Während der letzten Jahre hat Singapur den Ruf eines wirtschaftlich außerordentlich effizienten Stadtstaates aufgebaut, dessen Wachstumsraten und ökonomischer Strukturwandel in Richtung auf technologisch anspruchsvollere Produktionsbereiche den übrigen südostasiatischen Ländern weit vorauseilen. Es ist bekannt, daß die Regierung der Republik Singapur die Bedeutung privater Auslandsinvestitionen unterstreicht und keine Restriktionen im Hinblick auf Obergrenzen ausländischer Firmenanteile, Kapitalbewegungen und Rückführung von Gewinnen kennt. Insbesondere sind multinationale Unternehmungen, die in vielen Teilen der Welt aus der Sicht von Regierungen, Gewerkschaften und verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen kritisch betrachtet werden, in Singapur willkommen. Der Außenminister stellte kürzlich fest: "It is by plugging into multinationals that Singapore has overcome the handicaps of size, a small population and lack of natural resources. On balance the presence of these corporations was advantageous to Singapore and greatly accelerated the Republic's economic growth and potential." Man sieht in diesem Zusammenhang insbesondere das Einbringen von Technologie und Management und den Zugang zu neuen Märkten.
Auf Basis mehrerer Haushaltsbefragungen und einer Vielzahl statistischer Informationen wird der Zusammenhang zwischen politischer Zielsetzung, ökonomischer Entwicklung und ethnischer Vielfalt analysiert und aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet. Neben allgemeinen Fragestellungen zu Wachstumsprozessen, Entwicklungsstrategien und Einkommensverteilung liegt der Fokus auf der Frage, warum die Asienkrise in Indonesien zu Ausschreitungen, Unruhen und letztendlich zu einem Regierungswechsel führte, während das benachbarte Malaysia von diesen Folgen verschont blieb.
Eine exportorientierte Entwicklungsstrategie verfolgt das Ziel, die Integration der Entwicklungsländer in die internationale Arbeitsteilung mit Industriegütern zu verbessern. Dadurch könnten in der Dritten Welt mehr Arbeitsplätze geschaffen, höhere Einkommen erzielt und Zahlungsbilanzkrisen vermieden werden. Eine solche Strategie erfordert jedoch, daß die reichen Länder bereit sind, ihre Wirtschaftsstruktur anzupassen - nicht nur zum Vorteil der Entwicklungsländer, sondern auch zum Vorteil der Wachstumsindustrien und Konsumenten im eigenen Land. Einer zunehmenden Konkurrenz aus Entwicklungsländern waren in der Bundesrepublik vor allem arbeitsintensive Verbrauchsgüterindustrien ausgesetzt, die überwiegend weibliche Arbeitskräfte beschäftigen und eine relativ niedrige Wertschöpfung pro Beschäftigten aufweisen. Gerade diese Produktionen sind bei uns durch Zölle und Kontingente besonders geschützt. Trotz der Verzerrungen der Handelsströme bestimmte sich die Struktur des westdeutschen Warenaustausches mit den Entwicklungsländern nach dem Muster der klassischen Außenhandelstheorie: je arbeitsintensiver eine Branche produzierte, um so weniger wettbewerbsfähig war sie im allgemeinen gegenüber Anbietern aus Entwicklungsländern. Damit sich unsere Wirtschaft an ein größeres industrielles Exportpotential der Entwicklungsländer möglichst reibungslos anpassen kann, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die intersektorale Mobilität der Unternehmen und die interregionale Mobilität der Arbeitskräfte erhöhen. Notwendig wäre es auch, die steuerliche Förderung der Direktinvestitionen in Entwicklungsländern so zu gestalten, daß die Projekte am stärksten begünstigt werden durch die die meisten Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist ein neues politisch-planerisches Handlungsfeld. Aufgrund der Erkenntnisse, dass der Klimawandel nicht mehr zu verhindern ist und die Folgen des Klimawandels eine Vorbereitung der Regionen erfordern, beginnen diese mit Hilfe von Förderprogrammen Anpassungsstrategien zu entwickeln. Die Folgen des Klimawandels betreffen nicht nur einzelne Sektoren sondern bestehen aus einem komplexen System von Wechselwirkungen. Der Klimawandel verursacht ökonomische, ökologische und soziale Veränderungen, die langfristig unabsehbare Folgen, auch in Wechselwirkung mit anderen und globalen Veränderungen, mit sich bringen. Er beeinflusst alle Handlungsbereiche und verändert die Lebensbedingungen der Bevölkerung weltweit. Für die Klimafolgenanpassung wird folglich eine integrierte Strategie gefordert, die mit diesen unvorhersehbaren Entwicklungen umgeht und angemessene Steuerungsinstrumente entwickelt bzw. nutzt. Das Weißbuch der EU zum Thema Klimaanpassung sowie die deutsche Anpassungsstrategie nennen hierbei die Raumplanung als wichtige Koordinatorin für die Entwicklung und Koordination von Klimaanpassungsstrategien. Es gibt jedoch auch andere Ausgangspunkte für eine Entwicklung, mit denen eine Anpassungsstrategie formuliert werden kann. Wie Regionen ihre Anpassungsstrategien entwickeln, wurde im Rahmen dieser Arbeit anhand von vier Beispielprojekten untersucht. ; Climate change adaptation is a new political-planning field of action in Germany. Based on findings that climate change is a definitive process and that the consequences of climate change require a preparation, regions begin to develop adaptation strategies supported by incentives of the government. A challenge thereby is, that the consequences of climate change affect not only individual sectors. It consists of a complex system of interdependencies between them. Climate change is causing economic, environmental and social changes, which lead to unforeseen consequence in the long term also in interaction with other and also global changes. It affects all fields of action and changes living conditions worldwide. Thus, to find solutions for climate change adaptation an integrated strategy is demanded, which is able to deal with unforeseen developments and to develop appropriate tools. In this context, the EU White Paper about climate change adaptation and the German adaptation strategy identify, spatial planning as an important coordinator for the implementation of climate change adaptation strategies. Besides this approach, there are also other possible approaches for the elaboration of adaptation strategies.
Bei den Leitbildern der Raumentwicklung handelt es sich um eine gemeinsame Entwicklungsstrategie für die deutschen Städte und Regionen. Sie werden gemäß Raumordnungsgesetz von den Raumordnungsministern von Bund und Ländern erarbeitet und bilden eine wichtige Grundlage für das gemeinsame Handeln der Raumordnung von Bund und Ländern. Die informellen Leitbilder stellen ein übergeordnetes Konzept für die raumbezogenen politischen Ziele, die Festlegungen im Raumordnungsgesetz und in Raumordnungsplänen sowie für die konkreten Umsetzungsmaßnahmen dar. Sie ergänzen somit die gesetzlich festgelegten und verbindlichen Ziele und Grundsätze der Raumordnung und weisen die Aufgabenschwerpunkte der Raumordnung in den kommenden Jahren aus. Im Mittelpunkt der Beiträge auf der Jahrestagung des Jungen Forums 2014 stand die Bedeutung der veränderten aktuellen Rahmenbedingungen für die Raumentwicklung. Ausgangspunkt der Diskussion über Strategien, Handlungskonzepte und Umsetzungsprojekte war der Leitbildentwurf mit dem Stand 2013. In drei Arbeitsgruppen zu den Themen "Demografischer Wandel", "Energiewende und Klimawandel" sowie "Standortkonkurrenzen" präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer laufende Forschungsvorhaben, Dissertationen und Projekte aus der Praxis von Kommunen oder Verbänden. In den fachlichen Diskussionen wurde deutlich, dass die Neuen Leitbilder eine wichtige Grundlage für die künftige Raumentwicklung darstellen. Trotzdem wurden auch Zielkonflikte gesehen, die planerische Herausforderungen für die Zukunft bringen werden. ; The guiding principles of spatial planning present a common development strategy for German cities and regions. In line with spatial planning legislation, they are drawn up by the German federation and states and create an important basis for joint spatial planning action by the federal and state authorities. The informal guiding principles represent an overall concept for spatially relevant policy goals, stipulations in spatial planning legislation and in spatial plans, and for concrete implementation measures. They thus supplement the statutory and binding goals and fundamental principles of spatial planning and indicate the core spatial planning tasks for the coming years. The papers of the annual meeting of the Junges Forum 2014 focused on the significance of changes to the general parameters for spatial development. The guiding principles drawn up in 2013 formed the starting point for discussion about strategies, concepts for action and implementation projects. Participants presented ongoing research, PhD theses and practical projects conducted in municipalities or associations in three working groups: "Demographic Change", "Energy Transition and Climate Change" and "Locational Competition". It was clear from discussion that the new guiding principles represent an important basis for future spatial development. Nonetheless, conflicting goals that will challenge planning in the future were also identified.
Die deutschen Städte, und speziell die ostdeutschen Städte, stehen heute vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Hier ist zunächst die Kürzung von Fördermitteln zu erwähnen, die teilweise bereits Realität ist. Der Solidarpakt II läuft am Ende des Jahres 2019 aus. Im Gefolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sind in den Kommunen seit dem Jahr 2009 deutlich rückläufige Steuereinnahmen zu verzeichnen. Zu diesen Herausforderungen aufgrund abnehmender Finanzmittel kommt der immer intensivere Standortwettbewerb zwischen den Großstädten in Deutschland und Europa hinzu, wobei dieser Wettbewerb nicht nur auf Unternehmen abzielt, sondern - nicht zuletzt aufgrund des allgemeinen demographischen Wandels - immer stärker auch auf die Potenziale an kreativen Köpfen, Forschern und kulturellen Faktoren. Vor diesem Hintergrund ist es für die verantwortlichen Akteure in jeder Stadt erforderlich, strategische Überlegungen hinsichtlich ihrer zukünftigen Position im europäischen System der Zentren und Metropolen anzustellen. Für diesen Zweck ist es wichtig, zunächst Klarheit über die bisher erreichte wirtschaftliche Position herzustellen und die bisherigen lokalen Entwicklungsstrategien zu bewerten.Die vorliegende Studie basiert auf einem Gutachten im Auftrag der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, das - am Beispiel der Stadt - den soeben skizzierten Aufgaben (Ermittlung der bisher erreichten Position im Städtesystem; mögliche Strategien für die Zukunft) dienen soll. Worin liegen die derzeitigen Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandortes Leipzig? Wie ist die bisherige Politik zur Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung in Leipzig zu beurteilen? Welche Strategien und Maßnahmen könnten geeignet sein, um die wirtschaftliche Entwicklung weiter zu beschleunigen? Konkret für Leipzig stellt sich insbesondere die Frage nach den Möglichkeiten, sich - wie nach der politischen Wende angestrebt wurde - weiter zu einer Handels-, Logistik- und Dienstleistungsmetropole und/oder stärker zu einer forschungsbasierten Industriestadt zu entwickeln. Leipzig galt lange Zeit als die 'ostdeutsche Boomtown', doch in den letzten Jahren hat die wirtschaftliche Entwicklung eher stagniert. Die Studie versucht unter anderem, die Ursachen dieser Tendenz zu ermitteln. In Anbetracht der engen Beziehungen Leipzigs zu den drei benachbarten Großstädten Dresden, Chemnitz und Halle (Saale) liegt es nahe, die dortige Entwicklung mit jener in Leipzig zu vergleichen.
Es galt lange Zeit als unbestritten, daß Entwicklungsländer ihre beschäftigungs-, wachstums- und zahlungsbilanzpolitischen Probleme am ehesten lösen könnten, wenn die Industrialisierung auf dem Wege der Importsubstiution betrieben wird. Der meist nur geringe Erfolg hat diese Strategie inzwischen jedoch in einem Maße diskreditiert, daß zur Erfüllung entwicklungspolitischer Ziele jetzt vielfach nur eine von Anfang an exportorientierte Industrialisierung geeignet erscheint. Ob dieser radikale Meinungswandel den in Entwicklungsländern vorherrschenden strukturellen Bedingungen Rechnung trägt, ist eine offene Frage. Erfahrungen über die relative Überlegenheit einer von Anfang an exportorientierten Industrialisierungsstrategie, die sich generalisieren lassen, liegen bislang nicht vor. Bei Importsubstitution entzieht sich das Entwicklungsland der durch komparative Kostenvorteile determinierten internationalen Arbeitsteilung. Diese Abkehr braucht jedoch nicht zwingend von Dauer zu sein, wie die Erfahrungen Südkoreas und — mit einigen Einschränkungen — Mexikos lehren. Nur bei einer vordergründig zahlungsbilanzmotivierten Importsubstitution läuft das Land Gefahr, die Chancen für den "spill-over" zu verspielen. Chile ist in dieser Hinsicht ein instruktives Beispiel. Importsubstitution und Exportdiversifizierung sind — von ganz wenigen spezifischen Ausnahmen abgesehen — keine alternativen Industrialisierungsstrategien. Vielmehr spricht vieles für die Vermutung, daß es wenig Sinn hat, eine exportorientierte Industrialisierung zu empfehlen, wenn das Land nicht zuvor eine Phase der Importsubstitution durchlaufen hat. Worauf es ankommt ist, bei der Importsubstitution die gegebenen und mittelfristig erzielbaren komparativen Kostenvorteile im Auge zu behalten und den rechtzeitigen Übergang zur Exportdiversifizierung nicht zu verpassen. Die Einschaltung in die internationale Arbeitsteilung mittels des "spill-over" erscheint entwicklungspolitisch geboten, weil Exportindustrien arbeitsintensiver produzieren müssen, als es Importsubstitutionsindustrien können, und weil sich das bisherige Wachstumstempo eher aufrechterhalten läßt, als es bei einer Fortsetzung der Importsubstitution der Fall wäre.
Die vorliegende Untersuchung zielt darauf ab, die vielfältigen Probleme des Wohnungsbaus und der Siedlungsplanung in der Stadt Gaza zu erfassen und zu analysieren, sowie eine Vertiefung der gewonnen Erkenntnisse im Rahmen der städtebaulichen Problematik des Raumes Gaza zu erzielen. Im Wesentlichen geht es um die Linderung der Wohnungsnot in Gaza und die Schaffung von genügend Wohnraum für alle Familien, insbesondere für solche mit niedrigem Einkommen. Die Siedlungsentwicklung und insbesondere das Wohnungswesen von Gaza-Stadt ist von einer Vielzahl Problemen und Entwicklungsdefiziten geprägt, welche zu einem großen Teil aus der historischen und politischen Situation der Region resultieren. In den Jahren der israelischen Besatzung ist nur wenig in die Entwicklung des Gazastreifens und insbesondere in den öffentlichen Wohnungsbau investiert worden. Zugleich unterlag die Entwicklung des Siedlungs- und Wohnungsbaus immer wieder erheblichen Beschränkungen durch die Sicherheitspolitik der israelischen Militärverwaltung. Das hohe Bevölkerungswachstum führte und führt zu erheblicher Wohnraumknappheit, während gleichzeitig Arbeitslosigkeit und zunehmende Armut die Handlungsfähigkeit der Bewohner einschränken. Gerade in den Flüchtlingslagern, wo extreme Einwohnerdichten erreicht werden, stellt die Wohnungsversorgung ein besonderes Problem dar. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit werden zunächst die wichtigsten geo-graphischen, ökonomischen und demographischen Daten des Gazastreifens aufgezeigt und analysiert, um so wesentliche Grundlagen für die spätere Zielfindung bzw. -setzung zuschaffen. Der zweite Teil der Arbeit befaßt sich mit dem Problembereich der Siedlungs- und Bebauungsstruktur des Gazastreifens, sowie der Wohnsituation in der Gaza-Region einschließlich der Stadt Gaza. Analysiert werden die bisherige Wohnungsbau- und Stadtentwicklungspolitik und die Rolle des öffentlichen und privaten Sektors bei der Verbesserung dieser Wohnungssituation sowie bei der Finanzierung von Wohnungsbau und Stadtentwicklung. Schließlich werden bestehende und künftige Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Wohnungssituation in der Stadt Gaza bezüglich der quantitativen und qualitativen Möglichkeiten des Wohnraumangebots erörtert, das auch die Bedürfnisse und Möglichkeiten der unteren Einkommensschichten berücksichtigt. Bezüglich der Siedlungsplanung liegt der Schwerpunkt bei der Entwicklung von Maßnahmen und Vorschlägen zur Verbesserung der Siedlungsstruktur und infrastrukturellen Versorgung der bestehenden Siedlungsgebiete sowie bei der Unterbreitung von Vorschlägen für eine den räumlichen Bedingungen entsprechende Planung neuer Siedlungsprojekte.
Während der Sozialismus in den Ländern Mittel- und Osteuropas zusammengebrochen ist, scheint er in den entsprechenden Staaten Ostasiens eine neue Renaissance zu erleben. Vielen demokratisch denkenden und emanzipatorisch engagierten Menschen ist das eine wie das andere rätselhaft. Die einen ziehen die Schlußfolgerung, daß jetzt der Sozialismus nur noch in der Dritten Welt eine Chance hätte und dieser Region nun endlich nicht nur aus wirtschaftlichen und ökologischen, sondern auch aus ideologischen Gründen die gebührende Aufmerksamkeit zukommen müsse. (.)
In der Promotionsschrift mit dem Thema "Das Kusnezk-Becken in Sibirien: Entwicklungsstrategien zur Modernisierung einer altindustriell geprägten peripheren Region" wurde im ersten Schritt eine wirtschafts- und sozialgeographische Regionalanalyse durchgeführt, die sich auf die Auswertung russischer Fachtexte, Geschäftsberichte und Statistiken stützt. Als Bewertungsmaßstab für die Entwicklungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurden u.a. die Ziele der 2007 erstellten "Strategie zur sozioökonomischen Entwicklung der Oblast' Kemerovo in langfristiger Perspektive" (Entwicklungsstrategie 2025) in einer Halbzeitbilanz genutzt. Das Kusnezk-Becken bildet etwa ein Viertel der Fläche der Oblast' Kemerovo, erzeugt jedoch über 90 % der Wertschöpfung der Region. Die Ergebnisse der Analyse wurden mit 27 russischen Spezialisten diskutiert. Darüber hinaus wurden die Modernisi-rungs- und Diversifizierungsanstrengungen in der Oblast' Kemerovo mit denen in deutschen altindustriellen Regionen verglichen, und zwar mit dem Ruhrgebiet und dem Braunkohlerevier Niederlausitz. Methodisch wurde ein raumkommunikativer Ansatz gewählt. Die Probleme einer Altindustrieregion, die Programme der Unternehmen (Geschäftsberichte) und der Oblast'-Verwaltung sowie die sich daraus ergebenden Programmräume wurden miteinander verschnitten. Als Leitprogramm diente 2007 erstellte langfristige Entwicklungsstrategie der Oblast' Kemerovo bis 2025. Da bereits neun Jahre des Programmzeitraums verflossen sind, konnten Ziele und Maßnahmen der anfangs erwähnten Halbzeitbilanz unterzogen werden. Nachfolgend werden die Programmblöcke Wachstumssicherung, Diversifizierung und Innovation beleuchtet. Insgesamt sind bereits einige aus anderen Altindustrieregionen bekannte klassische Instrumentarien zur Modernisierung eingesetzt worden. Vieles scheiterte an Halbherzigkeit und Finanzknappheit. Es wurde deutlich, dass besonders wichtige Projekte (insbes. bei der Innovationsförderung) von der Föderation initiiert worden sind. Das gilt auch für die "Entwicklungsstrategie 2025". Sie wurde von einem regierungsnahen Projektbüro in St. Petersburg erstellt. Insgesamt scheint sich eine starke Zielabweichung von der Entwicklungsstrategie 2025 zu ergeben. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass einige Effekte aufgrund des zu kurzen Zeitraums seit der Implementierung noch nicht messbar sind. Insgesamt ist hervorzuheben, dass allein mit der Initiative dieser Entwicklungsstrategie die weitere Verabschiedung von etlichen branchenspezifischen Programmen auf der Ebene der Oblast' angeregt werden konnte. Eine der wichtigsten Thesen der Arbeit ist folgende: Wenn eine periphere Region ihre Industriestrukturen erhalten und entwickeln will, dann sollte sie dies staatlich kontrolliert in eigener Regie durchführen können. Es bedeutet für die Modernisierung einer peripheren Altindustrieregion, dass staatliche Institutionen insgesamt mehr leisten müssen als beispielsweise in den begünstigten zentral gelegenen Metropolregionen des europäischen Russlands wie Moskau oder St. Petersburg. ; In this thesis named "The Kuznetsk Basin in Siberia: Strategies of development for the modernization of an old industrial peripheral region" firstly a comprehensive socio-economic regional analysis has been carried out. Secondly, the development programs have been evaluated. In comparison with other old industrial regions, recommendations for the modernization of the Oblast of Kemerovo have been derived and developed. Methodically, the study is based on analyses of statistics, literature and internet resources. On the other hand, the results were validated with about 35 qualitative expert interviews, which cover a wide range of specialists in Russia (e.g. Kemerovo, Novokuznetsk, Novosibirsk, Yekaterinburg, Nizhny Tagil) and in Germany (region of Ruhr, region of Lower Lusatia). Ultimately, the initiatives and capacities of the Oblast are most important for modernizing the region. Long-term achievements and therefore a stronger position against the ruthless raw material extracting interests of the companies can only be enforced by regional ambitions. For the modernization of a peripheral old industrialized region, it means that the (regional) governmental institutions must fulfill more than they do in favored centrally located metropolitan regions (e.g. European Russia such as Moscow or St. Petersburg). All in all, the empiric data has led to the thesis: If a peripheral region wants to maintain and develop its industrial structures, it is has to be carried out under regional state-controlled structures. In the 20th century there were already approaches and concepts to develop industrial structures in the periphery of Siberia (time of Sovnarkhoz from 1957 to 1965) and in the Kuzbass (international Autonomous Industrial Colony from 1922 to 1927). Finally, the most important development goal is a compatible coal production, which can ensure a stable dimension of ecology, social and economic organizational structures on an average level considering the Russian and Siberian standards.
China ist ein Land, das sich im Umbruch befindet und daher große Veränderungen in seiner politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Struktur bewältigen muss. Unwissenheit und der Mangel an Zugang zu Informationen sind in manchen Regionen sehr ausgeprägt. Den sich stürmisch entwickelnden Städten wie Shanghai steht eine arme analphabetische Landbevölkerung gegenüber. Das bedeutet, dass der Wert der Bibliotheken und Informationen in einem großen Teil der Bevölkerung nicht verankert ist und außerdem die ethnischen Minderheiten auch in ihrem kulturellen Erbe nicht genügend berücksichtigt wurden. Daher ist es wichtig, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Informationsversorgung und ökonomisches Umfeld voneinander abhängen. Um die Entwicklung der Bildung, Ausbildung, des Wissens und der Wissenschaft durch leistungsfähigen Bibliotheken und Informationsversorgung zu ermöglichen, wird ein Bibliotheksgesetz benötigt. Dieses Gesetz sollte auch die fachliche Ausbildung der Informationsberufe regeln, da eine gute fachliche Ausbildung Voraussetzung für den Stellenwert der Informationen und deren Nutzung ist. Es sollte mit dem Ausland zusammenarbeiten, weil sich hier eine Kooperation ergeben kann, die insbesondere für die Zukunft der Digitalen Bibliothek wichtig ist. Daher könnte hier eine gute Kooperation der erste Schritt für eine zukünftige Zusammenarbeit sein, wie sie die Vernetzung und die weltweite Öffnung der Informationsressourcen erfordern. ; This paper is divided into five chapters with a preface and an introduction giving a brief historic review of the Chinese libraries. Emphasis is placed on the development and present situation of Chinese Librarianship and Information Science. Chapter 1 describes the development of the Internet in China by comparing it with Germany, and explains how it became the basis for China''s current digital library. Chapter 2 discusses the digitizing of the Chinese rare books, as well as digital projects in P.R. China, Taiwan and Hongkong. Later the juristic and technological problems of digitizing as well as other related topics are discussed. Chapter 3 examines public libraries, focusing on the campaign against illiteracy and special services for disadvantaged social groups. Chapter 4 looks in to how globalization and international cooperation has become increasingly important to Chinese libraries and librarianship in the international arena. Chapter 5 is devoted to the three most important factors: library law, information sharing and education for the further development of Chinese librarianship. The conclusion outlines a possible model for the future of Chinese libraries in the 21st century. Traditional libraries like public libraries and digital libraries should develop at the same time. This means that China has two tasks: building libraries up and modernizing them so that not only the scientists and researchers have access to the inevitable Information, but also the general population should have access to "Lesestoff," where people from both the city and countryside would be allowed the same number of books. This development model for a developing country like China, with a digital network environment, can only be realized with an effective library law and international cooperation.
Die Bochumer "Professional School of Education" (PSE) ist aus den jüngeren Struktur- und Entwicklungsplanungen, besonders aus dem "Zukunftskonzept" der Universität im Rahmen der Exzellenzinitiative, hervorgegangen und zielt zentral auf eine institutionelle Aufwertung der Lehrerbildung durch organisatorische Bündelungen, vor allem aber durch die Stärkung der Professions- und Unterrichtsforschung. Damit korrespondieren gleichsinnige Anstrengungen des Landes Nordrhein-Westfalen unter der vorherigen konservativ-liberalen wie der gegenwärtigen rot-grünen Landesregierung, die Lehrerbildung nachhaltig zu reformieren. (DIPF/Orig.)
Im Falle der Transformationsländer Mittel- und Osteuropas formierte sich 1989/90 parallel zu den wirtschaftspolitischen Empfehlungen der Neoklassik ein alternativer monetärkeynesianischer Ansatz in Form der Berliner Schule. Die Politikempfehlung der Berliner Schule lautete Währungsreform und stabilitätsorientierte Unterbewertung des Wechselkurses. Die Arbeit analysiert Möglichkeiten der Umsetzung einer solchen Entwicklungsstrategie und überprüft die vorgebrachte Bedeutung der Vermögenssicherungsqualität einer Währung für den realen Sektor anhand der Länder Polen, Tschechien und Ungarn. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass der empirische Gehalt einer solchen Strategie und des zugrunde liegenden Theoriegebäudes zurückhaltend einzuschätzen ist.
Die Volkswirtschaft Griechenlands wird durch die ungleichmässige Entwicklung ihrer Wirtschaftsbereiche und Regionen charakterisiert. Im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung haben sich somit in den Wirtschaftssektoren und/oder -regionen des Landes ein moderner und ein traditioneller bzw. wirtschaftlich rückständiger Bereich herausgebildet. Die Auseinanderentwicklung der beiden Wirtschaftsbereiche wird zusätzlich verstärkt, weil sie weitgehend unverbunden nebeneinander bestehen und sich somit gegenseitig kaum, bzw. nur unzureichend fördern. Durch diesen Vorgang kann sich folglich keine integrierte nationale Wirtschaftsstruktur herausbilden. Man spricht in diesem Zusammenhang von dualistischen Raum- und Wirtschaftsstrukturen. In einer Analyse der griechischen Volkswirtschaft unter Berücksichtigung ihrer dualistischen Struktur, werden die einzelnen Erscheinungsformen bzw. Ausprägungen des wirtschaftlichen Dualismus erkennbar. Sie existieren sowohl innerhalb als auch zwischen der einzelnen Sektoren bzw. Regionen des Landes, sie treten allerdings im primären Sektor am deutlichsten hervor. Solche Erscheinungsformen sind der technologische Dualismus, der dualistische Arbeitsmarkt, der gespaltene Geld- und Kapitalmarkt, der finanzielle Dualismus sowie die dualistischen Märkte. Ausgehend von der vorher dargestellten Problemsituation der griechischen Wirtschaft werden in dieser Arbeit Lösungsvorschläge bzw. Massnahmen entwickelt. Die formale Trennung von Massnahmen ist heuristischer Art. Sie ist notwendig, da erst die Aufspaltung der gesamten Dualismusproblematik in Teilabschnitte eine systematische Analyse der verschiedenen Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen ermöglicht. In der praktischen Wirtschaftspolitik müssen hingegen diese Teilbereiche insgesamt berücksichtigt werden. Eine Wirtschaftspolitik, die die Überwindung der dualistischen Wirtschaftsstrukturen als Hauptziel hat, muss logischerweise ihr Augenmerk zuerst auf strukturellen Reformen richten. In dieser Arbeit befassen wir uns mit der Reform des griechischen Verwaltungsapparates sowie mit einer notwendigen Boden- und Agrarreform. Zur Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus ist ein uneingeschränkter Austausch von Sach- und Dienstleistungen, insbesondere zwischen den traditionellen und den modernen Bereich einer Volkswirtschaft unabdingbar. Wenn das freie Spiel der Marktkräfte schwache Ausbreitungseffekte und starke Kontereffekte in den rückständigen Gebieten hervorruft, dann ist eine organisierende und finanzierende Einwirkung des Staates auf dieses freie Kräftespiel geboten, um der tendenziellen Auseinanderentwicklung der Sektoren und Regionen entgegenzuwirken. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umstrukturierungsprozess können auch die privaten Unternehmer leisten. Deshalb muss der griechische Staat mit einer Unternehmerförderungspolitik die Voraussetzungen dazu schaffen. Der Erfolg einer Wirtschaftspolitik zur Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus hängt auch von der Frage ab, ob und inwieweit der moderne und der traditionelle Bereich einer Volkswirtschaft in ihren Wirtschaftstätigkeiten, aufeinander reagieren. Die wirtschaftliche und regionale Integration der gespaltenen Wirtschaftsstruktur und die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Bereich sind grundsätzlich dann möglich, wenn die wirtschaftlichen Aktivitäten beider Bereiche in komplementärer Weise und ohne Diskriminierung des traditionellen Bereichs aufeinander angewiesen sind. Deshalb muss die Wirtschaftspolitik die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Wirtschaftsbereich mit entsprechenden Massnahmen fördern und unterstützen. Die Kräfte der Wachstumsimpulse aus dem modernen Bereich einer dualistischen Wirtschaft sind oft zu schwach, um eine Aufwärtsbewegung im rückständigen Bereich effizient zu ermöglichen. Das liegt nicht nur in der regionalen Konzentration der Wachstumsimpulse, sondern vielmehr am Fehlen von geeigneten Organisationen. Ihre zentrale Aufgabe wäre die Wachstumsimpulse aufzufangen und an den rückständigen Wirtschaftsbereich weiter zu vermitteln. Dazu können genossenschaftliche Organisationen im rückständigen Wirtschaftsbereich Abhilfe schaffen. Die Förderung von Genossenschaften muss deshalb ein fundamentaler Bestandteil der Wirtschaftspolitik Griechenlands sein. Wesentliche Inhalte einer Förderungspolitik für den Genossenschaftssektor sind ausser den direkten finanziellen Hilfeleistungen an die Genossenschaften, der Auf- und Ausbau der Marktinfrastruktur im rückständigen Wirtschaftsbereich, die Förderung des genossenschaftlichen Integrationsprozesses, die Festlegung von genossenschaftlichen Organisationsprinzipien sowie die Förderung einer modernen genossenschaftlichen Organisationsbürokratie. Die Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus in Griechenland kann nur in einem langfristigen Umstrukturierungsprozess erfolgen. Dazu sind seitens der Wirtschaftspolitik rahmensetzende Richtlinien und Massnahmen erforderlich. Jede wirtschaftliche Unterstützung vom Ausland bzw. von der europäischen Union für die griechische Wirtschaft wird kaum einem sichtbaren Erfolg haben, solange die wirtschaftlichen Strukturen des Landes in einem Desintegrationsprozess beharren. Eine gesunde Wirtschaftspolitik kann und muss nur von den endogenen Kräften getragen werden. Die Hilfe von aussen bzw. von der Europäischen Union kann diese Kräfte ergänzen und verstärken, und das auch nur dann, wenn man es versteht, von ihr kritisch und strategisch Gebrauch zu machen. ; The national economy of Greece is characterised by the non-uniform development of its economic domains and areas. Thus, a modern and a traditional, respectively economically backward, area in the economic sectors and regions of the country have been developed in the course of the economical development. The divergent development of both economic areas is additionally increased, because of the extensively unconnected coexhistence. Therefore, they hardly or unsufficiantly encourage one another. Due to this process, no integrated national economic structure can be emerged. In this context, the term dualtistic areal- and economic structures is used. In an analysis of the greek national economy under consideration of its dualistic structure, the single forms of appearance and characteristics of the economical dualism are recognisable. They exist within, as well as between the different sectors and regions of the country. However, they abound most obviously in the primary sector. Such forms of appearance are the technical dualism, the dualistic job market, the split financial- and capital market, as well as the dualistic markets. Starting from the previous problematic situation of the greek ecomomy, solutions and measures will be proposed in this dissertation. The formal segregation of measures is heuristically. It is necessary, because only the dispartment of the total dualism problem in segments enables a systematic analysis of the different coherences and economical mechanism. In the applied economic policy however, these segments have to be considered collective. An economic policy, which main aim is to overcome the dualistic economic structures, therefore, has to put its attention at first on structural reforms. In this dissertation we deal with the reform of the greek administrative machinery, as well as with the necessary land- and agricultural reform. To overcome the economical dualism, an unrestricted exchange of services and in-kind transfers is - particularly between the traditional and the modern national economy - indispensable. When the frank act of the market forces provokes weak progressive effects and strong counteractions in the backward areas, an organisational and financial impact of the State on this frank force act is necessary, in order to thwart the tendency of divergent development of the sections and regions. The private enterprises could also make an essential contribution to this restructuring process. Hence, the greek State must lay the foundations with an enterprise encouragement policy. The succes of an economic policy for the overcome of the economic dualism also depends on the question, whether and how far the modern and traditional areas of a national economy react in its economic activity on eachother. The economical and regional integration of the split economic structure and the diffusion of the technical progress in the direction of the tradional area are only possible if the ecomomical activity of both areas depend on eachother in a complementary manner and without any discrimination of the traditional area. Thus, the economy policy must develop and support the diffusion of the technical progress in direction of the traditional area with appropriate measures. The forces of the growth impulses from the modern area of a dualistic economy are often too weak to enable an upward movement in the backward area efficiently. This is not only because of the regional concentration of the growth impulses, but rather because of the absence of appropriate organisations. Its main task shoul be to detect the growth impulses and to impart them to the backward economical area. Here, cooperative organisations could help the backward economical area. The encouragement of cooperatives should therefore be a fundamental part of the greek economy policy. Essential matters of an encouragement policy for the cooperative sector - apart from the direct finacial help to the cooperatives - are the set-up and development of market infrastructures in the backward economical area, the encouragement of cooperative integrationsprocesses, the regulation of cooperative organisational principles, as well as the encouragement of a modern cooperative organisational bureaucracy. The overcome of economical dualism in Greece can only occur in a long-term restructure process. Herefore, restricted regulations and measures are required on the part of the economic policy. Every economical support from abroad or from the European Union will hardly have a visible result, as long as the economical structure of Greece perseveres in a disintegrational process. A sound policy can, and must, only be borne by endogenous forces. External help, respectively from the European Union, can supllement and reinforce these forces, if it is realised, that one has to make use of it in a critical and strategical way.
Eine Neuformulierung der Entwicklungsstrategie Malaysias steht mit diesem Jahr zur Debatte. Die Phase der "Neuen Ökonomischen Politik" seit 1970 ist abgelaufen und Politiker, Regierungsbeamte, Wirtschaftsexperten und Interessenverbände analysieren die vorangegangene Entwicklung und entwerfen Vorschläge für die Zukunft. Im Folgenden wird eine Einschätzung dieser Entwicklung und die kritische Würdigung von Überlegungen zu einer "alternativen" Entwicklungsstrategie versucht, die im letzten Jahr von dem malaysischen Ökonom, Jomo unter dem Titel "Nach 1990: Überlegungen zu einer neuen nationalen Entwicklungsstrategie" veröffentlicht wurden.