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Prostitution als Emanzipation?
In: Wenn Frauen aus der Rolle fallen: alltägliches Leiden und abweichendes Verhalten von Frauen, S. 141-168
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der sozialen Lage und abweichenden Karriere von weiblichen Prostituierten. Er beruht auf einer qualitativen Befragung von 35 Call-Girls im Jahr 1977. Call-Girls sind i.d.R. die unabhängigsten und aufgeschlossensten unter den Prostituierten. Die Autorinnen versuchen zunächst, Prostitution theoretisch zu erfassen über den Warenwert der Frau im Patriarchat und wenden sich dann der Sozialisation der Prostituierten zu, bei denen eine konflikthafte Mutter-Kind-Beziehung und ein schwacher Vater häufig sind. Die Instrumentalisierung der Sexualität wird als Einstellung oft schon von der Mutter übernommen. Ebenso häufig ist die sexuelle Belästigung des Kindes durch den Vater oder andere Verwandte. Die Autorinnen versuchen dann, emanzipatorische Aspekte von Prostitution auszumachen. Sie finden bei den Call-Girls Selbständigkeit und materielle Unabhängigkeit vor. Ein großer Teil ist in den privaten sexuellen Beziehungen lesbisch. Schließlich wird das Organisationspotential der Prostituierten zur besseren Vertretung ihrer Interessen abgeschätzt. Die Frauen scheinen grundsätzlich bereit, sich zu organisieren, halten das aber für wenig realistisch. (MH)
Dreimal „Emanzipation“
In: Politische Sozialisation, S. 197-218
Islamischer Feminismus und Emanzipation
In: Emanzipation und feministische Politiken: Verwicklungen, Verwerfungen, Verwandlungen, S. 165-180
Die Autorin diskutiert, ob die zentralen Grundannahmen des westlichen Verständnisses von weiblicher Emanzipation in einen muslimischen Kontext übertragbar sind. Zunächst widmet sie sich dem konzeptionellen Bezugsrahmen und der Terminologie der Begriffe "Emanzipation", "muslimische Feministin" und "islamische Feministin", um sich dann mit den muslimischen Formen von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu beschäftigen. In ihren abschließenden Gedanken schließt sie sich auf einer normativen Ebene dem Verständnis von Emanzipation als individueller Lebens- und Selbstverwirklichung in einem Referenzrahmen der Geschlechtergleichheit an. Die Analyse feministischer islamischer Bewegungen sollte ihrer Meinung nach weniger auf Fragen von religiös oder säkular, sondern auf Forderungen nach Gleichheit versus Akzeptanz abzielen. (ICB)
7. ‚Normalität’ und Emanzipation
In: Zur kommerziellen Normalisierung illegaler Migration
3. Geschlechterhierarchie und Emanzipation
In: Der Staat als Zuhälter
Wirtschaftsdemokratie - eine Bedingung individueller Emanzipation
In: Demokratie! Welche Demokratie?: Postdemokratie kritisch hinterfragt, S. 265-275
Nach langer Zeit ist Wirtschaftsdemokratie auch in den Sozialwissenschaften wieder zum Thema geworden. Allerdings erscheint die Rückbesinnung auf entsprechende Konzepte gegenwärtig eher als Verlegenheitslösung. Angesichts der ökonomisch-ökologischen Doppelkrise wächst offenbar der Bedarf an Leitbildern, die grundlegende gesellschaftliche Weichenstellungen thematisieren. Nach Anmerkungen zur Suche nach einem Dritten Weg und nach einem "guten Kapitalismus", widmet sich der Beitrag den drei Säulen der Wirtschaftsdemokratie und den Chancen für individuelle Emanzipation und Mitbestimmung. Nach einem Blick auf die gegenwärtige Situation in der Arbeitswelt, wo die Formen direkter Beschäftigtenpartizipation auf dem Rückzug sind, fragt der Beitrag, wo wirtschaftsdemokratische Konzepte mit ihrem Anspruch auf individueller Emanzipation überhaupt ansetzen können und wie. Die abschließenden Überlegungen gelten der Wirtschaftsdemokratie als regulativer Idee. (ICA2)
Emanzipation und Antisemitismus: historische Verbindungslinien
In: Antisemitismus: von der Judenfeindschaft zum Holocaust, S. 88-98
Unter Heranziehung gedruckter Literatur untersucht der Beitrag Verbindungslinien zwischen der Geschichte der Judenemanzipation und dem modernen Antisemitismus in Deutschland. 1781 veröffentlichte C. W. Dohm sein Gedanken der Aufklärung aufgreifendes Plädoyer für die Judenemanzipation. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es aber im Zuge der Staats- und Gesellschaftsreformen zu ersten Emanzipationsgesetzen. Die Emanzipation der Juden war Teilaspekt der Emanzipation der bürgerlichen Gesellschaft. Damit waren Ablauf und Tempo der Emanzipation abhängig vom allgemeinen Prozeß der Herausbildung der modernen Gesellschaft. Die Emanzipationsgesetzgebung wurde in der Hochkonjunktur im Rahmen der umfassenden Reformmaßnahmen um 1965 abgeschlossen. Sie war nicht das Ergebnis von Philosemitismus, sondern notwendige Konsequenz der modernen Staats- und Gesellschaftsentwicklung. Belastungen des Emanzipationsprozesses lagen in der nur stufenweisen Einführung der Emanzipation und dem Ziel, die Auflösung der Juden als Minderheit mit ihr zu erreichen. Die 1873 von der Wirtschaftskrise ausgelöste gesellschaftliche Krise brachte liberale Vorstellungen ins Wanken. Die neue Judenfeindschaft war nicht mehr primär religiös motiviert, organisierte sich partei- und verbandspolitisch sowie gesellschaftlich und wurde bald rassistisch begründet. Damit wurde eine neue soziale Grundeinstellung geschaffen, an die der Nationalsozialismus anknüpfen konnte. (AM)
Migration als Form der Emanzipation?
In: Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung, S. 103-120
Migration als Form der Emanzipation?
In: Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung, S. 93-108
"Alles ist Kunst": zur Emanzipation in der Kultur
In: Wirklichkeit als Tabu: Anmerkungen zur Lage, S. 139-158
Der Beitrag setzt sich mit dem gegenwärtigen Kunstbegriff auseinander, der Kunst als offen und Ausdruck der Zeit auffaßt. Nachdem zunächst die Differenz zwischen Wirklichkeit und ihrer Spiegelung in den Medien thematisiert und sichtbar gemacht wird, daß Wirklichkeit in Medien nur vordergründig dargestellt wird, begründet der Autor sein Kunstverständnis. Kunst ist demnach eine Form der Darstellung von Gegenwart, die hinter die Vordergründigkeit und bloß beschreibendes Reproduzieren hinausgeht: äthetisierende Kunst, die ins Überzeitlich-Metaphysische eingeschlossen ist. Demgegenüber reduziert sich der moderne Kunstbegriff darauf, "Ausdruck der Zeit" zu sein, wobei das, was ausgedrückt wird, vorzugsweise der Protest ist. Mit der Zeitbezogenheit rückt Kunst den Gesetzen der Zeitung nahe: nur das Neue von heute zählt, das Alte von gestern wird als reizlos zurückgelassen. Dabei rückt moderne "Kunst" von der gegenständlichen Wirklichkeit ab, flüchtet in bloße Gesten, in die man beliebig hineininterpretieren kann - statt die Wahrheit als lebendige Gestalt auszusagen. (GF)
Migration als Form der Emanzipation?
In: Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung, S. 103-120
Der feministische Diskurs: Diana und die Emanzipation
In: Mythos Diana: von der Princess of Wales zur Queen of Hearts, S. 193-214
Die Autorin beschäftigt sich mit dem feministischen Diskurs über Diana und der Wirkung des Diana-Mythos für die Emanzipation. Sie sieht Diana als Symbol klassischer Weiblichkeitsbilder. Diana erscheint als schwache Frau, als Vertreterin einer Gefühlsdespotie, die im Geschlechterkonflikt auf klassische "weibliche" Mittel der Schwachen - wie emotionale Erpressung - gegen die Mächtigen zurückgreift. Sie fungiert weniger als Repräsentantin eines selbstbestimmten Frauenlebens denn als Vertreterin eines "Feminismus des Ichs", einer "unsozialen Raffgier des Ichs". Die Schattenseiten der Instrumentalisierung von Frauen werden aufgezeigt, die eigentlich zu beneiden wären, weil sie - anders als im gesellschaftlichen Durchschnitt - durch den Zugang zu Reichtum, Anerkennung und Macht begünstigt sind. Ein in Zeiten der Frauenemanzipation und Gleichberechtigung als fatal empfundener Makel liegt darin, daß ihnen der Zugang nur durch die Ehe mit einem herausgehobenen Mann ermöglicht wird, so daß sie sich nicht aus der Subalternität befreien können, solange sie - wie Diana selbst als Geschiedene - in dieser Rolle verharren. (RG)
Bildungspolitik, Spaltung des Arbeitsmarktes und Emanzipation
In: Bildung, Gesellschaft, soziale Ungleichheit: internationale Beiträge zur Bildungssoziologie und Bildungstheorie, S. 145-171
Der Autor skizziert zunächst die Entwicklungen auf dem niederländischen Arbeitsmarkt in den achtziger Jahren. Hieran anschließend folgt eine Übersicht über die wichtigsten Veränderungen in der Bildungspolitik. "Kennzeichnend für die niederländische Bildungspolitik in den achtziger Jahren war der Versuch, den Anschluß des Bildungswesens an einen sich verändernden Arbeitsmarkt herzustellen." Im weiteren wird der Frage nachgegangen, ob die Bildungspolitik der Regierung nur die bestehenden gesellschaftlichen Unterschiede sozialer Ungleichheit reproduziert oder emanzipatorische Möglichkeiten schafft. Was bei der Beurteilung der niederländischen Bildungspolitik auffällt, so das Fazit, ist, "daß die Theoriebildung und die Forschungsergebnisse über Bildung und gesellschaftliche Unterschiede aus den siebziger und achtziger Jahren noch immer aktuell sind." Abschließend werden einige zukünftige Forschungsaufgaben skizziert (Veränderungen im Bildungswesen im Verhältnis zu Veränderungen innerhalb der Lohnarbeit; der emanzipatorischen Aspekt von Bildung). (ICD)