Entwicklung als Modernisierung
In: Entwicklung: die Perspektive der Entwicklungssoziologie, S. 31-45
Der Autor befaßt sich mit der soziologischen Modernisierungstheorie, die in den 60er Jahren große Erwartungen erweckt hat, die danach unter heftige Kritik geraten ist und die seit den Transformationsprozessen seit 1989 erneutes Interesse findet. Im ersten Teil werden die wichtigsten Begriffe und Theorien erläutert. Im zweiten Teil wird die Modernisierungskritik diskutiert. Der Autor stellt im folgenden seinen eigenen Ansatz von einer "weitergehenden Modernisierung" vor, die die Dimension der Variation moderner Gesellschaften, d.h. Inklusion, Wertegeneralisierung, Differenzierung und Statusanhebung als Mechanismen des sozialen Wandels miteinbezieht. Im dritten Teil werden Probleme der Transformation erörtert. Resultat des Autors: Die Schwierigkeiten und Konflikte der Transformation sind kein Einwand gegen die Modernisierungstheorie. Modernisierung kann aber nicht einfach "Westernization" bedeuten. Die Transformationsprozesse in Ost- und Südasien haben gezeigt (zuerst ökonomische, dann politische und gesellschaftlich-kulturelle Modernisierung), daß es mehrere Wege zur Moderne gibt. Der "Weg der heutigen Transformationsgesellschaften wird nicht mit frühreren Wegen einfach identisch sein." (prc)