Recht hat maßgeblich dazu beigetragen, gesellschaftliche Verhältnisse gleichstellungsorientiert zu prägen. Dabei soll der Ausgangspunkt der gesetzlichen Regelungen das Grund- und Menschenrecht auf Gleichheit sein. Das österreichische Fortpflanzungsmedizingesetz erfüllt diesen Anspruch nicht. Verschiedene Personengruppen werden von Möglichkeiten der künstlichen Fortpflanzung ausgeschlossen, ohne dass dafür ausreichend legitime Gründe vorliegen. Elternschaft, das heißt, wer überhaupt Kinder bekommen darf, wird dadurch definiert. Diese Definition wurde von der Realität allerdings bereits eingeholt. Die Frage ist nun ob die zuständigen Politikbereiche diesen Missstand zwischen Realität und Gesetzeslage erkennen und bereit sind das Gesetz an die gesellschaftlichen Maßstäbe anzupassen. ; Law has significantly helped to shape social relations in a gender-sensitive way. The foundation of such legislation should always be equality before the law, as stated in the Declaration of Human Rights. In contrast the Austrian Reproductive Medicine Law does currently not meet these requirements. Different groups of people are excluded from possibilities of artificial procreation without sufficiently legitimate reasons by the authorities. Parenthood, that is, who may have children at all, is thereby defined. This definition, however, has already been overtaken by reality. The question is whether the relevant policy-makers recognize this deficit between reality and legislation, and are willing to adapt the law to the social standards. ; Barbara Unterrader ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)446168
Wenn Frauen oder Männer mit intellektueller Beeinträchtigung (ID) Eltern werden (wollen), schlagen die Emotionen oft hoch. Elternrecht scheint mit Kindeswohl zu kollidieren. Gleiche Rechte und Pflichten treffen auf besondere Voraussetzungen und Bedürfnisse dieser Familien. Der Band liefert empirische Erkenntnisse über Elternschaft bei ID, u.a. zu folgenden Themen: Kinderwunsch von Erwachsenen mit ID; Schwangerschaften und Geburten bei Frauen mit Down Syndrom; Entwicklung von Kindern intellektuell beeinträchtigter Mütter; Leben mit Begleiteter Elternschaft; Training mit Babysimulatoren.
Anhand diverser Berichte von Pflegeeltern, Adoptiveltern und anderen Eltern zum Thema »Verletzbar durch Elternschaft« wird eine Entwicklungstheorie zu ihrem Elternselbst und Leitbild aufgebaut. Die qualitativ-rekonstruktive Forschungsarbeit, orientiert an der Grounded Theory und aus der Perspektive einer sozialpädagogischen Familienforschung, zeigt: Eltern befinden sich in mehrdimensionalen Spannungsverhältnissen. Reale Anforderungen und Bedingungen einerseits sowie Selbst- und Leitbilder gelingenden familialen Alltags und Lebens andererseits machen sie verletzbar. Potenziellen Verletzungen und gegenwärtigen Konflikten, die von Unsicherheit bis zum Gefühl versagt zu haben reichen, begegnen Eltern in Balanceleistungsprozessen. Indem sie Verletzbarkeiten in zeitlichen Dimensionen verorten und eine visionäre Zukunft mit einem tragenden Elternselbst-Leitbild antizipieren, verändert sich auch das gegenwärtige Elternselbst und Elternsein.
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Wenn Frauen oder Männer mit intellektueller Beeinträchtigung (ID) Eltern werden (wollen), schlagen die Emotionen oft hoch. Elternrecht scheint mit Kindeswohl zu kollidieren. Gleiche Rechte und Pflichten treffen auf besondere Voraussetzungen und Bedürfnisse dieser Familien. Der Band liefert empirische Erkenntnisse über Elternschaft bei ID, u.a. zu folgenden Themen: Kinderwunsch von Erwachsenen mit ID; Schwangerschaften und Geburten bei Frauen mit Down Syndrom; Entwicklung von Kindern intellektuell beeinträchtigter Mütter; Leben mit Begleiteter Elternschaft; Training mit Babysimulatoren.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 38, Heft 1, S. 59-84
"Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen Elternschaft und Lebenszufriedenheit. Im Zentrum des Interesses steht die Frage, inwiefern die elterliche Lebenszufriedenheit durch individuelle und familiale Kontextfaktoren beeinflusst wird. Grundlage der empirischen Untersuchung sind die Daten der ersten Welle des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam). Insgesamt zeigen die durchgeführten Querschnittsanalysen, dass Eltern zwar eine verringerte Zufriedenheit mit ihrer Freizeit, ihren sozialen Kontakten und ihrer Partnerschaft verzeichnen, jedoch mit ihrem Leben allgemein zufriedener sind als kinderlose Personen. Eine erhöhte Lebenszufriedenheit wird insbesondere in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes beobachtet. Die Zufriedenheit der Eltern ist jedoch von verschiedenen Kontextfaktoren abhängig. Eine vergleichsweise hohe Lebenszufriedenheit berichten Eltern in den mittleren und höheren Einkommenslagen, wohingegen bei einkommensschwachen Personen ein nur geringer Zusammenhang zwischen der Elternschaft und der Lebenszufriedenheit beobachtet wird. Ferner variiert die Lebenszufriedenheit von Müttern, aber nicht die der Väter mit ihrem Erwerbsstatus. So berichten lediglich nichterwerbstätige und teilzeitbeschäftigte Mütter eine höhere Lebenszufriedenheit als kinderlose Frauen. Schließlich verzeichnen Väter, bei denen die Familiengründung vermutlich ungeplant erfolgte, kein höheres Zufriedenheitsniveau als Männer ohne Kinder." (Autorenreferat)