In: Glossmann, J. -P., Walshe, R., Bernschein, A. and Wolf, J. (2010). Economic aspects of lung cancer. Onkologe, 16 (10). S. 1003 - 1009. HEIDELBERG: SPRINGER HEIDELBERG. ISSN 1433-0415
The costs of systemic treatment of lung cancer are rising rapidly due to the use of new and targeted substances. Increases in survival will further add to this development. This explains the exemplary health economic relevance of the treatment of lung cancer, which can be analyzed using various economic methods and instruments. From epidemiologic and economic perspectives, prevention should be given highest priority but the formation of health political and social opinion is not yet completed. Valid evidence on the roles of screening interventions can be expected in the next years. In this article legal, institutional and cooperative approaches within the health care system to address this problem are discussed.
"Nonprofit-Organisationen haben eine lange Tradition, sind sehr vielgestaltig und in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen. Gründer, Mitglieder, Mitarbeiter, Förderer und Adressatengruppen verbinden mit ihnen je spezifische Erwartungen. Ihre gesellschaftspolitische Bedeutung wird je nach Standpunkt unterschiedlich eingeschätzt. Die außerordentliche Variationsbreite freiwilliger und solidarischer Hilfeformen wird mit der Auflösung traditioneller sozialer Milieus und der Pluralisierung von Lebensstilen ebenso in Verbindung gebracht wie mit der Wiederentdeckung des Lokalen als Art Gegenbewegung zur Globalisierung oder als Ausdruck ziviler Tugenden und Bürgerpartizipation. Sie gelten als staatsentlastend, die politische Teilhabe fördernd und an der Abarbeitung gesellschaftlicher und politischer Problemlagen beteiligt. Als Organisationen, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten, sind sie zwischen Staat und informellem Sektor angesiedelt. Indem sie soziale Dienstleistungen produzieren, bewirken sie auch eine ökonomische Entlastung des Staates. NPOs sind zum Untersuchungsgegenstand verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen geworden. Politikwissenschaftliche Ansätze befassen sich mit NPOs hauptsächlich unter der Kooperationsperspektive. Die verschiedenen Interdependenztheorien analysieren die Verflechtung von Sozialstaat und den zu einem Dritten Sektor aggregierten Nonprofit-Organisationen. Salamon (1995) rückt in seinem 'Third Party Government'-Ansatz die Kooperation zwischen staatlichen und NPO-Anbietern ins Zentrum der Betrachtung. Er diskutiert NPOs nicht unter Verdrängungs-, sondern unter Ergänzungsgesichtspunkten. Auch in der polit-ökonomischen Analyse von Seibel (1992) zum 'Funktionalen Dilettantismus' und im Konzept des Wohlfahrtsmix von Evers (1996) werden NPOs mehr in ihrer ergänzenden Rolle und Funktion für den modernen Wohlfahrtsstaat analysiert. Im Unterschied dazu sind wirtschaftswissenschaftliche Ansätze als Verdrängungstheorien konzipiert. Sie behandeln die Existenz des Dritten Sektors in Abgrenzung zu Staat und Markt. Die ökonomische Betrachtung von Nonprofit-Organisationen zielt zum einen auf ihre gesamtwirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Rolle, auf Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen und zum anderen auf Verhaltensmodelle. Im Anschluss an eine kurze Darstellung der Bandbreite der unter der Bezeichnung 'NPO' zusammengefassten Organisationen und ihrer Definition widmet sich der Beitrag den ökonomischen Ansätzen zum Verständnis von NPOs. Es werden sowohl enger effizienzorientierte Ansätze zur Institutionenwahl wie der Transaktionskostenansatz der Neuen Institutionenökonomie behandelt als auch breiter angelegte Konzeptionen sowie das ihnen jeweils zugrunde liegende Rationalitätsverständnis." (Textauszug)
In: Verhandlungen des 6. Deutschen Soziologentages vom 17. bis 19. September 1928 in Zürich: Vorträge und Diskussionen in der Hauptversammlung und in den Sitzungen der Untergruppen, S. 147-172
Gegenwärtige gesellschaftspolitische Entwicklungen in Teilen Europas und in Deutschland erzwingen einen veränderten chemischen Pflanzenschutz in der Landwirtschaft, mit erheblichen Einschränkungen beim Herbizideinsatz. Der erwarteten signifikanten Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes kann zukünftig mit verschiedenen Strategien in der Unkrautbekämpfung begegnet werden. Dazu zählen neben dem weiter zunehmenden ökologischen Landbau und veränderten Fruchtfolgen sowie Kulturmaßnahmen der verstärkte Einsatz physikalischer Maßnahmen wie das Hacken und Striegeln, evtl. in Kombination mit Bandspritzungen. Aber auch das Spotspraying bietet bereits vielversprechende Ansätze mit betriebswirtschaftlicher Tragfähigkeit. Ergänzend sind veränderte Schadschwellenkonzepte erwägenswert, die eine Einpreisung von Ökosystemleistungen ermöglichen. Begleitet durch eine umfangreichere unabhängige Pflanzenschutzberatung sowie verstärkten Forschungsaktivitäten könnte ein ökonomisch akzeptierter Übergang in einen nachhaltigeren Ackerbau leichter gelingen. Dafür sind jedoch höhere Produktpreise erforderlich, die im internationalen Wettbewerb schwer durchsetzbar sind, solange die Herstellung und Verarbeitung der Ackerbauprodukte weder ausreichend transparent noch vergleichbar sind. ; Current socio-political developments in parts of Europe and also in Germany are forcing a change in chemical plant protection in agriculture, from which the use of herbicides is not spared either. In the future, a significant reduction of active ingredients is to be expected, which can be countered with various strategies in weed control. In addition to modified crop rotations, adapted crop measures and organic farming, which will continue to increase in the future, these include the increased use of physical measures such as chopping perhaps in combination with belt spraying. But also spot spraying already offers promising approaches with economic viability. In addition, modified damage threshold concepts that allow the pricing of ecosystem services are worth considering. Accompanied by more comprehensive independent crop protection advice and increased research activities, an economically accepted transition to more sustainable arable farming could be successful more easily. However, this requires higher product prices, which are difficult to enforce in international competition, as long as the production and processing of arable products are neither sufficiently transparent nor comparable.
Gegenwärtige gesellschaftspolitische Entwicklungen in Teilen Europas und in Deutschland erzwingen einen veränderten chemischen Pflanzenschutz in der Landwirtschaft, mit erheblichen Einschränkungen beim Herbizideinsatz. Der erwarteten signifikanten Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes kann zukünftig mit verschiedenen Strategien in der Unkrautbekämpfung begegnet werden. Dazu zählen neben dem weiter zunehmenden ökologischen Landbau und veränderten Fruchtfolgen sowie Kulturmaßnahmen der verstärkte Einsatz physikalischer Maßnahmen wie das Hacken und Striegeln, evtl. in Kombination mit Bandspritzungen. Aber auch das Spotspraying bietet bereits vielversprechende Ansätze mit betriebswirtschaftlicher Tragfähigkeit. Ergänzend sind veränderte Schadschwellenkonzepte erwägenswert, die eine Einpreisung von Ökosystemleistungen ermöglichen. Begleitet durch eine umfangreichere unabhängige Pflanzenschutzberatung sowie verstärkten Forschungsaktivitäten könnte ein ökonomisch akzeptierter Übergang in einen nachhaltigeren Ackerbau leichter gelingen. Dafür sind jedoch höhere Produktpreise erforderlich, die im internationalen Wettbewerb schwer durchsetzbar sind, solange die Herstellung und Verarbeitung der Ackerbauprodukte weder ausreichend transparent noch vergleichbar sind. ; Current socio-political developments in parts of Europe and also in Germany are forcing a change in chemical plant protection in agriculture, from which the use of herbicides is not spared either. In the future, a significant reduction of active ingredients is to be expected, which can be countered with various strategies in weed control. In addition to modified crop rotations, adapted crop measures and organic farming, which will continue to increase in the future, these include the increased use of physical measures such as chopping perhaps in combination with belt spraying. But also spot spraying already offers promising approaches with economic viability. In addition, modified damage threshold concepts that allow the pricing of ecosystem services are worth considering. Accompanied by more comprehensive independent crop protection advice and increased research activities, an economically accepted transition to more sustainable arable farming could be successful more easily. However, this requires higher product prices, which are difficult to enforce in international competition, as long as the production and processing of arable products are neither sufficiently transparent nor comparable.
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Märkte und Politik, Forschungsgruppe Institutionen, Staaten, Märkte, Band 2003-17
"In diesem Beitrag wird die Entwicklung der Steuersysteme in OECD-Ländern über die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Steuern auf Arbeitseinkommen untersucht. Folgende Resultate können festgehalten werden. Erstens besteht nicht nur der Großteil der Abgabenbelastung für private Haushalte aus Steuern auf Arbeitseinkommen, sie sind vor allem der Grundstock der öffentlichen Finanzen in den betrachteten Ländern. Zweitens scheinen diese Steuern auf Arbeitseinkommen und nicht etwa Kapitalertragssteuern das bevorzugte Finanzierungsinstrument gerade der politischen und ökonomischen Interessenvertreter zu sein, die sich für einen starken und somit teuren Wohlfahrtsstaat aussprechen. Dabei existiert in den Wohlfahrtsstaaten kein sog. 'free lunch', vielmehr scheint der 'Sozialismus in einer Gesellschaftsklasse' an der Tagesordnung zu sein. Drittens lässt sich feststellen, dass diese Art der Finanzierung des Wohlfahrtsstaates Kosten in Form von Arbeitslosigkeit mit sich bringt, deren Höhe sich allerdings invers zum Grad der Koordination auf dem Arbeitsmarkt verhält." (Autorenreferat)
'Dieser Bericht analysiert vor allem die wirtschaftlichen Aspekte der Union von Rußland und Belarus, beschreibt die Hauptrichtungen der Wirtschaftskooperation zwischen beiden Ländern, zeigt die Grundprobleme bei der Entwicklung dieser Interaktion auf und bewertet die Perspektiven der Wirtschaftsbeziehungen unter den Bedingungen des sich herausbildenden Unionsstaates. In diesem Kontext wird die vertragsrechtliche Basis der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Integration beider Länder dargestellt, und es werden die Entwicklung des gegenseitigen Handels zwischen Rußland und Belarus, die Kooperation in der Produktion, die Finanzbeziehungen sowie die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene untersucht. Besondere Beachtung gilt der Synchronisierung der marktwirtschaftlichen Reformen in beiden Ländern, der Bildung eines einheitlichen Zollgebiets, Problemen von Preisen und Tarifen, den Zahlungs- und Verrechnungsbeziehungen sowie der Verschuldung von Belarus gegenüber Rußland und den Wegen zu ihrer Regelung. Für den Bericht wurden Daten des Staatskomitees für Statistik der Russischen Föderation und des Ministeriums für Statistik der Republik Belarus herangezogen, des weiteren Angaben wirtschaftlicher Behörden beider Länder (Wirtschafts- und Finanzministerien, Zollkomitees u.a.), Informationen des Zwischenstaatlichen Statistischen Komitees der GUS, Daten internationaler Wirtschaftsorganisationen sowie wissenschaftliche Untersuchungen und Zahlen von Periodika aus Rußland und Belarus.' (Textauszug)
Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 als eine logische Folge des Falles des Eisernen Vorhangs gehörte zu den entscheidendsten Momenten der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, indem sich nicht nur endgültig die Nachkriegsordnung auflöste, sondern sich auch neue Entwicklungsperspektiven für Deutschland und vor allem für seine Nachbarstaaten eröffneten. Die Rolle Deutschlands als eines starken Investors bot eine willkommene Chance für die wirtschaftliche Lage der MOE-Staaten, evozierte aber gleichzeitig Befürchtungen vor einer möglichen auch politischen Abhängigkeit von Deutschland, die bei den Tschechen auf der historischen Erfahrung basierte. Diese zwiespältige Stellungnahme spiegelt sich in der folgenden Analyse der tschechischen Presseartikel. ; German unification in 1990 was a logical consequence of the iron curtain fall and it is one of the decisive moments in the 20th century European history. It resolved the post-second-worldwar political setting in Europe and opened new development opportunities for Germany and its neighbors. Germany´s role as a strong investor was an appreciated opportunity for the countries of Mid- and Eastern Europe, but at the same time concerns of potential political dependency have arisen, in the case of the Czechs based on historical experience. This analysis of relevant Czech press reflects the described ambivalence.
"Seit einigen Jahren ist der internationale Diskurs über grenzüberschreitende Wasserkooperation stark von dem Konzept des Benefit Sharing geprägt, das im Kern besagt, dass Anrainerstaaten internationaler Flüsse statt einer möglicherweise konfliktiven Aufteilung knapper Wasservorkommen stärker auf die Aufteilung der Vorteile aus der Wassernutzung setzen sollten. Die prinzipielle Logik ist, dass sich aus einem kooperativen und auf die Wassernutzung abhebenden Management wirtschaftliche Nettovorteile erzielen lassen, die zwischen den betroffenen Staaten aufgeteilt werden können. Entsprechend könnte die Wasserkooperation trotz divergierender Interessen und der typischen Oberlauf-Unterlauf Problematik zu einer Angelegenheit wechselseitiger Vorteile (sog. Win-win-Konstellation) werden. Der starken Verbreitung des Konzeptes Benefit Sharing und seiner Anerkennung in internationalen wasser- und entwicklungspolitischen Erklärungen steht jedoch ein vergleichsweise geringes Wissen über die Formen und Determinanten bisheriger zwischenstaatlicher Kooperationsformen im Wassersektor mit Winwin-Charakter gegenüber. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel dieser Studie, einen Überblick über die Erfahrungen mit Benefit Sharing an internationalen Flüssen zu bieten und das Konzept auf seine Relevanz für die Entwicklungszusammenarbeit zu prüfen. Den regionalen Schwerpunkt der Diskussion bildet der afrikanische Kontinent, wobei ebenso Fallbeispiele außerhalb Afrikas einbezogen werden. Dabei kommt der Arbeit aufgrund der beschränkten Projektlaufzeit und -mittel auch ein explorativer Charakter zu, da neben dem prinzipiellen Ziel der Zusammenfassung des Wissensstandes und von Erkenntnislücken auch der weitere Untersuchungsbedarf skizziert werden soll. Gleichwohl soll die konzeptionelle Abhandlung und Diskussion der praktischen Erfahrungen vor allem dafür genutzt werden, für die Entwicklungszusammenarbeit relevante Ergebnisse abzuleiten. Die Arbeit ist als eine theoriegestützte Fallstudienanalyse angelegt, wobei nach einer knappen Diskussion der zentralen theoretisch-konzeptionellen Aspekte eine kriterienbasierte Auswahl und Analyse einer Reihe praktischer Anwendungsbeispiele erfolgt. In Bezug auf die Informationsgewinnung ist die Untersuchung als eine Desk Study angelegt und basiert dementsprechend wesentlich auf dem bisher zugänglichen Stand des Wissens zu Win-win-Vereinbarungen, während zusätzliche, eigenständige empirische Untersuchungen zu Einzelfällen und -aspekten nicht möglich sind." (Textauszug)