In: Education Strategy in the Developing World: Revising the World Bank's Education Policy; International Perspectives on Education and Society, S. 113-131
Der Beitrag versucht, ausgehend von der aktuellen Lage der Europäischen Union der Frage nachzugehen, wie die politische Landschaft in Europa 2020 aussehen könnte. In dem Beitrag wird der politische Prozess klassisch als die Auseinandersetzung um Werte, Güter und Dienstleistungen verstanden, deren Erbringung, Regulierung und Verteilung in einem mit kollektivverbindlicher Entscheidungsfindung befugten Gemeinwesen bestimmt werden. Mit dem Begriff der "politischen Landschaft" sind üblicherweise primär die parteipolitischen Verhältnisse in einem Land, beispielsweise nach einer Wahl, gemeint. In dem Beitrag wird dieser Begriff jedoch weiter gefasst, d. h. es werden auch Politikbereiche und vor allem Konfliktlinien berücksichtigt, die für die EU bedeutsam bzw. politisch besonders konfliktträchtig sind. (ICB2)
Das institutionelle Europa hat erst spät Interesse an der Profileration gezeigt. Die EWG, prioritär wirtschaftlichen Themen zugewandt, wurde aber seit Beginn vom Euratom-Vertrag begleitet, der auf europäischer Ebene garantieren sollte, dass die Mitgliedstaaten die Kernkraft ausschließlich für zivile Zwecke nutzen. Darüber hinaus belässt Europa das Thema der militärischen Nutzung der Kerntechnik in der Verantwortung der Staaten und der NATO, der die kollektive Verteidigung Westeuropas anvertraut ist; entsprechend wird auch das Risiko eines möglichen Atomkriegs auf dem "alten Kontinent" in ihrem Rahmen behandelt. Der Beitrag betrachtet Europa im Rahmen der Neubestimmung der nuklearen Ordnung und geht auf die Entwicklungen von Profileration, Abschreckung und nukleare Abrüstung bis 2020 ein. Abschließend werden vor diesem Hintergrund die Perspektiven für Europa erläutert. (ICB2)