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Extremistische Parteien und gewaltbereit demokratiefeindliche Vereinigungen sind in Estland eine gesellschaftliche Randerscheinung ohne politische Relevanz. Dem Rechtsextremismus fehlt das Alleinstellungsmerkmal, da Vorurteile gegenüber der russischen Minderheit auch unter den demokratischen Parteien verbreitet sind. Linksextreme bzw. kommunistische Politik gilt dagegen als Relikt der einstigen sowjetischen Machthaber und wird von allen ethnisch-estnischen Gesellschaftsgruppen abgelehnt, während russisch-sozialistische Parteien durch den in den 1990er Jahren praktizierten Wahlausschluss von Minderheiten lange strukturell benachteiligt waren. Die Trennlinie des Extremismus in Estland verläuft heute nicht entlang der Kategorien Rechts- und Linksextremismus, sondern zwischen estnischem und russischem Nationalismus. Die Akteure verbinden Elemente des Rechts- und des Linksextremismus - auf beiden Seiten gehen Nationalprotektionismus und Sozialpopulismus Hand in Hand. (ICE2)

In Estonia, persons belonging to a national minority must have Estonian citizenship. For most non-Estonians with longstanding territorial ties, this can only be acquired by naturalisation, in particular after successful language and legal examinations. According to the Minority Protection Act, national minorities can establish national cultural and educational institutions. However, the law is only of a marginal significance. The minority language, as an essential element for preserving the identity of a national minority, has only the status of a foreign language under the Language Act, which primarily protects the Estonian language. Constitutionally granted language rights of national minorities in public authorities and education have so far hardly been implemented.