Die vorliegende Habilitationsschrift widmet sich der Begegnung von partizipativen Entwicklungsansätzen und Ethnologie, ihren Chancen, ihren Gefahren und ihren Grenzen. Sie tut dies empirisch dort, wo die Begegnung derzeit am breitesten stattfindet: in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Von ethnologischer Seite bedeutet dies eine Fokussierung auf den Teilbereich des Faches, der sich vorwiegend mit der Thematik EZ beschäftigt: die Entwicklungsethnologie. Das erste Kapitel gibt einen Überblick über den State-of-the-Art der deutschen Entwicklungsethnologie. Von den partizipativen Ansätzen wurde beispielhaft derjenige gewählt, der in der EZ in den letzten 10 Jahren am meisten rezipiert und in Projekte und Programme eingebunden wurde. Er firmiert in Entwicklungskreisen unter den Labeln Rapid Rural Appraisal (RRA) bzw. Participatory Appraisal (PRA). Seine wesentlichen Kennzeichen, seine unterschiedlichen Verwendungsbereiche und seine Begegnung mit der Ethnologie werden im zweiten und dritten Kapitel skizziert. Zwei Fallbeispiele (in Tansanias Rukwaregion und bei Russlanddeutschen in der Nähe von Nowosibirsk) zeigen, wie der Einsatz von PRA in der Projektpraxis bzw. im Rahmen einer ethnologischen Lehrforschung aussehen kann. Auf dieser empirischen Basis wird das Label "PRA" auf seine Verwendungen in der Praxis hin analysiert, seine Grenzen und Herausforderungen bestimmt und Anschlusspunkte für eine kritische Entwicklungsethnologie gesucht. Ein Kapitel zur notwendigen Frage der Ethik in der praxisbezogenen entwicklungsethnologischen Forschung schließt sich an, bevor in einem umfassenden Versuch die Fäden zusammen geführt und die Begegnung von Ethnologie und Partizipation an den Schnittstellen von Entwicklung ausgeleuchtet werden. Das einführende Kapitel bildet den Rahmen und die Klammer für die nachfolgenden Beiträge. Es verortet den Partizipationsdiskurs in den zwei Feldern, in denen sich Entwicklungsethnologie und die PRA-Methoden entwickelt haben. Es wird die Frage geklärt, in welchem Rahmen die Begegnung von partizipativen Ansätzen mit der internationalen EZ und mit der ethnologischen Fachgeschichte stattgefunden haben. Am Ende der Einleitung wird ein Ausblick aus heutiger Sicht (Ende 2002) vorgenommen. Mein persönliches Interesse an der Thematik und die empirische Legitimation für diese Arbeit sind berufsbiographischer Natur. 1992 war ich der Einladung eines Fachkollegen gefolgt, im Rahmen eines Forschungsauftrages den damaligen Stand partizipativer Ansätze in der deutschen und internationalen staatlichen Zusammenarbeit zu erheben (vgl. Schönhuth / Kievelitz 1993). Als angewandt arbeitender Ethnologe, der zwar teilweise praktisch forscht und berät, sein Standbein aber in der akademischen Forschung und Lehre hat, stellte sich mir die Frage, ob, und wenn ja wie sich die eher rasch und handlungsorientiert arbeitenden partizipativen Ansätze der EZ mit klassischen ethnologischen Methoden verbinden lassen. ; The book addresses the encounter between participatory development approaches and anthropology, its opportunities and its constraints in the field of development co-operation. The first chapter gives an overview on the state of the art in German deveolpment anthropology. The second and third chapter introduce the methodology of participatory appraisal (PRA). Then the relationship between participatory approaches and devleopment anthropology is outlined. Two case studies, one within a food security project in Rukwa (Tanzania), the other one part of a field study with ethnic Germans in Siberia, show how PRA can be put into practice within a practice-oriented and a research oriented context. A chapter on ethical standards for development anthropologists doing participatory research follows. Then the threads are put together in a chapter written in English (Negotiating with Knowledge at Development Interfaces. Anthropology and the Quest for Participation). The introductory chapter gives the frame work for the whole topic: How and when did anthropolocial and participatory approaches meet in the past and what are the perspectives for the future?
Mit dem Konzept der Nachhaltigkeit wird eine zukünftige Entwicklung beschrieben, die ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen systematisch miteinander verknüpft. Für die Realisierung dieses Ansatzes ist nicht nur die Integration der Ziele, sondern ebenso die Integration der Akteure erforderlich. Beide Aspekte charakterisieren das Neuartige des Konzeptes und stellen gleichzeitig entscheidende Bedingungen für seine erfolgreiche Umsetzung und für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz dar. Dem integrativen Anspruch des Grundkonzeptes der nachhaltigen Entwicklung steht auf der Umsetzungsebene jedoch eine abweichende Praxis gegenüber. In den Städten und Gemeinden dominieren bisher die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit; soziale und ökonomische Ziele drohen damit in den Hintergrund zu geraten. Mit diesem Beitrag soll insbesondere die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in ihrer Verknüpfung mit ökologischen und ökonomischen Zielen fokussiert werden. Zunächst wird gezeigt, welche sozialen Ziele und arbeitspolitischen Themenfelder in Konzepten der nachhaltigen Entwicklung ihre Berücksichtigung finden. Im Weiteren werden anhand eines Fallbeispiels – dem "Runden Tisch für nachhaltige Entwicklung in Berlin und Brandenburg" – entsprechende Fragen zur sozialen Nachhaltigkeit nachgegangen. Ein wesentliches Ergebnis ist, dass die Akteure die Dreidimensionalität von Nachhaltigkeitskonzepten zwar als normativen Anspruch formulieren, eine konkrete Operationalisierung jedoch wenig erkennbar ist. Die Behandlung insbesondere der arbeitspolitischen Themenfelder sehen die Akteure als wesentliche Voraussetzung dafür an, dass Konzepte nachhaltiger Entwicklung anschlussfähig an soziale Problemlagen sind; nur so kann es Resonanz und Akzeptanz erfahren. Es gilt abzuwarten, inwieweit die Kriterien der Nachhaltigkeit im weiteren Umsetzungsprozess in den entsprechenden Vorhaben des Runden Tisches berücksichtigt werden. ; The concept of sustainability characterizes a future development that systematically links ecological, economical and social dimensions with each other. Not only the integration of the above mentioned goals, but also the integration of the protagonists is inevitable to implement sustainability. The novelty of the concept of sustainability becomes visible in both aspects. Both are fundamental conditions for a successful realisation as well as for the social approval of this concept. However, the integrative character of the basic concept of sustainability looks for less integrative when put into practice. The ecological sustainability dominates so far the development within the communities; social and economical goals are in danger to be forced into the background. This article focuses especially on the social dimension of sustainability and its linkage with ecological and economical goals. At the beginning social goals and elements of labour-market policy, which are taken into account of sustainable development concepts, will be presented. Then, corresponding questions about the relation between social problems in general and sustainability are discussed, based on the example at the Round Table for sustainable development in Berlin and Brandenburg. A central result is the fact, that the protagonists formulate three-dimensional concepts of sustainability as appellative demands, whereas the implementation is lacking. The consideration of labour-market policy is regarded by the protagonists as a fundamental prerequisite for the ability of the sustainable development concept to catch up with social problems. It remains to be seen how the round table will take the criteria of sustainability into consideration when implementing respective projects.
Zukunftsfähige Entwicklung ist ein gemeinsames Grundinteresse, das individuellen Interessen widerspricht. Eine erfolgreiche Planung von Vorhaben für eine zukunftsfähige Entwicklung setzt daher voraus, daß Akteure miteinander kommunizieren. Wie funktioniert diese Kommunikation, und auf welche Weise können Bedingungen für ihren Erfolg geschaffen werden? Dies ist die Leitfrage der vorliegenden Arbeit. Kommunikation in Zusammenhang mit Planung wird bislang als Bürgerbeteiligung verstanden, bei der die Betroffenen über ausgearbeitete Pläne informiert werden und persönliche Einwände vorbringen können. Angesichts der gegensätzlichen Interessen an einer zukunftsfähigen Entwicklung wird jedoch angenommen, daß Planung den Interessen nur gerecht werden kann, wenn eine große Zahl von Bürgern unmittelbar an der Planung teilnimmt. Diese Annahme muß überprüft werden, um den vergleichsweise hohen Aufwand von dialogorientierten Verfahren zu rechtfertigen. Zu diesem Zweck wird in der vorliegenden Arbeit die Hypothese aufgestellt, daß die Qualität der Kommunikation der entscheidende Faktor für den Erfolg einer zukunftsfähigen Entwicklung ist. Zur Überprüfung der Aussage werden drei Forschungsfragen darüber abgeleitet, ob Methoden der Kommunikation notwendig, hinreichend und anwendbar sind, um zu einer zukunftsfähigen Entwicklung zu gelangen. Als Ergebnis zeigt sich, daß eine zukunftsfähige Entwicklung nur dann Aussicht auf Erfolg hat, wenn Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen parallel durchgeführt werden. Ein hohes Maß an Verständigung zwischen den entsprechenden Akteuren ist daher notwendig. Weiterhin belegt die Arbeit, daß der Verständigungserfolg sehr stark von den verwendeten Kommunikationsmethoden abhängt. Mit Hilfe der Wirtschaftswissenschaft, der Psychologie und der Spieltheorie wird gezeigt, welche Bedingungen für den Erfolg von Kommunikation verantwortlich sind. Die Analyse des Fallbeispieles in Berlin-Köpenick ergibt, daß derartige Grundsätze bei der Erstellung einer Lokalen Agenda 21 nicht beachtet wurden. Zum Beispiel behindert der sektorale Organisationsaufbau eine effektive Kommunikation zwischen den Akteursgruppen. Es wird daher ein Konzept erarbeitet, welches die theoretisch analysierten Kommunikationsmethoden mit den lokalen Voraussetzungen verknüpft. Das Hauptelement dieses Konzeptes sind Agenda-Teams, mit denen die komplexe Kommunikationsarbeit auf kleine Einheiten aufgeteilt wird. Durch ein Werkstattgespräch wird gezeigt, daß das Konzept anwendbar ist. Bei der Analyse und Anwendung der Methoden wird jedoch auch deutlich, daß neben störungsarmer und effizienter Kommunikation noch weitere Einflußfaktoren wie Sachkenntnisse, Machtbalance und sogar Zufall hinzukommen müssen, damit die Verständigung erfolgreich wird. Demnach ist Kommunikation kein hinreichender, aber ein erfüllbarer Faktor für eine zukunftsfähige Entwicklung. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenstellung von Thesen darüber, welche Faktoren zusammenwirken müssen, um zu einer zukunftsfähigen Entwicklung zu gelangen. Der Einfluß eines Schlüsselfaktors wurde bestätigt: Kommunikation für eine zukunftsfähige Entwicklung ist planbar. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Kurzfassung6 Kapitel 1 Das Forschungsfeld7 Der Streit um eine zukunftsfähige Entwicklung7 Theoriesplitter8 Hypothese: Schlüsselfaktor Kommunikation9 Forschungsfragen12 Notwendig?12 Hinreichend?12 Anwendbar?13 Aufbau der Untersuchung13 Kapitel 2 Methoden der Kommunikation15 Querschnitt15 Kommunikation über eine zukunftsfähige Entwicklung16 Sustainable Development ist kein einheitliches Konzept16 Verständigungsbedarf für die Umsetzung der Agenda 2117 Folgerungen für den Methodeneinsatz20 Informationen mitteilen21 Ein Marketing-Modell der Kommunikation21 Marketingmethoden für sustainable Development22 Fazit: Nachfrageorientierte Zukunftsfähigkeit26 Bewertungen verständlich machen27 Ein psychologisches Modell der Kommunikation27 Methoden für die Verständigung auf der Sachebene31 Fazit: Keine Verständigung in großen Gruppen32 Konzepte verhandeln33 Ein spieltheoretisches Modell der Kommunikation34 Spielmethoden von Mediation, Bürgergutachten und Forum36 Fazit: Komplementäre Mitspieler40 Kapitel 3 Kommunikationskonzept für Köpenick43 Querschnitt43 Vorgehen bei der Datengewinnung44 Prozeßbeobachtung45 Leitfadengespräche45 Werkstattgespräch48 Analyse: Organisation und Kommunikation50 Rahmenbedingungen in Köpenick50 Entwicklung des 3-Säulen-Modells51 Kommunikations-Senken61 Ergebnis: Auf dem 3-Säulen-Modell aufbauen63 Schnittstelle zur Wirtschaft aktivieren63 Eigenverantwortung der Akteure stärken64 Wie weiter?65 Konzept: Ein Zeltdach für das Säulenmodell66 Erster Schritt: Agenda-Teams bilden68 Zweiter Schritt: Aufgaben der Agenda-Teams70 Dritter Schritt: Kommunikationstraining72 Vierter Schritt: Sachinformationen erarbeiten73 Fünfter Schritt: Bewertungen und Handlungsstrategien74 Sechster Schritt: Erfolgskontrolle und Optimierung76 Überprüfung: Werkstattgespräch mit den Akteuren in Köpenick77 Agenda-Teams contra Mediationsverfahren79 Interessen vertreten oder selbst verhandeln80 Motivation der Bürger80 Demokratische Legitimation81 Grenzen der Kommunikationsfähigkeit?82 Kapitel 4 Einfluß des Faktors Kommunikation83 Beantwortung der Forschungsfragen83 Notwendig84 Nicht hinreichend - aber erfüllbar84 Anwendbar86 Ein Schlüsselfaktor reicht nicht86 Anhang91 Nachwort91 Interviewleitfaden92 Gesprächspartner93 Werkstattprogramm94 Teilnehmer der Werkstatt95 Abkürzungsverzeichnis96 Bildverzeichnis96 Zitatenindex97 Literatur98 Übersichtskarte: Berliner Bezirke105
Zu der Frage, wie Schule und Unterricht auf transnationale Ereigniszusammenhänge Bezug nehmen, arbeiten in ihrem beitrag die Autorin und der Autor am Beispiel von Analysen zu Unterrichtssituationen aus Frankreich und Deutschland, in denen '1968' im Zusammenhang des Wandels von Sexualmoral thematisiert wird. Sie befragen die beobachteten Unterrichtssequenzen auf ihre lokalen, nationalen und transnationalen Bezüge und loten Potenziale einer vergleichenden interpretativen Unterrichtsforschung für die Beschreibung des Verhältnisses von Schule und Nationalstaat aus. (DIPF/Orig.) ; Two exemplary classroom situations in the field of historical and political education in France and Germany focus both on the transnational event of 1968 and the sexual morals. By pursuing the research question, the constitution of the 'object' in both situations, it should be analyzed if that one follows rather local, national or transnational patterns. Concerning the methodology, it is also about to show the potentials going along with a comparative, interpretative classroom research in view of the thesis of a national reproduction of school. The results are ambiguous, and the constitution of the 'object' refers to both transnational aspects of traditional sexual morals as well as to specific local and national contexts. (DIPF/Orig.)
Die Bildungsinstitutionen Schule und Universität waren in den 1960er Jahren zentrale Orte des politischen Protestes von Schüler_innen und Student_innen in Westdeutschland. In diesem Beitrag wird danach gefragt, inwiefern Schulen und Universitäten politisch mobilisierend wirken konnten. Dazu werden zunächst sozialisationstheoretische Überlegungen vorgestellt, in denen Schule und Universität als politisch relevante Institutionen sowie interaktive Erfahrungs- und Handlungsräume beschrieben werden. Daran anknüpfend wird mittels einer Kontext- und Biografieanalyse exemplarisch aufgezeigt, welche Bedeutung Schulen und Universitäten für individuelle Politisierungsprozesse hatten. (DIPF/Orig.) ; In the 1960s, the educational institutions school and university were significant places for the political protests of pupils and students. This paper will elaborate on how schools and universities had a mobilizing effect on these pupils and students. In a first step, socio-theoretical theories will be outlined, where schools and universities are described as politically relevant institutions and also as interactive rooms for experiences and actions. In a second step, on basis of a contextual and biographical analysis of one of the protests' main topics, the relevance of schools and universities for individual politicization processes will be described. (DIPF/Orig.)
In diesem Beitrag wird anhand von Beispielen über Kooperationserfahrungen mit entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen im Kontext des Globalen Lernens im Politikunterricht und im Fach Sozialwissenschaften in Nordrhein-Westfalen berichtet. (DIPF/Orig.) ; This article describes by means of examples experiences of global education in cooperation with NGOs in the field of political education and social sciences at public schools in the federal state of North Rhine-Westphalia. (DIPF/Orig.)
Die Autorin berichtet über Erfahrungen, die bei der Ausgestaltung des Erasmus-Gymnasiums in Rostock in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Ganztagsschule gesammelt wurden. Während sie in der richtigen Gestaltung von Ganztagsschulen eine Möglichkeit sieht, angesichts der schlechten Ergebnisse der PISA-Studie bessere Lernergebnisse bei deutschen Schülern zu erzielen, stellt sie anhand des hier vorgetragenen Schulbeispiels dar, welchen Anforderungen Schulen gerecht werden müssen, um den Erwartungen an eine Ganztagsschule zu entsprechen. (DIPF/ ssch)
Definitive Aussagen zur Bedeutung der Remigration für die Erziehungswissenschaft sind beim derzeitigen Stand der Forschung noch verfrüht. Gleichwohl gibt die vorliegende Studie anhand dreier Beispiele der Hamburger Universität (CURT BONDY, ANNA SIEMSEN und ELISABETH BLOCHMANN) ein in vielen Zügen generalisierbares Bild der Berufungs- und Wissenschaftspolitik dieser Disziplin nach 1945. Die Untersuchung basiert auf der Auswertung insbesondere der Hamburger Universitätsakten und bezieht das disziplinäre Umfeld (Soziologie, Psychologie und Philosophie) ein. (DIPF/Orig.) ; Considering the present state of research, definitive statements on the impact of remigration for educational science would be premature. Nevertheless, taking three examples from the Hamburg University (CURT BONDY, ANNA SIEMSEN, and ELISABETH BLOCHMANN), the present study gives an account of the appointment and science policy of the discipline after 1945, which is largely generalizable. The analysis is based on the evaluation of Hamburg University files, in particular, and includes the neighbour disciplines (sociology, psychology, and philosophy). (DIPF/Orig.)
Inhaltsangabe: Einleitung: In den vergangenen Jahren hat die Problematik der Produktplatzierung im Einzelhandel kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Drei Gründe lassen sich dafür benennen: 1. Die Konsumenten haben die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Einkaufsstätten frei zu wählen. Da die Geschäfte im Allgemeinen von den Kunden als austauschbar empfunden werden, müssen sich Händler durch ein individuelles Konzept, besonders in den Bereichen Ladengestaltung und Warenplatzierung, von der Konkurrenz abheben. Auf diese Weise können Wettbewerbsvorteile entstehen. 2. Ein Großteil der Kaufentscheidungen erfolgt erst direkt im Geschäft. Daraus ergibt sich für den stationären Einzelhandel, dass verkaufsfördernde Maßnahmen auf die in Punkt eins genannten Bereiche ausgerichtet werden sollten. 3. Jedes Jahr versuchen unzählige Produktneuheiten, sich auf dem Markt zu etablieren. Sowohl Händlern als auch Kunden müssen diese Artikel interessant erscheinen, damit sie ihren Weg ins Regal bzw. in den Einkaufskorb finden. Für die Hersteller von Konsumgütern lässt sich nun folgendes Problem ableiten: Wie muss die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handel gestaltet werden, um Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfung zu erreichen? Mit dieser Thematik beschäftigt sich der erste Teil der vorliegenden Bachelorarbeit. Es wird auf die Grundlagen des ECR-Konzeptes und deren Basisstrategien im Überblick eingegangen. Die detaillierte Darstellung des Efficient Store Assortment steht danach im Vordergrund, da es wichtiger Bestandteil der weiteren Betrachtungen ist. Für die Händler ergeben sich folgende Problembereiche: Wie sollen sie die knappe und teure Ressource Laden- bzw. Regalfläche nutzen, um Kundenbedürfnisse bestmöglich zu befriedigen? Diese Fragestellung ist Gegenstand des zweiten Abschnittes. Zuerst erfolgt eine Differenzierung der Begriffe Category und Space Management. Danach werden Platzierungsarten und Regalwertigkeiten vorgestellt. Dabei wird auch auf die unterschiedlichen Blickfelder des Konsumenten eingegangen. Die horizontale bzw. vertikale Platzierung und die sich daraus ergebenden Doppelsysteme spielen im Anschluss eine Rolle. Diese Themen werden betrachtet, weil Kenntnisse über das Kundenverhalten bzw. deren Wahrnehmung von Produkten essentiell wichtig sind, um den Konsumenten zielgerichtet am Verkaufsregal anzusprechen. Im Anschluss geht es um die fünf Phasen der Regaloptimierung. Hierbei erfolgt eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Teilschritte. In den meisten Handelsunternehmen kommen heutzutage Regaloptimierungssysteme zum Einsatz. Die drei bekanntesten Anbieter solcher Programme sind: • ACNielsen (Spaceman). • Information Res. Inc. (Apollo). • JDA Intactix International (InterCept pro/space). Im dritten Abschnitt dieser Bachelorarbeit wird ausführlich auf die Optimierungssoftware Spaceman Suite eingegangen. Zuerst erfolgt eine Vorstellung des Unternehmens Nielsen. Danach werden die einzelnen Module des Programms mit ihren verschiedenen Funktionen vorgestellt. Im vierten Abschnitt geht es um praktische Anwendungen der Software Spaceman. Zunächst werden drei Phasen der Regaloptimierung anhand eines Fallbeispiels nochmals erklärt. Es geht dabei um die Verbesserung der Produktplatzierung eines mit Batterien bzw. Akkumulatoren und Taschenlampen bestückten Warenträgers. Eine Bewertung des Optimierungsergebnisses ist mit Hilfe von Vorher-Nachher-Abbildungen möglich. Danach wird die Verwendung von Spaceman anhand eines Praxisbeispiels erläutert. Die Wahl fiel hierbei auf die Metro Group. Es wird gezeigt, wie die Unternehmensgruppe die Software insbesondere unter Einbindung von Datenbanken nutzt. Die von Spaceman gebotenen Möglichkeiten zur Erstellung der verschiedensten Regaldarstellungen stehen zum Schluss im Vordergrund. Entsprechende Abbildungen dienen dabei zur Illustration. Im letzten Teil dieser Bachelorarbeit wird ein Fazit gezogen. Hierbei geht es um eine kritische Betrachtung der gewonnenen Kenntnisse. Es ist die zentrale Fragestellung zu klären, inwieweit die Neugestaltung eines Warenträgers einer Regaloptimierung entspricht. Dabei werden sowohl die gezeigten Vor- als auch Nachteile der Software Spaceman Suite einbezogen.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: ÜbersichtsverzeichnisII AbkürzungsverzeichnisIII AnhangsverzeichnisIV 1.Einleitung1 2.Theoretische Grundlagen des ECR-Konzeptes3 2.1Begriffsklärung und Zielsetzung3 2.2Die Basisstrategien4 2.3Das Efficient Store Assortment5 3.Die ideale Warenplatzierung durch Regaloptimierung7 3.1Category und Space Management7 3.2Die Platzierungsarten8 3.3Die Regalwertigkeiten9 3.4Die horizontale und vertikale Platzierung10 3.5Die Phasen der Regaloptimierung12 4.Die Optimierungssoftware Spaceman Suite16 4.1Das Unternehmen Nielsen16 4.2Die Softwaremodule16 5.Die praktische Umsetzung der Regaloptimierung19 5.1Fallbeispiel Spaceman19 5.2Praxisbeispiel Metro Group20 5.3Beispiel-Planogramme23 6.Fazit24 AnhangV LiteraturverzeichnisXXIXTextprobe:Textprobe: Kapitel 5, Die praktische Umsetzung der Regaloptimierung: 5.1, Fallbeispiel Spaceman: Im Folgenden geht es um die Optimierung eines mit Batterien bzw. Akkumulatoren und Taschenlampen bestückten Warenträgers. Die dazugehörigen Abbildungen sind Anhang 7 zu entnehmen. Im ersten Schritt entsteht mit Hilfe von Spaceman Professional eine virtuelle Abbildung der Regal-Ist-Situation. Dafür werden notwendige Daten wie die Platzierungen der Produkte und die Anzahl der Frontstücke erfasst. Das Einfügen von Artikelbildern ermöglicht dann die Erstellung einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung. Das größte Problem der Warenplatzierung ist die stetig steigende Anzahl an Produkten, da die Regalfläche als limitierte Ressource anzusehen ist. Sowohl Handel als auch Industrie werden mit schneller wachsenden Warenangeboten, den bereits erwähnten Raumrestriktionen und spontanen Entscheidungen der Verbraucher beim Einkauf konfrontiert. Der zweite Schritt beschäftigt sich mit der Analyse der Ist-Situation. Zuerst wird die aktuelle Bestandssituation auf der Grundlage eines definierten Modells analysiert. Ziel ist es, sowohl Über- als auch Unterbestände zu erkennen und zu vermeiden. Danach wird die Verwendung von Hersteller- bzw. Markenblöcken diskutiert. Produktgruppen helfen dem Konsumenten entscheidend bei der Orientierung am Warenträger. Außerdem wirkt das Regalbild ruhiger und übersichtlicher. Zuletzt wird die Umsatz- bzw. Ertragslage untersucht. Das Einbinden von Marktinformationen (durchschnittliche Absatzmenge, Verkaufspreis, Marktanteil usw.) ermöglicht eine entsprechende Analyse. Durch Testen unterschiedlicher Platzierungsvarianten kann die bestmögliche Regalperformance entwickelt werden. Die Regaloptimierung erfolgt im dritten Schritt. Als Grundlage dienen sowohl die Ergebnisse der Ist-Analyse als auch die zuvor festgelegten Verbesserungskriterien. Das Optimierungsergebnis zeigt, dass Hersteller- bzw. Markenblöcke Berücksichtigung gefunden haben. Außerdem sind ein optimiertes Sortiment und eine kundenfreundlichere Produktplatzierung erkennbar. 5.2, Praxisbeispiel Metro Group: Die Metro Group bietet sowohl privaten als auch gewerblichen Kunden ein vielseitiges Leistungsspektrum im Einzel- und Selbstbedienungsgroßhandel. Durch das speziell an die Kundenbedürfnisse angepasste Warenangebot entwickelten sich die Vertriebsmarken weitgehend als unabhängige Retail Brands. Zur Unternehmensgruppe zählen: Metro / Makro Cash Carry, Galeria Kaufhof, Media Markt, Saturn und Real. Die Metro Group nutzt zur optimalen Präsentation ihrer Produkte ein RMS, welches die Category Management-Prozesskette unterstützt. Das System wird sowohl für die Sortiments- als auch Platzierungsoptimierung verwendet. Das Basisstück des RMS bildet die Software Spaceman. Im ersten Schritt werden Warengruppen nach festgelegten Ordnungskriterien gebildet. Grundsätzlich kann zwischen marken- und anwendungsorientierter Platzierung unterschieden werden. Die Perspektive des Konsumenten steht dabei im Vordergrund. Sucht er nach Artikeln einer bestimmten Marke (z. B. Maggi) oder interessiert er sich für spezielle Anwendungen (z. B. Gesichtspflege für junge Haut)? Im nächsten Schritt simulieren Category Manager mit Hilfe der Software Spaceman die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Warenverteilung im Regal. Die fertigen Planogramme werden dann elektronisch an die verschiedenen Märkte übermittelt. Nun können die Mitarbeiter vor Ort die Regalpläne als Vorlage zum Einräumen der Waren nutzen. Auf diese Weise wird eine korrekte Produktplatzierung gewährleistet. Somit erhalten alle Märkte derselben Vertriebslinie ein einheitliches Erscheinungsbild, welches den Kunden eine bessere Orientierung ermöglicht. Dadurch können Umsatzsteigerungen und Lagerhaltungsverbesserungen realisiert werden. Für eine ansprechende und verkaufsfördernde Produktplatzierung erfolgt eine Einordnung der Planogramme in drei verschiedene Stufen: Die Sortimentsgruppen- bzw. Category-Ebene, die Pflegegruppen-Ebene und die Markt-Ebene. Die Category-Ebene umfasst ganze Warengruppen. Diese können wiederum in Pflegegruppen unterteilt werden. In dieser Ebene sind die Kriterien Region und Sortimentsbaustein zu beachten. Ersteres gibt an, in welchen Märkten eine bestimmte Pflegegruppe angeboten wird. Letzteres spiegelt deren Größe (Anzahl der Produkte) wider. Die Markt-Ebene beinhaltet speziell für einen einzelnen Markt erstellte Planogramme. Die übertragenen Planungsunterlagen umfassen: eine Gesamtansicht der Warenplatzierung, eine Produktliste mit Einzeldaten und eine Detailansicht für jede Positionierungseinheit. Die Gesamtansicht zeigt das komplette Regal. Anhand der Darstellung wird die für jeden Artikel vorgesehene Platzierungsbreite ersichtlich. Außerdem ist sowohl die Sortiments- als auch die Pflegegruppe auf dem Dokument angegeben. Die Artikelliste enthält Informationen über Artikelnummern, Produktbezeichnungen, Bestände und den Hersteller. Sie gibt an, auf welchem Regalboden die Waren platziert und wie die Produkte neben-, über- oder hintereinander positioniert werden sollen. Weiterhin ist die Mindestanzahl an Frontstücken festgelegt. Die Mitarbeiter dürfen die Zahl der Facings aber auch ihren individuellen Anforderungen anpassen, solange sie das Minimum nicht unterschreiten. Die Artikelchronologie (Reihenfolge der Produkte auf einem bestimmten Fachboden) muss hingegen eingehalten werden. Die Platzierungseinheit zeigt einen Ausschnitt eines Regales. In Kombination mit der detaillierten Artikelinformation ist es den Mitarbeitern möglich, die Produkte schneller zu platzieren. Außerdem enthält das Dokument Informationen über die Tiefe der Fachböden. Die Vertriebsmarken Real und Metro / Makro Cash Carry verwenden die Software Spaceman datenbankunterstützt. Dagegen nutzt die Galeria Kaufhof das Programm als Stand-alone-Version. Die Nutzung einer automatischen Datenbankunterstützung ist von Vorteil, da Planogramme selbstständig mit Listungsänderungen bzw. Bewegungsdaten aus dem Metro Merchandising System versorgt werden. Sowohl Qualität als auch Aktualität der Regalpläne sind somit durch den Informationszufluss aus dem Warenwirtschaftssystem sichergestellt. Das Category Management überprüft im Schnitt zwei oder drei Mal pro Jahr die Planogramme. Die Aktualisierungshäufigkeit hängt davon ab, ob ein Sortiment schnelllebig ist oder nicht. Als Grundlage für eine Beurteilung dienen Statistiken, die zeigen, wie oft Ein- bzw. Auslistungen von Produkten erfolgten. Die Verwendung von Datenbanken bringt auch hier Vorteile, da Regalpläne nun wesentlich schneller und häufiger auf den neuesten Stand gebracht werden können. Die Metro Group hat sich als Ziel gesetzt, die Funktionalitäten des RMS weiter auszubauen. Seit 2005 existiert eine Verknüpfung des Systems mit dem Programm CMplus. Die Verwaltung von Warengruppen ist seitdem effizienter möglich. Durch CMplus erstellte Sortimentsvorschläge werden von Spaceman umgehend auf ihre Platzierbarkeit überprüft. Grundsätzlich ist hierbei zu beachten, dass die Anzahl der neuen Artikel ungefähr der Zahl der ausgelisteten Produkte entsprechen sollte.
Diese Analyse zeithistorischer Kontexte zur Trennung von Regelschul- und Sonderschulsystemen bietet nicht nur eine auf die Vergangenheit gerichtete Perspektive. Vielmehr zeigen die Autorinnen in ihrem Beitrag, wie die Vergegenwärtigung historischer Ereignisse heute hilft, zukünftiges Handeln auf seine Wirkungen und Nebenwirkung zu überprüfen. So weisen sie darauf hin, dass ihre Untersuchung auch wichtige Argumente in der Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Rolle des Verfahrens zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs liefern. (DIPF/Orig.) ; The article provides research results of an investigation which deals with the reliability of the special education intake procedure (SEIP, in German: "Hilfsschulaufnahmeverfahren") in retrospect. The historical-comparative project analyzes student reports from the Federal Republic of Germany (FRG) and the German Democratic Republic (GDR) during the period 1958 to 1978 in order to determine whether the final schooling decisions about the ability to attend primary school or the need for special education were reached consistently in the SEIP, or whether they instead reveal inconsistencies. Based on a theory of objects the latter are understood as the idea of a "borderzone" (Link, 1997; Treptow, 2009) and are looked at from the perspective of social constructivism (Berger & Luckmann, 1969). In the overall project it is methodologically concretized by Wittgenstein's (1958) family resemblance approach and in this partial study at hand methodically by the analysis of selected case examples (Gerhardt 1986; Fatke, 2013). The research results presented in this article comprise general relations between the forms used for documentation during the SEIP and the contemporary historical context as well as the comparative analysis of the selected case examples. Ultimately, through the collection of the gained findings predications about the reliability of the SEIP can be made. (DIPF/Orig.)
In einer Zeit globalen Wandels mit gravierenden Auswirkungen auf unsere Kinder muß sich die Schule immer schneller erneuern. . Die empirische Untersuchung analysiert, wie Lehrerinnen und Lehrer schon heute versuchen, den notwendigen permanenten Wandlungsprozeß zu bewältigen, um Kinder und Jugendliche unter den aktuellen Bedingungen optimal zu fördern. Im Focus steht die Planungstätigkeit von besonders innovationsfreudigen Lehrerinnen und Lehrern an Förderschulen. Wie planen sie ihre Arbeit? Welche Veränderungen haben sie vor? Hat sich ihr Unterricht im Laufe ihres Berufslebens weiterentwickelt? Unter welchen Bedingungen arbeiten sie und wie verbessern sie ihre Arbeitsbedingungen? Dieses Buch. [betrachtet] Unterrichtsplanung zugleich aus arbeitspsychologischer und pädagogischer Sicht. (DIPF/Orig.)
Aus der Einleitung: Wir leben in einer Zeit des Wandels; in den letzten 50 Jahren mehr denn je. Die Welt rückt immer mehr zusammen und wir sind nur noch einen Mausklick von der anderen Seite des Globus entfernt. Grenzen, psychische und physische verschwimmen immer mehr und scheinen zu verschwinden. Dies ist nicht nur ein Trend, sondern eine logische Entwicklung. Der mündige Bürger macht sich frei im Denken und Handeln. Dieser Entwicklung kann sich auch die Wirtschaft nicht entziehen. Die Zeiten, in denen staatliche Reglementierungen und Kassenfüllerei uns dazu zwangen zu sagen: "Das kostet nun einmal soviel", sind endgültig vorbei. Nun heißt es: Willkommen auf dem freien Markt! Das Zauberwort heißt Liberalisierung. Wir schreiten mit großen Schritten in Richtung staatlicher Unabhängigkeit. Der Liberalisierungsboom der letzten Jahre hat uns gezeigt, was alles möglich ist. Wir haben viel dazugelernt, zum Beispiel, dass man nach Freiburg 100% vorwählen muss (0 10 90 = 100%), dass Strom gelb ist und dass "Sie bei 11 88 0" geholfen wird. Der Kunde besteigt nun langsam aber sicher den Königsthron und kann endlich frei wählen. Im Jahr 2003 ist es endlich soweit. Das älteste staatliche Monopol Deutschlands fällt: das Postmonopol! Die Liberalisierung des deutschen Briefmarktes kommt mit der Freigabe von Briefzustellungen mit einem Einzelgewicht bis einschließlich 200g endgültig zum Abschluss. Nun heißt es: Start frei für innovative Dienstleister. Fragen, die man sich nie gestellt hat, können plötzlich über Marktanteile entscheiden. "Wo steht der nächste Briefkasten?", "Kann meine Post nicht auch abgeholt werden?", "Warum zahle ich 1,10 DM für Briefzustellung am nächsten Tag, wenn mein Brief auch ruhig 3 Tage unterwegs sein kann?" ...all diese Fragen gewinnen nun an wirtschaftlicher Bedeutung und können über die Existenz neuer Unternehmen entscheiden. Diese Fallstudie soll Ihnen zeigen, welchen Bedingungen sich Unternehmer stellen müssen, wenn sie an diesem Markt agieren wollen. Darüber hinaus sehen Sie am Fallbeispiel eines Unternehmens einige Facetten dessen, was ab dem 1.1.2003 auf uns zukommen könnte. Ob der Fall des Postmonopols nun ein großer Knall wird oder nur ein kleiner Sturm im Wasserglas Post, wird die Zukunft zeigen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: TEIL 1Die Marktanalyse 1.Einleitung6 2.Geschichte der Liberalisierung7 2.1Zeitstrahl7 2.2Richtlinie 97/ 67/ EG des Europäischen Parlaments und des Rates8 2.3Das Postgesetz (PostG )12 2.4Inhalte der PostUniversaldienstleistungsverordnung18 2.5Die PostEntgeltregulierungsverordnung (PEntgV)21 3.Der gegenwärtige Postmarkt in Deutschland24 4.Vergleich der EU-Mitgliedsstaaten28 4.1Übersicht über die Gesetzgebung28 4.2Vergleich der unterschiedlichen Gesetzgebungen32 4.3Die Position des deutschen Briefmarktes innerhalb der EU33 4.4Die zukünftige Marktentwicklung im gesamteuropäischen Zusammenhang34 5.Müssen Postdienste reguliert werden?36 6.Bedeutung der veränderten rechtlichen Situation ab 1.1.2003 für die DPAG Chancen und Risiken37 6.6Einleitung37 6.7Wettbewerbsnachteile der DPAG37 6.8Wettbewerbsvorteile der DPAG42 6.9Die Marktchancen der DPAG nach der Liberalisierung44 7.Damit Briefe so schnell wie möglich ankommen46 8.Die Konkurrenzunternehmen im lizenzierten Bereich47 8.1Überblick47 8.2Die geographische Service-Abdeckung des Anbieters47 8.3Der Wertschöpfungsprozess47 8.4Die Kundenspezifikationen49 8.5Die verschiedenen Arten der Anbieter50 8.6Bulkmail54 8.7Werbung auf Postsendungen55 8.8Zusammenführung Druckerei und Briefbeförderer55 8.9ex-ante Analyse56 9.Börse AG kündigt Internet-Handel an57 9.1Überblick57 9.2Wie könnte der liberalisierte Postmarkt an der Börse aussehen?57 10.Attraktive und unattraktive Briefströme58 10.1Einleitung58 10.2Prozentuale Verteilung der Briefpost der einzelnen Briefströme58 10.3Trends auf dem Briefmarkt60 10.4Die Agglomerationen61 TEIL 2Die Unternehmensgründung 1.Einleitung Unternehmensgründung67 2.Unternehmenskonzeption Visionen und Strategien68 2.1Überblick68 2.2Marktaudit68 2.3Die Substitutionsprodukte70 2.4Unsere Zielgruppe72 2.5Unsere Kernkompetenzen72 2.6SWOT-Analyse73 2.7Unternehmensziele74 2.8Die Kundenakquisition76 2.9Rahmenvertrag78 3.Das Unternehmenskundengeschäft85 3.1Ablauforganisation des Unternehmenskundengeschäfts85 3.2Unser Service für Geschäftskunden86 4.Das Privatkundengeschäft88 4.1Überblick88 4.2Ablauforganisation des Privatkundengeschäfts89 5.Marketing, Distribution und Kommunikation91 5.1Marketing-Approach91 5.2Distributionspolitik91 5.3Konditionenmix92 5.4Kommunikationspolitik93 6.Satzung der Innovative Delivery Services Aktiengesellschaft98 7.Standort und Infrastruktur104 7.1Überblick104 7.2Gebäude und Standort104 7.3Büroausstattung und Arbeitsmethodik105 7.4Fahrzeuge106 7.5Maschinelle Ausstattung108 8.Die Aufbauorganisation109 9.Das Personal110 9.1Überblick110 9.2Die Bestimmung der Kundenzahl112 9.3Marketing/Vertrieb113 9.4EDV114 9.5Teamassistenz / Kundenbetreuung114 9.6Personalabteilung115 9.7Rechnungswesen115 9.8Austräger115 9.9Sortierung117 9.10Mitarbeiterzahl118 9.11Die Beschäftigungsformen119 9.12Mitarbeiterwerbung120 10.Finanzierung121 10.1Erläuterungen zur Kostenzusammensetzung121 10.2Investitionen123 10.3Betriebsausgaben124 10.4Erfolgsrechnung125 10.5Unternehmensbewertung127 10.6Kapitalstruktur127 11.letzte Worte130 ANHANG Quellenangaben131
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Die Dissertation zeigt am Fallbeispiel Berlin, wie stadttouristische Konflikte politisch-administrativ (ent-)problematisiert werden. Die Forschung zur Governance konflikthafter touristischer Phänomene (z. B. Gewerbe-Monostrukturierung) betreibt bislang v. a. good governance-Kritik, oder sie thematisiert die Konflikt-Governance zeitdiagnostisch als Ausdruck unternehmerischer/postpolitischer Stadtpolitiken. Demgegenüber greift die Dissertation das konzeptuell etablierte Postulat auf, bereits die Deutung zu bearbeitender Probleme als zentralen Aspekt von Governance zu verstehen. In der empirisch-analytischen Anwendung wird der Governance-Begriff als "Sehhilfe" zur differenzierten Beschreibung von problembezogenen Governance-Arrangements herangezogen. Mittels einer Dokumentenanalyse und einer Ethnografie der Tourismusmanagement-Praxis werden sechs einschlägige Techniken der (Ent-)Problematisierung tourismusbedingter Konflikte herausgearbeitet: 1. die geschichtliche Naturalisierung von Interessenskonflikten, 2. die moralische Begrenzung von Debattierbarkeit, 3. die statistische Definition von Problemwahrnehmung, 4. die konzeptuelle Regulierung von Rechenschaftspflichten, 5. die partizipatorische Thematisierung von Problemen und 6. die begriffliche Konsensualisierung von Lösungen. Das Zusammenwirken dieser Governance-Techniken wird in Anlehnung an Mariana Valverde als ein Seeing Like a Tourist City betitelt: Probleme eines konflikthaften Tourismus sind nicht gegeben, sie werden politisch-administrativ mit diversen (teils widersprüchlichen) komplexitätsreduzierenden Mitteln geformt (u. a. moralisch, statistisch, geschichtlich), kontextspezifisch artikuliert (u. a. öffentlich-medial, in Partizipationsforen), verfahrensförmig negiert und nicht zuletzt in Abhängigkeit verfügbarer Lösungen hervorgebracht. Anwendungsorientiert gewendet macht die Dissertation das Zusammenwirken der o. g. Techniken als aktives Verwalten tourismusbedingter Konflikte (an-)greifbar. ; The thesis explores how conflictive urban tourism phenomena (e. g. commercial gentrification) are (de-)problematized by governmental actors in Berlin. Hitherto, research on "overtourism"-governance has been dominated by good governance criticism; alternatively, governance of conflict-prone urban tourism is discussed as manifestation of an entrepreneurial or post-political urban governance. The thesis, however, seizes on the conceptual claim to understand the way in which tourism conflicts are framed, constructed or contested by governmental bodies as key aspect of governance. Employing the notion of governance as analytical lens to comprehensively describe problem-oriented governance settings, six key techniques used to (de-)problematize tourism-induced conflicts haven been identified (building on document analysis and an ethnography of destination management practice): 1. Mobilising history to naturalise conflicts; 2. Limiting the debate about conflict-prone tourism under moral aspects; 3. Defining the perception of problems statistically; 4. Adjusting accountability conceptually; 5. Addressing problems by means of participatory forums; 6. Achieving consensual solutions by notions (e. g. "sustainability"). Referring to Valverde the combination of the governance techniques is dubbed as Seeing Like a Tourist City: problems of conflictive tourism do not exist a priori, but are constructed in an active political-administrative way. Problems of conflictive tourism are framed by (in part contractionary) ways of knowing (morally, statistically, by legends); conflicts are represented in highly context-specific manners, they are denied by administrative proceedings and intimately linked to the availability of solutions. The combination of the above-mentioned governance techniques represents an "active administration" of tourism conflicts; the "busy" but noncommittal governance remains in well-established patterns of (discursively) reconciling problems and solutions.
Der Übergang zur Klimaneutralität bis 2050, wie im Europäischen Green Deal spezifiziert, erfordert viele klimapolitische Maßnahmen und beeinflusst durch die Verflechtung der Wirtschaftssektoren (z.B. Ausbau Erneuerbarer Energien, Elektrifizierung, Steigerung der Energieeffizienz) die makroökonomische Entwicklung. Für die Akzeptanz in der Bevölkerung ist es essenziel, damit einhergehende, möglicherweise unbeabsichtigte Verteilungseffekte zu verstehen. Für die Evaluierung von Policy Mixes integrieren globale CGE Modelle zunehmend Information von Bottom-up Modellen des Energiemarktes, um langfristige makroökonomische Effekte robuster zu quantifizieren. Diese beinhalten häufig nur einen repräsentativen privaten Haushalt je Region und differenzieren nicht nach heterogenen Haushalten. In dieser Masterarbeit wird ein empirisches Top-down Modell, WEGDIS, entwickelt, das die Effekte auf Europäische regionale Haushalte eines globalen, multiregionalen dynamisch-rekursiven CGE Modells auf Einkommensquintile skaliert. Eine repräsentative Anwendung der Modellkopplung CGE-WEGDIS untersucht langfristige Verteilungseffekte eines Europäischen Emissionshandelssystems, welches mit einer stringenten globalen, regional differenzierten Emissionsobergrenze (RCP2.6) einhergeht, verglichen mit einer moderaten Emissionsobergrenze (RCP4.5) für Griechenland als Fallbeispiel. Wenn Einnahmen durch die CO2-Bepreisung als pauschale Transfers an Haushalte rückvergütet werden, liefert die Analyse durch Berücksichtigung der Einkommens- und Ausgabenseite einen progressiven Effekt auf privaten Konsum. Wird die gesamte Wohlfahrt betrachtet, welche auch die Bereitstellung öffentlicher Güter inkludiert, reicht der progressive Einkommenseffekt mittelfristig (2030) nicht aus, um den regressiven Wohlfahrtseffekt zu kompensieren. Langfristig (2050) ist der Wohlfahrtseffekt leicht progressiv. Unterstellte haushaltsspezifische Sparquoten weisen jedoch auf einen Bias der ausgabenseitigen progressiven Effekte hin. ; The transition towards climate neutrality by 2050, as specified in the European Green Deal, will be driven by a set of policy measures and imply significant macroeconomic impacts through cross-sectoral interrelations (e.g., increased renewables in power generation, electrification of economic sectors, increased energy efficiency). Especially for policy acceptance, understanding related, possibly unintended, distributional effects is crucial. While long-term global CGE models increasingly integrate information by technology-rich bottom-up models to generate more robust results and evaluate optimal policy mixes, they often incorporate only one representative private household per region, and do not account for heterogeneous household groups. This thesis develops an empirical top-down model, WEGDIS, to downscale effects on regional private households, derived by a global multiregional dynamic-recursive CGE model, to the level of income quintiles of European countries. A representative exercise of soft-linking the CGE model and WEGDIS explores the long-run distributional effects of a stringent global emission cap (RCP2.6) and a related trading system implemented in Europe compared to an intermediate emission cap (RCP4.5) for Greece as exemplary region. Assuming lump-sum per household payments as revenue recycling scheme and taking into account effects on both, the source and the use side of households' income, the analysis indicates progressive effects on private consumption possibilities. Considering total welfare which also includes provision of public goods and services, the progressive income effect is not sufficient to offset the regressive effect on welfare in 2030. In 2050, the effect on total welfare is slightly progressive. However, imputed savings in WEGDIS indicate a bias of the progressive effects on the use side. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Masterarbeit Karl-Franzens-Universität Graz 2021
Vertragsnaturschutz im Wald stellt trotz vielfacher wissenschaftlicher und politischer Anstrengungen im Gegensatz zum Vertragsnaturschutz in der Landwirtschaft nur eine Randerscheinung dar. Neben geringen Umsetzungen europäischer Fördermöglichkeiten in nationale Programme bereiten die wenigen Ansätze in der Praxis oftmals Probleme hinsichtlich der Höhe des Entgelts, der Kontinuität der Finanzierung sowie der rechtlichen Regelungen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse des Status quo von Vertragsnaturschutz im Wald mit seinen Hemmnissen und Problemen, die Ableitung erfolgsrelevanter Faktoren aus der Landwirtschaft sowie die Weiterentwicklung von Bewertungskonzepten zur Verbesserung der Ermittlung betrieblicher Belastungen. Anhand einer Befragung von Forstbetrieben wird untersucht, welche Hemmnisse sich bei bisherigen Vertragsnaturschutzmaßnahmen identifizieren lassen und welchen Einfluss dies auf identifizierte Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Etablierung neuer Maßnahmen hat. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, welche Erkenntnisse sich aus den erfolgreichen Maßnahmen in der Landwirtschaft für den Forstsektor ableiten lassen. Deutlich wird, dass insbesondere die mangelnde Langfristigkeit der Finanzierung von Vertragsnaturschutzprogrammen sowie die Höhe des Maßnahmenentgelts in Verbindung mit mangelnder Akzeptanz bei allen Akteuren die größten Hemmnisse darstellen. Verbesserungsmöglichkeiten könnten sich aus der Loslösung der finanziellen Mittel aus dem Haushaltsvorbehalt und einer stärkeren Ergebnisorientierung von Maßnahmen zur Stärkung der Waldbesitzer als verantwortlich Handelnde ergeben. Zur Bestimmung der Mindestentgelthöhe von Vertragsnaturschutzmaßnahmen bedarf es praktisch anwendbarer und aktueller Bewertungskonzepte. Zwei dieser Konzepte werden in dieser Arbeit vorgestellt, einer Aktualisierung und Erweiterung unterzogen und in einem konkreten Fallbeispiel angewendet. Die ökonomische Analyse der Vertragsnaturschutzmaßnahmen wird ergänzt um begleitende Faktoren, wie besondere betriebliche Belastungen, die aus der Umsetzung resultieren und steigende Risiken bspw. in der Verkehrssicherung. Bei allen Vertragsnaturschutzmaßnahmen muss neben dem Entgelt und der rechtlichen Ausgestaltung auch ein besonderes Augenmerk auf die Integrierbarkeit in betriebliche Abläufe gelegt werden, um entstehende Risiken zu minimieren. ; Despite many scientific and political efforts, contractual nature conservation in forests is a lot less common compared to contractual nature conservation in agriculture. Implementation of European funding into national programs is limited or not feasible in practice regarding the level of compensation, continuity of funding and legal regulations. The aim of the present study is to analyze the status quo of contractual nature conservation in forests with its obstacles and problems, to derive factors of success from agriculture and to further improve evaluation methods to determine the operational burden. By means of a survey of forest enterprises, obstacles in existing contractual nature conservation measures will be identified and their influence on the successful establishment of new measures will be investigated. Particular attention is paid to the possibility to derive successful measures from agricultural and transfer them to the forestry sector. It becomes apparent, that the lack of long-term financing of contractual nature conservation programs and the amount of payments, together with a lack of stakeholder acceptance, are the greatest obstacles. Possible improvement could result from the release of financial resources from the budget reservation and a stronger result-orientation of measures to promote forest owners as responsible actors. Practically applicable and up-to-date evaluation concepts are needed to determine minimum payment/compensation for contractual nature conservation measures. In this thesis, two of these concepts are presented, updated, extended and applied in a concrete case study. The economic analysis of contractual nature conservation measures is supplemented by accompanying factors such as specific operational burdens resulting from implementation and increasing risks, e.g. in traffic safety. ; 2021-06-13