Austria: A Country of Immigration and Emigration
In: European Migration in the Late Twentieth Century: historical patterns, actual trends, and social implications, S. 149-168
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In: European Migration in the Late Twentieth Century: historical patterns, actual trends, and social implications, S. 149-168
In: Die Niederlande und das deutsche Exil 1933-1940, S. 107-121
Beatrix Herlemann stellt in ihrem Beitrag die über die gemeinsamen äußeren Rahmenbedingungen für alle Emigranten hinausgehenden Besonderheiten der Asylantengruppen kommunistischer Flüchtlinge in den Niederlanden von 1933 bis 1945 dar. Auf der Basis von deutschem Quellenmaterial werden Organisation, Arbeitsweise sowie regionale Aktivitäten kommunistischer Emigranten in den Zusammenhang der Konzepte illegaler und antifaschistischer Arbeit von KPD und Komintern gestellt. Für die streng konspirativ arbeitenden Kommunisten war das Exil nur als vorübergehender Aufenthalt zur Reaktivierung für den erneuten Kampf in Deutschland geplant; dabei war die Arbeit an der deutsch-niederländischen Grenze besonders bzgl. der Aufnahme neuer (kommunistischer) Flüchtlinge und der illegalen Propagandaarbeit wichtig. Trotz der Schwächung der Untergrundarbeit der KPD in Deutschland gab es auch in den Niederlanden zu Beginn der 40er Jahre neue Organisationspläne; 1943 wurde die illegale KPD-Arbeit in den Niederlanden stark geschwächt, mit Flucht oder Hinrichtung der wichtigsten Funktionäre fand die Arbeit 1944 ein Ende, nachdem bereits 1940 die meisten deutschen Emigranten die Niederlande nach der deutschen Okkupation verlassen hatten. (KS)
In: Die Juden im nationalsozialistischen Deutschland, S. 303-316
Der Beitrag stellt die Planungsversuche jüdischer Organisationen zwischen 1933 und 1939 dar, die jüdische Auswanderung aus Deutschland in geregelte Bahnen zu lenken, und gibt eine Einschätzung ihres Erfolges. Verschiedene Organisationen waren mit teilweise unterschiedlicher Zielsetzung bemüht, die überstürtzten Auswanderungswellen nach 1933 einzudämmen und eine planmäßig vorbereitete Emigration durchzuführen. Hauptzielländer waren erst Palästina, das vor allem die zionistischen Verbände proklamierten, danach die Überseeländer. Die Hauptstütze der jüdischen Auswanderung wurde ab 1936 der in London gegründete Council for German Jewry. Die ab 1938 von den Nationalsozialisten betriebene Massenvertreibung erforderte eine Umorientierung der Organisationen, die einen langsameren Verlauf der Emigration und ein Aufenthaltsrecht für die nicht auswanderungsfähigen Juden in Deutschland erhofft hatten. Die zu bewältigenden Aufgaben konnten teilweise nicht erfüllt werden; dennoch beurteilt der Autor die Leistungen der Organisationen angesichts der nationalsozialistischen Vertreibungsstrategie und der Unbeständigkeit der Einwanderungsbedingungen der verschiedenen Zielländer als nicht unbeträchtlich. (BF)
In: The Making of Migration: Repräsentationen - Erfahrungen - Analysen, S. 118-126
Die Autorin geht von der Annahme aus, dass angesichts von Adornos eigener Emigration, für deren Verständnis sie vor allem die Minima Moralia zu Rate zieht, die These, dass von irgendeinem - und sei es auch nur intellektuellem - Zuhause allen Ernstes nirgendwo gesprochen werden kann, selbstverständlich und mehr als erklärungsbedürftig zugleich ist. Natürlich konnte Adorno ein Land, dessen Machthaber ihn zur Emigration gezwungen haben, nicht als sein Zuhause ansehen. Dafür war ihm eine Identifikation mit Land und Leuten auch vorher schon zu suspekt. Es wird die Meinung vertreten, dass er sich trotzdem nicht ohne Umstände von seiner Herkunft lösen wollte, sondern ihr noch in der äußersten Radikalität seiner Abgrenzung verhaftet blieb. Verbundenheit empfand Adorno bei aller Skepsis und Kritik aber auch mit dem Amerika, das ihm in einer lebensgefährlichen Lage immerhin nicht weniger als ein Asyl geboten hat. Es wird der Frage nachgegangen, warum aus diesem Asyl trotzdem kein neues Zuhause werden konnte. Adorno zufolge hing die jedes Verbundenheitsgefühl überschattende Erfahrung der Unzugehörigkeit mit der Weigerung mitzumachen so eng zusammen, wie umgekehrt der Konformismus mit der Bereitwilligkeit einhergeht, die Anpassung an neue Umstände flugs zu rationalisieren. Abschließend wird argumentiert, dass es der Gesellschaftskritik insofern nicht viel anders als dem Intellektuellen in der Emigration ergeht. Beide können es sich nur um den Preis der Selbstverleugnung in der Welt, wie sie nun einmal ist, einrichten und bequem machen. (ICG2)
In: Wirtschaft, Staat, Demokratie: Aufsätze 1930-1954, S. 402-423
In dem Beitrag von 1952 wird dargelegt, daß das Exil wegen der neuen Lebenssituation des Intellektuellen und seiner veränderten Rolle eine überaus schmerzliche Erfahrung und das Sich-Einfügen in eine neue kulturelle Umgebung ein äußerst schwieriges Problem sind. Verdeutlicht wird dies durch den Vergleich mit den Erfahrungen exilierter Intellektueller in anderen historischen Epochen. Die Ursache dafür wird in der Veränderung der Rolle und der sozialen Umgebung des Intellektuellen gesehen. Anschließend wird besonders auf die intellektuelle Emigration aus Deutschland nach 1933 eingegangen, wobei der Autor auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifend analysiert, weshalb die Integration der deutschen emigrierten Sozialwissenschaftler in den USA erfolgreich verlaufen ist. (RW)
In: Exil, Wissenschaft, Identität: die Emigration deutscher Sozialwissenschaftler 1933-1945, S. 23-36
Autobiographische Erfahrungen und Erlebnisse werden zu einem Bild der Lage eines Sozialwissenschaftlers zusammengefügt, der mit dem Beginn des Faschismus im Dritten Reich in die USA emigrierte. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der wissenschaftlichen und persönlichen Identität. Im Vergleich mit der Lebensgeschichte seines Vaters zeigt der Verfasser, daß sich seine Laufbahn als Soziologe in einem Generationskonflikt entwickelte, bei dem zugleich soziale, politische, demographische und kulturelle Faktoren wirksam wurden. Die große Bedeutung der Sprache für die Akkulturation in einem neuen kulturellen System wird dargestellt. Auseinandersetzungen zwischen Rechtswissenschaft und Soziologie als Berufsgrundlage werden als zusätzliche Ursachen für die unterschiedliche Realisierung beruflichen Erfolgs erläutert. Aus dem individuellen Generationskonflikt wird auf einen allgemeinen Konflikt zwischen älteren und jüngeren Sozialwissenschaftlern in der Emigration geschlossen. (HA)
In: Widerstand und Verweigerung in Deutschland 1933 bis 1945, S. 211-225
In seiner Auseinandersetzung mit der künstlerischen Existenz im Dritten Reich gelangt Schnell zu der Erkenntnis, daß es in Deutschland keine einheitlichen Zielen folgende von Künstlern getragene Widerstandsfront gegeben habe. Innerhalb der Kunst und der Publizistik, in der Literatur und im Kabarett sei das Spektrum unterschiedlicher politischer Positionen sehr breit gewesen. Trotzdem aber hätten die Gemeinsamkeiten der Inneren Emigranten im Dritten Reich die Differenzen überwogen, und der Autor würdigt die dem Nationalsozialismus distanziert gegenüberstehenden Künstler als politisch-kulturell bedeutsame Gruppe. Allerdings hätten die Künstler keine politischen Alternativen anzubieten gewußt, was sie vom aktiven antifaschistischen Widerstand innerhalb und außerhalb Deutschlands unterscheide. An diesem Punkt macht sich auch die Kritik an der Arbeitsweise der betreffenden Künstler fest, die vielfach als nicht radikal genug und zu sehr auf Duldung durch die Diktatur ausgerichtet zu sein schien. Anzuerkennen sei aber die Geradlinigkeit, mit der viele Künstler sich der Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten verweigert und den leidvollen, durch psychische und materielle Schwierigkeiten gekennzeichneten Weg in die Innere Emigration gewählt hätten. (KF)
In: Die "sowjetische Frage": Integration oder Zerfall?, S. 95-106
Seit etwa einem Jahr beginnen sich Politiker und Forscher in Westeuropa zunehmend Gedanken darüber zu machen, inwieweit die politische Instabilität und die ökonomische Notsituation den Emigrationsdruck in Osteuropa und vor allem in der Sowjetunion erhöhen werden. Die Autorin analysiert dieses Problem in drei Schritten. Nach einer Skizze der aktuellen Emigrationstendenzen wird der Schwerpunkt der Untersuchung auf die Binnenmigration und deren Ursachen gelegt. Mit den Folgen der Verschlechterung der sozioökonomischen Situation, den Umweltkatastrophen und den Nationalitätenkonflikten werden drei Ursachenkomplexe dargestellt, die für die Freisetzung Hunderttausender von Menschen verantwortlich sind. Da die Nationalitätenkonflikte für interne Flüchtlingsströme verantwortlich sind, es aber bis heute keinen Rechtsstatus des "Flüchtlings" in der Sowjetunion gibt, scheint sich an das interne Flüchtlingsproblem die Befürchtung zu knüpfen, "daß in Zusammenhang mit dem geplanten Aus- und Einreisegesetz der Flüchtlingsstrom sich auch ins Ausland ergießen könnte. Auch wenn dies, wie anfangs ausgeführt, irreal ist, da die Einreisebedingungen immer von den Aufnahmeländern gesetzt werden, so scheint es sich hier doch auch um ein psychologisches Problem zu handeln, das möglichst bald geklärt werden muß." Abschließend werden einige Perspektiven hinsichtliche des Flüchtlingsproblems aufgezeigt. (ICD)
In: National Bureau of Economic Research. Conference report, S. 117-142
"One of the economic benefits of immigration is that the diversity of the population is enhanced. Diversity, it is argued, enriches the environment in which individuals live and trade and may contribute to greater creativity. What does diversity mean? Do current immigration policies enhance diversity? To the extent that there are gains from diversity, they come through the interaction of individuals from one culture or background with individuals from another. A good partner in the interaction has different skills, has skills that are relevant to one's own activity, and is a person with whom one can communicate. The argument in favor of diversity is evaluated both theoretically and empirically using the 1990 Census. Diversity cannot be the justification of U.S. immigration policy. Indeed, current immigration policy fails to promote diversity. Further, the results suggest that our immigration policy has resulted in differences in the characteristics of immigrants that reflect the effects of selection as much as they do the underlying characteristics of the populations from which the immigrants are drawn. Balanced immigration, perhaps implemented through the sale of immigration slots, would do more to enrich the diversity of the US population." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
In: Nation, Ethnie, Minderheit: Beiträge zur Aktualität ethnischer Konflikte ; Georg Weber zum 65. Geburtstag, S. 427-448
In dem Beitrag wird das Dilemma der Emigration aus Rumänien untersucht, denn die Emigration von mehr als 1 Millionen Menschen hat bei insgesamt nur 22 Millionen Einwohnern eine merkbare Veränderung in der Zusammensetzung der Bevölkerung verursacht. Die massive Migrationsbewegung von Osten nach Westen wird als ein zentrales Krisensymptom der rumänischen Gesellschaft bewertet. Die Entwicklung der Auswanderung zuerst in der Zwischenkriegszeit und dann zwischen 1945 und 1989 wird dargestellt. Dabei wird vor allem auf die Emigration von Minderheiten (Ungarn, Deutsche, Juden) eingegangen. Die Motivation und die Umstände der Auswanderung in den 90er Jahren werden untersucht. Es wird festgestellt, daß politisch-ideologische Motive, wirtschaftliche Motive sowie gesellschaftlicher Immobilismus die Verdrängungskraft bilden, die zum Auswandern bewegt. (ICA)
In: Gegen den Strom: Festschrift zum 70. Geburtstag von Josef Hindels, S. 14-21
Der Verfasser stellt die gemeinsam mit Josef Hindels erlebte Emigrationsjahre von 1938 bis 1945 in Norwegen und Schweden dar. Erinnerungen an den Alltag als Forstarbeiter werden verbunden mit Hindels Kontakten zur schwedischen Sozialdemokratie und der Beurteilung der Politik Brantings. Hervorgehoben werden auch wichtige Kontakte zu Exilpolitikern der deutschen und österreichischen Arbeiterbewegung - Hindels traf in Skandinavien unter anderem Willy Brandt, Bruno Kreisky und Peter Strasser. Letzte Station der Emigration Hindels war Uppsala, wo er als Archivar in einem Archiv der Arbeiterbewegung beschäftigt war. (KS)
In: Migration - Ethnizität - Konflikt: Systemfragen und Fallstudien, S. 251-271
In: Exil, Wissenschaft, Identität: die Emigration deutscher Sozialwissenschaftler 1933-1945, S. 353-378
Motive, Begleitumstände und Faktoren der Rückkehr von Sozialwissenschaftlern, die vor dem Faschismus aus Deutschland emigriert waren, werden herausgearbeitet. Dazu werden Äußerungen und Verhaltensweisen zahlreicher Wissenschaftler wiedergegeben und interpretiert, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ganz oder teilweise bzw. vorübergehend in die Bundesrepublik zurückkehrten. Für die Wahl zwischen Heimkehr und Verbleib werden folgende Faktoren als entscheidend angesehen; Alter, Kinderlosigkeit, das Schicksal der in Deutschland verbliebenen Familienangehörigen, der Berufsstatus zur Zeit der Vertreibung, der Stand und die Rezeption der akademischen Disziplin, die innere Nähe oder Ferne zur amerikanischen Ausprägung der eigenen Wissenschaft, die Emeritierung. (HA)
In: Nazi Germany and the humanities., S. 135-139
In: Europäische Literatur gegen den Faschismus: 1922-1945, S. 15-32
Der Verfasser untersucht das Phänomen "innere Emigration im Dritten Reich" unter formalästhetischen Aspekten, wobei als Wertungskriterium das "ästhetische Widerstandspotential" angelegt wird. In der Definition hebt er vor allem den sozialen Aspekt der gesellschaftlichen Haltungs- und Reaktionsformen hervor. An Hand von Zitaten stellt der Verfasser heraus, daß die Autoren das Schreiben im Dritten Reich als lebenswichtiges Ventil auffaßten. Der Verfasser deutet die historische Camouflage, mit der viele Autoren anspielungsreich arbeiteten, als unzureichende Methode der Widerstandsliteratur heraus. Er stellt auch die Unzulänglichkeit der historisierenden Sehweise heraus, die den Faschismus als naturgesetzliches Phänomen interpretiert und damit entlastet haben. Ähnlich unbestimmte Haltungen werden für die Naturlyrik ausgemacht und die Hinwendung zum sogenannten einfachen Leben. Der Verfasser folgert, daß die Literatur der "Inneren Emigration" auf den Faschismus fixiert und traditionalistisch ist, was er in Hinblick auf die Kontinuität der Beliebtheit dieser Autoren bedenklich findet. (RR)