Finanzmarktkrise23 3.1.1Finanzinnovationen und Zweckgesellschaften als Auslöser der Finanzkrise27 3.1.2Auswege für Banken aus der Finanzmarktkrise29 3.2Auswirkungen der Krise auf die Transparenz der Informationsversorgung33 3.3Auswirkungen der Krise und Basel II auf die Rechnungslegung35 3.4Die Rolle der Banken, Bankenaufsicht und der Politik37 4.Aktuelle Anforderungen an die Rechnungslegung und IT im Bankenumfeld39 4.1Status Quo der Rechnungslegung im Zuge der Publizität40 4.2Aktuelle regulatorische Anforderungen an das Bewertungssystem der Bilanzierung und an die Risikobetrachtung42 4.3Eine integrierte Informationslogistik als Grundlage zur betriebswirtschaftlichen Effizienzsteigerung44 4.4Informationsintegrität als Herausforderung47 4.5Datenmanagement und IT-Infrastruktur in Banken47 4.5.1Anforderungen an die Informationsqualität von Daten48 4.5.2Datenmodellierung aus banktechnischer Sicht51 4.5.3IT-Architekturen in Banken53 4.5.3.1Anforderungen an eine IT-Bankarchitektur54 4.5.3.2IT-Referenzmodell einer Bank59 4.5.3.3Business Intelligence durch ein effektives Data Warehouse64 4.5.4Die Latenzzeiten als Wettbewerbsfaktor bei Entscheidungen69 4.6Prozessoptimierung und automatisierte Entscheidungsunterstützung71 5.Analytische Applikationen im Finanzwesen77 5.1Marktüberblick: Rechenkerne und Analysesoftware im Bankenwesen77 5.1.1Vergleich zwischen einer Standard- und Individualsoftwarelösung82 5.1.2Anpassungsfähigkeit der Software86 5.1.3Kosten- und Aufwandsvergleich87 5.2Die Gesamtbanksteuerung am Beispiel des SAP-Bank Analyzer als Standardlösung88 5.2.1Operative Systeme88 5.2.2Financial Database89 5.2.3Analyzer90 5.2.4Reporting90 5.3Praktische Anwendbarkeit von neuen Gesetzesanforderungen91 5.4Pro und Contra der Softwarelösungen hinsichtlich der gestellten Anforderungen92 5.5Kritische Würdigung der Softwarelösungen94 6.Delphi-Studie über den praktischen Einsatz von Analyseapplikationen im Finanzwesen94 6.1Vorgehensweise bei der Befragung95 6.2Ergebnisse der Umfrage95 6.3Kritische Würdigung der Ergebnisse96 7.Zusammenfassung und Trends99 AnhangIX LiteraturverzeichnisXIX QuellenverzeichnisXXXTextprobe:Textprobe: Kapitel 4.6, Prozessoptimierung und automatisierte Entscheidungsunterstützung: Die Prozessorganisation stellt die Prozesse in den Mittelpunkt, in dem sie aufeinander abgestimmt und gesamteinheitlichbetrachtet werden. Dabei wird eine Abkehr von der abteilungsspezifischen Einzelverantwortlichkeit und Ressortegoismus hin zur Gesamtverantwortung und -steuerung in der Bank erreicht mit Hilfe des Prozessmanagements (PM). Die originäre Aufgabe des PM ist, die Prozesse zu definieren und zu etablieren, durch kontinuierliche Überprüfung aktuell zu halten und den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen (z. B. IT-Weiterentwicklung) anzupassen. Ebenfalls müssen Mess- und Steuerungsgrößen z. B. nach risikorelevanten Gesichtspunkten definiert werden. Banken orientieren sich an die divisionale Struktur der Organisation. Häufigste Erscheinungsform der Divisionalisierung ist die nach Produktgruppen. Die Produktgruppen bilden die Grundlage für entstehende Geschäftsbereiche (Geschäftsbereichsorganisation). Charakteristisch für die divisionale Struktur ist, dass die Divisionen umfassende Zuständigkeiten für das operative Geschäft besitzen und damit weitgehend autonom agieren können. Die Autonomie erlaubt die Übertragung von Gewinnverantwortung an den Divisionsleiter. Die Unterstützung der Divisionen übernehmen zentrale Abteilungen, die die Unternehmensleitung bei der strategischen Steuerung der Gesamtunternehmung unterstützen. Unternehmen, die eine Strategie der Diversifikation verfolgen, werden aufgrund der zunehmenden Komplexität gezwungen sein, eine divisionale Struktur aufzubauen. Chandler hat den Zusammenhang zwischen Diversifikation und Divisionalisierung als 'Structure follows Strategy' bezeichnet. Eine am Prozess ausgerichtete Organisation des IT-Bereiches führt zu einer konzeptionell erfolgreicheren und kostengünstigeren Leistungserstellung. Effiziente Prozesse in Banken sind überlebenswichtig. Der hohe Wettbewerbsdruck, die sinkenden Margen bei zu hohen Kosten und wachsende administrative sowie regulatorische Anforderungen mindern den Ertrag. Durch die Automatisierung von Prozessen lassen sich enorme Einsparungspotenziale generieren, wie z. B. die Reduktion der Gesamtkosten um bis zu 50%, die erheblichen Zeiteinsparungen in der Bearbeitung sowie zukünftige Planungssicherheit. Zu den wichtigsten Herausforderungen der Banken aus Sicht der IT ist an erster Stelle die Effizienzsteigerung durch Prozessautomatisierung zu nennen. An nachfolgender Stelle werden die Umsetzung von Compliance-Themen, die Erhöhung bzw. Erhaltung der Kundenbindung, die Integration der Vertriebskanäle sowie das Aufbrechen der WSK genannt. Die Ausrichtung der IT an den Geschäftsprozessen (IT-Alignment) führt dazu, dass Banken die IT-Lösungen mit der besten Unterstützung der Geschäftsstrategie und Geschäftsprozesse auswählen und realisieren sollen. Zunehmender Kosten- und Wettbewerbsdruck forcieren die Industrialisierung diverser Tätigkeiten in einer Bank. Die Taunus-Sparkasse hat durch das Geschäftsprozessmanagement (BPM) mittelfristig rund 44% ihrer Prozesskosten eingespart und steigerte so die Wertschöpfung innerhalb der Prozesse durch Kostenreduktion. Modernes BPM ermöglicht die Abbildung vieler Prozesse auf der gleichen Plattform. Weitere Vorteile sind u. a. die Reduzierung von menschlichen Fehleranfälligkeiten, die genaue Analyse der Prozessschritte und ihre Kosten, Ressourcenoptimierung sowie Komplexitätsreduktion und Vereinheitlichung von Abläufen. Operationale Risiken stehen im Fokus der Geschäftsprozesse. Je stärker der Geschäftsprozess von der IT-Infrastruktur abhängig ist, desto stärker hängt letztendlich die Bonität von einem aktiven RM ab. Somit übt die Güte der finanzrelevanten Geschäftsprozesse einen unmittelbaren Einfluss auf die Bilanzen der Banken aus. Prozesse sind Treiber für Umsätze, Gewinne und Verluste und ein optimaler Prozess zeigt, ob eine Bank die Marktchancen wahrnimmt und gleichzeitig die Risiken minimiert. Ein effektives BPM umfasst die laufende Aufgabe des Ansatzes beim Design und entsprechender Implementierung der Geschäftsprozesse und ist ein integraler Bestandteil des Wertschöpfungsprozesses. Die Absicherung eines effizienten proaktiven RM nach Basel II ist nur durch die permanente Kontrolle der Güte der Prozesse mit Hilfe von Leistungskennzahlen (KPIs) sichergestellt. Durch die kontinuierliche, automatisierte Überwachung der in den operativen Systemen ablaufenden Prozesse (Closed-Loop Verfahren) lassen sich die ermittelten Werte als Frühwarnindikatoren nutzen und damit liefern sie eine strategische Entscheidungsgrundlage für steuernde Eingriffe in die Geschäftsprozesse. Die Prozessorientierung basiert auf die Bereitstellung der IT-Infrastruktur, bankfachlicher Applikationen, Solutions und dem Sourcing. Zur Bereitstellung der Infrastruktur werden verschiedene Qualitätsverfahren (z. B. ITIL) herangezogen, die den Prozess beschreiben. Das Leistungsziel ist die Gewährleistung einer Vielzahl von Infrastrukturkomponenten (u. a. HW, DB, DWH). Die Bereitstellung bankfachlicher Applikationen orientiert sich an die Ergebnisse der Analyse von fachlichen Anforderungen und der zu unterstützenden Geschäftsprozesse. Daraus resultiert die fachliche sowie technische Spezifizierung der Architektur. Auf dieser Grundlage erfolgt die technische Umsetzung mit nachfolgenden mehrstufigen Testverfahren, ggf. Pilotierung und Roll-out. In der Bereitstellung von Solutions werden vollständige Prozessketten zusammengesetzt und mit einheitlichen Service Levels versehen. Dadurch werden individuelle Lösungen für fachliche Aufgaben bereitgestellt (integraler Bestandteil der WSK). Der Sourcing-Prozess kann zur Verringerung der IT-Komplexität führen. Durch das Sourcing-Konzept erfolgt eine Spezialisierung innerhalb der IT-Bereiche und die Auslagerung von Finanz-Teilfunktionen an externe und/oder interne Dienstleister (Out- oder Insourcing). Im Vergleich zu anderen Branchen dominiert bei Banken immer noch die Eigenerstellung von Unternehmensprozessen aufgrund der strikten gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Das zu erreichende Ziel der Banken ist die Einführung einer hoch integrierten sowie flexiblen IT-Infrastruktur. Denn diese ermöglicht automatisierbare Prozesse auf einem hohen Qualitätsniveau mit Hilfe einer Standardsoftware, die weitgehend ohne manuelle Schnittstellen bestückt ist. Die Folge ist eine gemeinsame Datenbasis und eine einheitliche IT-Infrastruktur. Die Komplexität der IT in Banken ist ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Neben der Analyse und den Methoden führen sog. Business Rules (Geschäftsregeln) zur Komplexitätsreduzierung. Durch die strikte Trennung von Geschäftsprozessen und Geschäftsregeln für den Finanzbereich können Prozesse schneller und flexibler angepasst werden. Voraussetzung ist die Identifikation der Business Rules in den Geschäftsprozessen sowie ihre zentrale Dokumentation und Verwaltung. Das Ziel ist eine einheitliche, für die Fach- sowie IT-Seite verständliche und eindeutige Sprache. In Abbildung 16 werden die im Geschäftsprozess integrierten Business Rules extrahiert und in ein zentrales Regel-Repository eingestellt. Die strikte Trennung führt zu einem Prozessmodell, welches aus dem reinen Prozessablauf besteht und Verweise auf die Business Rules im Repository enthält. Dadurch lassen sich die Treiber der Komplexität (z. B. hohe Anzahl und Änderungsrate von Geschäftsregeln, unklare Definitionsanwendungen und redundante Dokumentationen) minimieren bzw. eliminieren und der Prozess wird effizienter.
Lesben und Schwule in der DDR waren einerseits den überall auf der Welt gleichen oder ähnlichen Alltagsdiskriminierungen ausgesetzt. Andererseits gab es eine Reihe von DDR-eigenen und -typischen Diskriminierungen durch den Staat und die Gesellschaft. Zwar ist die wissenschaftliche Erforschung der Alltags- und Lebenswelt von Homosexuellen und der Organisation ihrer Bewegungen in der DDR bereits vorangeschritten - Forschungslücken bestehen jedoch nach wie vor bei der auch in der DDR weit verbreiteten Antihomosexualität. Der vorliegende Tagungsband nimmt die ganze Bandbreite des Themenkomplexes Homosexualität-Antihomosexualität in den Blick. Er enthält die auf der Tagung "Lesben und Schwule in der DDR" im Oktober 2005 gehaltenen Vorträge. Die Veranstaltung wurde vom Landesverband Sachsen-Anhalt des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) e. V. mit Unterstützung des Ministeriums für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt, der Heinrich-Böll-Stiftung und des LSVD-Bundesverbandes ausgerichtet. --- Hartmut Beyer: Geb. 1948. Dipl.-Ing. Oec. Seit 1984 aktiv in der DDR- und BRDSchwulenbewegung, zuerst in den Kirchlichen Arbeitskreisen Homosexualität in Rostock und Magdeburg. 1987 Mitbegründer des Klubs A3 und langjähriger Vorsitzender des gleichnamigen Vereins. Mitbegründer der AIDS-Hilfe Magdeburg und langjähriges Vorstandsmitglied. Von 1996 - 2004 Mitglied der Landessprecherates des Landesverbandes des LSVD Sachsen-Anhalt. --- Dr. Rainer Herrn: Mitarbeiter der Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Berlin). Zahlreiche Aufsatz- und Buchveröffentlichungen, Ausstellungen, Lehrveranstaltungen und Vorträge zur Sexual- und Geschlechterwissenschaft sowie zu sexuellen Minderheiten aus wissenschafts-, kultur- und sozialhistorischer Sicht, wie z.B. "Schwule Lebenswelten im Osten: Andere Orte, andere Biografien" (Berlin, 1999). Seit 1982 in der DDRLesben- und Schwulenbewegung, seit 1987 in der Aidsselbsthilfe aktiv. --- Samirah Kenawi: Geb. 1962 in Ostberlin. Ab 1984 in verschiedenen DDR-Frauengruppen und Netzwerken aktiv und nahm im Herbst 1989 an Gründung und Aufbau des Unabhängigen Frauenverband (UFV) teil. Seit 1988 baute sie eine Frauenbibliothek sowie ein Archiv zur ostdeutschen Frauenbewegung auf. Über das Archiv Grauzone - die umfassendste Sammlung zur DDR-Frauenbewegung - veröffentlichte sie mehrere Artikel sowie eine Dokumentation und ein Bestandsverzeichnis. --- Ants Kiel: Geb. 1966, Diplom-Pädagoge. Besucher des Arbeitskreises Homosexualität bei der Stadtmission Halle seit Januar 1987, Mitbegründer des Begegnungs- und Beratungs-Zentrum "lebensart" e. V. Halle. U. a. ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Aufklärungsprojekt "Sexuelle Orientierungen und die Vielfalt der Lebensweisen" beim BBZ "lebensart" e. V. --- Marinka Körzendörfer: Geb. 1953 in Berlin/DDR; Dipl.-Journalistin; spätes Coming Out mit 29 mit und durch die Hilfe der ersten Lesbengruppe in der DDR, dem "Arbeitskreis Homosexuelle Selbsthilfe - Lesben in der Kirche" an der Berliner Gethsemane-Gemeinde; aktive Mitarbeit in der DDR-weiten Lesben- und Schwulenbewegung; 1989 Mitgründerin des Unabhängigen Frauenverbandes - UFV; noch im Frauenprojekt "lila offensive". --- Prof. Dr. Rüdiger Lautmann: Geb. 1935, lehrt Soziologie an der Universität Bremen und leitet das Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung in Hamburg. Neben den 'offiziellen' Aufgaben seit 1971 Forschungen zur Homosexualität; als Schwuler selbst veröffentlicht mit dem Buch 'Seminar: Gesellschaft und Homosexualität' (Suhrkamp, 1977). Weitere einschlägige Bücher wie "Homosexualität. Handbuch der Theorie- und Forschungsgeschichte" (Campus-Verlag, 1993) oder "Ausgrenzung macht krank. Homosexuellenfeindschaft und HIV-Infektionen" (Westdeutscher Verlag, 2000). Seit 1982 mehrfach in der DDR, zu Forschungen in den Staatsarchiven über den ń 175, Kontaktaufnahme zu Aktivisten. - --- Christian Schenk: Christian (bis 2006 Christina) Schenk MdB a.D., geb. 1952, Dipl.-Physiker. 1983 - 1990 in der Lesben- und Schwulenbewegung der DDR unter dem Dach der Evangelischen Kirche aktiv, insbesondere in der "Lesbengruppe Berlin", 1989 Gründungsmitglied des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV) und dessen Vertreter/in am Zentralen Runden Tisch der DDR, 1990-2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, u.a. mit dem Arbeitsschwerpunkt Gleichstellungspolitik in Bezug auf lesbische, schwule, trans- und intersexuelle Lebensweisen, gegenwärtig in Transsexuellen- und Transgender- sowie Intersex-Zusammenhängen politisch engagiert. --- Dr. Ursula Sillge: Geb. 1946, Dipl. Agrar-Ing., Soziologin, Dr. phil. Kulturgeschichte. Seit 1968 in Berlin (Ost), Feministin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin, psychosoziale Beratung, journalistisch und schriftstellerisch tätig, Initiatorin und langjährige Leiterin des Sonntags-Clubs, gründete und leitet das Lila Archiv. Buch: "Un-Sichtbare Frauen - Lesben und ihre Emanzipation in der DDR", Berlin, Verlag Ch. Links, 1991 u.a. Publikationen. - Publikation des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt. In der Broschüre "Lesben und Schwule in der DDR" beschäftigen sich Wissenschaftler, Vertreter der Kirche, Zeitzeugen und Bürgerrechtler mit dem Leben von und den Rahmenbedingungen für Lesben und Schwule in der DDR. Hans-Peter Schulze - Begrüßung (Seite 5), Dr. Lutz Trümper - Grußwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Magdeburg (Seite 6), Eduard Stapel - Einleitung (Seite 7), Prof. Dr. Kurt Starke - Leben von Lesben und Schwulen in der DDR. Selbstreflexion und Einstellung von Hetero- zu Homosexuellen und Homosexualität (Seite 9), Christian Schenk - Die Partei(en) in der DDR. Ihre Politik und ihre Ideologie(n) im Blick auf lesbische Lebenswelten (Seite 35), Samirah Kenawi - Die Ersten werden die Letzten sein. Thesen zur Lesbenbewegung in der DDR (Seite 57), Hans-Jochen Tschiche - "Die Kirche ist für alle da, aber nicht für alles!" Die Kirche(n) und ihre (Basis-)Gruppen sowie der besondere Umgang der Kirche(n) mit den Lesben- und Schwulengruppen (Arbeitskreise Homosexualität). (Seite 67), Marinka Körzendörfer - Getrennt kämpfen, vereint zuschlagen? Das Verhältnis von Lesben und Schwulen innerhalb der BürgerInnenrechts-Bewegung(en) in der DDR (Seite 83), Dr. Rainer Herrn - Schwule Männer und die Krankheit Aids in der DDR (Seite 89), Eduard Stapel - Warme Brüder gegen Kalte Krieger. Die DDR-Schwulenbewegung im Visier des Ministeriums für Staatssicherheit. (Seite 99), Dr. Ursula Sillge - Damals war's! Zu Bedingungen, Strukturen und Definitionen der lesbischschwulen Bewegung in der DDR. (Seite 109), Prof. Dr. Rüdiger Lautmann - Warum vergisst die Geschichtsschreibung zur späten DDR den Beitrag der Lesben und Schwulen? (Seite 117), Anhänge: Lesben und Schwule in der DDR. Programm der Tagung. (Seite 137), Hartmut Beyer - Die Gründung des "Klubs A-3?: Ein Auftragswerk der Staatssicherheit? (Seite 139), Ants Kiel - Geschichtlicher Abriss des Arbeitskreises Homosexualität Eisleben (1983/84) und Halle (ab 1984) (Seite 141), Michael Heß - Spuren zu Denkmälern (Tagungsbericht/Presseartikel) (Seite 148), Herbert Potthoff - Lesben und Schwule in der DDR (Tagungsbericht/Presseartikel) (Seite 152), Verzeichnis der Autorinnen und Autoren (Seite 157)
Campus Medius erforscht und erweitert die Möglichkeiten der digitalen Kartografie in den Kultur- und Medienwissenschaften. Der Autor dokumentiert die Entwicklung des Projekts von einer historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. Ausgehend von der Frage, was eine mediale Erfahrung ist, werden die Konzepte des Dispositivs und des Akteur-Netzwerks in ein Datenmodell übersetzt. Als Labor dient ein Zeit-Raum von 24 Stunden im Mai 1933 in Wien, der von einer austrofaschistischen "Türkenbefreiungsfeier" geprägt ist. Diese Massenkundgebung wird multiperspektivisch kartografiert und in medienhistorische Netzwerke eingeflochten, die sich vom 17. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart aufspannen.
"Der Band vereint Beiträge zur erziehungswissenschaftlichen qualitativen Forschung in Brasilien und Deutschland. Neben der Systematisierung der Bedeutung qualitativer Zugänge in beiden Ländern und in der pädagogischen Ausbildung liegt sein besonderer Schwerpunkt auf der dokumentarischen Methode, die in dem Sammelband in drei Kapiteln bezogen auf die Anwendung auf Gruppendiskussionen, Interviews sowie Bild- und Filmmaterial vorgestellt wird. Dabei finden sich jeweils Aufsätze zu methodologischen Grundlagen und methodischen Verfahrensweisen, wie auch solche zu ihrer Anwendung mit Beispielen aktueller erziehungswissenschaftlicher Studien aus Brasilien und Deutschland. Der Band bietet damit die erste umfassende englischsprachige Einführung in Methodologie und Forschungspraxis der dokumentarischen Methode." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nicolle Pfaff, Ralf Bohnsack, Wivian Weller: Reconstructive Research and the Documentary Method in Brazilian and German Educational Science - An Introduction (7-38); I. Qualitative Methods in Educational Science: Bernadette A. Gatti, Marli André: The Relevance of Qualitative Research Methods in Education in Brazil (41-51); Heinz-Hermann Krüger: The Importance of Qualitative Methods in the German Educational Science (53-74); Gerhard Riemann: The Significance of Procedures of Ethnography and Narrative Analysis for the (Self-)Reflection of Professional Work (75-95); II. The Documentary Method and the Interpretation of Group Discussions: Ralf Bohnsack: Documentary Method and Group Discussions (99-124); Karin Schittenhelm: School-to-Work Transitions of Young Women. A Cross-Cultural Approach Based on Group Discussions (125-142); Wivian Weller: The feminine presence in youth (sub)cultures: the art of becoming visible (143-163); Nicolle Pfaff: Social Distinction in Children's Peer Groups: First Results from Brazil and Germany (165-192); III. The Documentary Method and the Interpretation of Interviews: Arnd-Michael Nohl: Narrative Interview and Documentary Interpretation (195-217); Rógerio A. Moura (oder Rogério De Moura): CSOs and the Structure of Professional Education Programs in the Context of Youth Care: The Point of View of Coordinators in Brazil and Germany (219-235); Arnd-Michael Nohl, Ulrike Selma Ofner: Migration and Ethnicity in Documentary Interpretation - Perspectives from a Project on Highly Qualified Migrants (237-264); IV. The Documentary Method and the Interpretation of Pictures and Videos: Ralf Bohnsack: The Interpretation of Pictures and the Documentary Method (267-292); Alexander Geimer: Cultural practices of the reception and appropriation of films from the standpoint of a praxeological sociology of knowledge (293-309); Astrid Baltruschat: Film interpretation according to the documentary method (311-342); Andrea Salisch (oder Sabisch): Recording and Representing Aesthetic Experience in Diaries (343-363).
"Die Konferenz fand im Rahmen des Europäischen Jahres der Kreativität und Innovation statt und wurde von Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert. Über 300 Gleichstellungsakteurinnen und einige wenige -akteure nahmen an der Veranstaltung teil. Sie verband eine Bilanzierung der deutschen Gleichstellungspolitik der letzten fünf Jahre mit der Formulierung von Handlungs- und Forschungsdesiderata - vor allem an die politisch Verantwortlichen der neuen Legislaturperiode auf Bundesebene gerichtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Quennet-Thielen: Eröffnungsvortrag: Handlungslinien und Erfolge der Chancengleichheitspolitik in Wissenschaft und Forschung (10-17); Beate Krais: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung (18-33); Ada Pellert: Weibliche Karrieren im Wissenschaftsmanagement (34-37); Guido Strunk: Eine Frau muss ein Mann sein, um Karriere zu machen (38-45); Uta Klammer: Gender and Diversity Management als Zukunftsaufgabe von Hochschulen (46-49); Brigitte Liebig: Perspektiven einer nachhaltigen Gleichstellungspolitik - Forschungsdesiderata (50-59); Arbeitsergebnisse aus den Workshops: Inken Lind: Karriereverläufe von Frauen in der Wissenschaft (60-67); Martina Stangel-Meseke: Karriereverläufe von Frauen in der Wirtschaft (68-69); Heidrun Stöger: Frauen in MINT-Fächern/ Berufswahlentscheidung (70-71); Martina Dören: Frauen in der Medizin (72-73); "For Women in Science" - Förderpreisverleihung (74-77).
Der Beitrag zeichnet die Schritte, die zum Aufbau einer informationellen Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland und der Berufung des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) führten, nach. Die ersten Anfänge mündeten 1988 in ein Memorandum zu 'Erfolgsbedingungen empirischer Wirtschaftsforschung und empirisch gestützter wirtschafts- und sozialpolitischer Beratung'. 1999 wurde von der Bundesregierung eine Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik (KVI) mit dem Auftrag eingesetzt, Vorschläge zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zu machen. Dabei ging es insbesondere um das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Statistik. Im Herbst 2001 fand die konstituierende Sitzung des 'Gründungsausschusses des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten' statt und mit Wirkung vom 1. November 2004 wurde der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berufen. Zu den Aufgaben des RatSWD gehören unter anderem die Beratung von Bund und Ländern bei der Weiterentwicklung der Dateninfrastruktur, die Verbesserung des Datenzugangs durch Empfehlungen zur Einrichtung und Evaluation von Forschungsdaten- und Datenservicezentren, die Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Verbesserung der Dateninfrastruktur, die Förderung der empirischen Methodenkenntnisse von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und die Verstärkung des Informationsaustauschs zwischen Wissenschaft und amtlicher Statistik. Aufgrund der Tätigkeit des RatSWD wurde die Gründung von Forschungsdatenzentren (u. a. dem Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) initiiert, Methodenprojekte wurden vorgeschlagen und Nachwuchsförderung wurde intensiviert. Neben einer Bestandsaufnahme der Tätigkeit und der Erfolge des RatSWD werden Herausforderungen und Zukunftsperspektiven diskutiert. Die Autoren definieren als Ziel der Förderung und Entwicklung der informationellen Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland eine verbesserte Governance nach der Leitlinie 'So viel zentrale Koordination wie nötig, so viel Freiheit und Wettbewerb wie möglich'. (IAB)
"Das vorliegende, überarbeitete und erweiterte Kurskonzept für lokale Netzwerke zur Weiterbildung älterer Menschen für bürgerschaftliches Engagement als seniorTrainerinnen richtet sich deshalb an Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere an örtliche und überörtliche Bildungseinrichtungen, sowie an örtlichen Agentur für Bürgerengagement (z.B. Seniorenbüros, Freiwilligenagenturen oder Selbsthilfekontaktstellen), die daran interessiert sind, an der Weiterentwicklung des Bürgerengagements und an der Erschließung von Verantwortungsrollen für Ältere mitzuwirken. Im Kurskonzept ist das im Modellprogramm entwickelte Know-how in Form praxisgerechter Arbeitshilfen aufbereitet. Das Kurskonzept ist Teil der im EFI-Programm erfolgreich erprobten Konzeption zur Erschließung des Erfahrungswissens der Älteren. Diese Konzeption zeigt die Rahmenbedingungen und Partner, die es ermöglichen, Ältere für die neue Verantwortungsrolle im freiwilligen Engagement, der Rolle der seniorTrainerinnen zu gewinnen, zu qualifizieren und zu begleiten. Sie besteht aus vier Kernelementen und wird in jeder Kommune mit verschiedenen Partnern in enger Kooperation umgesetzt." (Autorenreferat)
Im vorliegenden Methodenbericht werden zunächst die Ziele und Aufgaben des International Social Survey Programme (ISSP) kurz vorgestellt. Es wird anschließend ein Überblick über die ISSP-Module von 1985 bis 2009 und über die Inhalte des Regierung IV-Datensets gegeben. Als weitere Schwerpunkte des Berichts werden u.a. das deutsche Modul, die Übersetzung der Quellenbefragung sowie Sample, Pretest, Feldzugang, Daten-Editierung und Verfügbarkeit der Daten behandelt. In den beiden Anhängen des Berichts werden die Fragebögen in englischer und deutscher Sprache wiedergegeben sowie Kontaktinformationen für ISSP-Mitgliedsorganisationen bereitgestellt. (ICI)
Inhaltsverzeichnis: Andrea Lengerer/ Julia H. Schroedter/ Tobias Hubert: Kapitel A Übersicht (A1-A19); Andrea Lengerer: Kapitel B Methodische Variablen (B1-B34); Andrea Lengerer: Kapitel C Standardvariablen (C1-C28); Tobias Hubert: Kapitel D Regionalangaben (D1-D15); Tobias Hubert: Kapitel E Erwerbstätigkeit (E1-E48); Julia H. Schroedter/ Tobias Hubert: Kapitel F Bildung (F1-F42); Andrea Lengerer/ Mara Boehle: Kapitel G Einkommen (G1-G35); Julia H. Schroedter/ Andrea Lengerer: Kapitel H Haushalt und Familie (H1-H40); Julia H. Schroedter: Kapitel I Nationalität und Migration (I1-I22).
"Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung beauftragt, regelmäßig einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt. Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des 'Nationalen Aktionsplanes zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003' (NAP'incl) bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung in Deutschland. Am 19. Oktober 2001 hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung beschlossen und die Bundesregierung beauftragt, jeweils zur Mitte einer Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Mit der Vorlage des Berichts 'Lebenslagen in Deutschland - der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung' setzt die Bundesregierung den Auftrag des Parlaments um. Die Erstellung des 2. Armuts- und Reichtumsberichts wurde in einem regelmäßigen Diskussions- und Beratungsprozess von Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft begleitet. Der bereits im Zuge des ersten Berichts begonnene Dialog aller Akteure aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft wurde entsprechend dem Bundestagsbeschluss vom 19. Oktober 2001 im Sinne einer stärkeren Vernetzung durch geeignete Schritte intensiviert, der interministerielle Koordinierungsprozess innerhalb der Bundesregierung zu Fragen von Armut und sozialer Ausgrenzung wurde fortgeführt. Nichtregierungsorganisationen (Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfeinitiativen, Nationale Armutskonferenz etc.), Arbeitgeber, Gewerkschaften, Kirchen, Länder und Kommunen sind in einem 'Ständigen Beraterkreis' aktiv beteiligt. Die wissenschaftlichen Leiter der im Zusammenhang mit der Berichterstattung durchgeführten Forschungsprojekte sind in einem wissenschaftlichen Gutachtergremium vertreten. Darüber hinaus wurde der wissenschaftliche Diskurs in Kolloquien und Foren vertieft. Schließlich schafft die Veranstaltungsreihe 'FORTEIL - Forum Teilhabe und soziale Integration' der Bundesregierung einen Rahmen, um in der Öffentlichkeit die Diskussion über Fragen der sozialen Ausgrenzung zu vertiefen, den strategischen Ansatz zur Stärkung sozialer Teilhabe weiterzuentwickeln und die Perspektiven der Armutsbekämpfung durch Vernetzung der Ansätze weiter zu verbessern." (Textauszug)
Die hier vorliegende Untersuchung beschäftigt sich zunächst in einem kurzen historischen Rückblick mit der Entstehung und der Herkunft der Political Correctness (PC). Im Mittelpunkt des Beitrages steht aber die Frage, welche gesellschaftliche Relevanz eine solche Art der Sprachregelung haben kann, d.h. welche Funktion sie erfüllen kann. Offenbar gibt es ein starkes gesellschaftliches Interesse daran, die Diskriminierung von Minderheiten zu überwinden. Kann PC die politische Korrektheit in Form einer "erzwungenen Toleranz" tatsächlich ein soziales Band herstellen, das auch Minderheiten einbezieht? Dieser Frage wird im dritten Kapitel nachgegangen, indem die PC-Forderungen mit den sozialwissenschaftlichen Begriffen der Identität und der sozialen Norm (und ihrer Rolle im Zusammenspiel mit dem Tabu) in Verbindung gebracht werden. Dies soll helfen, die Fragen zu beantworten, ob PC bestimmte Gruppen bei ihrer Identitätsbildung unterstützt, und ob sie tatsächlich eine Form der sozialen Norm ist, deren gesellschaftliche Funktion für die Gesellschaft in der Soziologie oft genug dargestellt wurde. Inwieweit könnte PC gesellschaftlich relevant sein, indem sie das Zusammenleben fördert? Mit der Beantwortung dieser Frage wird Licht in eine Debatte gebracht werden, die nicht selten den intoleranten Charakter der PC betont, nicht aber ihre möglicherweise dem Zusammenleben förderlichen Gebote anerkennt. (ICD)
Die Herbsttagung 2001 des Arbeitskreises 'Verbände' der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft stellt das Thema 'Lobbyismus' in den Mittelpunkt, wobei eine Einführung in den aktuellen Stand der Lobbyismusforschung neben dem Vergleich von Strukturen und Praktiken in Deutschland, Europa und den USA steht. Verschiedene Akteure und Formen werden in Gegenüberstellungen unterschiedlicher Arten des Lobbying vorgestellt und systematisiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Differenzierung der Strukturen und Strategien des Lobbying starker und schwacher Interessen. Den Abschluss und Höhepunkt der Tagung bilden Berichte aus der Praxis, die von Lobbyisten unterschiedlichster Wirkungsfelder gegeben werden und das Programm abrunden. Die hier vorgestellten sechs Beiträge thematisieren im einzelnen die folgenden Aspekte: (1) Lobbying in der EU und seine Erforschung, (2) Strukturen des Lobbying in der BRD und den USA, (3) Fundraising, (4) der Wandel der Lobbyingstrategien von Umweltverbänden/NGOs auf internationaler Ebene, (5) Asymmetrien der verbandlichen Interessenvermittlung sowie (6) Verbände, Firmen und Consultants: Akteure und Strategien des Lobbying. Der Kongressbericht schließt mit der Wiedergabe einer Podiumsdiskussion zu Adressaten und Strategien des Lobbying. (ICG2)