Die in diesem Band versammelten Texte sehen Philosophische Praxis unter dem thematischen Aspekt von Fürsorge und Begegnung als verbindende Leitmotive der IGPP-Kolloquien der letzten Jahre. Im Kontext des Nachdenkens über Begegnungsformen werden zum einen Gesichtspunkte einer spezifischen Dialogik innerhalb der Philosophischen Praxis entwickelt; zum anderen werden Verbindungslinien der Philosophischen Praxis zu anderen Kulturen und Arbeitsfeldern gezogen. Ein wichtiger thematischer Schwerpunkt ist zudem die besondere Fürsorge-Herausforderung des philosophischen Denkens durch Ausnahmesituationen wie schwere Krankheit oder politische Problemfelder.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri
Die Leistungen der Reformation in der Armen- und Krankenfürsorge bleiben umstritten: Schuf sie auf diesem Feld Neues, oder knüpfte sie nicht vielmehr an bestehende Reformen an? Wurde die frühere 'Werkgerechtigkeit' jetzt durch evangelische Freigebigkeit aus dem Glauben heraus abgelöst, oder führte Luthers Rechtfertigungslehre nicht vielmehr zu Stagnation und Niedergang aktiver Nächstenliebe? Zielte die reformatorische Fürsorgepraxis wirklich darauf ab, den Schwachen am Rande der Gesellschaft zu helfen, oder diente sie sich nicht vielmehr sozialdisziplinatorischen Interessen weltlicher Obrigkeiten an?Der Wittenberger Stadtpfarrer, Professor und Kirchenpolitiker Johannes Bugenhagen (1485–1558) entwickelte vom Evangelium aus ein neuartiges Fürsorgemodell unter dem Primat christlicher Liebe. Davon zeugen acht Kirchenordnungen für Braunschweig, Hamburg, Lübeck, Pommern, Dänemark-Norwegen, Schleswig-Holstein, Hildesheim und Braunschweig-Wolfenbüttel. Daneben förderten Flugschriften, Predigten und Bilder die Popularisierung seines Programms.Tim Lorentzen setzt im Spätmittelalter an und zeichnet den argumentativen Umbruch in der diakonischen Ethik der Reformatoren nach. Vergleiche mit spätmittelalterlichen, humanistischen und oberdeutschen Ansätzen zeigen Bugenhagens innovatives Profil. In lebensnah rekonstruierten Archivstudien kann erstmals auch die alltägliche Funktionstüchtigkeit seiner Fürsorgebestimmungen belegt werden. Das Buch erscheint zum 450. Todestag des Reformators.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Sorgearbeit ist in unserer Gesellschaft sehr ungleich verteilt; im professionellen Bereich sowie im Privaten. Nur wenn Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern gerecht aufgeteilt wird, so die These von Almut Schnerring und Sascha Verlan haben alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe, politisch und wirtschaftlich, in Kultur und Wissenschaft, beruflich und privat, auf allen Ebenen und Hierarchiestufen.
Wie gehen postindustrielle Gesellschaften mit der Herausforderung Altersdemenz um? Da die Versorgung demenziell Erkrankter meist weder allein durch familiäre noch ausschließlich durch institutionelle Pflege zu bewältigen ist, stellt sich die Frage, wie lokale Gemeinschaften einen Beitrag zur Lösung dieser Problematik leisten können. Basierend auf Forschungen in einer deutschen und einer japanischen Pflegeeinrichtung stellen die BeiträgerInnen des Bandes zwei unterschiedliche Ansätze vor. Mittels einer kulturvergleichenden Analyse arbeiten sie Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme heraus und zeigen neue Wege der Versorgung Demenzkranker in ihrem lokalen Kontext auf. How do societies deal with the challenge of senile dementia? By means of a culturally comparative analysis, this volume presents two different approaches, and shows new ways of caring for people with dementia. Weitere Schlagworte Verlag: Würde; Alzheimer; Japan; Solidarität; Deutschland; Selbstbestimmung; Sozialpolitik
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Warum kümmern sich Menschen um andere Menschen?Maik Stöckinger nimmt die Beziehungen zwischen Gebenden und Erhaltenden von (Für-)Sorge in den Blick und geht der Frage gelingender Care-Arrangements nach. Dabei werden auf innovative Weise Reziprozitätstheorien und Theorien der Gabe in die Care-Debatte eingeführt. Der empirische Zugriff auf die Sorge-Problematik ermöglicht es, »Care/Fürsorge« anders zu denken und kann zudem für die Frage nach der Persistenz und dem Wandel ihrer vergeschlechtlichten Konnotation fruchtbar gemacht werden. Die Studie liefert so wertvolle Beobachtungen für die Suche nach den Bedingungen gelingender Sorge.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: