Egypt and Cuba are both lower-middle income countries with a history of socialist rule and which have embarked on economic liberalisation since the 1990s. Health status in both countries is extremely different. While life expectancy of the Cuban population in all age-groups is similar to that of many high-income industrialised countries, health status in Egypt is relatively poor compared to countries with a similar national income and compared to regional comparators. Health care systems in both countries are also markedly different, although both share a socialist origin with centralised administration of funding and delivery, funding mainly from general taxation, and state-employed providers. In this article, health care financing mechanisms in both countries are analysed on their effectiveness, efficiency, and equity, with the objective of identifying the determinants of success in the Cuban health care system from which valuable lessons for current health reforms in Egypt may be derived.
Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft
Dieses Buch ist auch in Ihrer Bibliothek verfügbar:
"Steigende Nahrungsmittel- und Energiekosten in Verbindung mit hoher Arbeitslosigkeit und Hyperinflation haben 2008 häufig zu Streiks und Protesten in vielen arabischen Staaten geführt. In Bahrain protestierten Anfang Februar Arbeitsemigranten gegen die sinkende Kaufkraft. Im Mai nahmen junge Leute im algerischen Oran die Niederlage ihres Fußballclubs zum Anlass, um allgemein ihrem Frust wegen der Perspektivlosigkeit und Machtarroganz der Herrschenden Luft zu machen. Im Nachbarland Tunesien kam es im Juni in Gafsa, im ärmeren Südwesten des Landes, zu Massenprotesten gegen die im nationalen Vergleich überdurchschnittliche Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Auch in Ägypten war 2008 ein Jahr mit intensiver politischer Mobilisierung bei Streiks, Sit-Ins und Protesten gegen steigende Lebensmittelpreise sowie sogar einem Aufruf zum Generalstreik. Unmittelbarer Auslöser vieler lokaler Proteste im Vorderen Orient sind steigende Lebensmittelpreise, Versorgungsengpässe und nicht erfüllte (Überlebens-)Bedürfnisse. Diese Anlässe zusammen mit Veränderungen in der politischen Kultur - unter anderem durch das Satellitenfernsehen ausgelöst - führen zu vielfältiger und neuer politischer Mobilisierung. Die Staaten und Gesellschaften des Vorderen Orients durchlaufen gerade eine Phase massiver gesellschaftlicher Transformationen - sehr junge Gesellschaften, verstärkter ökonomischer und kultureller Globalisierungsdruck, Veränderung der Geschlechterverhältnisse, Öffnung der politischen Kultur durch vielfältigere Medienlandschaften etc. Diese werden jedoch nicht von politischem Wandel im Sinne einer Liberalisierung oder gar Demokratisierung der Systeme begleitet: Gesellschaftliche Transformation ohne politische Transition lautet die Formel. Die Proteste sozialer Gruppen sind wichtige Herausforderungen für die autoritären Regime in der Region - ihr Zusammenbruch steht jedoch nicht bevor. Zu solide ist das Fundament der autoritären Modernisierung, das seit längerer Zeit auf fünf Strategien beruht: Islamisierung, Informalisierung, Kooptation, begrenzte Liberalisierung und Repression. Allerdings fragt sich, ob die alten Anpassungsstrategien und der damit begründete 'soziale Pakt der Informalität' noch tragen. Ob dies so ist, lässt sich besonders gut überprüfen, wenn man die lokale Ebene in den Blick nimmt. Hier zeigen sich nicht nur das alltägliche Funktionieren des Autoritarismus, sondern ebenso die mannigfaltigen Formen des Widerstandes und der Infragestellung autoritärer Herrschaft." (Autorenreferat)
Am 2. April 2018 erklärte die Wahlkommission Amtsinhaber Abd al-Fattah al-Sisi mit 97 Prozent erzielter Stimmen zum Sieger der Präsidentenwahlen in Ägypten. Da im Vorfeld aber keine realen Gegenkandidaten zugelassen worden waren, glich der Urnengang eher einer Volksabstimmung über eine zweite Amtszeit al-Sisis als einer tatsächlichen Wahl. Der ökonomische und politische Reformstau, der Anfang 2011 zum Sturz von Präsident Mubarak geführt hat, besteht nicht nur fort, sondern er ist noch angewachsen. Externe Geldgeber, namentlich Saudi-Arabien, müssen heute das Überleben des Regimes sichern. Der im Jahr 2014 erstmals zum Präsidenten gewählte General al-Sisi reagiert auf die aus dem Reformstau erwachsene Krise mit ungezügelter Repression. Das hinter ihm stehende und faktisch seit dem Jahr 1952 regierende Militär zog damit seine eigenen Lehren aus der vermeintlich zu kompromissbereiten Politik Mubaraks, die letztlich zu seinem Sturz geführt habe. Die autokratische Herrschaft al-Sisis könnte in dessen zweiter Amtszeit in eine lebenslange Präsidentschaft münden; dazu bedürfte es lediglich einer Verfassungsänderung. Das größte Hindernis dafür bildet die ausgeprägte Rivalität innerhalb des Militärs. Die kritische Öffentlichkeit des Jahres 2011 ist dagegen mundtot gemacht. Dazu trugen nicht nur Repressalien bei, sondern die Bevölkerung priorisiert angesichts der Gewalterfahrungen in Libyen, Jemen und Syrien Stabilität, selbst wenn sie nur vermeintlich ist. Die zivile Fassade der Militärherrschaft ist unter Präsident al-Sisi dünner geworden. Die Repression hat erheblich zugenommen. Gerade wegen früherer Vorwürfe der ägyptischen Zivilgesellschaft über Willfährigkeit gegenüber dem Autokraten Mubarak, sollte die europäische und deutsche Politik diesen Fehler bei al-Sisi nicht wiederholen und in Wort und Tat gegen dessen autoritäre Politik opponieren.
Abdel Fattah el-Sisi kam im Juni 2013 an die Macht, nachdem das Militär Präsident Morsi im Kontext anhaltender Massenproteste des Amtes enthoben hatte. Zehn Jahre nach dem Beginn des Arabischen Frühlings wird deutlich, dass die zivil-militärischen Beziehungen, die Entwicklung der Infrastruktur sowie das Bevölkerungswachstum drei weiterhin ungelöste und miteinander in Verbindung stehende Herausforderungen für Ägypten darstellen. Das ägyptische Militär ist historisch eng mit dem politischen System verzahnt und genießt nach wie vor eine große Beliebtheit in der Bevölkerung. Aufgrund sozio-ökonomischer Missstände und seiner Bedeutung als Arbeitgeber ist das Militär kontinuierlich in die Politik involviert. Die Problemlagen bei der Infrastrukturentwicklung sind vielschichtig. Einerseits engagiert sich das Militär mit seinen finanziellen und menschlichen Ressourcen in Großprojekten, die langfristig ökonomische Vorteile versprechen. Andererseits wird die urbane Entwicklung massiv blockiert, weil die Regierung den Bau von dringend benötigtem Wohnraum, der bisher vorwiegend illegal stattfindet, behindert. Zwar erkennen politische Entscheidungsträger an, dass das Bevölkerungswachstum infrastrukturelle und entwicklungspolitische Impulse konterkariert, allerdings gibt es kaum Anreize, dies zu ändern. Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle, die sich an Frauen richten, laufen ins Leere, da diese einem immensen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt sind, Kinder zu gebären. Der Zugang zu Bildung, Arbeit und politischer Teilhabe wird Frauen zudem durch weitverbreitete sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum genommen. Deutschland und die EU können den Rückzug des ägyptischen Militärs aus der Politik durch langfristig orientierte sozioökonomische Entwicklungsmaßnahmen unterstützen. Eine Förderung von zivilen Akteuren, die Infrastrukturprojekte implementieren, kann zukünftig die Notwendigkeit eines ökonomischen Engagements des Militärs verringern. Eine Verbesserung der Sicherheitslage für Frauen würde deren berufliche und politische Teilhabe verbessern, was wiederum die Geburtenrate effektiver absenkt als das Verteilen von Verhütungsmitteln.
'In Ägypten ist seit 2004 ein zunehmender Reform-Aktivismus zu beobachten: In den vergangenen drei Jahren wurde die ökonomische Strukturanpassung intensiviert und zahlreiche politische Reformen wurden angestoßen. Die wirtschaftspolitische Reformagenda trägt zwar zur Stärkung privatwirtschaftlicher Strukturen im Land bei, marktwirtschaftlichen Elementen wird dabei aber ebensowenig Beachtung geschenkt wie der sozialen Dimension. Die politische Reformagenda wiederum legt keineswegs die Grundlagen für eine umfassende politische Liberalisierung; sie dient vielmehr zur Herrschaftssicherung des Regimes. Mit den Reformen geht eine Umgestaltung der ägyptischen Herrschaftselite zu Gunsten des Unternehmerlagers einher. Bereits seit den 1980er Jahren ist es einigen Unternehmerfamilien sukzessive gelungen, ökonomische Vormachtsstellungen in der ägyptischen Wirtschaft aufzubauen und zu konsolidieren. Seit 2004 ist ein verstärktes politisches Engagement dieser neuen 'Wirtschaftsoligarchen' zu beobachten, die durch zahlreiche Kanäle und Netzwerke Einfluss auf die Ausgestaltung der Reformagenda nehmen. Eine Gegenüberstellung der Interessen dieser sich neu formierenden ägyptischen Herrschaftselite mit den Interessen Deutschlands und der EU zeigt, dass es höchstens kurz- und mittelfristig Übereinstimmungen gibt. Der vordergründige Konsens verdeckt tiefgreifende Meinungs- und Wahrnehmungsunterschiede darüber, was Reformen eigentlich implizieren und welchen zeitlichen Bezugspunkten sie unterliegen. Die Herausforderung für Deutschland und die EU besteht folglich darin, ihre entwicklungspolitische Agenda zielanalytischer auszurichten, sie fallspezifisch auf gesellschaftliche Breitenwirkung zu überprüfen und vor allem herrschaftspolitische Implikationen der Kooperation künftig stärker zu berücksichtigen.' (Autorenreferat)
In Ägypten sind Tausende Personen wegen ihrer politischen und weltanschaulichen Ansichten inhaftiert worden, seit dort 2013 das Militär die Macht übernommen und Abdel-Fatah al-Sisi nachfolgend das Präsidentenamt erlangt hat. Nicht nur die humanitären Folgen dieser Politik sind dramatisch. Sie befördert in zunehmenden Maße Radikalisierung, verstärkt die Ablehnung staatlicher Institutionen und behindert die zivilgesellschaftliche wie wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Damit werden auch die Bemühungen Deutschlands untergraben, über Finanzhilfen und Entwicklungszusammenarbeit das bevölkerungsreichste Mittelmeerland zu stabilisieren. Die Bundesregierung sollte deshalb ihren Druck auf Ägyptens Staatsführung erhöhen und eine weitreichende Amnestie einfordern. Dabei gilt es, die persönliche Verantwortung des Präsidenten herauszustellen und künftige Kredite und Umschuldungen an konkrete Schritte zu knüpfen, mit denen die willkürlichen Inhaftierungen beendet werden. (Autorenreferat)
Aus d. Franz. des Herrn Savary. Mit Zusätzen u. Verbesserungen von Johann Gottlob Schneider ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- H.afr. 5703 f-1
"Wie konnten sich die revolutionären Ereignisse des arabischen Frühlings in Ägypten für eine Vielzahl von Beobachter/-innen derart spontan und unerwartet entfalten? Um diese Frage zu beantworten, wird im Folgenden ein besonderes Augenmerk auf die dominanten Perspektiven des Westens, Al-Qaidas, sowie des Mubarak-Regimes selbst gelegt. Es scheint unabdinglich, sich von den Dichotomisierungen Moderne versus Tradition bzw. Säkularismus versus Religiosität zu lösen. Indem sowohl gängige und implizite Grundannahmen (wie etwa die Vorstellung einer schwachen Zivilgesellschaft in Ägypten) offen- und widerlegt, als auch deren Niederschlag in den Perspektiven des Westens, Al-Qaidas und des Mubarak-Regimes aufgezeigt werden, soll eine differenzierte Betrachtung des liberalen Demokratieverständnisses sowie der vielschichtigen politischen Strömungen, die diesen Frühling hervorgebracht haben, angestoßen werden." (Autorenreferat)
The aim of this study is to explore the relation between the Greeks, Romans and the sacred animals in ancient Egypt. It investigates the classical elements relating to this theme in arts during the Graeco-Roman Periods, and provides artistic and archaeological proofs for the existence of this sanctification among the Greeks and Romans. This aim has been achieved through answering a number of questions: Did the Greeks and Romans believe in the idea of the animal sanctification and participate in it? How can one account for the classical elements that appeared in the representations of the animals in art? Were there stelae, statues and dedications made for the sacred animals by the Greeks and Romans? Thus, I have provided a comprehensive study of one of the most important phenomenon in ancient Egypt, the sanctification of the animal. Many Greek dedications were made to the sacred animals during the Greco-Roman period, especially to the crocodile in El-Fayoum. These dedications are considered an aspect of the animal sanctification. I have investigated in this study the dedications on the temples, the stelae and also the statuettes group of military figures with animal heads as ex-votos. The study explores the classical elements and the influences that appear in the representations of the tombstones of the Graeco-Roman period which carry the shapes of the sacred animals accompanying the deceased. This has been done through studying many stelae from Kom Abou Bellou and Alexandria to prove that the representation of the sacred animals on those stelae was one of the aspects of animal sanctification.
Aus d. Franz. des Herrn Savary. Mit Zusätzen u. Verbesserungen von Johann Gottlob Schneider ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- H.afr. 5703 f-2/3
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dürften ihre Geldgeschenke an Ägypten unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Zukunft deutlich weniger großzügig ausfallen lassen. Denn Saudi-Arabien hat sich unter dem seit einem Jahr amtierenden König Salman der Muslimbruderschaft angenähert, die vom ägyptischen Regime als Ursache allen Übels dargestellt wird. Riads übergeordnete Priorität ist heute, den regionalen Einfluss Irans, vor allem im Jemen und in Syrien, einzudämmen. Doch gerade in Syrien weicht Sisis Position von der Saudi-Arabiens ab. Darüber hinaus ist man in Riad wie auch in Abu Dhabi frustriert, weil Erfolge bei der Verbesserung von Ägyptens Wirtschafts- und Sicherheitslage ausbleiben. Niedrige Ölpreise sorgen zudem für eine restriktivere Ausgabenpolitik am Golf. Für Deutschland und die EU bietet sich damit erstmals seit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi die Gelegenheit, in Ägypten mittels konditionierter finanzieller Unterstützung auf mehr politische Teilhabe und bessere Regierungsführung zu drängen. (Autorenreferat)
Aus d. Franz. des Herrn Savary. Mit Zusätzen u. Verbesserungen von Johann Gottlob Schneider ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- H.afr. 8037 s-1