Osteuropa und die EU-Integration
In: Quo vadis EU?: Osteuropa und die EU-Erweiterung, S. 25-40
Die Verfasserin argumentiert, dass der Prozess der europäischen Integration offensichtlich an einem Punkt angekommen ist, an dem sich letztlich doch die Frage nach der Finalität stellt. Ohne ein klar formuliertes Ziel zur Reform der Europäischen Institutionen lassen sich zukünftig immer weniger Bürger vom Projekt der Europäischen Integration überzeugen. Strittig ist nicht nur die Neuverteilung der Kompetenzen innerhalb eines veränderten politischen Systems. Überdacht werden müssten ebenso die zukünftigen Außengrenzen der EU und damit die grundsätzliche Frage, ob die beiden Prozesse der Integration und der Erweiterung weiterhin so erfolgreich parallel laufen werden wie bisher. Wissenschafter haben bereits mögliche Szenarien entworfen und festgestellt, dass der Erweiterungsprozess durchaus auch zum Stillstand der Integration führen oder gar eine Desintegration der EU nach sich ziehen könnte. Legt man diesen theoretischen Rahmen zugrunde, wird der Lissabon-Vertrag zwar nicht als Meilenstein in die Geschichte de Europäischen Integration eingehen, aber als ein Zeichen der Konsolidierung der EU nach der Osterweiterung zu bewerten sein. (ICF2)