Die Entwertung der Werte?
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten
Rezension zu "Nihilistic Times. Thinking with Max Weber" von Wendy Brown
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Rezension zu "Nihilistic Times. Thinking with Max Weber" von Wendy Brown
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3146-3153
"Die Differenzierung des Wissens ist ein struktureller Aspekt der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit. Dabei ist diese Differenzierung des Wissens als legitimierungsoffen anzusehen; einer Legitimierung, die ihrerseits im Zusammenhang steht mit der gesellschaftlichen Institutionalisierung von Wissensformen, deren Trägergruppen und ihrer sozialen Positionierung sowie der damit für sie jeweils verbundenen Deutungsmacht. Entsprechend kann soziologisch die Zunahme und der 'produktive' Bedeutungszugewinn bestimmter Wissensformen nicht einfach gleichgesetzt werden mit der Legitimierung dieser oder anderer Wissensformen. Bedeutsam für diese Prozesse ist zudem der strukturtheoretische Zusammenhang, dass die Legitimierung von Wissen zu ihrer Kehrseite immer die Illegitimisierung des darin nicht eingeschlossenen Wissens hat. Und so ist es gerade die Zunahme der Bedeutung von 'Wissen' in der sog. 'Wissensgesellschaft' und ihren Differenzierungsstrukturen, die zugleich zu einer strukturellen 'Entwertung' von 'Wissen' führt. Diese Entwertungsprozesse verweisen nicht zuletzt zwei sozio-strukturelle Rahmenbedingungen der Fragestellung im Kontext sog. 'Wissensgesellschaften': einmal auf die relativ hohe Kontinuität der gesellschaftlichen Schichtungsstruktur, zum anderen auf das fortschreitende Aufbrechen kulturell homogener Sozialräume. Zugespitzt formuliert bedeutet das, dass die faktisch konstatierbare Ent-Standardisierung des Wissens zu einer erheblichen Aufwertung nicht-offizieller 'Arenen' des Wissens und Lernens führt. Insgesamt haben die Verfasser es deshalb - entgegen der mit dem Etikett 'Wissensgesellschaft' verbundenen Prophezeiungen - mit ungleichheits-verstärkenden Effekten der Zunahme, Pluralisierung und damit Ent-Standardisierung des für bestimmte Positionen als relevant angesehenen Zugangswissens zu tun, die die (schichtspezifischen) Logiken des Wissens- und Bildungserwerbs zumindest kontinuieren, wenn nicht verstärken." (Autorenreferat)
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
ISSN: 1424-4004
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 67, Heft 2, S. 217-242
ISSN: 1861-891X
"Anstrengend, unentgeltlich und verdammt undankbar: Der Job der Hausfrau gilt als patriarchal, als überholt – und ist doch alles andere als ausgestorben. Detailliert zeichnet die Kulturwissenschaftlerin Evke Rulffes nach, wie sich das Ideal der "kümmernden Mutter" erst im 18. Jahrhundert etablierte – und wie es bis heute in unseren Köpfen fortwirkt" (Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste für Dezember 2021)
In: Forum Medienethik 1998, Nr. 1
In: Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht: NVwZ ; vereinigt mit Verwaltungsrechtsprechung, Band 28, Heft 4, S. 226-229
ISSN: 0721-880X
In: Die politische Meinung, Band 57, Heft 516, S. 20-25
ISSN: 0032-3446
World Affairs Online
In: Die politische Meinung, Band 57, Heft 516, S. 20-25
ISSN: 0032-3446