As the Soviet economy recovered from WWII devastation, economic officials struggled to design better incentives for promoting rapid technological progress in industry. They created model contracts for R&D work hoping to improve Soviet industry's relatively mediocre performance in using new technologies. This article describes the problems encountered in making model R&D contracts into an effective tool for promoting industrial innovation in the USSR. At the same time model R&D contracts were being established, a more radical reform, a "socialist license," was proposed by an official at the Soviet patent office (State Committee for Inventions and Discoveries), an agency whose top management came from the military-industrial complex. These proposed licenses gave R&D organizations greater financial benefits from new technologies by allowing licensing fees that related to cost savings and quality improvements. Economic officials, however, rejected the reform, viewing it as a challenge to the Communist Party's central planning authority. R&D contracts succeeded primarily in the educational ministry (MinVuz) and Academy of Sciences institutes, linking them more closely to industry, especially to facilities in the military-industrial complex.
"Der Beitrag entwickelt folgende Argumente: 1. Historiker haben das Wachstum der Dienstleistungen nicht in konstanten Preisen gemessen, und es gibt keine gesicherte Korrelation zwischen dem Niveau des Pro-Kopf-Einkommens und dem Anteil der Dienstleistungen am Bruttoinlandprodukt. 2. Wenn Dienstleistungen als die Summe der Faktoreinkommen, die in diesem Sektor verdient wurden, gemessen werden und man mit diesen Daten Trendentwicklungen im Zeitverlauf oder das Pro-Kopf-Einkommen verschiedener Länder vergleichen will, so könnte das zu irreführenden Vorstellungen von den tatsächlichen Änderungen des Lebensstandards im Zeitverlauf und im Ländervergleich in Westeuropa führen. 3. Nach der üblichen Meßmethode erbrachten Dienstleistungen im 19. Jahrhundert einen großen und noch wachsenden Anteil am Volkseinkommen. Doch sind die bisher verwendeten Daten fehlerhaft, verzerrt und mehrdeutig. Was wir mit unseren Zahlen bis jetzt aufspüren, ist nur teilweise ein zusätzlicher Beitrag zur Warenproduktion für den Endverbraucher und für dessen Wohlfahrt. Hauptsächlich aber weisen die Zahlen lediglich die Verlagerung von bisher hauswirtschaftlich erzeugten Gütern auf den Markt nach." (Autorenreferat)
"Dieser Aufsatz ist Teil eines umfassenderen Projektes, in dem die Diffusion des Koksschmelzens und des Puddelverfahrens in Belgien, Frankreich und Deutschland von den 1820er Jahren bis in die 1860er Jahre untersucht wird. Großbritannien als wirtschaftlich führendes Land in der Eisenindustrie ist darin vorrangig in seiner Modellfunktion sowie als Exporteur primärer Eisenprodukte (Roh- und Stabeisen) einbezogen. Wesentliches Anliegen der Arbeit ist, den Diffusionsprozeß aus ökonomischen Erwägungen zu erklären. Damit soll der gängige Fehler vermieden werden, technische Fortschritte verkürzt mit wirtschaftlichen gleichzusetzen. Traditionelle Verfahren oder teilweise modernisierte Techniken waren nämlich lange Zeit den jeweils 'modernsten' Techniken unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten (d. h. hinsichtlich der Produktionskosten) durchaus ebenbürtig. Aus der umfangreicheren Themenstellung werden hier zwei Teilbereiche herausgegriffen, und zwar: 1. Strukturwandlungen des Außenhandels, 2. Produktivitätsentwicklungen im Vergleich von Regionen bzw. Ländern. Die Strukturwandlungen des Außenhandels (Punkt 1) wurden zwischen Frankreich und Deutschland verglichen. Als ausgeprägte Unterschiede erwiesen sich dabei die Zollpolitik und die Rolle von Importen. In Frankreich ermöglichten hohe Zolltarife einen verzögerten, langgezogenen Übergang zur Steinkohlentechnologie, wobei man stärker auf vorhandene inländische Ressourcen zurückgriff. In Deutschland dagegen bewirkten die niedrigen Zolltarife einen schnellen und eher abrupten Wechsel, wobei in beträchtlichem Ausmaß Zwischenprodukte (Roheisen) von außerhalb eingesetzt wurden. In den späten 1850er Jahren hatten beide Länder in der primären Eisenindustrie ungefähr den gleichen technischen Standard erreicht. Die Produktionskosten waren dann so weit gesenkt, daß man sich die niedrigen Zolltarife im Rahmen des Cobden-Chevalier-Vertrages leisten konnte. Unter Punkt 2 wurde versucht, die Produktivitätsentwicklung bei der Herstellung von Roheisen und Stabeisen zu messen, indem die Outputpreise dem Preis des wichtigsten Inputs (nämlich Steinkohle für das Roheisen und Roheisen für das Stabeisen) im Trend gegenübergestellt wurden. In der Roheisenerzeugung zeigten die kontinentaleuropäischen Länder in der Zeit zwischen 1845/1850 und 1870 deutlich höhere Produktivitätsfortschritte als Großbritannien. In der Stabeisenherstellung dagegen, d. h. beim Puddel- und Walzprozeß, wiesen alle Länder kaum Produktivitätsfortschritte auf. All die Kosten- und Preisvergleiche zeigen aber, daß Großbritannien in den 1860er Jahren immer noch der Anbieter zu niedrigsten Preisen war, wenngleich kontinentaleuropäische Eisenproduzenten inzwischen so weit aufgeholt hatten, daß sie unter dem Schutz der noch immer existierenden Zolltarife und der Transportkosten ihr Eisen in ihren Ländern ebenso billig, wenn nicht gar billiger anzubieten vermochten." (Autorenreferat)
"The major early studies by Paul Lazarsfeld and his colleagues in the 1940s were based upon a number of assumptions that are not very appropriate today. Subsequent research has largely consisted of variations on those early studies, rather than a full reconceptualization of the problem posed by the burgeoning role of mass media in politics. Using a panel design, Lazarsfeld and his colleagues found relatively few people switching from one candidate to another, and switching was particularly rare among those who followed politics closely in the media. This lack of evidence, coupled with the prevalent image of social science as searching for 'theories of middle range', yielded a conclusion that mass media have only 'limited effects' in politics. Election research shifted in the 1950s and 1960s to national surveys conducted at the University of Michigan. Synchronous correlational designs replaced panels as the dominant model, and the role of mass media was severly downgraded to a few items asking whether the person had read or heard about the election campaign on TV or radio, or in a newspaper or magazine. The 1970s brought a flowering of new conceptual topics, although the basic marketing model continued to structure most studies. Cognitive dependent variables, based on the assumption that the media are responsible for enlightenment of the electorate, began to overshadow attitudinal measures and the simple act of voting. But the basis model for election studies has never been abandoned. The research field today remains very much the product of its historical roots." (author's abstract)
In: Management under differing value systems: political, social and economical perspectives in an changing world; proceedings of the international conference, Toronto, October 1980, S. 759-783
"The author presents a model of factors influencing the content of mass media-transmitted political communication. The basic idea behind the model is that the content of political communication is generally influenced by the political and the economic system, as well as by the actual situation in which the interaction between the mass media and political actors takes place. A set of hypotheses about journalistic behaviour is derived from the model. Content analysis data from three Danish general elections, as well as from the first direct elections for the European Parliament are confronted with these hypotheses. The empirical results show a recognizable pattern of interaction between politicians and journalists. For instance, journalists are more interested in what can be labelled as 'the here and now'. Also, conflicts as a news criterion are found more often in journalistic behaviour, than in the speeches of party representatives. But at the same time we can see a clear tendency among party representatives to take over some of these criteria of news value for their own presentation. The author argues that the mass media constitute a serious threat against a free and participatory democracy if they are specifically used for conflict presentation or for personalisation." (author's abstract)
Ziel des Beitrags ist es, die angesichts einer veränderten Problemkonstellation zutagetretenden Defizite der akademischen Theorietradition aufzudecken und das Problem einer materialistischen Analyse der in den industriellen Beziehungen sich ausdrückenden Klassenkonflikten zu entwerfen. Dazu werden zunächst die traditionellen Forschungszugänge zu der Problematik der industriellen Beziehungen skizziert. Dabei wird festgehalten, daß der wesentliche Kontext dieser Ansätze sich seit den beiden ersten Nachkriegsjahren entscheidend verändert hat. In der Konsequenz daraus wird im folgenden Absatz der marxistische Ansatz herangezogen, weil (1) die kapitalistischen Produktionsverhältnisse einen strukturellen Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit widerspiegeln und reproduzieren; (2) der Kapitalismus gleichzeitig die Arbeiter kollektiv organisiert und hiermit die wesentliche Basis schafft für effektiven Widerstand gegen das Kapital und die Prioritäten der kapitalistischen Produktionsweise. Unter der Frage einer möglichen Konvergenz werden anschließend die aktuellen Entwicklungen betrachtet. Im Hauptteil wird in drei wesentlichen Punkten die Bedeutung der marxistischen Analyse herausgearbeitet: die Dynamik der Kapitalakkumulation; die Natur der arbeitenden Klasse; die wechselnden Formen des staatlichen Eingriffs in die Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital. Der Beitrag schließt mit einigen Schlußfolgerungen zu den Stichworten Marxismus, Gewerkschaftsbewegung. (RW)
"Presidental elections in the U.S. have changed substantially in the past two decades and in ways that have greatly enhanced the influcence of the news media. In the context of these changes, recent research on television and newspaper election coverage in the United States, concentrating specifically on the 1972 and 1976 elections is presented and analyzed. This research indicates that journalistic values have a substantial effect on election reporting. Because of news values, coverage tends to emphasize the strategic game played by the candidates, thereby de-emphasizing questions of national policy and leadership. Journalists also tend to overplay certain candidates and processes. Finally, reporters tend to emphasize issues other than the ones being stressed by the candidates. 'Candidates' issues' generally do not meet the media's criteria for newsworthiness. The voters' perceptions of the campaign are clearly influenced by the nature of election news. From news exposure, voters become more alert to the candidates' successes and failures than to their politics; become much better informed about press-emphasized candidates and relationships than about others; develop images of the candidates that are dominated by impressions of personality and not impressions of abilities; and acquire fragmented information of the candidates' platforms and proposals. The news media's present influence on U.S. presidential elections is unwarranted by institutional considerations. If the media are neither so trivial nor so self-interested as critics suggest, they also are much less adequate as a linking mechanism than is commonly assumed." (author's abstract)
Ziel dieses Beitrages ist es, die Probleme zu identifizieren, denen die politischen Autoritäten der westlichen Regierungen heute gegenüberstehen. Im ersten Abschnitt werden das Konzept der politischen Autorität definiert und jene Probleme herausgearbeitet, die für die Autoritäten zentral sind. In den nächsten beiden Abschnitten erfolgt eine Betrachtung der Frage, ob aus den unter den gegenwärtigen Umständen andauernden Problemen der Mittelzuweisung und der Regierungsorganisation neue Herausforderungen für die politischen Autoritäten erwachsen. Fragen der politischen Zustimmung werden in den beiden Abschnitten betrachtet, die sich mit Wertkonflikten und mit behördlicher Gleichgültigkeit befassen. In dem abschließenden Abschnitt wird über das zentrale Metaproblem der politischen Autoritäten nachgedacht: Untergraben die Herausforderungen an die Wirksamkeit der Regierung die politische Zustimmung? (RW)
Die statistischen Daten, die von den nationalen Regierungen jährlich erhoben und veröffentlicht werden, sind nur nach Kenntnis der zugrundeliegenden Erhebungsmethoden für die sozialwissenschaftliche Forschung nutzbar. Dies gilt in verstärktem Maße für die Nutzung dieser Daten für internationale Bereiche. Der Autor stellt den Entwicklungsstand der Forschungen in diesem Bereich vor. Der internationale Vergleich ist bislang bei der Auswertung der nationalen Einkommensstatistiken, die für Untersuchungen der nationalen Wohlfahrt herangezogen werden. Im politischen Bereich wird dagegen ein großes Defizit an statistischem Material festgestellt, das für solche Vergleiche verwertbar wäre. Eine Ausnahme bilden Studien zur politischen Gewalt. (BG)
"Much election communication scholarship could be described as anomic: short on standards but long on criticism. On the one hand, classical notions of democracy, and of the place of the interested/informed/ rational elector in it, have mostly been abandoned (without replacement by principal alternatives). On the other hand, the media are often condemned for numerous research-documented inadequacies of campaign reporting and election role. Meanwhile, television, a crucial vehicle of political communication generally and election communication specifically, has been exposed to an increasingly hostile barrage of criticism by standard-bearers of a wide range of causes and interests for its alleged failure to present their concerns authentically. In such an atmosphere, the time may be ripe for reappraisals and fresh statements of the standards of political journalism. Five priority guidelines for the enhancement of political journalism are proposed for discussion: (1) In media coverage of campaigns (and politics more widely) there should be more invitations to choose than to kibbitz'. (2) More credible and valid formats of political advocacy should be devised and tried. (3) The norm of impartiality should be re-interpreted to mean that all major opinion and interest groupings should be able 'at least to recognise in the coverage of their affairs the essential elements of what they believe'. (4) In addition to the more adversarial qualities of challenge, vigilance and exposure, a rounded political coverage would also occasionally acknowledge the problems involved in shouldering political responsibility and trying to implement policies. This is not a matter of looking up deferentially to office-holders but of avoiding an overly simplistic projection of the political vocation. (5) Ways should be explored of occasionally expressing explicitly those normative guidelines that predominantly shape political stories implicitly at present." (author's abstract)
In dem Beitrag wird ein vergleichender Überblick über die industriellen Beziehungen in Westeuropa gegeben. Für die Zeit seit 1960 werden drei Entwicklungsphasen für die Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit herausgearbeitet: (1) Der Beginn des Konflikts verknüpft sich mit dem Anwachsen der Kaufkraft auf der Ebene der Arbeiter; (2) die Periode der politischen Aktivität auf nationaler Ebene mit intensiven Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und Staat; (3) die anhaltende Wirtschaftskrise seit 1974, ausgelöst durch die Ölkrise. Mit Hilfe dieses Dreiphasenschemas werden die Wendepunkte in der Entwicklung der industriellen Beziehungen während der letzten zehn Jahre erfaßt. Es werden konvergierende und divergierende Muster gewerkschaftlicher Interessenvertretung in einzelnen europäischen Ländern bestimmt. Es werden Probleme der Einheitsgewerkschaft, der Rechtsprechung, der gewerkschaftlichen Strategie, z.B. Konzertierte Aktion, die Funktion der Betriebsräte und Mitbestimmungsprobleme diskutiert. (RW)
Es werden die historischen Trends der Gruppenbildung und des Gruppenzusammenhangs sowie der Führerschaft der Entwicklungsländer in den Vereinten Nationen zwischen 1950 und 1960 untersucht. Festgestellt wird eine Differenzierung der Entwicklungsländer in zwei Hauptblöcke, den lateinamerikanischen und den afro-asiatischen Block. Diese Differenzierung, die in den 50er Jahren ausgebildet wird, ist zumindest in der Generalversammlung feststellbar. Ebenfalls werden die jeweiligen hierarchischen Gruppenstrukturen und die Patenschafts-, bzw. Co-Patenschaftsbeziehungen der Länder untereinander analysiert und dargestellt. (BG)