Human rights and non-discrimination in the 'war on terror'
In: Oxford monographs in international law
Analyzes the human rights impacts of anti-terrorism laws and practices in the United States, the United Kingdom, and Germany
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In: Oxford monographs in international law
Analyzes the human rights impacts of anti-terrorism laws and practices in the United States, the United Kingdom, and Germany
World Affairs Online
World Affairs Online
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 10, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Aus historischer Sicht waren junge Frauen Objekte sozialer Kontrolle, und dies oft im Namen töchterlicher Ehre. Dieser Artikel befasst sich mit einem bestimmten Phänomen dieser sozialen Kontrolle, wie es von Immigrantinnen der ersten und zweiten Generation aus Kuba und Haiti in Südflorida in den Vereinigten Staaten erlebt wird. Wir nähern uns dieser Thematik durch die Analyse der Lebensgeschichten von sechs Immigrantinnen dieser Länder. Die biografischen Studien dieser Immigrantinnen zeigen, wie soziale Kontrolle im Zusammenhang mit Transnationalismus durch Kontrollprozesse, Verinnerlichung von geschlechtsspezifischen Erwartungen und dominantem Diskurs operiert. Zudem wird dargelegt, wie soziale Kontrolle weiblichen Raum manipuliert und begrenzt und über Räume auf transnationale Weise von den Heimatländern zu den Gastgeberländern agiert.
Das zentrale Ergebnis der Studie ist, dass die Umsiedlung einer Familie in die Vereinigten Staaten, um politische, soziale oder ökonomische Freiheit zu erlangen, nicht zwangsläufig zur Befreiung aus der restriktiven sozialen Kontrolle der jungen Frauen aus solchen Immigrant/innenfamilien führt. Der "Transnationalismus der sozialen Kontrolle" wird daher als die hegemonische Domination von weiblichen Körpern und Verhaltensweisen durch die Mimesis von vergegenständlichten und erinnerten Räumen der Heimatländer in den Gastgebergesellschaften verstanden.
In: Südosteuropa-Mitteilungen, Band 44, Heft 1, S. 6-15
ISSN: 0340-174X
World Affairs Online
In: World politics: a quarterly journal of international relations, Band 51, Heft 3, S. 413-445
ISSN: 0043-8871
World Affairs Online
In: Bulletin / Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Heft 142, S. 1159-1162
ISSN: 0342-5754
World Affairs Online
World Affairs Online
In: Aktuelle Analysen / Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, 1999,34
World Affairs Online
In: Südosteuropa-Mitteilungen, Band 44, Heft 2-3, S. 67-130
ISSN: 0340-174X
World Affairs Online
In: Politique étrangère: PE ; revue trimestrielle publiée par l'Institut Français des Relations Internationales, Band 66, Heft 2, S. 371-384
ISSN: 0032-342X
World Affairs Online
In: Politique étrangère: PE ; revue trimestrielle publiée par l'Institut Français des Relations Internationales, Band 59, Heft 3, S. 631-781
ISSN: 0032-342X
World Affairs Online
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Deutschland braucht mehr internationale Fachkräfte. Leisten die Hochschulen bereits, was sie können? Ein Interview mit Muriel Helbig und Andreas Zaby über politische Rahmenbedingungen, die öffentliche Willkommenskultur und die gesellschaftliche Verantwortung der HAWs.
Muriel Helbig ist seit 2014 Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck und ist seit 2020 Vizepräsidentin des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD). Andreas Zaby ist seit 2016 Präsident der HWR Berlin und ebenso lange Vorsitzender des HAW-Verbunds UAS7. Ende März verlässt er die HWR und wechselt
zur Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND). Fotos: TH Lübeck/Oana Popa-Costea.
Frau Helbig, Herr Zaby, Deutschland zieht mehr internationale Studierende an denn je, die Zahl der Wissenschaftler aus dem Ausland liegt ebenfalls auf Rekordniveau. Die Hochschulen der
Bundesrepublik sind also weltweit beliebt und offen wie nie?
Muriel Helbig: Natürlich bin ich als Vizepräsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) hocherfreut, dass Deutschland bei den Gastländern für internationale
Studierende erstmals auf Platz drei liegt und mit Australien sogar ein englischsprachiges Land hinter sich gelassen hat.
Andreas Zaby: Angesichts der herausragend guten rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für internationale Studierende ist es umgekehrt fast schon erstaunlich, dass nicht
längst noch viel mehr zu uns kommen – und anschließend bei uns als Fachkräfte bleiben.
Wie meinen Sie das?
Zaby: Für Studierende aus Nicht-EU-Staaten gelten bei uns sehr liberale Regeln für den Arbeitsmarkt, und sie werden zum 1. März noch liberaler. Künftig dürfen internationale
Studierende 140 Tage im Jahr arbeiten, was 50 Prozent Teilzeit entspricht, die Studierenden-Jobs an Hochschulen werden nicht einmal angerechnet. Und schon während sie einen Studienplatz suchen,
dürfen sie sich für neun Monate in Deutschland aufhalten und bis zu 20 Stunden die Woche jobben. Nach dem Studienabschluss dürfen sie weitere 18 Monate in Deutschland bleiben, um sich um eine
Festanstellung zu bewerben. Vergleichen Sie das einmal mit den rigorosen Bestimmungen in den USA oder anderswo! Und da haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, dass bei uns keinerlei
Studiengebühren anfallen, während Sie in Amerika, in Australien oder dem Vereinigten Königreich enorme Summen zahlen müssen.
"Wir erliegen der Illusion,
dass unsere Hochschulen inzwischen
so kosmopolitisch seien, dass man überall mit Englisch durchkommen könne."
Vielleicht bieten die Hochschulen in diesen Ländern dafür den Studierenden mehr?
Zaby: Das Studium ist bei uns qualitativ auch sehr hochwertig. Doch wir vergessen manchmal, dass die Sprachbarriere immer noch eine große Rolle spielt. Wir erliegen der Illusion,
dass unsere Hochschulen inzwischen so kosmopolitisch seien, dass man überall mit Englisch durchkommen könne. Tatsächlich aber ist es so, dass sie Ihren Alltag in Deutschland nur dann auf Dauer
bewältigen, erfolgreich studieren und anschließend auf Jobsuche gehen, wenn Sie halbwegs Deutsch sprechen.
Handelt es sich nur um eine Sprachbarriere, die verhindert, dass noch mehr junge hochqualifizierte Menschen nach Deutschland kommen? Bei Umfragen unter Expats landet die Bundesrepublik
immer wieder auf den hinteren Plätzen. Besonders schlecht werden Willkommenskultur, Wohnen, digitale Infrastruktur, aber auch die Verwaltung bewertet.
Helbig: Wir müssen hier differenzieren. Die deutsche Wissenschaft, die deutschen Hochschulen haben einen enorm guten Ruf, und dass das Studium hier gebührenfrei ist, wollen
viele, wenn sie es zum ersten Mal hören, gar nicht glauben. Außerdem gilt Deutschland als sicheres Land, ein Vorteil, den man nicht unterschätzen darf. Auch die fairen Arbeitsbedingungen und
guten Löhne werden gelobt, da kommt ein ganzes Konglomerat an positiven Anziehungspunkten zusammen.
Aber?
Helbig: Es gibt einige Themen, die es uns schwer machen. Das Eine ist die Sprache. Das Andere ist, dass wir zwar rechtlich Vieles liberalisiert und sehr gute Voraussetzungen
geschaffen haben, damit Menschen aus dem Ausland bei uns studieren können, dass wir bei der Umsetzung aber nicht überall hinterherkommen. Der Zeitraum der Visavergabe ist oftmals ein Thema, viele
Ausländerbehörden sind personell unterbesetzt, und unsere Wirtschaftsstruktur besteht aus vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die sich schwertun, internationale Studierende für Praktika zu
betreuen oder später als Absolventen einzustellen. Erst recht, wenn sie nicht fließend Deutsch sprechen. Ich würde das aber nicht vorrangig als kulturelles Problem oder mangelnde Offenheit der
Gesellschaft sehen.
Tatsächlich nicht? Studierende berichten online von frustrierenden und diskriminierenden Erfahrungen mit den Behörden, und dass in Deutschland Rechtsradikalismus und Antisemitismus im
Aufstieg begriffen sind, wird international aufmerksam wahrgenommen.
Zaby: Natürlich haben solche Entwicklungen Auswirkungen, das gilt in Frankreich und anderswo genauso, wenn dort rechtsextreme Parteien Wahlerfolge einfahren. Wir hören von
deutschen Studierenden, die ins Ausland wollen, dass sie ihrerseits genau auf die politische Situation schauen.
"Es frustriert mich sehr, dass bestimmte
Wahlergebnisse und politische Äußerungen
all die harte Arbeit, die wir leisten,
wieder kaputt machen."
Helbig: Aber gerade in Deutschland mit unserer Geschichte haben wir die Aufgabe, jeden Tag für gesellschaftliche Offenheit einzutreten. Zudem, und jetzt rede ich als Präsidentin
einer Technischen Hochschule: Es frustriert mich sehr, dass bestimmte Wahlergebnisse und politische Äußerungen all die harte Arbeit, die wir leisten, wieder kaputt machen. Da müssen wir uns
dagegenstemmen. Die Hochschulen, Wirtschaftsverbände und viele andere tun das jetzt, und überall in Deutschland gehen die Menschen auf die Straße. Auch das, da bin ich mir sicher, wird im Ausland
wahrgenommen.
Zaby: Wir müssen aber feststellen, dass wir im Vergleich zu klassischen Einwanderungsländern wie den USA oder Australien längst nicht so gut aufgestellt sind, wo die Einwanderung
von Hochqualifizierten ganz klar priorisiert und gefördert wird. Unsere Konsulate und Ausländerbehörden müssen viel aktiver unterstützen, auch die Hochschulen müssen noch offener werden, ich
möchte uns da gar nicht ausnehmen. Allerdings ist die Motivationslage einer amerikanischen Hochschulleitung schon deshalb eine andere, weil dort jeder Student und jede Studentin aus dem Ausland
30.000, 40.000 oder 50.000 Dollar pro Jahr bringt.
Bei der Tagung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in der Hochschulrektorenkonferenz haben Sie neulich zusammen in einem Workshop die These aufgestellt, dass HAWs
besonders gut geeignet seien, um mehr internationale Fachkräfte nach Deutschland zu holen. Außer dass Sie beide eine HAW leiten, was macht Sie da so sicher? In Wirklichkeit gehen die allermeisten
Studierenden aus dem Ausland an Universitäten.
Helbig: Der Abstand ist nicht groß. An den HAWs sind es neun Prozent internationale Studierende mit Abschlussabsicht, an den Universitäten knapp 13 Prozent.
Zaby: Und die Lücke schließt sich weiter. Der Fachkräftemangel ist in MINT-Berufen am größten. Gleichzeitig wollen internationale Studierende besonders häufig MINT-Fächer
studieren, und HAWs bieten abseits der Naturwissenschaften besonders viele solcher Studiengänge an, vor allem in den Ingenieurwissenschaften und in der Informatik. Das können wir nutzen, indem
wir noch deutlicher machen: An HAWs brechen weniger Menschen ihr Studium ab als an Universitäten, und gerade bei internationalen Studierenden sind die viel zu hohen Abbruchquoten ein drängendes
Problem.
Ist die Abbrecherquote unter den internationalen Studierenden wirklich nachweislich geringer an den HAWs?
Zaby: Diese Daten liegen mir nicht vor. Ich denke aber, dass es eine valide Hypothese für eine empirische Untersuchung wäre, denn es gibt aus wissenschaftlichen Studien Hinweise
darauf, dass einzelne Vorteile des typischen HAW-Studienmodells sich positiv auf den Studienerfolg bei deutschen und ausländischen Studierenden auswirken.
Woran liegt das?
Zaby: Besonders internationale Studierende stehen immer in der Gefahr, in den Massen unterzugehen. Da hilft es, dass wir an den HAWs das Kleingruppen-Prinzip verfolgen und eine
erhöhte Interaktion der Studierenden mit den Lehrenden ermöglichen. Hinzu kommt, dass HAWs in ihren Regionen oft sehr nah dran sind an den örtlichen Arbeitgebern, was den Übergang ihrer
Absolventen in den Arbeitsmarkt erleichtert. Gerade duale Studiengänge sind sehr geeignet, mit den zwei Lernorten Hochschule und Betrieb vom ersten Tag an, diese können und sollten wir im Ausland
stärker bewerben. Erste solche Initiativen der deutschen Wirtschaft und der Hochschulen gibt es bereits.
"Die Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
müssen wir gerade für internationale
Studierende weiter ausbauen."
Helbig: Unsere gesellschaftliche Verantwortung als Hochschulen besteht ja nicht nur darin, die Leute zu immatrikulieren, sondern ihnen dabei zu helfen, das für sie richtige
Studium zu wählen und es dann auch zum Abschluss zu bringen. Und auch wenn sie ihr Abschlusszeugnis in der Hand halten, ist noch nicht Schluss. Die Schnittstelle zum Arbeitsmarkt, von der Andreas
Zaby spricht, müssen wir gerade für internationale Studierende weiter ausbauen.
Zaby: Dabei helfen uns zum Glück neue Programme des DAAD, indem sie die Karriereservices der Hochschulen speziell für internationale Studierende unterstützen, intensive
Sprachtrainings finanzieren, solche Dinge, um sie für den Arbeitsmarkt fitzumachen.
Helbig: Was mich sehr freut, ist die hohe Beteiligung an der DAAD "Campus-Initiative Internationale Fachkräfte", die offen ist für alle Hochschultypen. Ob Sie das neue Programm
"FIT" – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt nehmen oder "Profi plus“ – Akademische Anpassungsqualifizierung für den deutschen
Arbeitsmarkt" – bei beiden Ausschreibungen haben die HAWs überproportional häufig mitgemacht. Und dann gibt es noch das Programm "HAW.International", das beispielsweise Auslandsaufenthalte von
HAW-Studierenden finanziert und Hochschulen beim Ausbau ihrer Kooperationen mit ausländischen Partnern unterstützt, genau zugeschnitten auf die typische Praxisorientierung an HAWs. Dadurch werden
die HAW insgesamt verändert, ihre Atmosphäre wird internationaler.
Sie sprechen von der gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschulen, vom Wohlergehen der Studierenden und dem Schließen der Fachkräftelücke. Hand aufs Herz: Ganz so selbstlos ist das
alles nicht, oder? Dass viele Hochschulen verschärft auf internationale Studierende schielen, liegt auch daran, dass die inländischen Studienanfänger weniger werden.
Zaby: Ich glaube schon, dass die Hochschulleitungen aus Überzeugung handeln. Das Hochschulbarometer von Stifterverband und Heinz-Nixdorf-Stiftung zeigt, dass überwältigende 99
Prozent der Rektorate und Präsidien über alle Hochschultypen hinweg sagen, dass sie die Bekämpfung des Fachkräftemangels als ihre Aufgabe ansehen. Als HAWs hören wir ja jeden Tag aus den KMUs,
wie groß deren Not ist. Der limitierende Faktor fürs Wirtschaftswachstum sind die Menschen. Es gibt zu wenige, ob in der Industrie, in der Verwaltung oder in der Pflege. Auch wenn wir als
Hochschule eine Professur ausschreiben, bekommen wir mitunter kaum noch Bewerbungen. Was ich aber nicht sehen kann: dass die Hochschulen jetzt einfach anfangen, blind ihre Studiengänge in den
MINT-Fächern mit Menschen aus Nicht-EU-Ländern aufzufüllen. Sondern sie bemühen sich, ihre Studienangebote attraktiver zu gestalten, damit sich mehr junge Leute für sie entscheiden. Aus dem
Inland und aus dem Ausland.
Helbig: Alles Andere wäre überhaupt nicht zu verantworten. Das sind Individuen, junge und kompetente Menschen, über die wir hier sprechen. Wenn sie sich entscheiden, nach
Deutschland zu kommen und nach dem Studium zu bleiben, ist das wunderbar. Sie sind eine Bereicherung für unseren Campus und für unsere Gesellschaft – und kein Mittel zum Zweck.
Zugleich ist ihr Bleiben bei uns ein Verlust für ihre Heimatländer. Eine Frage, die in Zeiten des Fachkräftemangels kaum noch gestellt wird: Haben wir überhaupt das Recht, anderen Staaten
ihre jungen Talente wegzufischen?
Zaby: Das ist eine uralte Frage. Wir sollten ihre Antwort nicht moralisieren, sondern eine utilitaristische Perspektive einnehmen: Wir machen Angebote zur Bildungsmigration, über
die wir hier reden. Wir freuen uns, wenn sie von Studienanfängern aus dem Ausland angenommen werden und wenn diese nach ihrem Abschluss bleiben. Umgekehrt entscheiden sich viele Menschen auch zu
einer Rückkehr, vielleicht nicht sofort, aber nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Diese nehmen sie mit und werden zu wertvollen Brückenbauern zwischen Deutschland und ihren Heimatländern.
Helbig: Es gibt Regionen und Länder auf der Welt, da haben selbst sehr gut Qualifizierte – beispielsweise aus den Bereichen Medizin oder Ingenieurswissenschaften – keine Aussicht
auf einen Arbeitsplatz. Deren Regierungen sagen uns oftmals: Wir sind froh, wenn unsere jungen Leute für zehn oder 20 Jahre bei euch arbeiten können, und dann können wir sie wieder gut in unseren
Arbeitsmarkt integrieren.
"Die Menschen müssen sich bei uns
innerhalb und außerhalb ihres Studiums
wohl, angenommen und integriert fühlen."
Zaby: Bitter finde ich, wenn junge Menschen zu uns kommen, ihr gesamtes Studium bei uns absolvieren und dann in die USA gehen und dort einen Job annehmen. Das sollten wir als
Lerngelegenheit verstehen, womit wir wieder am Anfang sind: Die Menschen müssen sich bei uns innerhalb und außerhalb ihres Studiums wohl, angenommen und integriert fühlen.
Was wünschen Sie sich von der Politik?
Zaby: Die Integration von internationalen Studierenden ist eine Daueraufgabe. Wenn wir die Bildungsmigration stärken wollen als Weg, um den Fachkräftemangel zu lindern, dann
können die Unterstützungsprogramme für die Hochschulen, so gut sie sind, nicht befristet sein. Sonst entstehen daraus in den Welcome Offices und Karriereservices keine nachhaltigen Strukturen.
Zumal die neuen DAAD-Programme nicht so gut finanziert wurden seitens der Politik, wie die Hochschulen das gebraucht hätten – was schon die große Zahl der Förderanträge zeigt.
Helbig: Für einen gewichtigen Hinderungsgrund halte ich das studentische Wohnen. In Lübeck haben wir jetzt zum ersten Mal erlebt, dass Studierende aus dem Ausland, die bereits
immatrikuliert waren, wieder gehen, weil sie keinen Platz zum Wohnen finden. Hier haben Hochschulen in anderen Ländern einen großen Wettbewerbsvorteil, wenn sie den Studienplatz gleich zusammen
mit einem Wohnheimplatz anbieten können. Wenn wir Vergleichbares hätten, wäre das ein Game Changer.
Zaby: In Berlin haben wir die geringste Wohnheimquote aller Bundesländer und einen Riesenzustrom ausländischer Studierender. Selbst die 5000 Wohnheimplätze, die der ehemalige
Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit einst versprach, sind noch nicht gebaut worden, und ich sehe keine Besserung, wenn der eigentlich auf unserem Campus vorgesehene Wohnheimbau gerade aus dem
Landesinvestitionsplan gestrichen wurde. Dafür entstehen umso mehr privatfinanzierte und entsprechend teure Studentenapartments.
Helbig: Wir dürfen auch innerhalb der Hochschulen bestimmte Diskussionen nicht länger scheuen. Jetzt spreche ich wieder als TH-Präsidentin. Wir haben an den Hochschulen viele
englischsprachige Studiengänge eingeführt, das ist gut so. Aber wenn wir es mit der Integration und der Begleitung in den Arbeitsmarkt ernst meinen, müssen wir das Erlernen der deutschen Sprache
in den Curricula verbindlicher machen. Da drücken wir uns derzeit an vielen Stellen drumherum.
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Bei der Sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie. Sie wurde 1987 begonnen und untersucht über die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und Bundesrepublik hinweg den politischen Einstellungswandel junger Erwachsener in den neuen Bundesländern. Seit der 16. Welle (2002) wird das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit intensiv untersucht. Einen weiteren neuen Schwerpunkt stellen Fragen zu Partnerschaft und Persönlichkeit dar.
Politische Grundeinstellung von Schülern und jungen Erwachsenen, deren
Bindung an die DDR und das sozialistische Gesellschaftssystem.
Politisches Verhalten in der FDJ. Politische Einstellungen.
Lebensziele. Zukunftserwartungen. Lerneinstellung und Lernmotivation.
Medienverhalten. Befindlichkeiten. Einstellung zu Ausländern.
Kumulation der Daten aus den Datensätzen der Längsschnittstudie von
1987 bis 2000.
Themen: Lebensziele (guter Schulabschluss, ständiges Weiterlernen, in
einem festen Kollektiv arbeiten, aktive Teilnahme am politischen Leben,
Mithilfe bei der Friedenssicherung, berufliche Leistungsorientierung,
schöpferische Tätigkeit, Vertreten der marxistisch-leninistischen
Weltanschauung, Informieren über den neuesten Stand von Wissenschaft
und Technik, viel Geld verdienen, Gesundheit, Übernahme einer
politischen Funktion, Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben bei der
Leitung der Gesellschaft); Interesse am politischen Weltgeschehen;
Mediennutzung zur politischen Information (Aktuelle Kamera, Sendungen
des DDR-Rundfunks, Junge Welt und andere Tageszeitungen); Erwartung
einer gesicherten Zukunft in der DDR bzw. im Osten; Einstellung zur DDR
und zum sozialistischen Gesellschaftssystem (Skala: Gefühl der
Verbundenheit mit der DDR als sozialistisches Vaterland, Bereitschaft
zur Verteidigung der DDR, Gefühl der Verbundenheit mit der Sowjetunion,
untrennbare Verbindung von Sozialismus und Frieden, Notwendigkeit des
Wehrdienstes für junge DDR-Bürger, Marxismus-Leninismus hilft bei allen
Lebensfragen, dem Sozialismus gehört die Zukunft, sozialistische
Gesellschaftsideale werden sich durchsetzen); persönliche
Zukunftszuversicht und erwartete positive Entwicklung der DDR bzw. in
Ostdeutschland; nur männliche Befragte: präferierte Form des
Wehrdienstes; Sicherheit der eigenen Entscheidung für die präferierte
Form des abzuleistenden Wehrdienstes; wieder alle: persönliche
Einstellung zum Lernen und Lernmotivation (Skala: Neues kennenzulernen,
Pflicht als FDJ-Mitglied, gute Zensuren, Freude am Lernen, wichtig für
den zukünftigen Beruf, gebildeter sozialistischer Staatsbürger,
Anerkennung durch die Mitschüler); Zensuren in den Fächern Mathematik,
Deutsch, Russisch, Staatsbürgerkunde, Physik und Sport; Verhalten im
Unterricht (aktive Mitarbeit im Unterricht, Bemühen um aktive Mitarbeit
der Mitschüler, könnte in einigen Fächern mehr leisten); genutzte
Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Unterrichts; gewissenhafte
Erledigung der Hausaufgaben; Gründe für die gewissenhafte bzw. nicht
gewissenhafte Erledigung der Hausaufgaben; Schülerzusammenarbeit im
Unterricht; Bewertung Gruppenarbeit (Unterricht macht mehr Spaß, man
kann mehr lernen); Erfüllung der Anforderungen im Fach ´Produktive
Arbeit (PA)´ (Ausnutzen der Arbeitszeit, Qualitätsstreben, sparsamer
Materialverbrauch, Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz, Einhalten
der Arbeitsdisziplin, Überlegungen zur Arbeitsverbesserung,
Einflussnahme auf die Arbeitsdisziplin der Mitschüler); Teilnahme an
Aktivitäten (MMM-Bewegung, politische Gespräche in FDJ-Gruppen,
bezahlte freiwillige Ferienarbeit, Hans-Beimler-Wettkämpfe,
Arbeitseinsätze, Beteiligung an einer wehrsportlichen
Arbeitsgemeinschaft und der Ausbildung als Gruppenleiter sowie an einer
außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaft); Interesse an den
FDJ-Mitgliederversammlungen und den Jugendstunden; Interessen an einem
FDJ-Studienjahr; Häufigkeit sportlicher Betätigung außerhalb des
Unterrichts; Einstellung zur persönlichen Verantwortung von Schülern
(Skala: Erreichen guter Lernergebnisse, Ordnung und Disziplin in der
Schule, politische Diskussionen, Organisation der FDJ-Gruppe, sinnvolle
Freizeitgestaltung, gute Lernergebnisse der gesamten Klasse im
Unterricht und bei der produktiven Arbeit im Betrieb); übertragene
Aufgaben für die der Befragte persönlich verantwortlich war (im
Unterrichtsrahmen, außerunterrichtlich, für Jugendstunden, in
FDJ-Gruppen bzw. in FDJ-Grundorganisationen); Personen, die den Auftrag
erteilt haben; persönliches Verantwortungsgefühl für die übertragenen
Aufgaben (Klassenergebnis, Freizeitgestaltung, Leben in der FDJ-Gruppe,
politische Diskussionen, Ordnung und Disziplin, eigene Lernergebnisse,
Klassenergebnisse bei der produktiven Arbeit); übernommene Funktionen
in FDJ-Gruppen; wichtigste Funktion; Kenntnis der Anforderungen an
diese Aufgabe im Bezug auf den Sinn der Aufgabe, deren Lösung sowie
hinsichtlich der Bedeutung für die FDJ-Gruppe; Gefühl von Überforderung
bzw. Unterforderung durch die Aufgabe oder Funktion; Beschreibung der
wichtigsten Aufgabe bzw. Funktion (persönlicher FDJ-Auftrag, selbst
gestellt, interessant, eigene Entscheidungsbefugnis, wird von der
FDJ-Leitung kontrolliert, nützt der FDJ-Gruppe, macht Freude);
Charakterisierung der FDJ-Gruppe (Skala: Gruppenleitung anerkannt,
politische Diskussionen spielen große Rolle, festes Kollektiv, Leitung
kann gut organisieren, auf Lernen wird geachtet, Leitung berät mit der
Gruppe wichtige Entscheidungen, gibt dem Einzelnen die Möglichkeit zur
Übernahme kollektiver Verantwortung, vielseitig und interessant);
persönlicher FDJ-Auftrag zur Verwirklichung des Kampfprogramms;
Selbsteinschätzung der Begabung; Selbstcharakterisierung (Skala: Lernen
macht Freude, Wohlfühlen in der FDJ-Gruppe, hohe selbst gestellte
Schulleistungsanforderungen, Übernahme von Verantwortung, Gefühl, in
der FDJ-Gruppe gebraucht zu werden, keine Scheu vor körperlicher
Arbeit, Verantwortungsgefühl für die FDJ-Gruppe, aktive Teilnahme an
politischen Diskussionen, Stolz auf FDJ-Mitgliedschaft); Mitgliedschaft
in ausgewählten Massenorganisationen (DTSB, GST, DSF und FDJ); Art der
Funktion im FDJ; Ausüben einer Funktion in der Pionierorganisation;
persönliche Lebensziele nach Abschluss der polytechnischen Oberschule;
eigene Entscheidung für Wehrdienst; möglicher persönlicher Beitrag zur
Stärkung des sozialistischen Staates; Anzahl und Art der übernommenen
FDJ-Funktionen; eigene wichtigste Aufgabe in der FDJ; wichtigste
Probleme und interessierende Fragen; Teilnahme an der Untersuchung
1987; Interesse an der Entwicklung des Heimatortes; Einstellung zu
folgenden Aussagen: notwendig, dass sich Wissenschaftler mit
Jugendproblemen befassen, selbständige Meinungsäußerung von
Jugendlichen, ehrliche Meinungsäußerung jedes Beteiligten; Lebensziel:
Beitrag zur Stärkung des sozialistischen Vaterlandes; Mediennutzung zur
politischen Information: Sendungen des Rundfunks oder Fernsehens der
BRD/West-Berlins; Beurteilung der Beratungsmöglichkeiten über den
Wehrdienst; Verhalten im Unterricht (nicht stören, Fragen stellen,
Suche nach eigenen Lösungswegen, selbstkritische Einschätzung der
eigenen Schulleistungen, Auseinandersetzung mit der Meinung der
Mitschüler); genutzte Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Unterrichts
(Kurzvorträge, Gestaltungsvorschläge unterbreiten, Gruppenarbeit);
persönliches Verantwortungsgefühl für die übertragenen Aufgaben;
Teilnahme an Aktivitäten (Tätigkeit des FDJ-Schulklubs, an der Arbeit
einer Wehrsportsektion der GST); Charakterisierung des Studienjahrs in
der Gruppe (Skala: offenes Ansprechen politischer Probleme,
überzeugende Antworten auf Fragen, interessante Themen, Wissenswertes
über Politik und Weltanschauung erfahren, Kenntnisse anwenden aus
Politik und Wirtschaft, Anregung für die persönliche Lebensgestaltung);
Person, die das Studienjahr durchführt; Übertragung von Aufgaben zur
Gestaltung des FDJ-Studienjahrs; nur Sekretäre der FDJ-Gruppenleitung
und Mitglieder der GOL wurden gefragt: Teilnahme an einem Treffen mit
dem Direktor über den Beitrag der FDJ-Gruppen zur Steigerung der
Lernergebnisse; Auftragserteilung zur Zirkelleitung; übertragene
Aufgaben im Schuljahr 1987/88, für die der Befragte persönlich
verantwortlich war; Beschreibung der wichtigsten Aufgabe bzw. Funktion
(eigenes Können zeigen, Anerkennung von der FDJ-Gruppe,
Lernmöglichkeit, Übernahme von Verantwortung, anstrengend, wird von der
FDJ-Leitung kontrolliert); Fremdsprache lernen; Häufigkeit der
Rezeption des Jugendradios DT 64; Interesse am politischen
Weltgeschehen; Mitarbeit in einem FDJ-Bewerberkollektiv für
militärische Berufe; zukünftiges Engagement in einer FDJ-Gruppe nach
Abschluss der 10. Klasse (Übernahme verantwortlicher Aufgaben für die
Erfüllung des Kampfprogramms, Vertreten der DDR-Politik in
Diskussionen, Vorbereitung auf die eigene Mitgliedschaft in der SED);
Zirkel des FDJ-Studienjahres, an dem der Befragte teilnimmt; frühere
Teilnahme an dieser Langzeitbefragung; Lebensziele: Reisen, angenehmes
Leben ohne Anstrengung, Einsatz für Andere (Altruismus);
Arbeitsorientierung; Identifikation als: Deutscher, Europäer,
DDR-Bürger, Bürger der ehemaligen DDR, Sachse bzw. als Bürger des
eigenen Bundeslandes; Abwanderungsabsicht; Einstellung zur Vereinigung
von DDR und BRD; Einstellung zum Tempo der Wiedervereinigung;
rückblickende Bewertung der Schule als kritikwürdig im Bezug auf:
Bildungsziele, Unterrichtsgestaltung, außerunterrichtliche Angebote,
politische Ausrichtung, materiell-technische Ausstattung, Effektivität;
Einschätzung der Situation im Lande (Menschen sind aktiver sowie
aggressiver geworden, zwischenmenschliche Beziehungen enger geworden);
erwartete zukünftige Veränderungen im Lande hinsichtlich
Suchtmittelkonsum, neonazistischer Tendenzen, Ausländerfeindlichkeit,
sozialer Ungerechtigkeit, Konkurrenzdenken, Leistungsstress,
Notwendigkeit lebenslanger Weiterbildung); Mitgliedschaft in einer
Jugendorganisation; derzeitige Tätigkeit; persönliche
Zukunftszuversicht; Lebensziele (Skala: Arbeitsorientierung,
selbständiges und eigenverantwortliches Leben, Einsatz für eine
menschenwürdige Gesellschaft, Hedonismus, Besitz erwerben); in einer
Jugendorganisation organisiert; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch
mögliche eigene Arbeitslosigkeit, durch die Zunahme der Kriminalität,
durch die Einwanderung von Ausländern, durch die Zunahme von
Aggressivität und Gewalt, von Rechtsradikalismus, Verteuerung des
Lebens und der Zunahme von Egoismus (Ellenbogengesellschaft);
Häufigkeit von: Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit, keinen Sinn im
Leben sehen, Ratlosigkeit, Zukunftsangst; Vertrauen zu den Parteien
CDU/CSU und SPD; Einstellung zur Vereinigung von DDR und BRD
(retrospektiv im Frühjahr 1990 und aktuell); Zufriedenheit mit der
persönlichen Lebenssituation; Einstellung zum Erhalt von Jugendradio DT
64; Einstellung zum Erhalt des Jugendsenders SPUTNIK (früher DT 64);
Zuversicht im Hinblick auf die Verwirklichung der persönlichen
beruflichen Pläne; Politikinteresse; politische Orientierung;
politischer Standpunkt links-rechts; Zufriedenheit mit dem politischen
System in der Bundesrepublik Deutschland; Freude über die Einheit
Deutschlands; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch Linksradikalismus,
Kriegsfurcht sowie die Zunahme von Konflikten zwischen Ost und West;
Meinung über die DDR, Deutsche und Deutschland (Skala: Beseitigung des
SED-Regimes, reformierter Sozialismus positiver als gegenwärtige
politische Ordnung, Ostdeutsche als Deutsche zweiter Klasse, Forderung
nach Assimilation der Ausländer, Überlegenheit der Deutschen, ehemalige
deutsche Ostgebiete gehören zu Deutschland, Judenvernichtung im Dritten
Reich wird übertrieben, Nationalsozialismus hatte auch gute Seiten, Ruf
nach einem starken Führer); Vertrauen zu einem ostdeutschen oder
westdeutschen Politiker; Nationalstolz; Lebensziele (Skala: Leben nach
christlichen Werten, politisches Engagement, den eigenen Vorteil im
Auge behalten, Wunsch nach aufregenden Erlebnissen, dem Leben seinen
Lauf lassen sowie Sexualität genießen); beabsichtigter Eintritt in eine
politische Partei; Identifikation als Bürger der Bundesrepublik
Deutschland; Ausländer im Freundes- oder Bekanntenkreis; geschätzter
Ausländeranteil in Ostdeutschland; zu viele Ausländer in
Ostdeutschland; Einstellung zur Ausländern; präferierte Form der
Einwanderungspolitik des Staates (Skala: alle Ausländer an den Grenzen
zurückweisen, Personen deutscher Abstammung hereinlassen, politische
Flüchtlinge aufnehmen, benötigte Arbeitskräfte oder
Wirtschaftsflüchtlinge hereinlassen, keine Begrenzung); persönliche
Überzeugungen und Geschlechterrollen (Skala: der Stärkere setzt sich
durch, Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen,
Frauenrolle im Beruf, in Familienangelegenheiten hat der Mann das
letzte Wort, Sexualpartner beliebig oft wechseln, Deutsche sollten
keine Kinder mit andersrassigen Ausländern zeugen); Einstellung zu
ausgewählten Parolen (Deutschland den Deutschen, Ausländer raus, Rote
raus, Juden sind Deutschlands Unglück, Deutschland in den Grenzen von
1937); Wahlbeteiligungsabsicht bei der ersten gesamtdeutschen
Bundestagswahl; Einstellung zur Forderung nach der Einheit Deutschlands
in den Grenzen von 1937 und zum Auftreten gegen Ausländer; Einstellung
zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung mit staatlicher Gewalt und
zu polizeilicher Härte gegen randalierende Gruppen;
Auswanderungsabsicht; Lebensziele (Skala: glückliches Ehe- und
Familienleben, Einsatz für den Erhalt des politischen Systems in der
BRD und gesellschaftlicher Aufstieg); Erfahrung eines selbstbestimmten
Lebens ohne SED-Beschränkungen; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch
das Eintreten einer persönlichen Notlage, durch die Umweltverschmutzung
und Drogenverbreitung; Vertrauen in die Parteien Republikaner, Bündnis
90/Grüne, PDS, FDP und Komitee für Gerechtigkeit; politischer
Standpunkt links-rechts vor einem Jahr und kurz nach der Wende im
Frühjahr 1990; Sicherheit dieses Standpunkts; Häufigkeit versuchter
politischer Meinungsführerschaft; retrospektive Bewertung der
Veränderungen in Ostdeutschland seit der Einheit; Bewertung der
persönlichen Veränderungen; Zurechtkommen mit den neuen
gesellschaftlichen Verhältnissen; Bereitschaft zur Mitarbeit an einer
Studiendokumentation; Bereitschaft zu einem Gespräch über persönliche
Erlebnisse; Bereitschaft, Fotos über die Schul- und Ausbildungszeit zur
Verfügung zu stellen; Einstellung zu Ausländern zur Zeit der 10.
Klasse; Einstellung zur Einbeziehung weiterer Jugendlicher in die
Studie; Lebensziele (Skala: gute Freunde, Anpassung an das politische
System, Einsatz für das Zusammenwachsen Deutschlands); Partei, die die
eigene Position vertritt; Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch eine
Ansteckung durch Aids; Zufriedenheit mit der derzeitigen
Wirtschaftsordnung und der Sozialpolitik des Staates; erwartete
politische Richtungsentwicklung der Gesellschaft in Deutschland;
Einstellung zur deutschen Einheit retrospektiv vor der Wende in der 10.
Klasse; Beurteilung des Lebens in der DDR; beabsichtigte
Selbstständigkeit; Zufriedenheit mit den persönlichen
Wohnverhältnissen, dem Einkommen, dem Lebensstandard, dem Verhältnis zu
den Eltern sowie den politischen Einflussmöglichkeiten); Vergleich der
Situation in den neuen Bundesländern derzeit und in der DDR vor der
Wende bezüglich: Jugendförderung, soziale Sicherheit, Möglichkeit der
Selbstentfaltung, Schutz gegen Kriminalität, soziale Gerechtigkeit,
Achtung der Menschenwürde, Verhältnis der Menschen untereinander,
Durchschaubarkeit des politischen Systems, Gesundheitswesen sowie
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung; Veränderung der politischen
Grundhaltung gegenüber der Zeit unmittelbar vor der Wende (10. Klasse),
Einstellung zu den sozialistischen Idealen zum Zeitpunkt vor der Wende
(10. Klasse) sowie derzeit; Umdenken ist schwergefallen; Interesse am
Ergebnis der Studie; Identifikation als Bürger der Wohngemeinde;
Zufriedenheit mit der Jugendpolitik des Staates; Veränderung des
politischen Standpunkts seit 1990; retrospektive Bewertung damaliger
Unterrichtsfächer und Formen der gesellschaftlichen Erziehung (Fächer:
Geschichte, Sport und Staatsbürgerkunde, Wehrunterricht,
FDJ-Veranstaltungen, Jugendstunden, Jugendweihe sowie die Zeit bei den
Pionieren in der 1. bis 7. Klasse); Bewertung der damaligen Lehre im
Fach Staatsbürgerkunde; Übereinstimmung des damals vermittelten
Kapitalismus der BRD mit der heutigen Realität im vereinten
Deutschland; retrospektive Kritik an der Schule im Hinblick auf
Kollektiverziehung und das Lehrer-Schüler-Verhältnis; Einschätzung der
DDR vor der Wende und Deutschlands heute im Bezug auf: Achtung der
Menschenwürde, gleiche Bildungschancen für alle, soziale Sicherheit,
Beseitigung der gesellschaftlichen Wurzeln des Faschismus bzw. von
Kriegen; Einstellung zur DDR und zum Sozialismus: das Leben in der DDR
war ´lebenslanger Knast´; Lebensziele (eigene Kinder großziehen,
Toleranz für Andersdenkende); Gefühl der Bedrohung durch die Zunahme
von Leistungsdruck; erstrebenswert, sich als Bürger der BRD zu fühlen;
Zufriedenheit mit der Familienpolitik des Staates; Zufriedenheit mit
den Chancen, es im Leben durch Leistung zu etwas zu bringen; Überwiegen
von neuen Chancen oder von Risiken bei der Lebensgestaltung; Vergleich
der DDR vor der Wende und Deutschlands im Bezug auf: Familienförderung,
Gleichberechtigung der Frau, persönliche Freiheiten, Moral der
herrschenden Politiker, Vergleich der heutigen persönlichen
wirtschaftlichen Situation sowie der wirtschaftlichen Situation der
Eltern mit der von früher; Beurteilung des Lebens in der DDR;
Einstellung zu ausgewählten Aussagen (Ostdeutsche als Deutsche 2.
Klasse, gerne in der vereinten BRD leben, Gehorsam und Autorität als
wichtige Erziehungsziele für Kinder, Aufrechterhaltung von Ordnung
notfalls mit Gewalt); Einstellung zur Parole Nazis raus; Bereitschaft
zur Beantwortung eines längeren Fragebogens; Bereitschaft zur Teilnahme
an einer Diskussion bzw. einem Gespräch über persönliche Erlebnisse;
persönliche Erfahrungen mit dem neuen Gesellschaftssystem; Lebensziel:
gute Freunde haben; Identifikation als Ostdeutscher;
Demokratiezufriedenheit und Zufriedenheit mit der Militärpolitik, der
Außenpolitik, der Lohnpolitik sowie mit der gesellschaftlichen
Entwicklung; Vergleich der DDR vor der Wende und Deutschlands heute im
Bezug auf: Versorgung mit Wohnungen, Kinderbetreuung, Schulbildung,
Berufsausbildung und demokratische Mitwirkung; Beurteilung des Gewinns
an persönlichen Freiheiten; mögliche Arbeitslosigkeit als Preis für
Leben in Freiheit; eigene derzeitige wirtschaftliche Situation sowie
wirtschaftliche Situation der Eltern; Klassenkampf in der BRD;
Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland als
Fortschritt oder als Rückschritt; Befindlichkeit: Häufigkeit von
Magenschmerzen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden,
Depressionen, Suizidgedanken; geschätzter Zeitraum bis zur
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Angleichung von Ost und West;
mehr Trennendes oder Gemeinsamkeiten zwischen Ostdeutschen und
Westdeutschen; erwartete soziale Unruhen in Ostdeutschland; persönliche
Erfahrungen hinsichtlich: freier Meinungsäußerung in der Öffentlichkeit
und gegenüber dem Vorgesetzten, Interesse von Politikern an der
persönlichen Meinung, gerechter Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand;
Parteipräferenz für die Bundestagswahl 1998; Einstellung zu
ausgewählten Aussagen (Frauen gehören zu den Verlierern der deutschen
Einheit, Auswanderungsabsicht); Selbstcharakterisierung und
Verhaltensweisen (gerne fremde Menschen kennenlernen,
Beharrungstendenz, Vorsichtsprinzip, Furcht vor neuen Situationen, die
Meisten denken so wie ich, auf der Seite des Stärkeren sein,
Veränderungen sind unangenehm, (Schaden-) Freude über Ärger eines
Dritten mit seinem Vorgesetzten, Bewunderung für Meinungsführer,
Intoleranz, Menschen, die anders sind, aus dem Weg gehen, Wohlfühlen in
gut organisierten Gruppen, bemüht, es den Eltern recht zu machen,
unwohl fühlen in Gesellschaft fremder Menschen, Wunsch nach einem
ruhigen Leben); Beurteilung der westlichen Lebensart; persönliche
Erfahrung des Lebens in menschlicher Gesellschaft; glücklich, Bürger
der BRD zu sein; Bereitschaft gegen Honorar weiter an der Studie
teilzunehmen; Zufriedenheit mit der Gesundheitspolitik;
Umzugshäufigkeit nach der Wende; Vergleich des
Staatsbürgerkundeunterrichts mit der Realität: Macht der Konzerne und
Banken, kapitalistisches Gesellschaftssystem kann Menschheitsprobleme
nicht lösen, alles vom Standpunkt der arbeitenden Menschen aus
betrachten; erwarteter Einfluss der Regierungspolitik auf das eigene
Leben; Eintreten für eine bessere Gesellschaft; persönliche Erfahrungen
hinsichtlich: Einfluss auf die Gesellschaft nehmen, Leben ohne
politische bzw. wirtschaftliche Zwänge; Bereitschaft zur Teilnahme an
Protestaktionen oder einer Demonstration; Einstellung zu ausgewählten
Aussagen: Gesellschaftssystem wird die dringenden Menschheitsprobleme
lösen, derzeitiges Gesellschaftsmodell ist das einzige menschenwürdige
Zukunftsmodell, politisch eng mit der Bundesrepublik verbunden fühlen;
Einstellung zu ausgewählten Aussagen: Ostdeutsche sollten auf die
Straße gehen um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, Beteiligung
der Bundeswehr an den Luftangriffen der NATO auf Jugoslawien war
richtig, froh, dass es die DDR nicht mehr gibt, froh, die DDR erlebt zu
haben, nicht alles falsch, was über Kapitalismus gelehrt wurde, das
Lebenszufriedenheit; Bereitschaft persönliche Erlebnisse
aufzuschreiben; Bereitschaft Dokumente oder Fotos zur Verfügung zu
stellen; Interesse am Ergebnis der Studie.
Demographie: Geschlecht; Alter; derzeitige Tätigkeit; Ortsgröße;
Arbeitsplatzsicherheit; Veränderung der beruflichen Pläne; Wohnen bei
den Eltern; Familienstand; Heiratsabsicht, Kinderzahl; gewünschte
Kinderzahl; Arbeitslosigkeit der Eltern; Arbeitslosigkeit des
Lebenspartners; abgeschlossene berufliche Ausbildung; eigene
Arbeitslosigkeit; Arbeitslosigkeitsdauer; Anzahl der Bewerbungen.
GESIS
Mit der Einführung des SGB II im Jahr 2005 wurden Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grundsicherung für erwerbsfähige Hilfsbedürftige zusammengelegt. Ziel der Arbeitsmarktreformen war es auch, Leistungsempfänger zu aktivieren und möglichst schnell zu integrieren. Damit hat sich die Arbeitsmarktpolitik von einem bloßen Versorgungssystem entfernt und die Betreuung einerseits sowie die Zumutungen andererseits verstärkt. Die Diskussion über die Folgen dieser Reformen beherrscht weiterhin die öffentliche Diskussion in Deutschland. Vier Jahre nach der Einführung ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Der hier vorgelegte Bericht fasst die Forschungsergebnisse zum SGB II zusammen, die das IAB erarbeitet hat und stellt die Befunde in einen größeren Zusammenhang. So wird der Stand des Wissens zum Übergang vom alten in das neue System, zum Prozess und zur Wahrnehmung von Aktivierung und Betreuung, zu den Instrumenten und deren Wirkung sowie zur Bedeutung der Reform für den Arbeitsmarkt beschrieben. Damit zeigt der Band auch auf, wo die Forschung zur Grundsicherung heute steht und welche Fragen künftig zu beantworten sind. Die Wirkung des Gesetzes auf verschiedene Dimensionen gesellschaftlicher Teilhabe bildet den roten Faden der Darstellung.
The challenge taken on in this book is to confront a division that has separated Europe by an Iron Curtain for over 40 years. The contributions deal with the historical background of this division and its impact on Eastern European biographies. Empirical and theoretical investigations of transformations in people's livessince 1989 are highlighted relating to Hungary, Poland, Romania, Russia, Yugoslavia, as well as the German Democratic Republic. The historical period covered by the articles in this book extends from the Soviet Revolution of 1917 to the present. Contents: Erhard Stölting: The East of Europe: A Historical Construction (23-38); Martin Peterson: The Pursuit of a European Identity (39-53); Wolfram Fischer-Rosenthal: Address Lost: How to Fix Lives. Biographical Structuring in the European Modern Age (55-75); Devorah Kalekin-Fishman: Looking In at Europe from Outside: Stories of Exclusion and Inclusion (77-89); Victoria Semenova: The Message from the Past: Experience of Suffering Transmitted Through Generations (93-113); Gabriele Rosenthal: Social Transformation in the Context of Familial Experience: Biographical Consequences of a Denied Past in the Soviet Union (115-137); Bettina Völter: Intergenerational Dialog in Families of Jewish Communists in East Germany: A Process-Oriented Analysis (139-157); Lena Inowlocki: Doing "Being Jewish": Constitution of "Normality" in Families of Jewish Displaced Persons in Germany (159-178); Julia Vajda/ Eva Kovacs: Jews and Non-Jews Living Together After the Transition in Hungary (179-194); Mirjana Morokvasic-Müller: Escaping Nationalism and Violence: Interethnic Marriages in the Post-Yugoslavian Region (195-215); Kaja Kazmierska: Polish-German Relationships in Narratives on the Experiences of World War II from Poland's Eastern Border Region (217-231); Mihai Dinu Gheorghiu: Narratives of Extreme Experiences in Four Model Life Stories: Mircea Eliade, Mihail Sebastian, Nicolae Steinhardt, Paul Goma (233-252); Zdzislaw Krasnodebski: Dilemmas of Collective and Individual Memory in Eastern Europe: Reflections on the Example of Poland (253-267); Ina Dietzsch: The Construction of Cultural Difference Between East and West Germans in Bowing Letters (271-282); Laszlo Kürti: The Socialist Circus: Secrets, Lies, and Autobiographical Family Narratives (283-302); Vera Sparschuh: The Biographies of the Biographers: Some Remarks on the History of the Social Sciences in GDR (303-314); Ingrid Miethe: Changes in Spaces of Political Activism: Transforming East Germany (315-333); Ingrid Oswald/Viktor Voronkov: Tricky Hermeneutics: Public and Private Viewpoints an Jewish Migration from Russia to Germany (335-348); Yvonne Schütze/Tamar Rapoport: "We are similar in that we're different": Social Relationships of Young Russian Jewish Immigrants in Israel and Germany (349-267); Roswitha Breckner: The Meaning of the Iron Curtain in East-West Migration Biographies (367-387).