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Für die einen gilt: "Nur Warnhinweise auf Lebensmitteln können vor der Volksseuche Übergewicht noch retten." Für die anderen hingegen ist klar: "Eine rote Ampel auf kalorienreichen Lebensmitteln bedeutet eine unerträgliche Entmündigung der Bürger." Die aktuelle Kontroverse um die von der EU vorangetriebene Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln zeigt: Verbraucherpolitische Debatten werden häufig mit besonderer Schärfe geführt - und im Streit um grundlegende menschliche Verhaltensweisen beim Konsum geht es schnell ums Menschenbild. In dieser Situation kann die experimentelle Wirtschaftsforschung dazu beitragen, dem Streit darüber "wie Verbraucher wirklich ticken" festen Boden zu geben. Dabei geht es nicht allein darum, theoretische Grundannahmen über den Homo oeconomicus zu bestätigen oder zu verwerfen. Auch bei konkreten politischen Gestaltungsfragen - etwa im Streit über eine freiwillige oder obligatorische Ampelkennzeichnung - können verhaltensorientierte Experimente Auskunft geben, inwieweit einzelne Maßnahmen überhaupt zu den erklärten politischen Zielen beitragen.
BASE
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 60, Heft 3, S. 528-550
ISSN: 0023-2653
"Der Artikel diskutiert Befunde aus der experimentellen Wirtschaftsforschung, die an klassischen soziologischen Erkenntnissen anknüpfen. Insbesondere werden Studien zum Altruismus, über Reziprozität, soziale Normen und Sanktionen behandelt und der Beitrag dieser Studien zur Weiterentwicklung der Sozialtheorie herausgearbeitet. Darüber hinaus werden methodische Aspekte angesprochen und es wird dafür plädiert, dass die Soziologie sich wieder darauf besinnen sollte, dass zur Methodenvielfalt auch Experimente und Feldexperimente gehören. Ökonomen auf der anderen Seite sollten den interdisziplinären Charakter des Forschungsprogramms stärker betonen, an dem Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen beteiligt sind." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 60, Heft 3, S. 528-550
ISSN: 0023-2653
Der Artikel diskutiert Befunde aus der experimentellen Wirtschaftsforschung, die an klassischen soziologischen Erkenntnissen anknüpfen. Insbesondere werden Studien zum Altruismus, über Reziprozität, soziale Normen und Sanktionen behandelt und der Beitrag dieser Studien zur Weiterentwicklung der Sozialtheorie herausgearbeitet. Darüber hinaus werden methodische Aspekte angesprochen und es wird dafür plädiert, dass die Soziologie sich wieder darauf besinnen sollte, dass zur Methodenvielfalt auch Experimente und Feldexperimente gehören. Ökonomen auf der anderen Seite sollten den interdisziplinären Charakter des Forschungsprogramms stärker betonen, an dem Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen beteiligt sind.
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft: ZPol = Journal of political science, Band 17, Heft 3, S. 785-804
ISSN: 1430-6387
World Affairs Online
In: Unterricht Wirtschaft + Politik: Interesse wecken, Verstehen fördern, Teilhabe ermöglichen, Band 3, Heft 3, S. 46-54
ISSN: 2191-6624
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 60, Heft 3, S. 528-550
ISSN: 1861-891X
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 17, Heft 3, S. 785-804
Laborexperimente bieten eine alternative empirische Methode, um die Determinanten korrupten Verhaltens zu untersuchen und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung zu überprüfen. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass durch Reziprozität stabile Korruptionsbeziehungen entstehen. Personalrotation und drohende Strafen reduzieren das Korruptionsniveau, während moralische Bedenken keinen sichtbaren Einfluss auf Korruptionsentscheidungen haben. ; Laboratory experiments provide an empirical method to investigate the determinants of corrupt behaviour and to test the effectiveness of measures intended to combat corruption. Recent experimental studies have shown that reciprocity establishes stable corruption relationships. Staff rotation and the threat of penalties reduce the level of corruption, whereas moral concerns have no apparent impact on corruption decisions.
BASE
In: Entrepreneurship, Marketing, Innovation v.7
Benjamin Franklins berühmtes Zitat »Zeit ist Geld« impliziert, dass Menschen mit ihrer Zeit genauso sorgfältig umgehen sollten wie mit ihrem Geld. Beide Ressourcen unterscheiden sich jedoch grundlegend: Zeit kann z.B. nicht gespeichert werden und der Wert von Zeit ist auch nicht konstant, sondern von den Aktivitäten abhängig, die gerade stattfinden. Die zentrale Frage dieses Buches ist, wie Menschen mit ihrer Zeit umgehen und ob eventuelle Abweichungen vom ökonomischen Rationalmodell systematisch sind. Im Studium der einschlägigen Literatur und in fünf experimentellen Studien zum Verhalten von Konsumenten und Unternehmern zeigt Katrin Burmeister-Lamp, dass Menschen mit ihrer Zeit großzügiger und risikofreudiger umgehen als mit ihrem Geld, dem Besitztums-, dem Kompromiss- und dem Verankerungseffekt verstärkt zum Opfer fallen und zeitlichen Verlusten gegenüber weniger avers sind als gegenüber monetären Verlusten. Katrin Burmeister-Lamp zeigt, wie Konsumenten und Unternehmer besser mit ihrer Zeit umgehen können, ohne typischen Entscheidungsfehlern zu erliegen. Die Resultate der Arbeit gewinnen insbesondere an Bedeutung, weil einerseits immer mehr Technologien entwickelt werden, die einen effizienteren Umgang mit Zeit erlauben, andererseits demgegenüber jedoch aktuelle Trends wie Entschleunigung und das Training von Achtsamkeit stehen. Inhaltsverzeichnis 1. Einführung -- Einleitung - Was sind Zeit und Geld? -- 2. Ökonomische Präferenzmodelle und Zeit -- Prinzipien ökonomischer Präferenzmodelle - Gary Beckers Modell zur Zeitallokation -- 3. Deskriptive Präferenzmodelle und Zeit -- Ziel dieses Teils - Prospect Theorie - Das Modell der bedingten Gewichtung - Kontextabhängige Präferenzen - Die Diskrepanz zwischen Kauf- und Verkaufspreis - Die tatsächliche Allokation von Zeit und Geld im Vergleich -- 4. Experimentelle Studien zu Tradeoffs zwischen Zeit
In: Entrepreneurship, Marketing, Innovation Bd. 7
Benjamin Franklins berühmtes Zitat »Zeit ist Geld« impliziert, dass Menschen mit ihrer Zeit genauso sorgfältig umgehen sollten wie mit ihrem Geld. Beide Ressourcen unterscheiden sich jedoch grundlegend: Zeit kann z.B. nicht gespeichert werden und der Wert von Zeit ist auch nicht konstant, sondern von den Aktivitäten abhängig, die gerade stattfinden. Die zentrale Frage dieses Buches ist, wie Menschen mit ihrer Zeit umgehen und ob eventuelle Abweichungen vom ökonomischen Rationalmodell systematisch sind. Im Studium der einschlägigen Literatur und in fünf experimentellen Studien zum Verhalten von Konsumenten und Unternehmern wird gezeigt, dass Menschen mit ihrer Zeit großzügiger und risikofreudiger umgehen als mit ihrem Geld, dem Besitztums-, dem Kompromiss- und dem Verankerungseffekt verstärkt zum Opfer fallen, und zeitlichen Verlusten gegenüber weniger avers sind als gegenüber monetären Verlusten. Katrin Burmeister-Lamp zeigt wie Konsumenten und Unternehmer besser mit ihrer Zeit umgehen können ohne typischen Entscheidungsfehlern zu erliegen. Die Resultate der Arbeit gewinnen insbesondere an Bedeutung, da einerseits immer mehr Technologien entwickelt werden, die einen effizienteren Umgang mit Zeit erlauben, demgegenüber jedoch aktuelle Trends wie Entschleunigung und das Training von Achtsamkeit stehen