Die Europäische Union und die aufsteigenden Schwellenländer
In: Grenzen der Integration: Europas strategische Ansätze für die Nachbarregionen, S. 219-235
"Um ihre internationale Position zu sichern, pflegt die Europäische Union mit den aufsteigenden 'Gestaltungsmächten' strategische Partnerschaften, die allerdings durch die Finanz- und Währungskrise in Mitleidenschaft gezogen wurden. Am Beispiel der Beziehungen zu Brasilien, China und Indien wird aufgewiesen, dass sich die Einflussmöglichkeiten der Europäischen Union durch die Krise verringert haben, sodass sich die Beziehungen noch stärker auf bilaterale Wirtschaftskontakte konzentrierten. Im institutionellen Geflecht der EU führt diese Entwicklung zu einer Stärkung der Europäischen Kommission einerseits, zu einem relativen Bedeutungsverlust der europäischen Gremien gegenüber den Mitgliedstaaten andererseits. Davon profitieren zum einen die großen Mitgliedstaaten der EU, zum anderen die Partnerstaaten, deren Einfluss sich vergrößert. Will die EU ihre weltpolitische Gestaltungsfähigkeit nicht verlieren, wird sie ihre Ressourcen effektiv und koordiniert einsetzen müssen." (Autorenreferat)