Vernetzte Energiesicherheit
In: Globale Gesellschaft und internationale Beziehungen
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In: Globale Gesellschaft und internationale Beziehungen
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In: CSS Analyses in Security Policy, No. 76
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Klimapolitik kann nur global funktionieren, als "Umweltaußenpolitik" bzw. "Weltinnenpolitik" (Einführung zu Müller-Kraenner/Chr. Knospe: "Klimapolitik", ID 48/96). Quasi in Fortführung dieses Ansatzes bedeutet Energiesicherheit Energieaußenpolitik. Und damit gewinnen Energiefragen eine zentrale Bedeutung in der Weltpolitik. Müller-Kraenner, Biologe und seit Jahren in internationalen Gremien der Umweltpolitik tätig, kann, um deutlich und konkret zu werden, auf Tabellen und weitgehend auf Zahlen verzichten. Stattdessen konzentriert er sich auf eine dichte Beschreibung der engen Verflechtungen von ökonomischen, (außen-)politischen, sozialen und ökologischen Problemlagen, die je nach Region und jeweiligen politischen Interessen sehr unterschiedlich ausfallen. Sein Credo: Nur durch gemeinsames Handeln kann Europa zukünftig als starker Partner der Energiesupermächte (z.B. Russland) in der Energieaußenpolitik agieren. Auf neuestem Stand und auf der Grundlage intensiver Recherchen ist dieses Buch informativ und lesenswert für eine breite Leserschaft. (2) (Helga Lüdtke)
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In: SWP-Studie, Band S 12
'Die Bevölkerung der Europäischen Union hat einen Anteil von 6% an der Weltbevölkerung. Sie verbraucht jedoch 16% der weltweit produzierten Energie. Bis 2030 wird der Energieverbrauch in der EU weiter zunehmen, während die Eigenerzeugung abnehmen wird. Daher werden die Energieimporte weiter ansteigen müssen - in der auf rund 30 Mitgliedsländer erweiterten EU des Jahres 2030 werden sie rund 60% des Verbrauchs ausmachen, stellt die EU-Kommission in ihrem neuen Grünbuch zur Energieversorgungssicherheit fest. Unter den Energieträgern, von denen die Energiesicherheit Europas abhängt, spielen Erdöl und Erdgas eine quantitativ herausragende Rolle, während feste Brennstoffe (Kohle), Kernenergie und erneuerbare Energien aus unterschiedlichen Gründen geringere Bedeutung haben. Da Erdgas nach Europa fast ausschließlich über Pipelines geliefert wird, hat sich - im Unterschied zu Kohle und Erdöl - ein regionaler Erdgasmarkt herausgebildet, auf dem Russland, Algerien und Norwegen dominieren. Zur Erreichung der Zielsetzung des Kyoto-Protokolls, das bis 2012 eine Reduktion der Emission von Treibhausgasen um 8% gegenüber 1990 vorsieht, wäre eine weiter gehende Substitution von Kohle und Erdöl durch Erdgas wünschenswert. Auch daher kommt der zukünftigen Verfügbarkeit von Erdgas besondere Bedeutung zu. Da gleichzeitig mit der Herausgabe des Grünbuchs der EU die russische Regierung eine Neufassung ihrer Energiestrategie beschlossen hat, die bis 2020 konzipiert ist, liegt es nahe, die beiden Dokumente zu vergleichen. In der Untersuchung werden die entsprechenden Aussagen des EU-Grünbuchs sowie der russischen Energiestrategie gegenübergestellt und unter Hinzuziehung von Experteneinschätzungen analysiert. Dabei erweisen sich die Prognosen der russischen Energiestrategie teilweise als zu optimistisch. Aber auch die von europäischer Seite an Russland gerichteten Erwartungen sind überzogen, da Gasmengen erwartet werden, die das für Europa zur Verfügung stehende russische Exportpotential voraussichtlich weit übersteigen. Zwar gibt die russische Energiestrategie für das Jahr 2010 einen Gesamtumfang der Erdgasexporte an, der den europäischen Bedarf sowie weitere Exporte in die GUS und nach Südostasien deckt, doch ist dies für die Jahre nach 2010 und insbesondere für die Zeit nach 2020 nicht mehr der Fall. Daraus folgt, dass nicht nur die an Russland geknüpften Erwartungen überdacht, sondern auch alternative Bezugsquellen für Erdgaslieferungen in die EU verstärkt in die Überlegungen einbezogen werden sollten. Trotz aller Vorbehalte wird Russland weiterhin für die Versorgung Europas mit Energie und insbesondere mit Erdgas eine wichtige Rolle spielen. Aufgabe der Zukunft wird es freilich sein, Russland vom Weg der bloßen Produktionssteigerung bei konventionellen Energieträgern abzubringen und es dazu zu bewegen, zusammen mit Europa den Weg der Energieeinsparung und der Umorientierung auf erneuerbare Energien und damit auch der Verringerung der Treibhausgasemissionen zu gehen.' (Autorenreferat)
In: CSS Analyses in Security Policy, Vol. 3, No. 36
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In: SWP-Studie, Band S 21
'Sowohl die Entwicklung des Gasverbrauchs in Europa als auch die Fähigkeit Russlands, Gas zu exportieren, sind nur bedingt vorhersehbar, da beides von noch nicht getroffenen politischen Entscheidungen in den Bereichen Klima- und Energieeffizienzpolitik abhängt. Wenn Europa mehr auf erneuerbare Ressourcen wie Biomethan und - unter Berücksichtigung seiner Klimaziele - auf die Kohleverstromung in emissionsarmen Kraftwerken setzt, müsste es weniger Gas aus Russland importieren als bisher angenommen. In diesem Fall würden sich mögliche Verzögerungen bei der Aufnahme der Gasförderung auf der Jamal-Halbinsel und in der Barentssee schwächer auf Europa auswirken als bei einem weiter steigenden Erdgasverbrauch. Eine europäische Energieaußenpolitik im Gassektor sollte sich auf die Verbesserung des internationalen Rechtsrahmens und auf Fragen der Effizienz konzentrieren, aber darauf verzichten, wie bisher mit Nachdruck regionale Diversifizierungsprojekte zu unterstützen, denn der bereits in Gang befindliche 'Diversifizierungswettlauf' sollte nicht weiter angeheizt werden. Eine geeignete Grundlage für die Institutionalisierung der Energiebeziehungen wäre der Energiechartavertrag inklusive des Transitprotokolls, für dessen Ratifikation durch die russische Duma auch von europäischer Seite weitere Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Die EU könnte ihre energieaußenpolitischen Anliegen gegenüber Russland voranbringen, wenn im Rahmen des Energiedialogs konkrete Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz initiiert werden. Hierbei bestehen - über die bisherigen experimentellen Ansätze hinausgehende - Kooperationsmöglichkeiten bei landesweiten Projekten. Die wesentliche Voraussetzung dafür ist aber, dass der sparsame Einsatz von Erdgas durch eine entsprechende Preispolitik auf dem russischen Binnenmarkt unterstützt wird.' (Autorenreferat)
In: DGAP-Schriften zur Internationalen Politik
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In: Sozialwissenschaftliche Schriftenreihe / Reihe Studien
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In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 56,1/2,Beil.
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In: Avenir Suisse Publikation 2010,03
In: NZZ Libro
Begrenzte fossile Reserven und der wachsende Bedarf aufstrebender Volkswirtschaften schaffen Unsicherheiten über die künftige Energieversorgung. Nicht zuletzt die rekordhohen Energiepreise in den Jahren 2007 und 2008 weckten Befürchtungen über eine bevorstehende Knappheit fossiler Energien und damit einhergehende internationale Konflikte um deren Verteilung. Energie ist daher nicht nur im Fokus der Wirtschafts- und Klimapolitik, sondern vermehrt auch der Sicherheits- und Aussenpolitik. Doch in der Schweiz fehlt eine kohärente Energiestrategie. Viele Ansätze vernachlässigen den internationalen Kontext sowie die Funktionsweise der Märkte. Die neue Avenir-Suisse-Publikation schliesst diese Lücke. Das Buch plädiert für eine rationale und den internationalen Gegebenheiten angepasste Energiepolitik. Gleichzeitig liefert es die ökonomischen Grundlagen für eine fundierte energiepolitische Diskussion.
In: Geschichte der Gegenwart Band 34
Im Spannungsfeld nationaler Interessen sollte die IEA die Energiesicherheit der westlichen Industrieländer sicherstellen. Durch die Ölkrise von 1973 avancierte die Sicherheit der Energieversorgung zu einem zentralen politischen Thema in den westlichen Industrieländern. Um die Energiesicherheit zu erhöhen und die Politik der Ölverbraucherländer gegenüber der OPEC zu koordinieren, gründeten diese im November 1974 eine neue internationale Organisation: Die Internationale Energie-Agentur (IEA) mit Sitz in Paris. In der Folgezeit verhandelten die Industrieländer in der IEA Maßnahmen, um die Abhängigkeit von den arabischen Ölförderländern zu reduzieren. Henning Türk zeigt auf, wie die westlichen Industrieländer versuchten, gemeinsame Strategien zur Bewältigung der energiepolitischen Herausforderungen zu entwickeln. Im Vordergrund standen die Diversifizierung der Energieträger und Bezugsländer sowie die Einsparung von Energie. Dabei prallten unterschiedliche nationale Erwartungen und Ziele sowie internationale Gestaltungsansprüche aufeinander, weshalb einige Vorhaben scheiterten. Mit dem Absinken des Ölpreises Mitte der 1980er Jahre geriet die IEA in eine Existenzkrise. Um diese zu überwinden, griff sie marktliberale Ansätze auf und propagierte eine Liberalisierung der Energiemärkte.
In: Berliner Schriften der Trilateralen Kommission
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