Der Beitrag fragt nach den Anpassungen der politischen Steuerung der europäischen Energietransformation. Die Energiepolitik der EU ist auf europäischer Ebene mit eingeschränkten Kompetenzen ausgestattet, für einen Eingriff in die nationalen Energiepolitiken besitzt sie keine Kompetenz. Zudem ist das Politikfeld durch einen Konflikt zwischen den Mitgliedstaaten entlang einer Konfliktlinie Nachhaltigkeit vs. Energiesicherheit gekennzeichnet. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und die ambitionierten europäischen Energie- und Klimaziele für 2030 zu erreichen, verabschiedete die EU 2018 eine Verordnung zur Governance der Energieunion. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dieser Governance-Verordnung vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien und hebt die Bedeutung der europäischen Energiepolitik für die Energietransformation in den europäischen Nationalstaaten hervor. Dabei stellt er die Frage, welche Anpassungen in der Governance durch die Verordnung vorgenommen wurden, um die politische Steuerung der europäischen Energietransformation vor allem mit Blick auf die Transformation der nationalen Energiesysteme zu ermöglichen und wie diese Anpassung zustande gekommen ist. Der Beitrag analysiert diese Anpassung in ihrer Substanz als härtere weiche Steuerung sowie in ihrer Diskussion in den interinstitutionellen Verhandlungen.
Der Beitrag fragt nach den Anpassungen der politischen Steuerung der europäischen Energietransformation. Die Energiepolitik der EU ist auf europäischer Ebene mit eingeschränkten Kompetenzen ausgestattet, für einen Eingriff in die nationalen Energiepolitiken besitzt sie keine Kompetenz. Zudem ist das Politikfeld durch einen Konflikt zwischen den Mitgliedstaaten entlang einer Konfliktlinie Nachhaltigkeit vs. Energiesicherheit gekennzeichnet. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und die ambitionierten europäischen Energie- und Klimaziele für 2030 zu erreichen, verabschiedete die EU 2018 eine Verordnung zur Governance der Energieunion. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dieser Governance-Verordnung vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien und hebt die Bedeutung der europäischen Energiepolitik für die Energietransformation in den europäischen Nationalstaaten hervor. Dabei stellt er die Frage, welche Anpassungen in der Governance durch die Verordnung vorgenommen wurden, um die politische Steuerung der europäischen Energietransformation vor allem mit Blick auf die Transformation der nationalen Energiesysteme zu ermöglichen und wie diese Anpassung zustande gekommen ist. Der Beitrag analysiert diese Anpassung in ihrer Substanz als härtere weiche Steuerung sowie in ihrer Diskussion in den interinstitutionellen Verhandlungen.
Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels, schwindender fossiler Energieressourcen und zunehmender geopolitischer Abhängigkeiten steht die Energiepolitik vor der Aufgabe, die Energiebereitstellung auf erneuerbare Energien umzustellen. Damit einher geht die Notwendigkeit, die bestehende Infrastruktur der Energieübertragung anzupassen, indem neue Trassen gebaut, bestehende Netze nachverstärkt und Speicher errichtet werden. Zunehmende Energiekosten und der kontinuierliche Anstieg des weltweiten Energiekonsums er-fordern, die Effizienz im Wohnungswesen, der Industrie sowie im Verkehr zu heben. Dies bedingt eine Modernisierung, Flexibilisierung und Digitalisierung der Energienutzung, so-dass Energieangebot und Nachfrage zukünftig besser aufeinander abgestimmt werden können. Der Ruf nach mehr Zentralisierung und einem stärkeren "lead" in der Energiewende Deutschlands mag kurzfristige politische Entscheidungen begünstigen und Politikblockaden reduzieren, der langfristigen Zielerreichung und Performanz der Energietransformation wird er jedoch nicht gerecht. Der Vergleich zwischen Deutschland und Österreich macht vielmehr deutlich, dass die Energiepolitik in Deutschland nicht an der Komplexität föderaler Verhandlungsstrukturen und informeller Netzwerke versagt, sondern dass es ihr daran im erheblichen Maß fehlt.
Die niederländische Regierung verfolgt eine bewährte Verhandlungsstrategie, auch bekannt als Poldermodell, um eine umfassende Transformation des Energiesystems und der Wirtschaft zu erreichen. Neben der Umstrukturierung des Energiesektors und Klimaschutzprojekten erstreckt sich der Ansatz auf die Förderung des Wirtschaftswachstums, nationale und internationale Marktentwicklungen, Technologie- und Innovationspolitik sowie Reformen des Verkehrssektors und Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung. 2013 hat die Regierung unter Federführung des Sozialökonomischen Rates (SER) mit verschiedenen Interessengruppen, darunter Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Umweltverbände, einen Energiepakt für nachhaltiges Wachstum (Energieakkoord) ausgehandelt. Im Jahr 2018 folgten Verhandlungen über einen Klimapakt (Klimaatakkoord) mit Unternehmen, Interessengruppen, den Provinzen und Kommunen. Die umfassende niederländische Politik der Energiewende und das zugrunde liegende Zusammenspiel von Regierungsinitiativen, korporatistischer Interessenvermittlung und Politikberatung kann als Musterbeispiel für ausgehandelte Transformationspolitiken betrachtet werden.
Die niederländische Regierung verfolgt eine bewährte Verhandlungsstrategie, auch bekannt als Poldermodell, um eine umfassende Transformation des Energiesystems und der Wirtschaft zu erreichen. Neben der Umstrukturierung des Energiesektors und Klimaschutzprojekten erstreckt sich der Ansatz auf die Förderung des Wirtschaftswachstums, nationale und internationale Marktentwicklungen, Technologie- und Innovationspolitik sowie Reformen des Verkehrssektors und Maßnahmen der Arbeitsmarktförderung. 2013 hat die Regierung unter Federführung des Sozialökonomischen Rates (SER) mit verschiedenen Interessengruppen, darunter Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Umweltverbände, einen Energiepakt für nachhaltiges Wachstum (Energieakkoord) ausgehandelt. Im Jahr 2018 folgten Verhandlungen über einen Klimapakt (Klimaatakkoord) mit Unternehmen, Interessengruppen, den Provinzen und Kommunen. Die umfassende niederländische Politik der Energiewende und das zugrunde liegende Zusammenspiel von Regierungsinitiativen, korporatistischer Interessenvermittlung und Politikberatung kann als Musterbeispiel für ausgehandelte Transformationspolitiken betrachtet werden.
In Polen sind mehr als 100 Projekte kleiner modularer Kernspaltungsreaktoren (Small Modular Reactor – SMR) angekündigt. Allerdings handelt es sich hier um eine Technologie, die es – abgesehen von Pilotobjekten in China oder Russland – real immer noch nicht gibt. Optimistisch betrachtet, werden die ersten SMR-Pilotprojekte in Europa oder den USA ungefähr im Jahr 2030 einsetzen. Hinzu kommt, dass der SMR-Markt letztens von der Krise des US-Unternehmens NuScale erschüttert wurde. Es ist also offen, ob es sich um eine Technologie handelt, die wesentlich zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen der polnischen Energiewirtschaft beitragen wird.
Ansätze für eine energiepolitische Transformation im kanadischen Bundesstaat im Zeichen klimapolitischer Herausforderungen lassen sich bis in die 1980er Jahre zurückverfolgen. Hatte sich der Wandel zunächst eher inkrementell vollzogen, war der Transformationsprozess seit 2006 auf der Bundesebene durch zwei relativ abrupte Strategiewechsel gekennzeichnet. Im selben Zeitraum traten zudem die Provinzen mit unterschiedlichen Maßnahmen verstärkt in Erscheinung, und zwar sowohl individuell als auch durch koordinierte Aktivitäten. Der Beitrag argumentiert, dass die spezifischen Bedingungen der kanadischen politischen Ökonomie in Verbindung mit institutionellen Faktoren (Westminster-Demokratie und dualer Föderalismus) den Transformationsprozess sowohl begünstigen als auch hemmen. Einerseits ermöglichen sie Policy-Innovationen auf beiden Systemebenen, andererseits erschweren sie jedoch die langfristige Konsolidierung von Wandel in der Energiepolitik, die seit jeher ein vergleichsweise konfliktintensives Politikfeld in Kanada darstellt.
Ansätze für eine energiepolitische Transformation im kanadischen Bundesstaat im Zeichen klimapolitischer Herausforderungen lassen sich bis in die 1980er Jahre zurückverfolgen. Hatte sich der Wandel zunächst eher inkrementell vollzogen, war der Transformationsprozess seit 2006 auf der Bundesebene durch zwei relativ abrupte Strategiewechsel gekennzeichnet. Im selben Zeitraum traten zudem die Provinzen mit unterschiedlichen Maßnahmen verstärkt in Erscheinung, und zwar sowohl individuell als auch durch koordinierte Aktivitäten. Der Beitrag argumentiert, dass die spezifischen Bedingungen der kanadischen politischen Ökonomie in Verbindung mit institutionellen Faktoren (Westminster-Demokratie und dualer Föderalismus) den Transformationsprozess sowohl begünstigen als auch hemmen. Einerseits ermöglichen sie Policy-Innovationen auf beiden Systemebenen, andererseits erschweren sie jedoch die langfristige Konsolidierung von Wandel in der Energiepolitik, die seit jeher ein vergleichsweise konfliktintensives Politikfeld in Kanada darstellt.
This dissertation uses the Global Energy System Model (GENeSYS-MOD) to analyze various effects of the global low-carbon transition. The focus of the work is mainly on developments in the energy system, but also branches out to analyze and discuss socio-economic issues that are connected to this technical transformation (in the form of employment effects and social cost analyses). The dissertation tries to answer region-specific questions for Europe, India, China, and Germany, while also bridging back to a global perspective, and giving an excursus into the lessons learned from modeling 100% renewable energy scenarios. Part I of the dissertation presents various regional analyses, focusing on the energy transition and its related effects. For Europe, the issue of asset stranding is examined by introducing non-perfect foresight into the energy system model computation. The analysis of the Indian energy system focuses on the difficult task of combining rapid demand growth with emission reduction targets, and taking a closer look at the employment effects of the transformation of the local energy system. A case study on China implements new model features, trying to improve the result details, and specifically targets the developments in the Chinese industrial and coal sectors in the context of the Paris Climate Agreement. The first part is concluded by an explorative sensitivity analysis for the German Energiewende, aimed at identifying the key chances and barriers that it could face. Part II then focuses on the current state and future possibilities for energy system models by giving a discussion about the use of discounting in cost-optimizing energy system models, specifically focusing on social discounting (to ensure intergenerational equality) and social costs of carbon (to include all negative external effects of greenhouse-gas emissions). The chapter provides a point of discussion by highlighting the immense effect on model results and by pointing out the lack of literature and awareness on the topic. The final chapter of Part II then concludes my dissertation by giving insights into the lessons learned from modeling 100% renewable energy systems, providing both a retrospective about important model settings, as well as an outlook for further research in the field. By providing multiple perspectives on the challenges and opportunities that the global lowcarbon transition brings with it, this dissertation is able to offer valuable insights, as well as policy recommendations and inputs into the energy modeling community. The aim is to contribute to both the discussion on current topics, but also highlight possibilities for further research in the field. ; Die vorliegende Arbeit nutzt das offene, multi-sektorelle Energiesystemmodell Global Energy System Model (GENeSYS-MOD) um diverse Effekte der globalen Energietransformation zu analysieren. Der Fokus der Arbeit ist hauptsächlich auf Entwicklungen des Energiesystems, gibt aber auch Ausblicke in sozio-ökonomische Aspekte die mit der technischen Transformation einhergehen. Die Dissertation versucht regionen-spezifische Fragen für Europa, Indien, China, und Deutschland zu beantworten, wobei gleichzeitig eine Brücke zurück zum globalen Kontext geschlagen wird. Der erste Teil der Dissertation präsentiert mehrere regionale Analysen, die auf die Energietransformation und ihre einhergehenden Effekte eingehen. Für Europa wird die Thematik von versunkenen Investitionen analysiert, indem reduzierte Voraussicht in die Modellierung mit aufgenommen wird. Die Analyse des indischen Energiesystems betrachtet den schwierigen Zwiespalt zwischen starkem Zuwachs an Energienachfrage, sowie der Notwendigkeit für Emissionsreduktionen und gibt dabei Ausblicke in die damit einhergehende Entwicklung des lokalen Arbeitsmarkets. Eine Fallstudie zu Chinas Entwicklung im Kontext des Pariser Klimaabkommens implementiert neue Modellfunktionen, die den Detailgrad der Ergebnisse, speziell im Hinblick auf den Industriesektor, verbessern sollen. Teil I wird abgeschlossen mit einer explorativen Sensitivitätsanalyse der deutschen Energiewende, welche darauf abzielt, deren größten Chancen und Hindernisse zu quantifizieren. Der zweite Teil der Arbeit gibt Einblicke in den aktuellen Stand und zukünftige Möglichkeiten im Feld der Energiesystemmodellierung, indem spezifisch die Problematik der Diskontierung im Klimakontext sowie die Einbringung sozialer Kostenwerte (zur Wahrung von intergenerationeller Gleichheit und Internalisierung von Umweltkosten in die Modellergebnisse) diskutiert werden. Das letzte Kapitel des zweiten Teils schließt die Dissertation mit Lehren aus der Modellierung 100% erneuerbarer Energiesysteme ab. Es gibt hierbei sowohl eine Restrospektive über wichtige Modell-Annahmen, als auch einen Ausblick auf zukünftige Forschungsmöglichkeiten. Durch die Darlegung verschiedenster Perspektiven über die Chancen und Hindernisse, die die globale Energietransformation mit sich bringt, gewährt diese Dissertation wertvolle Erkenntnisse, sowie Politikvorschläge und Inputs in die Welt der Energiesystemmodellierung. Das Ziel ist es, zur Diskussion über aktuelle Forschungsthemen beizutragen, sowie Möglichkeiten für zukünftige Forschung in dem Feld aufzuzeigen. ; BMBF, 01LN1704A, Nachwuchsgruppe Globaler Wandel: CoalExit - Die Ökonomie des Kohleausstiegs - Identifikation von Bausteinen für Rahmenpläne zukünftiger regionaler Strukturwandel ; EC/H2020/835896/EU/Open ENergy TRansition ANalyses for a low-carbon Economy/Open ENTRANCE
Einleitung -- Theoretischer Analyserahmen -- Forschungsdesign und methodischer Zugang -- Institutionen und Akteure im Policy Subsystem EEG -- Das EEG bis 2010 – Gesetzgebungsverlauf und Advocacy Koalitionen -- Fallstudie I: Das EEG 2012 und die PV-Novelle 2012 -- Fallstudie II: Das EEG 2014.-Fallstudie III: Das EEG 2017 -- Vergleichende und zusammenfassende Analyse -- Theoretische und methodische Reflexion -- Das EEG 4.0 – ein Ausblick -- Literaturverzeichnis.
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