Diskontinuität im Erwerbsverlauf und betrieblicher Kontext
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 52, Heft 3, S. 475-499
ISSN: 0023-2653
"In diesem Aufsatz untersuchen wir den Einfluss des betrieblichen Kontexts und der Erwerbsvorgeschichte auf die Kontinuität der Erwerbstätigkeit zwischen 1993 und 1995. Für die Rekonstruktion der Erwerbsvorgeschichte greifen wir auf Angaben aus der Beschäftigtenstichprobe des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zurück. Der betriebliche Kontext beruht auf Angaben aus dem Betriebspanel des IAB der Jahre 1993 bis 1995. Aus diesen beiden Datensätzen haben wir einen 'linked employer-employee' Datensatz erstellt. Damit sind die Merkmale des Betriebes unabhängig von den Angaben der Individuen erfasst. Als konkurrierende Risiken haben wir Betriebswechsel, Unterbrechung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit unterschieden. Die Analysen zeigen den eigenständigen Einfluss der Form des vorhergehenden Erwerbsverlaufs auf die Wahrscheinlichkeit, im Zeitraum 1993 bis 1995 wieder die Erwerbstätigkeit zu unterbrechen bzw. arbeitslos zu werden. Zudem erhöhen die Größe und das Ausbildungsverhalten des Betriebes sowie vorhergehende innerbetriebliche Berufswechsel neben individuellen Merkmalen die Wahrscheinlichkeit, den Betrieb lückenlos zu wechseln. Insgesamt weisen unsere Ergebnisse auf eine Reproduktion von Diskontinuität im Erwerbsverlauf hin." (Autorenreferat)