Armutsreduzierung durch Einkommensdiversifizierung: eine Studie im ländlichen Kosovo
In: Forschung zur Entwicklungsökonomie und -politik 2002,04
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In: Forschung zur Entwicklungsökonomie und -politik 2002,04
Die vorliegende Dissertation untersucht den Einfluss sozioökonomischer Faktoren auf die Einkommensaktivitäten ländlicher Haushalte in der Umgebung des Lore-Lindu-Nationalparks in Zentralsulawesi, Indonesien. Die Kenntnis dieser Faktoren ist Voraussetzung für die Formulierung von Politikmaßnahmen und Entwicklungsprojekten, die der Schaffung alternativer Einkommensmöglichkeiten dienen. Die Datengrundlage bildet eine Befragung von 301 zufällig ausgewählten Haushalten mittels Fragebögen. In der Analyse wird selbständige Tätigkeit sowie Lohnarbeit im beziehungsweise außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors unterschieden. Aufgrund ihrer Bedeutung wird die selbständige Tätigkeit im Agrarsektor untergliedert in die Produktion ein- und mehrjähriger Kulturen, die Tierproduktion, und in den Verkauf von Produkten, die im Wald gesammelt wurden. In der ökonometrischen Modellierung kommen lineare, Probit sowie Tobit Modelle zur Anwendung. Außerdem wird in der Analyse des Einkommens aus den einzelnen Aktivitäten ein simultanes Gleichungsmodel mit Korrektur der Endogenität der Aktivitätenwahl angewendet.Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Sektor tragen 70% zum gesamten Haushaltseinkommen bei. Innerhalb dieses Sektors stammen 60% des Einkommens aus der Pflanzenproduktion, wobei Nassreis und Kakao die bedeutendsten Kulturen sind. Aktivitäten außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors tragen 30% zum Haushaltseinkommen bei und sind besonders bedeutsam für die bessergestellten Haushalte. Allerdings erzielen nur 18% aller Haushalte überhaupt Einkommen aus diesen Aktivitäten, wohingegen 96% der Haushalte Einkommen aus Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Sektor haben.Der Besitz an Bewässerungsland wirkt negativ auf die Teilnahme an landwirtschaftlicher Lohnarbeit und den Verkauf von Waldprodukten. Reichere Haushalte nehmen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an selbständiger Tätigkeit außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors teil. Das gleiche trifft auf nicht-indigene im Vergleich zu indigenen Haushalten zu. Jedoch nehmen nicht-indigene Haushalte mit geringerer Wahrscheinlichkeit am Verkauf von Waldprodukten und an landwirtschaftlicher Lohnarbeit teil. Die Aufnahme von Krediten von formellen Institutionen erhöht die Wahrscheinlichkeit der Produktion mehrjähriger Kulturen und der Teilnahme an Lohnarbeit außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors. Im Gegensatz dazu reduziert der Zugang zu Krediten die Teilnahme an der Produktion einjähriger Kulturen. Die Analyse des erzielten Einkommens aus den einzelnen Aktivitäten zeigt den starken positiven Einfluss von Landbesitz auf das erzielte Einkommen aus der Pflanzenproduktion. Darüber hinaus hat der Besitz von Bewässerungsland einen negativen Einfluss auf das Einkommen aus landwirtschaftlicher Lohnarbeit sowie dem Verkauf von Waldprodukten. Reichere Haushalte nehmen nicht nur mit höherer Wahrscheinlichkeit an selbständiger Tätigkeit außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors teil, sie erzielen dort auch ein höheres Einkommen. Weiterhin zeigt die ökonometrische Analyse die Bedeutung von Schulbildung auf das Einkommen aus nicht-landwirtschaftlicher Lohnarbeit sowie der Produktion einjähriger Kulturen. Nicht-indigene Haushalte erzielen höhere Einkommen aus der Produktion mehrjähriger Kulturen und aus selbständiger Tätigkeit außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors. Die Entfernung zu Asphaltstraßen hat einen negativen Einfluss auf das Einkommen aus landwirtschaftlicher Lohnarbeit sowie dem Verkauf von Waldprodukten.Diese Ergebnisse dienen zur Formulierung potentieller Politikmaßnahmen im Hinblick auf Armutsreduzierung, Verringerung der Umwandlung von Wald in landwirtschaftliche Flächen sowie auf die Entwicklung des ländlichen Raumes. ; This study aims to identify and analyse the determinants of income generating activities of rural households in the vicinity of the Lore-Lindu National Park in Central Sulawesi, Indonesia. It helps to identify factors which are essential for the design of policies promoting alternative income strategies. Data was collected through a standardised, formal questionnaire from 301 randomly selected households. In the analysis, the following income generating activities are differentiated: agricultural self-employment, agricultural wage labour, non-agricultural self-employment, and non-agricultural wage labour. Because of its importance the agricultural self-employment category is further divided into annual and perennial crop production, livestock production, and the sale of forest products. Various econometric models are used to analyse the influence of socio-economic factors on income generating activi-ties. A linear model is applied in the case of total household income. Probit models are used to investigate factors influencing activity choice. In the analysis of activity incomes, a simultaneous equation model with correction for the endogeneity of activ-ity choice is applied. Finally, the determinants of income diversification are analysed using Tobit models.Agricultural activities are the most important source of income for rural households in the region and make up 70% of total household income. Within this category the most important source of income is crop production, with the most important crops being irrigated rice and cocoa. The remaining 30% of the total household income originates from non-agricultural activities. However, only around 18% of the households gain income from the latter activities. In contrast, 96% participate in agricultural activities. Differentiation between different wealth groups shows that activities outside the agricultural sector are particularly important for the less-poor households.The econometric analysis shows that access to physical and human capital has a significant influence on total household income. The area owned, the value of other assets possessed, as well as the number of livestock and family labourers positively influence household income. The possession of land also has a strong positive influence on the participation in crop production, whereas the possession of irrigated land reduces the likelihood of participation in agricultural wage labour activities and in the sale of forest products. Richer and non-indigenous households are more likely to participate in non-agricultural self-employment. In contrast, non-indigenous households are less likely to participate in the sale of forest products and in agricultural wage labour activities. Participation in formal credit markets discourages participation in annual crop production, but encourages participation in the production of perennial crops and non-agricultural wage labour activities. The access to roads has a strong influence on participation in almost all activities. The analysis of activity incomes shows again that the possession of land has a strong positive influence on the income gained from crop production, while the possession of irrigated land reduces the income gained from agricultural wage labour and the sale of forest products. Similar to its effect on participation, the value of other assets owned has a positive influence on the income from non-agricultural self-employment. The analysis also shows the importance of education in non-agricultural wage labour activities and in annual crop production. Ethnicity has a strong influence on perennial crop produc-tion as well as on income from non-agricultural self-employment. The access to tarmac roads has a positive effect on the income from agricultural wage labour and the sale of forest products.The results of the analysis are used to draw policy conclusions with respect to poverty alleviation, deforestation and rural development.
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Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen arme Menschen
besonders stark. Sie sind oft unmittelbar von der natürlichen
Umwelt abhängig und können sich den Folgen der Veränderungen
– Ernterückgänge, Wasserknappheit, Krankheiten – kaum
entziehen. Ihre Strategien der Lebenssicherung und Bedürfnisbefriedigung
(Livelihoods) sind teilweise akut gefährdet.
Klimawandel erschwert die Armutsbekämpfung. Einerseits
wird es schwieriger, unter zunehmend unsicheren Bedingungen
Menschen aus der Armut herauszuhelfen. Klimaprojektionen
sind in vieler Hinsicht unsicher. Entsprechend ungewiss ist,
wie wirksam Anpassungsmaßnahmen sind. Andererseits ist zu
befürchten, dass der Klimawandel noch mehr Menschen in die
Armut stürzen wird. D en begrenzten Kapazitäten der Armutsbekämpfung
wird dann eine immer größer werdende Zahl von
Menschen gegenüberstehen, die Hilfe benötigen.
Die Studie legt dar, worin die Folgen von Klimawandel bestehen,
mit welchem Klimawandel in Zukunft gerechnet werden
muss und wie die Armen demgegenüber besonders anfällig und
verwundbar sind. Im Vordergrund stehen die Möglichkeiten der
Menschen, ihre Liveli-hood-Strategien unter den Bedingungen
des Klimawandels aufrechtzuerhalten und anzupassen.
Es wird gezeigt, wie Armutsbekämpfung mit Klimawandel verbunden
ist, an welchen Zielen und Kriterien sie sich orientieren
sollte und wie sie als Anpassung an Klimawandelfolgen konkret
aussehen kann. Verschiedene Fallbeispiele aus Tansania, Indien
und Indonesien illustrieren ausführlich, inwiefern einerseits die
Anpassungsweisen der Menschen selbst, andererseits die Arbeit
von Organisationen wie CARE erfolgreich auf die Folgen des
Klimawandels reagieren. Abschließend werden Empfehlungen
für Organisationen wie CARE abgeleitet.
Empfehlungen für Organisa tionen zur
Bekämpfung der Armut
1. Armutsbekämpfung sollte vorrangig auf die Anpassung an
klimabedingte Veränderungen (und nicht nur deren Bewältigung)
zielen und sich auf existierende lokale Strategien
stützen.
2. Sie sollte das lokale Wissen zu klimawandelbezogenen
Zusammenhängen und Anpassungsoptionen systematisch
einbinden und dessen Erneuerung fördern.
3. Allerdings sollten die existierenden Praktiken anhand von
fünf Kriterien (Wirksamkeit, Flexibilität, Fairness, Effizienz
und N achhaltigkeit) ebenso kritisch geprüft werden wie
neue Strategien.
4. Armutsbekämpfung sollte das Bewusstsein und die eigenständige
lokale Anpassung gerade auch hinsichtlich bisher
wenig beachteter Klimawandelfolgen fördern.
5. Die konkreten Auswirkungen von Klimawandel sind in
hohem Maße ungewiss. D as sollte nicht dadurch übergangen
werden, dass bei Anpassungsmaßnahmen die derzeit
möglichen Projektionen als "sichere" Erwartungen zugrunde
gelegt werden.
6. Die D ringlichkeit der Anpassung an Klimawandel sollte nicht
dazu führen, dass Anpassung über die lokale Bevölkerung
hinweg (etwa in Form forcierter Umsiedelung) vorgenommen
wird.
7. Armutsbekämpfung sollte im Sinne einer realistischen Ausrichtung
und Bündelung der Kräfte die allgemeine Widerstandsfähigkeit
und Handlungsfähigkeit der Ärmsten erhalten.
8. Die Reichweite von Klimawandelfolgen und von Anpassungsmaßnahmen
sollte tiefgehend, breit und kritisch analysiert
werden. Einschlägige Empfehlungen wie Einkommensdiversifizierung
haben sich teilweise als un- oder kontraproduktiv
im Sinne von Armutsbekämpfung erwiesen.
The overall objective of this study is aimed at measuring the vulnerability of different social groups to salinity intrusion and related issues in coastal communities of the Mekong delta to improve our understandings on slow-onset hazards as salinity intrusion which receive less attention on one hand and help decision makers develop suitable adaptation measures on the other hand. The study employed a combination of quantitative and qualitative research methods to measure vulnerability. First, a participatory vulnerability analysis approach was used to identify the most vulnerable groups and their capacities. Second, by using factor analysis technique based on 512 respondents at household level, twenty indicators belong to three elements of vulnerability such as exposure, susceptibility and adaptive capacity were selected to construct a vulnerability index. The results showed that salinity intrusion, freshwater scarcity, drought and tidal influences are the most important hazards in the coastal areas of the Mekong delta and they seem to be increased recent years. To cope with and to adapt to such hazards the governments and local people have been developed many strategies and measures including dyke buildings, changes in farming techniques, financial supports for production recovery from disasters, ground water exploitation and income diversifications. However, the current adaptation options have shown some limitations because they do not fully consider the differences in terms of ecological, social and economic environments. The results obtained with the help of composite indicators depicted that the vulnerability of people highly depends on such conditions. Therefore, future adaptation strategies should take into account these in order to identify different social groups, especially the most vulnerable ones as the poor, minority ethnic groups and people living outside the dyke systems. Through the study, a VAFSLO framework (Vulnerability Assessment Framework for Slow-onset hazard) and LIWISLO approach (Living With Slow-onset hazard) have been developed which can be used for vulnerability assessment and management of slow-onset hazards, especially under climate change and sea level rise contexts. ; Vulnerabilität und Anpassung gegenüber Salzwasserintrusion in das Mekong Deltas in Vietnam Das Ziel dieser Studie ist die Messung von Vulnerabilität von ausgewählten Küstengemeinden des Mekong Deltas in Vietnam gegenüber Salzwasserintrusion. Bisher hat diese schleichende Naturgefahr vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit von Forschung und Politik erhalten. Die vorliegende Arbeit zielt daher darauf ab, Entscheidungsträgern mögliche Anpassungsmöglichkeiten lokaler Gemeinden aufzuzeigen. Zur Messung der Vulnerabilität werden in dieser Arbeit eine Kombination aus quantiativen und qualitativen Methoden herangezogen. Durch eine partizipative Vulnerabilitätsanalyse wurden in einem ersten Schritt die am stärksten gefährdeten Gruppen und deren Kapazitäten identifiziert. In einem zweiten Schritt wurde mithilfe der Faktorenanalyse zwanzig Indikatoren identifiziert und drei Vulnerabilitätselemente klassifiziert: Exposition, Anfälligkeit und Anpassungskapazität. Als Datengrundlage diente die Befragung von 512 Haushalten. Die Ergebnisse zeigen, dass Salzwasserintrusion, Süßwasserknappheit, Dürre und den Einluss der Gezeiten die wichtigsten Naturgefahren in den Küstenregionen des Mekong Deltas darstellen. Alle vier Naturgefahren scheinen sich in jüngerer Vergangenheit zu intensivieren. Bewältigungsund Anpassungsstrategien von lokalen Regierungen und Gemeinden schließen den Deichbau, technische Veränderung in der Argrawirtschaft, finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau, Grundwassererschließung sowie Einkommensdiversifizierung ein. Diese Anpassungstrategien sind oftmals durch eine Missachtung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen lokaler Gemeinden gekennzeichnet. Die Ergebnisse der Faktorenanalyse in dieser Studie deuten allerdings darauf hin, dass gerade diese Rahmenbedingungen von entscheidender Beudetung für lokale Vulnerabilität sind. Zukünftige Anpassungsstrategien sollten diese Rahmenbedingungen daher beachten um ihre Wirkung auch für marginalisierte soziale Gruppen wie etwa ethnische Minderheiten und Bewohner außerhalb des Deichsystems zu entfalten. Auf Grundlage der empirischen Ergbnisse entwickelt diese Studie die VAFSLO (Vulnerability Assessment Framework for Slow-onset hazard) und LIWISLO (Living With Slow-onset hazard) Analyserahmen für die Vulnerabilitätsmessung und für das Management von schleichenden Naturgefahren im Kontext des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs.
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Climate change and related shocks are major challenges facing agricultural performance, poverty reduction efforts, and economic growth in developing economies. Managing risks is vital because climate change and shocks lead to depletion of assets, loss of livelihoods and reduce pathways to diversify income. Besides, there is a widespread agreement that climate change impacts are not gender neutral. This study aims to contribute to the development of effective policies that assist households in managing risks under climate change through assessing the coping capacities and the impact of multiple shocks on household assets and poverty transitions, applying a panel data set of 360 households in rural Kenya. The study aimed to identify what kinds of assets are most effective in empowering and building resilience of poor rural households and communities under accelerating climate change. The study finds that households and individuals count on two major coping strategies to smooth their consumption level, namely adjusting their livestock portfolios and borrowing from groups. The latter strategy is particularly important for asset-poor and female-headed households in safeguarding their already low asset base. Through applying a unique intra-household survey involving 156 couples in rural Kenya, this study examines how husband and wife within the same household perceive climate risks, undertake adaptation strategies, access productive resources and participate in group-based approaches. The findings indicate that options for adapting to climate change closely interplay with husbands' and wives' roles and responsibilities, social norms, risk perceptions and access to resources. A higher percentage of wives were found to adopt crop-related strategies, whereas husbands employ livestock- and agroforestry-related strategies. There are gender specific climate information needs, trust in information and preferred channels of information dissemination. Further, it turned out that group-based approaches benefit husbands and wives differently. Group-based approaches provide avenues for diversifying livelihoods and managing risks for wives, while they are pathways for sharing climate information and adaptation ideas for husbands. Social groups help husbands and wives to enhance their welfare through accumulating vital types of capital and improving food security outcomes. Lastly, by applying a value-based approach, this thesis shows that men's and women's intrinsic values may on one hand promote climate change adaptation, but on the other hand, hinder the uptake of specific climate-smart practices in addition to encouraging unsustainable adaptation behavior. The key policy interferences for fostering resilience against multiple shocks involve designing livestock protection policies and scaling-up group-based approaches. There is also a need for sharing of climate and agricultural information through easily accessible channels by both men and women, such as information, communications and technologies (ICTs) as well as an effective agricultural extension system. There is a need for policies that nurture and strengthen social capital and group-based approaches for men and women at community level. Furthermore, organizations that are involved in development interventions and climate risk management will require to work together with group-based organizations that reflect gender reality on the ground in order to effectively support men's and women's specific abilities to manage risks and improve well-being outcomes in the face of accelerating climate change. ; Risikomanagement angesichts des Klimawandels im ländlichen Kenia: Mehrfache Schockerlebnisse, Gender und das Potential für gruppenbasierte Ansätze Der Klimawandel und damit in Verbindung stehende Schockerlebnisse stellen große Herausforderungen für die landwirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die Armutsbekämpfung und das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern dar. Risikomanagement ist hierbei zentral, weil Klimawandel und Schockerlebnisse zu einer Minderung des Vermögens, einem Verlust der Existenzgrundlage und verringerten Möglichkeiten zur Einkommensdiversifizierung führen. Außerdem ist allgemein anerkannt, dass die Folgen des Klimawandels nicht gender-neutral sind. Diese Studie hat zum Ziel, einen Beitrag zur Ausgestaltung von Politikmaßnahmen zu leisten, um Haushalte beim Risikomanagement im Zuge des Klimawandelszuunterstützen. Anhand eines Paneldatensets mit 360 Haushalten wurden Bewältigungsstrategien und Auswirkungen mehrfacher Schockerlebnissen auf das Vermögen von Haushalten und Armut im ländlichen Kenia bewertet. Die Studie ermittelt, welche Kapitalarten am effektivsten sind, um arme Haushalte und Gemeinden zu ermächtigen sowie deren Resilienz angesichts eines fortschreitenden Klimawandels zu stärken. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Haushalte und Individuen zwei Bewältigungsstrategien anwenden, um ihre Konsumlevel aufrechtzuerhalten: Anpassung der Zusammensetzung von Viehbeständen und Kreditaufnahme über Gruppen. Letztere Strategie ist insbesondere wichtig für arme Haushalte und Haushalte mit weiblichem Vorstand, um deren ohnehin schon niedriges Vermögen zu sichern. Die Studie basiert auf Umfragen mit 156 Paaren, welche auf Intra-Haushaltsebene durchgfeführt wurden, um zu analysieren, wie Männer und Frauen im gleichen Haushalt klimatische Risiken wahrnehmen, Adaptionsstrategien verfolgen, Produktivkräfte mobilisieren und gruppenbasierte Ansätze nutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel ein Zusammenspiel aus Risikowahrnehmungen, Rollen, Verantwortlichkeiten, sozialen Normen und Zugang zu Ressourcen von Männern und Frauen darstellen. Ein höherer Prozentsatz der Frauen wendet pflanzenbauliche Strategien an, während Männer Strategien verfolgen, welche mit Tierhaltung oder Agroforst-Systemen in Verbindung stehen. Es gibt einen Unterschied im Hinblick auf Gender, was die Bedürfnisse bezüglich klimarelevanter Informationen, Vetrauen in diese Informationen und bevorzugte Kanäle zur Verbereitung von Informationen angeht. Des Weiteren haben gruppenbasierte Ansätze unterschiedliche Nutzen für Männer und Frauen. Während gruppenbasierte Ansätze für Frauen Möglichkeiten zur Diversifizierung von Existenzgrundlagen und des Risikomanagements bieten, stellen sie für Männer Optionen dar, um klimarelevante Informationen und Ideen zur Anpassung auszutauschen. Durch die Anhäufung wichtiger Arten von Kapital und durch Ernährungssicherung unterstützen soziale Gruppen Männer und Frauen dabei, ihren Wohlstand zu verbessern. Letztendlich zeigt ein wertebasierter Ansatz, dass bestimmte intrinsische Werte von Männern und Frauen Anpassungsstrategien an den Klimawandel fördern können, während eigennützige Werte die Anwendung klimabewusster Praktiken behindern und somit nachhaltiges Anpassungsverhalten hemmen. Entscheidende Politikmaßnahmen, um aufgrund von mehrfachen Schockerlebnissen die Resilienz zu stärken, umfassen den Schutz von Viehbeständen und eine Verbreitung von gruppenbasierten Ansätzen. Es ist außerdem erforderlich, klimarelevante und landwirtschaftliche Informationen über für Männer und Frauen einfach zugängliche Kanäle, wie beispielsweise durch Informations- und Kommunikationstechologie (IuK) und ein effektives landwirtschaftliches Beratungssytem, bereitzustellen. Politikmaßnahmen, die Sozialkapital und gruppenbasierte Ansätze für Männer und Frauen auf Gemeindeebene fördern, sind unabdingbar. Außerdem sollten Organisationen, die sich mit Entwicklungsinterventionen und klimabezogenem Risikomanagement befassen, auf gruppenbasierte Ansätze zurückgreifen, welche die Genderwahrnehmungen vor Ort widerspiegeln, um die spezifischen Fähigkeiten von Männern und Frauen zu erweitern, damit diese Risiken bewältigen und im Zuge des fortschreitenden Klimawandels ihr Wohlergehen verbessern können.
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