Are online audiences today fragmented into echo chambers or filter bubbles? Do users only see what digital platforms (like search engines or social media) let them see? And if so, what are the consequences for the cohesion of a society? Concerns like these abound in recent years. They attest to widely held assumptions about a negative influence of digital media or even the Internet in general on society. Empirical studies on these phenomena are, however, not as unequivocal. To understand why results from previous research are so far inconclusive, this study investigates the role of the Internet for social integration from a more general point of view. The integrative potential of the Internet is assessed to compare it with other media and ultimately better understand to what degree and due to which factors the Internet may or may not help bring society together. Using survey data, clickstream data on actual usage of websites, and data on content structures, the present work investigates how user behavior and structural features of the Internet determine its positive or negative effects on social integration. The results reveal that the Internet in general is not as bad as popular accounts of digital fragmentation may suggest. How much integrative potential can be realized via online offerings, however, depends on numerous factors on the side of the users as well as content and platform providers.
Cover -- Inhalt -- Willkommen im Informationszeitalter -- Digitale Transparenzgesellschaft -- Virtuelle Wirklichkeit -- Illusionen der Freiheit -- Online und Offline verschwimmen - Interview mit Dr. Isabel Zorn -- Echokammer - die unsichtbare Gefahr -- Digitaler Echoraum -- Ära der Personalisierung -- Big Data - der große Datenmarkt -- Die Algorithmen von Facebook -- Echokammer - Goldgrube und Pulverfass -- Wie unser politisches Denken manipuliert wird -- Make Merkel great again? -- Fake News - Lügen haben kurze Texte -- Social Bots - Angriff der virtuellen Roboter -- Wie sich Bots einmischen -- Kommunikation mit künstlichen Intelligenzen - Interview mit Dr. Christian Kohls -- Der Bot macht Politik -- Der neue Informationskrieg -- Unsoziale Netzwerke - Propaganda in der Kammer -- Separation und Radikalisierung - Interview mit Dr. Josephine Schmitt -- Facebook - Macht und Monopol -- Redefreiheit - die Kunst des Dialogs -- Globaler Sprechdurchfall -- Angst - Wurzel des Hasses -- Wissen ist Macht -- Anonymität und Hass -- 10 Gebote der Internetkommunikation -- Raus aus der Echokammer? -- Ist die Demokratie in Gefahr? - Interview mit Dr. Isabel Zorn und Dr. Christian Kohls -- Sozialproblem Echokammer - Interview mit Dr. Isabel Zorn und Dr. Josephine Schmitt -- Wie kann man die eigene Filterblase verlassen? - Interview mit Dr. Isabel Zorn, Dr. Josephine Schmitt und Dr. Christian Kohls -- Wohin führt unser Onlife? -- Nähe und Distanz -- Ego und Gemeinschaft -- Personenregister -- Glossar -- Quellenverzeichnis Fußnoten -- Quellenverzeichnis Grafiken -- Literaturverzeichnis -- Autorinnen -- Impressum.
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Dass Medien und Politik seit jeher in einem Spannungsverhältnis stehen und sich beeinflussen, bildet als Annahme den Grundsatz für diese Arbeit. Massenmedien und in weiterer Folge auch soziale Medien nehmen nicht nur Einfluss auf Politiker und Parteien, sondern tragen auch zur Bildung der öffentlichen Meinung der Gesellschaft bei. Die Öffentlichkeiten des Web 2.0 stellen mit ihren Eigenschaften eine optimale Grundlage für politischen Diskurs dar. Jedoch kommt in sozialen Medien wie auch in der Realität folgender Aspekt zum Tragen: Menschen umgeben sich mit Menschen und Meinungen, die ihnen ähnlich sind. Indem sie immer wieder mit denselben Gedanken und Einstellungen konfrontiert sind, bilden sich Echokammern. Der Algorithmus auf sozialen Medien verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Der Facebook-Algorithmus zeigt uns hauptsächlich jene Beiträge an, die unseren Einstellungen und Interessen entsprechen. Dass der politische Diskurs sowie politische Einstellungen durch soziale Medien und das Phänomen der Filterblase beeinträchtigt werden können, bildet die These der Arbeit und wird im Theorieteil durch den aktuellen Stand der Forschung dargestellt sowie im empirischen Abschnitt durch eine Datenanalyse überprüft. Die Daten zur Aktivität der Politiker auf Social Media werden vom Start-Up "Get it un" zur Verfügung gestellt und mit den Wahlumfragen von neuwal.at in Verbindung gesetzt. Nach der Berechnung im Statistikprogramm SPSS kann die These, dass eine hohe Aktivität der Politiker auf Social Media Einfluss auf die politische Meinung hat, verifiziert werden. Vor allem kann festgestellt werden, dass Parteien die große Bedeutung von sozialen Medien erkennen und die Potentiale zukünftig noch stärker nützen wollen, um Wähler für sich zu gewinnen. ; Media and politics have always been in conflict and influence each other, forming the basis for this work as an assumption. Mass and social media not only influence politicians and parties, but also contribute to the formation of public opinion in society. The public spheres of Web 2.0 provide an optimal basis for political discourse regarding their characteristics. However, in social media as well as in reality, the following aspect comes into play. People surround themselves with people and opinions that are similar to them. By repeatedly being confronted with the same thoughts and opinions, echo chambers form. The algorithm on social media channels additionally amplifies this effect. The algorithm that Facebook uses is a personalization filter that shows us, based on our click behavior, those posts that match our attitudes and interests. The political discourse, as well as political attitudes, can be impaired by social media and the phenomenon of the filter bubble. This forms the thesis of this paper and is represented in the theoretical aspect by the current state of research, and checked in the empirical section by a data analysis. The data on politicians activity on social media are provided by the start-up, "Get it un" and put in connection with the election surveys of neuwal.at. According to the calculation in the statistical program SPSS, the theory that a high activity of politicians on social media influences political opinion can be verified. Above all, it can be said that parties recognize the great importance of social media and want to use the potential even more in the future in order to win over voters. ; Nora Partl ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)3663642
Öffentliche Kommunikation sieht sich derzeit durch »Fake News« und »Hate Speech« im Internet und zum Teil maschinell gesteuerte Kampagnen in den sozialen Netzen bedroht. Echokammern, Filterblasen und Social Bots sind nur einige Schlagworte in der Debatte. Diese Bedrohungen betreffen besonders die Wissenschaftskommunikation, weil sie das Vertrauen in Fakten und in die Objektivität wissenschaftlicher Methoden unterminieren. Der Band gibt einen Überblick über das Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit vor dem Hintergrund der aktuellen Medienentwicklungen. Das Thema wird von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Kommunikationswissenschaft, (Wissenschafts-) Soziologie, Journalismusforschung, (Computer-)Linguistik, Medienwissenschaft und Informatik sowie aus praktischen Bereichen der Wissenschaftskommunikation beleuchtet. Die Schwerpunkte liegen auf der ökonomischen Situation der Wissenschaftskommunikation, hier insbesondere des Wissenschaftsjournalismus, auf den mit der Digitalisierung einhergehenden technischen Voraussetzungen und den damit eröffneten Chancen und Risiken, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung der Qualität der Kommunikation sowie der Herstellung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Medieninhalte.
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Die Rede von der Glaubwürdigkeitskrise ist mit Blick auf Politik und Medien nicht neu. Krisendebatten begleiteten bisher alle Medieninnovationen. Mit Totschlag-Begriffen wie "Lügenpresse" stehen die Medien inzwischen aber unter dem Generalverdacht der Kumpanei mit der Politik. Anlässe dafür waren in den vergangenen Jahren zum einen die überwiegend unkritische Berichterstattung in Deutschland über die Flüchtlingskrise und zum anderen der mehr als saloppe Umgang mit Fakten im Präsidentschaftswahlkampf in den USA. Verstärkt wird die Entwicklung vor allem noch dadurch, dass die Reichweite und Nutzung Sozialer Medien als Medium der Informations- und Meinungsbildung – unter Umgehung der Schleusenwärterfunktion des professionellen Journalismus – zunimmt. Die Foren Gleichgesinnter wirken dabei nicht selten wie Echokammern zur Bestätigung der eigenen Meinung.
Bevorzugen Menschen Informationen, die der eigenen Einstellung entsprechen und vermeiden Informationen, die ihr widersprechen? Welche individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen hat die selektive Zuwendung zu bestätigenden Informationen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Forschung zu Konsistenztheorien und Selective Exposure. Der Band gibt einen Überblick über deren zentrale theoretische Grundlagen, erläutert gängige Untersuchungsdesigns und häufig verwendete Methoden und arbeitet den empirischen Forschungsstand von der frühen sozialpsychologischen Forschung bis zur aktuellen Debatte um die Entstehung von Echokammern und Filterblasen in Social Media auf. Abschließend werden alternative Erklärungsansätze für die systematische Bevorzugung von Informationen vorgestellt. Der Band eignet sich als Lehrbuch für Lehrende und Studierende der Kommunikationswissenschaft sowie als Einstiegslektüre für Kommunikationspraktiker und andere Interessierte.
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In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 27-35
Während Massenmedien üblicherweise integratives Potenzial zugeschrieben wird, wird dem Internet eher eine schädliche Wirkung auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstellt. Entsprechende Metaphern zu "Filterblasen" und "Echokammern" haben inzwischen auch in den öffentlichen Diskurs Einzug gehalten. Studien, die entsprechende Wirkungen einer digitalen Fragmentierung nachweisen, sind allerdings bisher eher selten. Der empirische Forschungsstand stützt Befürchtungen zu einem deutlichen Verlust an gesellschaftlichem Zusammenhalt durch das Internet somit nicht. Allerdings gibt es bei Extremgruppen am politischen Rand Anzeichen für digitale Fragmentierung. Angesichts des heterogenen Forschungsstands systematisiert der Beitrag theoretische Annahmen und empirische Befunde und argumentiert, dass die Erfassung digitaler Fragmentierung und ihrer Wirkungen weiter notwendig ist.
Sphären der Wahrheit – Ein Plädoyer für Bescheidenheit -- Mythen der Alltagspsychologie – Was Menschen über Forschungsergebnisse der Psychologie zu wissen glauben -- "Verschwörungstheorie". Genealogie eines problematischen Begriffs -- Gesundheitspsychologische Überlegungen zu Fake News und Verschwörungserzählungen -- Wissenschaftskommunikation und öffentliche Meinungsbildung am Beispiel der Corona-Pandemie -- Die "Plandemie": Verschwörungserzählungen und Wahrheitsprobleme in der Corona-Pandemie -- Kontroversen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: Argumentationen von Kreationisten, Impfgegnerinnen, Klimawandel-Skeptikern und Gentechnik-Gegnerinnen -- Gefilterte Ansichten – Zur Rolle von Filterblasen und Echokammern bei der Nutzung, Verarbeitung und Aneignung von Fake News und Verschwörungstheorien.
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In den vergangenen Jahren hat sich ein Wandel der Öffentlichkeit vollzogen. Das Gros der Literatur führt diesen erneuten Strukturwandel auf die Verbreitung der sozialen Medien im Alltag zurück: Weil es einen Wandel der Medien gegeben hat, habe sich ein Strukturwandel der Öffentlichkeit eingestellt. Der vorliegende Artikel hingegen führt Veränderungen aktuell praktizierter Formen von Öffentlichkeiten auf veränderte gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen, die mit dem Begriff 'Spätmoderne' zusammengefasst werden können, zurück. Vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Wandels von der Logik des Allgemeinen zur Logik der Singularitäten wird ein Idealtypus von Öffentlichkeiten in der Spätmoderne als Meinungsöffentlichkeiten vorgeschlagen. Aktuell praktizierte Formen von Öffentlichkeiten bilden sich nicht entlang von Themen oder Problemen, sondern entlang von Meinungen. Mit dieser Einsicht ergeben sich neue Perspektiven auf vieldiskutierte Aspekte, wie etwa Filterblasen oder Echokammern, sodass letztlich von einem Formwandel und nicht von einem Strukturwandel der Öffentlichkeiten in der Spätmoderne gesprochen werden muss.
Edward L. Bernays gilt als Vater der Public Relations: Bereits in den 1920er Jahren erkannte er das politische Machtpotenzial von Massenmedien in ihrer Einflussnahme auf die öffentliche Meinung und damit die Herausforderungen rund um Desinformation, Propaganda und emotionsgesteuerte Politik, denen sich die liberale Demokratie bis heute ausgesetzt sieht. Stefan Matern nimmt eine erste systematische Auseinandersetzung mit dem Werk Bernays' aus politiktheoretischer Perspektive vor und beleuchtet mögliche Anknüpfungspunkte für die Politische Theorie. Er zeigt, dass Bernays' Propagandatheorie mit ihrer interdisziplinären Grundlegung eine spezifische Aktualität besitzt, die in Kombination mit ihrer Anschlussfähigkeit für moderne sozialpsychologische Forschung zeitgenössische Phänomene rund um Fake News, Filterblasen und Echokammern erklären kann.
Edward L. Bernays gilt als Vater der Public Relations: Bereits in den 1920er Jahren erkannte er das politische Machtpotenzial von Massenmedien in ihrer Einflussnahme auf die öffentliche Meinung und damit die Herausforderungen rund um Desinformation, Propaganda und emotionsgesteuerte Politik, denen sich die liberale Demokratie bis heute ausgesetzt sieht. Der Autor nimmt eine erste systematische Auseinandersetzung mit dem Werk Bernays' aus politiktheoretischer Perspektive vor und beleuchtet mögliche Anknüpfungspunkte für die Politische Theorie. Er zeigt, dass Bernays' Propagandatheorie mit ihrer interdisziplinären Grundlegung eine spezifische Aktualität besitzt, die in Kombination mit ihrer Anschlussfähigkeit für moderne sozialpsychologische Forschung zeitgenössische Phänomene rund um Fake News, Filterblasen und Echokammern erklären kann.
In den vergangenen Jahren hat sich ein Wandel der Öffentlichkeit vollzogen. Das Gros der Literatur führt diesen erneuten Strukturwandel auf die Verbreitung der sozialen Medien im Alltag zurück: Weil es einen Wandel der Medien gegeben hat, habe sich ein Strukturwandel der Öffentlichkeit eingestellt. Der vorliegende Artikel hingegen führt Veränderungen aktuell praktizierter Formen von Öffentlichkeiten auf veränderte gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen, die mit dem Begriff 'Spätmoderne' zusammengefasst werden können, zurück. Vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Wandels von der Logik des Allgemeinen zur Logik der Singularitäten wird ein Idealtypus von Öffentlichkeiten in der Spätmoderne als Meinungsöffentlichkeiten vorgeschlagen. Aktuell praktizierte Formen von Öffentlichkeiten bilden sich nicht entlang von Themen oder Problemen, sondern entlang von Meinungen. Mit dieser Einsicht ergeben sich neue Perspektiven auf vieldiskutierte Aspekte, wie etwa Filterblasen oder Echokammern, sodass letztlich von einem Formwandel und nicht von einem Strukturwandel der Öffentlichkeiten in der Spätmoderne gesprochen werden muss.
Führen die sozialen Medien zu einer einseitigen Pseudo-Informiertheit von Bürgern und verstärken damit die Polarisierung der Gesellschaft? Der Nachrichten- und Informationskosmos im Internet befindet sich im Umbruch - mit beunruhigenden Folgen für die Demokratie. Lange waren journalistische Medien, alternative Angebote und die öffentliche Kommunikation unter Bürgern getrennt. In Facebook, YouTube, Google und Co. vermischen sie sich. Nachrichten, Verschwörungstheorien und Hasskommentare stehen direkt nebeneinander. Das überfordert die Medienkompetenz vieler Bürger. Obwohl sie das Nachrichtengeschehen kaum überblicken, fühlen sie sich gut informiert. Gleichzeitig bleiben die Meinungslager unter sich (Filterblase) und schaukeln sich gegenseitig auf (Echokammer). Das trägt zur verzerrten Wahrnehmung der öffentlichen Meinung durch den Einzelnen bei, verändert die Meinungsbildung und verschärft die Polarisierung der Gesellschaft. Indizien sprechen dafür, dass besonders die politisierte Bildungsmitte betroffen ist. Der Autor Dr. Wolfgang Schweiger ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim und beschäftigt sich dort u.a. mit dem Thema Medienwandel und Social Media
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Algorithmische Prozesse strukturieren heute längst Öffentlichkeit, sei es in Form der Ergebnislisten von Suchmaschinen oder der Sortierung von Inhalten in den Newsfeeds sozialer Netzwerke. Diese neuen Gatekeeper, die Informationen zugänglich machen aber auch nach Relevanz gewichten, wenden andere Kriterien an, als das etwa Journalisten bei der Auswahl und Gewichtung von Inhalten tun. Die Sortierentscheidungen dieser Systeme basieren auf einer Vielzahl von Messwerten, von Verweildauer über Scrollgeschwindigkeit bis hin zu sozialen Variablen. Gleichzeitig treten die Prinzipien der Sortiermechanismen in Wechselwirkung mit anderen Faktoren, die dafür sorgen, dass nun Inhalte ein breites Publikum erreichen können, was noch vor zehn bis zwanzig Jahren kaum möglich gewesen wäre. Die Debatte über »Fake News« ist ein Aspekt dieser Entwicklung, die über Social Bots und andere Werkzeuge digitaler Propaganda ein anderer, und auch das Phänomen von Echokammern oder Filterblasen fällt in diesen Bereich. Der Beitrag umreißt wichtige Einflussfaktoren dieser neuen digitalen Öffentlichkeiten, lotet ihre Bedeutung für den aktuellen politischen Diskurs im Inland aus und zeigt kurz mögliche Ansätze für Folgenabschätzung und Regulierung auf.
Fake News, Filterblasen und Echokammern sind Chiffren der digitalen Gesellschaft und ihrer Schwierigkeit, der Wahrheit zu ihrem Recht und ihrer Geltung zu verhelfen. Die Beiträge fragen aus der Perspektive der Rechts-, Politik- und Kulturwissenschaften nach den Folgen für die gesellschaftliche Selbstverständigung, wenn Bilder nicht mehr von Fälschungen zu unterscheiden sind und Falschmeldungen die Nachrichtenwelt zu fluten scheinen. Der Aufsatz von G. Lauer befasst sich mit der Frage, wie weit Fake News tatsächlich eine gesellschaftliche Wirkung entfalten können, wieweit andere Medien an der Herstellung von Aufmerksamkeit beteiligt sind, und welche Folgen das alles für unsere Gesellschaft hat. A. Busch fragt in seinem Beitrag, ob "Fake News" eine Gefahr für die Demokratie darstellen. Ausgehend von der Beobachtung, dass "falsche Nachrichten" nichts Neues sind, werden die Rolle von social media bei ihrer Verbreitung in den Blick genommen, die Frage gesellschaftlicher Polarisierung diskutiert und empirische Ergebnisse präsentiert. Der Beitrag von G. Spindler befasst sich mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz und dem europaweiten Digital Services Act, die mannigfaltige Regulierungen einführen, um mit Fake News und Hate Speech im Internet umzugehen – mit der Frage, ob diese dann tatsächlich dazu beitragen, der Phänomene Herr zu werden.