Sammelrezension zu: 1) Ernst Basler: Strategie des Fortschritts: Umweltbelastung, Lebensraumverknappung und Zukunftsforschung. München: BLV Verl.-Ges. 1973. 2) Werner Braunbek: Die unheimliche Wachstumsformel. München: List 1973. 3) Richard Bailey (u.a.): Energie, Mensch und Umwelt. Bern u.a.: Lang 1973. 4) Helmut Swoboda: Die Qualität des Lebens: vom Wohlstand zum Wohlbefinden. Stuttgart: Dt. Verl.-Anstalt 1973.
1. Teil Erklärungsansätze und Strategien der westlichen Nationalökonomie -- 1 Grundzüge der bürgerlichen Wirtschaftstheorie -- 2 Theorien zur Erklärung von Unterentwicklung -- 3 Kapitalistische Strategien zur Überwindung von Unterentwicklung -- 2. Teil Marxistische Theorien der Unterentwicklung und Entwicklungsstrategien -- 4 Grundlagen des klassischen Marxismus-Leninismus -- 5 Marxistische Interpretationen der Unterentwicklung -- 6 Marxistische Entwicklungsstrategien -- Literatur.
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Während der letzten Jahre hat Singapur den Ruf eines wirtschaftlich außerordentlich effizienten Stadtstaates aufgebaut, dessen Wachstumsraten und ökonomischer Strukturwandel in Richtung auf technologisch anspruchsvollere Produktionsbereiche den übrigen südostasiatischen Ländern weit vorauseilen. Es ist bekannt, daß die Regierung der Republik Singapur die Bedeutung privater Auslandsinvestitionen unterstreicht und keine Restriktionen im Hinblick auf Obergrenzen ausländischer Firmenanteile, Kapitalbewegungen und Rückführung von Gewinnen kennt. Insbesondere sind multinationale Unternehmungen, die in vielen Teilen der Welt aus der Sicht von Regierungen, Gewerkschaften und verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen kritisch betrachtet werden, in Singapur willkommen. Der Außenminister stellte kürzlich fest: "It is by plugging into multinationals that Singapore has overcome the handicaps of size, a small population and lack of natural resources. On balance the presence of these corporations was advantageous to Singapore and greatly accelerated the Republic's economic growth and potential." Man sieht in diesem Zusammenhang insbesondere das Einbringen von Technologie und Management und den Zugang zu neuen Märkten.
Bevölkerungswachstum und hohe Geburtenraten in den Ländern des Südens gelten als wichtige Determinanten von Umweltbeeinträchtigungen, Ressourcenknappheit und sozialen Konflikten. Deshalb wird Maßnahmen zur Reduzierung der Geburtenrate in Entwicklungsländern in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion noch immer ein zentraler Stellenwert eingeräumt. Angesichts des weltweit sinkenden Fertilitätsniveaus stellt sich die Frage, ob hierin ein Erfolg der internationalen Bevölkerungspolitik gesehen werden kann. Die Verfasserin betont, dass es hier um die individuelle Seite der Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper geht und zugleich auch um gesellschaftliche Interessen geht. Die demographische Variable Fertilität ist allerdings hochgradig vermittelt mit anderen natürlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Faktoren, die wiederum untereinander zusammenhängen. Es ist daher unrealistisch, von einer Steuerung dieser Phänomene durch einfache politische Maßnahmen auszugehen. (ICE2)
In der Entwicklungspolitik werden häufig zwei Strategien diskutiert: (1) Die Strategie der Exportförderung konzentriert sich auf die Sektoren, die über eine Erhöhung der Exporterlöse notwendige Devisen zur Landesentwicklung beschaffen. (2) Die Importsubstitution fördert die Vermeidung von Devisenengpässen durch die Konzentration, bisherige Importe durch landeseigene Produkte zu ersetzen. In Lateinamerika sollte durch die Importsubstitution vor allem eine Änderung der Rolle als traditioneller Rohstofflieferant herbeigeführt werden. Am Beispiel Mexiko, dessen dynamische Wirtschaftsentwicklung zwischen 1950 und 1970 zunächst vor allem durch die Entwicklung eines modernen Agrarsektors getragen wurde, dann aber durch staatliche Interventionen und eine fehlgesteuerte Lohnpolitik ins Stocken geriet, zeigt sich, daß nur eine verhältnismäßige Mischung beider Strategien langfristig sinnvoll ist. Einseitige Konzentration auf den Binnenmarkt und die Diskriminierung von Landwirtschaft und Exportwirtschaft führen dazu, daß der Anschluß an den Weltmarkt verpaßt wird. Ressourcenorientierte Spezialisierung, eine exportorientierte Be- und Verarbeitung heimischer Rohstoffe bergen eine Chance, zumindest eine Nische am Weltmarkt zu besetzen und den Binnenmarkt zu stärken. (prk)
Auf Basis mehrerer Haushaltsbefragungen und einer Vielzahl statistischer Informationen wird der Zusammenhang zwischen politischer Zielsetzung, ökonomischer Entwicklung und ethnischer Vielfalt analysiert und aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet. Neben allgemeinen Fragestellungen zu Wachstumsprozessen, Entwicklungsstrategien und Einkommensverteilung liegt der Fokus auf der Frage, warum die Asienkrise in Indonesien zu Ausschreitungen, Unruhen und letztendlich zu einem Regierungswechsel führte, während das benachbarte Malaysia von diesen Folgen verschont blieb.
Nach 1989 gehörte die polnische Wirtschaft zu den Wachstumsspitzenreitern nicht nur in Ostmitteleuropa, sondern auch im globalen Vergleich mit anderen aufstrebenden Wirtschaften (emerging markets). Unter den postkommunistischen Ländern war in Polen die Dynamik am stärksten ausgeprägt, die bestehenden Rückstände zu den hochentwickelten Ländern Westeuropas aufzuholen. Allerdings wird das Tempo bei der Verringerung dieser Distanz zunehmend langsamer, was Besorgnis und Diskussionen unter Politikern, Experten und Journalisten zur Folge hat. Während des Präsidenten- und Parlamentswahlkampfes im Jahr 2015 war eines der von den Politikern aufgebrachten Themen die »Falle des mittleren Einkommens«. Der im Jahr 2016 von Entwicklungsminister Mateusz Morawiecki veröffentlichte »Plan für eine Verantwortungsvolle Entwicklung«, der Gegenstand dieser Analyse ist, verfolgt primär das Ziel, die Polen vor der »Falle des mittleren Einkommens, des Durchschnittsprodukts, des fehlenden Gleichgewichts, vor der demografischen Falle und der Falle der schwachen Institutionen« zu schützen.
Auf Basis mehrerer Haushaltsbefragungen und einer Vielzahl statistischer Informationen wird der Zusammenhang zwischen politischer Zielsetzung, ökonomischer Entwicklung und ethnischer Vielfalt analysiert und aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet. Neben allgemeinen Fragestellungen zu Wachstumsprozessen, Entwicklungsstrategien und Einkommensverteilung liegt der Fokus auf der Frage, warum die Asienkrise in Indonesien zu Ausschreitungen, Unruhen und letztendlich zu einem Regierungswechsel führte, während das benachbarte Malaysia von diesen Folgen verschont blieb.
Auf Basis mehrerer Haushaltsbefragungen und einer Vielzahl statistischer Informationen wird der Zusammenhang zwischen politischer Zielsetzung, ökonomischer Entwicklung und ethnischer Vielfalt analysiert und aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet. Neben allgemeinen Fragestellungen zu Wachstumsprozessen, Entwicklungsstrategien und Einkommensverteilung liegt der Fokus auf der Frage, warum die Asienkrise in Indonesien zu Ausschreitungen, Unruhen und letztendlich zu einem Regierungswechsel führte, während das benachbarte Malaysia von diesen Folgen verschont blieb.
Eine exportorientierte Entwicklungsstrategie verfolgt das Ziel, die Integration der Entwicklungsländer in die internationale Arbeitsteilung mit Industriegütern zu verbessern. Dadurch könnten in der Dritten Welt mehr Arbeitsplätze geschaffen, höhere Einkommen erzielt und Zahlungsbilanzkrisen vermieden werden. Eine solche Strategie erfordert jedoch, daß die reichen Länder bereit sind, ihre Wirtschaftsstruktur anzupassen - nicht nur zum Vorteil der Entwicklungsländer, sondern auch zum Vorteil der Wachstumsindustrien und Konsumenten im eigenen Land. Einer zunehmenden Konkurrenz aus Entwicklungsländern waren in der Bundesrepublik vor allem arbeitsintensive Verbrauchsgüterindustrien ausgesetzt, die überwiegend weibliche Arbeitskräfte beschäftigen und eine relativ niedrige Wertschöpfung pro Beschäftigten aufweisen. Gerade diese Produktionen sind bei uns durch Zölle und Kontingente besonders geschützt. Trotz der Verzerrungen der Handelsströme bestimmte sich die Struktur des westdeutschen Warenaustausches mit den Entwicklungsländern nach dem Muster der klassischen Außenhandelstheorie: je arbeitsintensiver eine Branche produzierte, um so weniger wettbewerbsfähig war sie im allgemeinen gegenüber Anbietern aus Entwicklungsländern. Damit sich unsere Wirtschaft an ein größeres industrielles Exportpotential der Entwicklungsländer möglichst reibungslos anpassen kann, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die intersektorale Mobilität der Unternehmen und die interregionale Mobilität der Arbeitskräfte erhöhen. Notwendig wäre es auch, die steuerliche Förderung der Direktinvestitionen in Entwicklungsländern so zu gestalten, daß die Projekte am stärksten begünstigt werden durch die die meisten Arbeitsplätze geschaffen werden.
Furtado war einer der wichtigsten Ökonomen Lateinamerikas. Zusammen mit Raul Prebisch begründete er den lateinamerikanischen Strukturalismus in der Entwicklungstheorie. Der Verfasser macht Furtados Ansatz für die Suche nach einer Alternative zum neoliberalen Modell fruchtbar. Dabei geht es im Kern um drei Punkte: die Einkommensverteilung und ihre Implikationen für die Entwicklung des Kapitalismus, die wachsende Auslandsverschuldung und die Rolle der Geld- und Währungspolitik. (ICEÜbers)