Mit diesem Beitrag beschreitet der Autor erstmals autobiographisches Terrain, indem er sich mit seinem eigenen akademischen und professionellen Weg innerhalb der qualitativen Sozialforschung auseinandersetzt und durchaus auch einige vor Beginn des Schreibens nicht erwartete Einsichten zu Tage fördert. Beim Erzählen der gelebten Erfahrung wird sehr viel Wert auf deren raumzeitliche Einbettung gelegt. Die retrospektive Perspektive verbindet methodologische Reflexion auf den Erwerb und die Verwendung qualitativer Methodik mit dem Versuch, den Einfluss der "Lehrer" angemessen zu würdigen. In gewisser Weise wird ein traditionelles Übergangsritual dokumentiert, das qualitative Forschende durchleben, verbunden mit der Einladung an andere Forschende, die eigenen Autobiographien zu veröffentlichen.
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Rolle hegemonialer Männlichkeit im Behindertensport für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen. Hegemoniale Männlichkeit verweist auf ein zur Konstruktion von Geschlechtsidentität genutztes Männlichkeitsideal. Um zu verstehen, in welcher Weise dies auf den Behindertensport Einfluss nimmt, haben wir Zeitschriften des ersten Clubs für körperlich Behinderte in Buenos Aires und Interviews mit 26 Rehabilitationsfachkräften sowie 21 körperlich beinträchtigen Sportlern inhaltsanalytisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass hegemonialer Männlichkeit eine Schlüsselrolle in der Philosophie des Behindertensports zukommt, die eine spezifische Lesart körperlicher Beeinträchtigung vor dem Hintergrund einer angenommenen "Kultur der Champions" unversehrter Körperlichkeit und mit ihr verbundener Modelle von Männlichkeit nahelegt: In Reaktion auf diese Modelle haben körperlich Beeinträchtigte die Kategorie der "Lahmen" als Selbstreferenz entwickelt, und sie beanspruchen für sich eine solche Kultur, die Normalisierungsimperativen folgt und auf die kontinuierliche Überwindung von Hindernissen hin orientiert ist. Während die hier beanspruchte "Kultur der Champions" einerseits die Stigmatisierung von Beeinträchtigungen (als sexuell versagend, unproduktiv und abhängig) infrage stellt, inthronisiert sie zugleich eine Ideologie uneingeschränkter Möglichkeiten und reproduziert oppressive Sozialstrukturen.
El presente documento resultado de investigación, hace un recorrido por el pensamiento pedagógico de Paulo Freire y Luís Oscar Londoño Zapata, su relación con el pensamiento cristiano personalista, la influencia de la Teología de la liberación y cómo a través del conocimiento de la propia realidad, el sujeto puede autodeterminarse
Diese Arbeit führt in erster Linie eine kritische Analyse der normativen Gestaltung in Bezug auf die Stabilisierung des Staatshaushalts während der letzten 5 Jahre unter dem Einfluss des EU-Rechts durch. Anschließend werden die Wirkung und die Auswirkungen dieses Gesetzes bewertet. Abschließend werden einige Vorschläge und Erwägungen zur Zukunft geäußert. ; In this piece of work we analyze, first of all, the regulation body regarding the budget stability in Spain for the past five years, as a result of the influence of the Community Law. Following the analysis we assess the impact and effects of such laws. Last but not least we offer several suggestions and considerations for the future. ; En este trabajo se lleva a cabo, en primer término, un análisis crítico de la configuración normativa en materia de estabilidad presupuestaria en nuestro país durante los últimos cinco años como resultado de la influencia del Derecho comunitario. Después se evalúa el impacto y efectos de dicha normativa. Finalmente se plantean algunas propuestas o consideraciones profuturo.
Das Dokument besteht aus einem "Geleitwort zur Reihe" der HerausgeberInnen und einer nicht namentlich gezeichneten Projektbeschreibung. Dt. Zusammenfassung der Projektbeschreibung: Das Projekt ist ein Beitrag zur insb. seit den 1980er Jahren geführten Debatte über die Verrechtlichung (span. juridificación) des Sozialen. Daß dieser Begriff im Deutschen und Spanischen, nicht aber bspw. im Englischen existiert, verweist auf den breiteren rechtshistorischen und rechtstheoretischen Rahmen, in den dieses Projekt eingebettet ist: Auf die dem deutschen und spanischen Begriff des Rechtsstaats / Estado de Derecho eigene Entgegensetzung von (metaphysischem) Recht und (parlamentarischem) Gesetz, die weder das britische Konzept der rule of law noch das französische Konzept des État légal kennen. Die Verrechtlichung wurde bisher vor allem anhand der Praxis der staatlichen Verwaltungen sowie der Arbeits- und Wirtschaftsbeziehungen untersucht. Weitergehend ist aber zu fragen, ob eine solche Verrechtlichungsstrategie auch erfolgreich sein kann, wenn ein höheres Konfliktniveau vorliegt. Deshalb soll hier die Verrechtlichung im internationalen Vergleich anhand eines Extrembeispiels analysiert werden: der scharfen politischen und bewaffneten Konfrontation zwischen dem bundesdeutschen Staat und der Roten Armee Fraktion (RAF) sowie dem spanischen Staat und den Grupos de Resistencia Antifascista Primero de Octubre (Antifaschistische Widerstandsgruppen 1. Oktober - GRAPO). Dabei sollte auch die Debatte über den Rechtsstaat eine neue Wendung erfahren: Während diese bisher auf den Gegensatz zwischen Nord- und Westeuropa einerseits sowie Süd- und Mitteleuropa andererseits fixiert war, sollen hier interne Differenzierungen des Rechtsstaats-Konzeptes analysiert werden: So soll nach dem Einfluß gefragt werden, den die unterschiedlichen politischen Situationen in Spanien und der BRD zum Zeitpunkt des Beginns jener Kämpfe und die unterschiedlichen ideologischen Vorstellungen von RAF und GRAPO/PCE(r) auf die Reaktionen der jeweiligen ...
Resumen Los estudios del viaje se centran en las experiencias, publicaciones y aportes científicos de Humboldt. El artículo estudia la situación política española en 1799, la posición y el influjo del poderoso ministro Urquijo, cuya caída y sus eventuales consecuencias en territorios americanos, son mencionados en forma pasajera y preocupada por Humboldt. Se transcribe el inusual registro de Humboldt como pasajero de la corbeta Castor, con detalles, algunos tergiversados, sobre el influjo de Georg Forster en su formación, su continuado empleo prusiano, su avance hacia territorio portugués y las dudas por la velocidad del viaje. Estos datos, junto con algunas críticas en Quito, contemporáneas y posteriores, así como problemas de al menos dos de sus interlocutores con la Inquisición limeña, ofrecen una "mirada americana", ciertamente parcial, a Humboldt y explican, posiblemente, los pocos datos y la percepción negativa de su estadía en Lima. Zusammenfassung Die Humboldtstudien erforschen vorzüglich die Erfahrungen, Veröffentlichungen und wissenschaftlichen Beiträge seiner Reise. Der Artikel befasst sich mit der politischen Situation Spaniens im Jahr 1799, dem Einfluss des mächtigen Ministers Urquijo, dessen Sturz und die eventuellen Folgen in Amerika, von Humboldt besorgt, wenn auch nur kurz erwähnt. Der ungewöhnliche Eintrag im Logbuch der Korvette Castor mit detaillierten, teils verdrehten Daten zu Humboldt, den Einfluss Georg Forsters auf seine Ausbildung, sein weiterbestehendes preussisches Dienstverhältnis, sein Vordringen auf portugiesisches Gebiet sowie die Geschwindigkeit seiner Reise, ergibt, zusammen mit teils zeitgenössischen, teils späteren Kritiken in Quito sowie den Problemen mindestens zweier seiner Gesprächspartner mit der peruanischen Inquisition, einen, sicherlich parteiischen "amerikanischen" Blick auf Humboldt und erklärt möglicherweise die wenigen Daten und seine negative Sicht auf den Aufenthalt in Lima. Abstract Humboldt research concentrates on the experiences, publications and scientific contributions of his voyage. This article discusses Spain´s political situation in 1799, the influence of powerful minister Urquijo, his fall and eventual consequences in America, as mentioned shortly but with a certain concern by Humboldt. The unusually detailed Callao log-book register with partly misleading information on Humboldt, Georg Forster´s importance in his education, his ongoing services to the Prussian king, his advance on to Portuguese territory and the speed of his voyage, together with certain criticisms in Quito, some during his stay, others some years later as well as problems with the Peruvian Inquisition of at least two of his Lima interlocutors offer an "American", though certainly partial view on Humboldt and may explain his limited journal information and negative vision of the Lima sojourn.
Los estudios del viaje se centran en las experiencias, publicaciones y aportes científicos de Humboldt. El artículo estudia la situación política española en 1799, la posición y el influjo del poderoso ministro Urquijo, cuya caída y sus eventuales consecuencias en territorios americanos, son mencionados en forma pasajera y preocupada por Humboldt. Se transcribe el inusual registro de Humboldt como pasajero de la corbeta Castor, con detalles, algunos tergiversados, sobre el influjo de Georg Forster en su formación, su continuado empleo prusiano, su avance hacia territorio portugués y las dudas por la velocidad del viaje. Estos datos, junto con algunas críticas en Quito, contemporáneas y posteriores, así como problemas de al menos dos de sus interlocutores con la Inquisición limeña, ofrecen una "mirada americana", ciertamente parcial, a Humboldt y explican, posiblemente, los pocos datos y la percepción negativa de su estadía en Lima. ; Die Humboldtstudien erforschen vorzüglich die Erfahrungen, Veröffentlichungen und wissenschaftlichen Beiträge seiner Reise. Der Artikel befasst sich mit der politischen Situation Spaniens im Jahr 1799, dem Einfluss des mächtigen Ministers Urquijo, dessen Sturz und die eventuellen Folgen in Amerika, von Humboldt besorgt, wenn auch nur kurz erwähnt. Der ungewöhnliche Eintrag im Logbuch der Korvette Castor mit detaillierten, teils verdrehten Daten zu Humboldt, den Einfluss Georg Forsters auf seine Ausbildung, sein weiterbestehendes preussisches Dienstverhältnis, sein Vordringen auf portugiesisches Gebiet sowie die Geschwindigkeit seiner Reise, ergibt, zusammen mit teils zeitgenössischen, teils späteren Kritiken in Quito sowie den Problemen mindestens zweier seiner Gesprächspartner mit der peruanischen Inquisition, einen, sicherlich parteiischen "amerikanischen" Blick auf Humboldt und erklärt möglicherweise die wenigen Daten und seine negative Sicht auf den Aufenthalt in Lima. ; Humboldt research concentrates on the experiences, publications and scientific contributions of his voyage. This article discusses Spain´s political situation in 1799, the influence of powerful minister Urquijo, his fall and eventual consequences in America, as mentioned shortly but with a certain concern by Humboldt. The unusually detailed Callao log-book register with partly misleading information on Humboldt, Georg Forster´s importance in his education, his ongoing services to the Prussian king, his advance on to Portuguese territory and the speed of his voyage, together with certain criticisms in Quito, some during his stay, others some years later as well as problems with the Peruvian Inquisition of at least two of his Lima interlocutors offer an "American", though certainly partial view on Humboldt and may explain his limited journal information and negative vision of the Lima sojourn.
Die vorliegende Dissertation analysiert die Mentalitäten der bürgerlichen Bewohner Bogotas 19. Jahrhundert. Einblicke in die Fremd- und Eigenperspektiven der Bogotaner werden durch die Analyse von Reiseliteratur gewonnen. Methodologisch stützt sich die Arbeit auf den Vergleich zwischen europäischen Reiseberichten aus dem 19. Jh., Chroniken aus dem 16. Jh. sowie zwei kolumbianische Romane aus dem frühen 20. Jh. Die Texte werden historiographisch behandelt; obwohl sie unterschiedlichen literarischen Genres angehören, weisen sie einen gemeinsamen autobiographischen Charakter auf. Aus den Erfahrungen und Gedanken der Reisenden werden v.a. die Auswirkungen der geographischen und sozialen Isolation thematisiert, sowie die Einflüsse von politischen und religiösen Diskursen auf die Bildung von bürgerlichem Gedankengut. ; The thesis analyzes the mentality of the bourgeois residents of Bogota from the XIX century. Insights into the external and internal perspectives of Bogotá are obtained by the analysis of travel literature. Methodologically, the work is based on the comparison between European travel reports from the XIX century, chronicles from the 16th century and two Colombian novels from the early XX. century. The different texts are treated historiographically; although they belong to different literary genres, they have a common autobiographical character. From the experiences and thoughts of travelers, the impact of geographic and social isolation is identified, as well as the influence of political and religious discourses on the formation of bourgeois ideology.
In diesem Beitrag präsentieren wir Ergebnisse aus einer Studie zu homophober Gewalt (HG) gegen Frauen in öffentlichen weiterführenden Schulen in Chile. Zum Verständnis feindseliger Beziehungen, die sich in tlw. erheblichem Ausmaß zwischen Schüler/innen finden, werden üblicherweise Konzepte wie homophobes Mobbing oder HG genutzt. Unsere eigene ethnografische Untersuchung fand über sechs Monate in Antofagasta (Chile) statt. Zur Analyse der Feldnotizen, Interviews mit Schüler/innen, Lehrer/innen und Schulleitungen sowie von Schuldokumenten kam die kritische Diskursanalyse zum Einsatz. Hauptergebnis ist, dass jüngste Änderungen in der Bildungspolitik auf die schulische Organisation dahingehend Einfluss genommen haben, dass vermehrt Toleranz- und Achtsamkeitsübungen und Bemühungen um eine Regulierung affektiver Beziehungen zwischen den Schüler/innen Eingang in den Schulalltag gefunden haben. Zugleich waren aber auch Praktiken erkennbar, die die Dominanz heterosexueller Weiblichkeit unterstreichen. Wir kamen deshalb zu dem Schluss, dass Heterosexualität weiter implizit als Norm reproduziert wird, und dass hieraus Exklusion und die Verstärkung sozialer Hierarchien resultieren. HG muss insoweit als Ausdruck eines systemischen Arrangements heterosexueller Regulierung in Schulen verstanden werden, die mit anderen Gewaltakten, z.B. bezogen auf Gender- oder Klassenzugehörigkeit, einhergeht. ; In this article we present a study on how homophobic violence (HV) toward women is carried out in schools. Concepts such as homophobic bullying or HV are commonly used to argue that this type of victimization is a response to hostile relations that occur to a greater degree among students. We performed a 6-month ethnographic study in a public high school in the city of Antofagasta, Chile. Critical discourse analysis was used to analyze our field notes, interviews with students, principals and teachers, and internal school regulations. The main findings indicate that the recent change in educational policies have influenced the ...
Das Hauptziel der vorliegenden Forschungsarbeit ist eine systematische Analyse der Situation der Menschenrechtsbildung in Kolumbien aus pädagogischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht. Zu diesem Zweck ist es notwendig, zeitliche Referenzpunkte festzulegen, die für die Entwicklung der Fragestellungen der Arbeit maßgeblich waren. Dazu gehören zum Beispiel die Maßnahmen der UNO (Vereinte Nationen) und deren Empfehlungen an Kolumbien zur Einführung politischer Strategien, besonders in Bezug auf die Verbreitung und den Schutz der Menschen- und Kinderrechte sowie des Rechts auf Bildung. Die Analyse ermöglicht es, sowohl die Umsetzung dieser Strategien in Schulen bzw. im Bildungssystem als auch deren Entwicklung in Kolumbien insgesamt zu beobachten. Zur Darstellung der Ergebnisse werden spezifische Beispiele aus der Praxis herangezogen. Es ist zwar notwendig, die schwierige Realität und die allgemeine Menschenrechtssituation in Kolumbien zu verstehen, dennoch konzentriert sich die Forschungsarbeit nicht auf dieses Thema. Vielmehr definiert die Realität Kolumbiens die Herausforderungen und Ansprüche, denen sich die Menschenrechtsbildung stellen muss, wie beispielsweise Gender- und Ethniendiskriminierung sowie Analphabetentum. Die Forschungsarbeit wird versuchen, die internen und externen Faktoren zu identifizieren, die auf Erziehungs- und pädagogische Erfahrungen in Zusammenhang mit Menschenrechtsbildung einwirken und diese verändern. Diese Faktoren stehen mit im Zusammenhang mit soziopolitischer Gewalt, aber auch mit dem Anspruch der modernen Gesellschaft an demokratische und partizipative Werte wie Toleranz, Respekt, Solidarität oder Freiheit, die ihren Ausdruck im Völkerrecht, im nationalen Recht Kolumbiens und in der Bildungspolitik finden. Die Analyse der Menschenrechtssituation in Kolumbien umfasst nicht nur den politischen und gesetzlichen Rahmen, sondern auch die pädagogische und Bildungspraxis. In diesem Zusammenhang werden bestimmte kolumbianische Erfahrungen herangezogen. Zusätzlich wird eine Erfahrung aus Deutschland vorgestellt, anhand derer die Grundansätze der Menschenrechtsbildung in einem sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Kontext erörtert werden. Schule und Pädagogik sind von zentraler Bedeutung für den sozialen Wandel. Daher ist es notwendig aufzudecken, wie Menschenrechte in den Schullehrplänen umgesetzt werden und inwieweit Veränderungen in der Schule einen Einfluss auf die kollektive Vorstellung von Menschenrechten haben. Die Schule nimmt aktiv an der Bildung pädagogischer, kultureller, axiologischer und kognitiver Vorstellungen teil. Diese werden durch das Curriculum ausgewiesen und im schulischen Alltag ausgeführt. Auf Grundlage der in Kolumbien durchgeführten Programme und Projekte und indem vorhandene Herausforderungen und Schwachstellen der Realität Kolumbiens einerseits und zur Menschenrechtsbildung erforderliche Fähigkeiten andererseits aufgedeckt werden, können innovative Alternativen entwickeln werden, die den Erwartungen an eine verbesserte Menschenrechtsbildung entgegenkommen.