Dynamische Sportler und Sportlerinnen verknüpfen sportliches Treiben mit geistiger Betätigung, und diese Verbindung hält – wie schon die alten Griechen wussten – den Menschen lange Zeit munter und flexibel. Aber – das werden Sie mir einräumen – auch Sportler werden, bei aller geistigen und körperlichen Flexibilität, älter. Eines Tages überholen uns die Jungen beim 100-Meter-Lauf und beim Schwimmen, und eines Tages gelingt der Aufschwung am Reck nicht mehr so behände und problemlos, man kriegt – verzeihen Sie – das Hinterteil nicht mehr über den Stufenbarren. Spätestens dann dringt einem der Gedanke an die Rente oder die Pension in die Großhirnrinde. Der dynamische Sportler – zumal, wenn er Geschichte oder Politik dazu genommen hatte und weil er ohnehin interessiert ist – erinnert sich an den Begriff der "dynamischen Rente". Sie wurde von Adenauer und der damaligen Regierung 1957 auf den Weg gebracht. Was besagt der Begriff der "dynamischen Rente"? Im Grunde sind es drei simple Faktoren: Die Rente soll abhängig sein - von den eingezahlten Beiträgen, - von der Anzahl der Versicherungsjahre - und von der Höhe des aktuellen Nationaleinkommens, genauer der durchschnittlichen Bruttolohn- und -gehaltssumme.
Die Hauptthese dieses Papers geht von dem Konzept der normativen Verfassung der Nachkriegzeit aus und setzt sich kritisch mit dem Konzept des 19. Jahrhunderts "Verfassungswandlung" auseinander. Das Konzept des Verfassungswandels ist mit der Verfassungsdemokratie inkompatibel. Statt von einem Verfassungswandel zu sprechen, sollte man die Entwicklung des Sinns der Normen in der Zeit als dynamische Interpretation bezeichnen.
Aufgrund des immer stärker werdenden Kostendrucks im Gesundheitswesen rückt zusehends die dynamische Kapazitätssteuerung in den Fokus medizinischer Einrichtungen. Dabei spielen insbesondere die Probleme der Ressourcenauslastung durch Patientenaufnahme und der Ressourcenzuweisung auf verschiedene Patienten eine wichtige Rolle. Die vorliegende Arbeit analysiert nun beide Problemstellungen, indem sie diese als Markovsche Entscheidungsprozesse formuliert und auf optimale Politiken hin ...
Der Wert des Rohstoffes Milch und die Preise für Milchprodukte im Lebensmitteleinzelhandel werden seit einigen Jahren gesellschaftlich und politisch intensiv diskutiert. Auslöser waren insbesondere die Hausse der Milchpreise in 2007 und die zeitgleiche Umsetzung der Beschlüsse zur Liberalisierung der europäischen Milchmarktordnung, die insbesondere zu einer Absenkung der Preisstützung geführt hat. Die in der Diskussion vorliegenden Interessen sind dabei vielfältig, haben im Wesentlichen aber gemeinsam, dass die hohe Konzentration auf Seiten des Lebensmitteleinzelhandels und die daraus resultierende Verhandlungsmacht den Kern der Kritik bilden. Die Erzeugerverbände fordern einen "fairen" Milchpreis und beklagen eine zu schwache Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, die den Druck auf die Erzeugerpreise weiter verschärft. Die Verbraucherschutzorganisationen werfen dem Lebensmitteleinzelhandel vor, dass dieser insbesondere Senkungen der eigenen Einkaufspreise nur verzögert an die Verbraucher weitergibt (asymmetrische Preistransmission). Dieser Vorwurf richtet sich insbesondere an die Discounter, die vor allem im Milchsektor hohe Marktanteile haben und an deren Preissetzungen sich die anderen Distributionskanäle des Lebensmitteleinzelhandels oftmals orientieren. Der Hauptfokus der vorliegenden kumulativen Dissertation liegt auf der Untersuchung der Preistransmissionsprozesse zwischen den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette. Insbesondere konzentrieren sich die Untersuchungen zur Preistransmission auf den deutschen Milchsektor. Unter Berücksichtigung von produkt- und geschäftsindividuellen Unterschieden wird in den Kapiteln 2 und 3 die Preistransmission zwischen den Molkereiabgabepreisen und den Verbraucherpreisen für die Produkte Konsummilch und Butter untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Handelsmarken nach einem Kostenschock eine schnellere Anpassung an die langfristige Marge erfolgt als bei den Herstellermarken. Insgesamt können signifikant positive Asymmetrien im Preistransmissionsprozess gefunden werden; sinkende Margen werden schneller korrigiert als steigende Margen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Geschäftsformaten sind sehr gering. Eine explizite Berücksichtigung von Marktmacht zeigt, dass die Asymmetrien im Preistransmissionsprozess mit steigender Marktmacht nicht größer werden, vielmehr wird der Preistransmissionsprozess sogar symmetrischer. In Kapitel 4 wird simultan der Einfluss von Rohstoffkostenänderungen und Preisänderungen von nahen Substituten auf den Verbraucherpreis von Joghurt mittels eines räumlichen Panel-Fehlerkorrekturmodells untersucht. Der räumliche Aspekt in diesem Modell ist der Grad an Produktdifferenzierung zwischen den einzelnen Joghurtproduktlinien. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl vertikale, als auch horizontale Preistransmissionseffekte im deutschen Joghurtmarkt vorliegen. Verbraucherpreisänderungen werden also nicht nur durch sich ändernde Inputkosten ausgelöst, sondern auch durch sich ändernde Preise von Konkurrenzprodukten. Unter Verwendung eines zu Kapitel 3 vergleichbaren Analyserahmens wird in Kapitel 5 analysiert, ob es sich bei dem Preisunterschied zwischen konventionell und ökologisch erzeugter Konsummilch lediglich um einen auf die höheren Produktionskosten zurückzuführenden Niveauunterschied handelt oder aber ob sich die beiden Produkte zusätzlich noch durch unterschiedliche Preisanpassungspolitiken des LEHs voneinander abheben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Unterschied tatsächlich nicht nur ein reiner Niveauunterschied ist, sondern dass auch Unterschiede im dynamischen Anpassungsverhalten vorliegen. Im Vergleich zu den konventionell erzeugten Konsummilchprodukten sind die Asymmetrien bei den ökologisch produzierten Konsummilchprodukten zwar betragsmäßig kleiner, die Preistransmission erfolgt allerdings insgesamt wesentlich langsamer als bei den konventionell erzeugten Produkten.
Im Mittelpunkt der vorgestellten Arbeit steht die dynamische Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente. Die voliegende Arbeit erstellt einen differenzierten Vergleich umweltpolitischer Instrumente. Hierzu wird die Anreizwirkung von Steuern, Subventionen, Zertifikaten und einheitlichen Emissionsobergrenzen in die Entwicklung und Diffusion umweltfreundlicher Technologien mit Hilfe eines spieltheoretischen Modells miteinander verglichen.
Dreieckskooperation (DEK) gibt es als Kooperationsmechanismus seit etwa 40 Jahren. Die erste implizite Erwähnung fand sie 1978 im Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Förderung und Umsetzung der technischen Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsländern, dem Aktionsplan von Buenos Aires (BAPA). In Reaktion auf die zunehmende Komplexität der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und zur Überwindung des Nord-Süd-Gefälles zielt DEK darauf ab, (i) die Beziehungen zwischen DAC-Gebern und Schwellenländern zu fördern, (ii) die Kapazitäten der Geberländer des Südens in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und (iii) die internationale Entwicklung zu fördern. Seit 1978 ist DEK breiter, dynamischer und flexibler geworden, hat sich die Zahl der beteiligten Projekte und Akteure erhöht und sind verschiedene Prozesse und Ansätze (z.B. Süd-Süd-Süd-Kooperationen), einschließlich erweiterter Partnerschaftsstrategien, einbezogen. Sie gilt heute als Schlüssel zur Aufteilung der Kosten, Verantwortlichkeiten und Lösungen bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs). DEK wird 73 Mal im Ergebnisdokument der Zweiten Hochrangigen UN-Konferenz über Süd-Süd-Kooperation (BAPA+40) erwähnt, die im März 2019 in Buenos Aires stattfand. Es handelte sich nicht länger um ein Nischenthema. Ihr wurde in einem international vereinbarten Dokument Bedeutung beigemessen und sie wurde breit diskutiert, wodurch sie zu einem Instrument des entwicklungspolitischen Dialogs auf politischer Ebene wurde. Offizielle, verifizierte und vergleichbare Daten über DEK fehlen oft. Dennoch werfen viele Studien und Berichte Licht auf diesen Mechanismus. Dieses Briefing basiert auf mehr als 30 Tiefeninterviews mit beteiligten Akteuren sowie auf der Analyse von Dokumenten und Daten. Es macht drei Empfehlungen, wie DEK als Kooperationsmechanismus für alle Geber und als Unterstützungsmechanismus für die Agenda 2030 vorangebracht werden kann: Geber sollten (1) ein Universalkonzept vermeiden; (2) Dreieckskooperationen in bestehende Verfahren der Entwicklungszusammenarbeit integrieren, z.B. als Komponente finanzieller und technischer Projekte; und (3) DEK besser in die Debatte um Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) einbringen, in denen Akteure aus mindestens drei unterschiedlichen Sektoren organisierter und langfristiger Form zusammenarbeiten.
Dreieckskooperation (DEK) gibt es als Kooperationsmechanismus seit etwa 40 Jahren. Die erste implizite Erwähnung fand sie 1978 im Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Förderung und Umsetzung der technischen Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsländern, dem Aktionsplan von Buenos Aires (BAPA). In Reaktion auf die zunehmende Komplexität der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und zur Überwindung des Nord-Süd-Gefälles zielt DEK darauf ab, (i) die Beziehungen zwischen DAC-Gebern und Schwellenländern zu fördern, (ii) die Kapazitäten der Geberländer des Südens in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und (iii) die internationale Entwicklung zu fördern. Seit 1978 ist DEK breiter, dynamischer und flexibler geworden, hat sich die Zahl der beteiligten Projekte und Akteure erhöht und sind verschiedene Prozesse und Ansätze (z.B. Süd-Süd-Süd-Kooperationen), einschließlich erweiterter Partnerschaftsstrategien, einbezogen. Sie gilt heute als Schlüssel zur Aufteilung der Kosten, Verantwortlichkeiten und Lösungen bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs). DEK wird 73 Mal im Ergebnisdokument der Zweiten Hochrangigen UN-Konferenz über Süd-Süd-Kooperation (BAPA+40) erwähnt, die im März 2019 in Buenos Aires stattfand. Es handelte sich nicht länger um ein Nischenthema. Ihr wurde in einem international vereinbarten Dokument Bedeutung beigemessen und sie wurde breit diskutiert, wodurch sie zu einem Instrument des entwicklungspolitischen Dialogs auf politischer Ebene wurde. Offizielle, verifizierte und vergleichbare Daten über DEK fehlen oft. Dennoch werfen viele Studien und Berichte Licht auf diesen Mechanismus. Dieses Briefing basiert auf mehr als 30 Tiefeninterviews mit beteiligten Akteuren sowie auf der Analyse von Dokumenten und Daten. Es macht drei Empfehlungen, wie DEK als Kooperationsmechanismus für alle Geber und als Unterstützungsmechanismus für die Agenda 2030 vorangebracht werden kann: Geber sollten (1) ein Universalkonzept vermeiden; (2) Dreieckskooperationen in bestehende Verfahren der Entwicklungszusammenarbeit integrieren, z.B. als Komponente finanzieller und technischer Projekte; und (3) DEK besser in die Debatte um Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) einbringen, in denen Akteure aus mindestens drei unterschiedlichen Sektoren organisierter und langfristiger Form zusammenarbeiten.
RBC-Modelle sind ein wichtiger Bestandteil der makroökonomischen Theorie. In diesem Modellrahmen werden die Wirkungen von fiskalpolitischen Maßnahmen analysiert, die Modellmechanismen erklärt und verschiedene Politikmaßnahmen anhand der Output- und Nutzeneffekte beurteilt. Es zeigt sich u.a., dass der Staatskonsum kurzfristig einen größeren Outputeffekt erzeugt als die öffentlichen Investitionen, dass bei zusätzlichen öffentlichen Investitionen weniger die Finanzierungsform als vielmehr die Produktivität des öffentlichen Kapitalstocks entscheidend ist, dass eine Energiesteuererhöhung bei gleichzeitiger Senkung der Sozialversicherungsbeiträge positive Output- und Nutzeneffekte hat und dass bei Energiepreisschocks eine Variation der Energiesteuer die beste stabilitätspolitische Maßnahme ist.
Die gegenwärtige Covid-19-Pandemie und die damit verbundene Corona-Krise machen aktuelle gesellschaftliche Verstrickungen ganz besonders deutlich: Es handelt sich um eine globale Krise, die zuvor bestehende Widersprüche und Konflikte des globalen Kapitalismus und damit verbundene politische Reaktionen wie (Re-)Nationalisierung, Antifeminismus und Rassismus nochmals deutlicher ans Licht gebracht hat – und auch weiter zuspitzt. Ausgehend von der Annahme, dass in der Corona-Krise eine Rekonfiguration von Solidarität neue Relevanz erhält, entwickelt der Beitrag im Anschluss an Ansätze feministischer Solidarität einen Vorschlag, wie emanzipatorische Bündnisse auf der Basis von Uneindeutigkeiten, Um/Ordnungen und Differenzen innerhalb verschiedener Ordnungsvorstellungen gedacht werden können. Die Konzeption von Solidarität als Verbundenheit in Differenz erfolgt erstens unter der Prämisse, dass politische Positionen, Haltungen und Handlungen nicht deckungsgleich sind, sondern dass sich im Sinne eines "commitments" zu gemeinsam erkämpften politischen Zielen Schnittmengen einer "politischen Solidarität" bilden können, wie es bell hooks Anfang der 1980er-Jahre vorgeschlagen hat. Zweitens gehen wir davon aus, dass die Bedingungen in den Blick genommen werden müssen, unter denen Solidarität gefordert und Solidaritätsbekundungen geäußert werden, und wie diese jeweils in gesamtgesellschaftliche Machtverhältnisse eingebunden sind.
Das anhaltende Wachstum der biologischen Landwirtschaft geht auf die Nachfrage der Kundinnen und Kunden zurück. Staatliche Fördermaßnahmen helfen dabei. Aber die EU honoriert die Umweltleistungen dieser Wirtschaftsmethode noch zu wenig.
Dynamische Nachfragebündelung und diverse Auktionsformen stehen exemplarisch für neue Formen der Preisbildung im Electronic Commerce. Eine Vielzahl dynamischer Preisbildungsmechanismen aber auch neue Möglichkeiten der statischen Preisfindung im Sinne der klassischen Preispolitik (bspw. individuelle Preisdifferenzierung) werden erst durch die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht und - im geeigneten Kontext - in ökonomischer Hinsicht effizient umsetzbar. Eine sinnvolle Nutzung dieses stark erweiterten Möglichkeitsraumes erfordert die Einordnung der Angemessenheit der Nutzung einzelner Preisbildungsmechanismen aus ökonomischer Sicht. Diese Arbeit gibt einen systematischen Überblick über sowohl statische als auch dynamische Preisbildungsmechanismen. Darauf aufbauend wird ein Bezugsrahmen entwickelt, welcher wesentliche Kriterien zur Unterstützung der Wahl geeigneter Preisbildungsmechanismen enthält. Im Anschluss erfolgt der Entwurf eines Referenzmodells zur Beschreibung dynamischer und statischer Aspekte von Auktionsformen, welche üblicherweise als die zentrale Form dynamischer Preisbildungsmechanismen eingeordnet werden. Für den Zweck der Modellierung statischer Aspekte wird eine eigene Sprache in Form eines Meta-Modells entwickelt, welches geeignete Konzepte zur Beschreibung von Auktionsformen bereitstellt. Die Modellierung dynamischer Aspekte erfolgt unter Anwendung der Prozessbeschreibungselemente der Modellierungssprache MEMOOrgML. Abschließend werden die Möglichkeiten zur Adaption und Anwendung sowohl der entwickelten Prozessmodelle als auch des vorgeschlagenen Meta-Modells diskutiert.
Im September 2016 kamen Verbraucherforscher an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zu einem Forum des Netzwerks Verbraucherforschung zusammen. Ziel dieses Forums war es, gemeinsam eine Agenda für die mit dem Dynamic Pricing verbundenen Implikationen für die Verbraucherforschung und die Verbraucherpolitik zu entwickeln. Im Zeitgespräch dokumentieren wir die Vorträge aus der Perspektive des Einzelhandels, der Verbraucherforschung, der Neurowissenschaft, der Rechtswissenschaft sowie der Verbraucherpolitik. ; In the context of digitalisation, recent approaches for automatic price adjustment are gaining importance. However, these approaches can affect consumer behaviour in a way which is disadvantageous for consumers, businesses and the state as a whole. In September 2016, consumer researchers met at the Heinrich Heine University in Düsseldorf in order to discuss the impact of dynamic pricing from the viewpoint of their research fields. As the articles make clear, the researchers found that dynamic pricing based on competitors' prices is common, while personalised prices are extremely rare. The question arises as to what extent consumers consider dynamic prices unfair. The experts disagree about the necessity of a stricter legal regulatory framework. Furthermore, digital technology can be used to help consumers find their way through the complex online world. Ultimately, the question of who profits - the consumer or the trader - has not been settled. The discussants conclude that there is need for further research in many different research fields.
Die vorliegende Arbeit analysiert die Anreizwirkungen des Umlage- und des Kapitaldeckungsverfahrens auf Ersparnisbildung, Arbeitsangebot und intergenerative Transfers in einem mikroökonomisch fundierten, disaggregierten Generationenmodell unter besonderer Berücksichtigung dynamischer Übergangsaspekte. Dabei zeigt sich, daß die aus der partiellen Ablösung des umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems resultierende Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Kapitalbildung und die Erhöhung des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsangebotes einen wichtigen Beitrag zur Lösung der zu erwartenden, demo-graphisch bedingten Verteilungskonflikte leisten könnten. Zu fordern wäre jedoch ein rasches und gezieltes wirtschafts- und sozialpolitisches Handeln.
Die Stellungnahme enthält die Bewertung des IAB zum (von der FDP-Bundestagsfraktion vorgeschlagenen) 'Entwurf eines Gesetzes zur dynamischen Beitragsentlastung in der Arbeitslosenversicherung' zur Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags am 14. Oktober 2019. Es wird argumentiert, dass die Beitragssatzgestaltung sich am Erreichen einer Krisenrücklage der Bundesagentur für Arbeit von 0,65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts orientieren sollte. Von wesentlichen Beitragssatzsenkungen wird derzeit abgeraten. Eine regelgebundene Beitragssatzgestaltung wäre denkbar. Für die Ausgestaltung wird eine Reihe von Punkten benannt. (Autorenreferat, IAB-Doku) ; The statement contains the evaluation of the IAB on the (proposed by the FDP parliamentary group) "draft of a law on the dynamic contribution relief in unemployment insurance" for consultation in the Committee for Labor and Social Affairs of the German Bundestag on 14 October 2019. It is argued that the contribution rate should be based on the achievement of a crisis reserve of the Federal Employment Agency of 0.65 percent of gross domestic product. Significant contribution rate reductions are currently discouraged. A rule-based contribution rate design would be conceivable. For the design, a number of points are named.
Modelle dienen der Bewältigung epistemologischer Risiken. Sie machen das Unwägbare wägbar, gewähren Zugriff auf das Potentielle und Kontingente, vermitteln zwischen der Faktizität des Gegebenen und der sie erfassenden Theoriebildung. Eben weil Modelle Bedeutung erst im dynamischen Zusammenspiel mit ihrer epistemischen Umgebung erhalten, stellt sich die Frage, inwiefern historische Modellbildung und -anwendung durch differierende ästhetische, kulturelle oder politische Momente geprägt sind, welche ihre jeweilige Transfer- und Vermittlungsfunktion mitbestimmen. Von einem solch nichtontologischen, kontextabhängigen Modellbegriff ausgehend, diskutiert der interdisziplinär angelegte Sammelband die materiellen und historischen Verfasst- und Bedingtheiten von Modellen und Modellvorstellungen. Die hier versammelten historischen Miniaturen beleuchten nicht nur das Verhältnis von Modell und Risiko, sondern werfen zugleich Schlaglichter auf den in wissenshistorischer Perspektive vergleichsweise vernachlässigten Gebrauch von Modellen in Kulturen der Vormoderne.