Die Mühen des Aufstiegs: von der Realschule zum Gymnasium: Fallrekonstruktionen zur Formierung des Bildungsselbst
In: Pädagogische Fallanthologie Band 9
In: Schüler
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In: Pädagogische Fallanthologie Band 9
In: Schüler
In: Pädagogische Fallanthologie Band 9
Der Schulformwechsel "nach" oben ist im deutschen Schulsystem ein äußert seltenes Ereignis. Welche subjektiven Bedingungen, Begleiterscheinungen und Folgen werden hierbei wirksam? In diesem Band wird ein Schüler vorgestellt, dem der Aufstieg von der Realschule zum Gymnasium geglückt ist, um auf die subjektiven Bewältigungsstrategien hinzuweisen, die mit diesen unwahrscheinlichen Schulkarrieren verbunden sind. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung sind für die schulpädagogische Lehrerausbildung von besonderer Relevanz. Sie machen nicht nur darauf aufmerksam, dass die subjektiven Dispositionen der SchülerInnen, die in den schulischen Handlungsraum eingehen, sehr unterschiedlich ausfallen können; sie machen auch deutlich, dass damit unterschiedliche subjektive Resonanzen auf das pädagogische Handeln der Lehrerinnen und Lehrer gegeben sind. Ein pädagogisches Selbstverständnis, das auf die Veränderung dieser Resonanzen der SchülerInnen abzielt und die Beharrungstendenzen dieser Dispositionen unterschätzt, läuft Gefahr, einem überdehnten Berufsbild zu folgen. Umgekehrt verspricht die Einsicht in die relative Stabilität der subjektiven Dispositionen für die LehrerInnen einen wichtigen Beitrag zum Verständnis ihrer Klientel.
In: Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft
In: Verlag Hans Huber, Programmbereich Gesundheit
In: Literatur - Medien - Rezeption 3
Zwei junge Frauen erzählen ihre Lebensgeschichte und ihre Mediengeschichte. Sie erzählen von Büchern, die sie gelesen haben, und von Filmen, die sie gesehen haben, Der kleine Maulwurf, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel oder Dirty Dancing. Die Medienbiografien zeigen: Familiengeschichte und Familiendynamik begründen das Medienhandeln, mit dem die Jugendlichen schwierige biografische und familienbiografische Themen bearbeiten. Die Studie verknüpft den Forschungsansatz der medienbiografischen Fallrekonstruktion mit der Analyse von Medienrezeptionen und einer familiensystemischen Perspektive.
In: Sozialer Sinn, Band 8, Heft 1, S. 3-24
Im Folgenden wollen wir die von uns in verschiedenen Forschungskontexten angewandte Verknüpfung von biographischen Fallrekonstruktionen (Rosenthal 1995) mit Sequenzanalysen videographierter Interaktionen vorstellen. Mit diesem noch in der Entwicklung befindlichen Vorgehen intendieren wir eine konsequente methodische Umsetzung einer interaktionsanalytischen und figurationssoziologischen Perspektive in der Biographieforschung – im Sinne einer Verknüpfung von Interaktionsanalysen mit
der Rekonstruktion der lebensgeschichtlichen Entstehung und Veränderung von Handlungsmustern in unterschiedlichen Lebensbereichen.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4453-4470
"Kern des pädagogischen Handelns in der Schule ist der Unterricht, da dort die eigentliche Vermittlung von Wissen, Normen und Kulturtechniken stattfindet. Daher ist die fallrekonstruktive Erschließung von möglichst genau protokolliertem realem Unterrichtsgeschehen besonders geeignet, näheren Aufschluss über diesen Kern der schulischen Praxis, wie sie heute vorzufinden ist, zu geben. Dies soll im Rahmen dieses Vortrages in Gestalt der Rekonstruktion von protokollierten Sequenzen der komplexen Lehrer-Schüler-Interaktion in einer Unterrichtstunde einer ersten Schulklasse aufgezeigt werden. Im Vordergrund wird dabei die Frage nach der Professionalisierungsbedürftigkeit und Nicht-Professionalisiertheit inklusive der damit verbundenen Folgen für das Unterrichtsgeschehen und die Aufgabe der Wissensvermittlung stehen. Es werden auch die damit im Zusammenhang stehenden Fragen nach der Existenz und Verfasstheit der Arbeitsbündnisse zwischen Lehrer und Schüler und zwischen Lehrer und Klasse berührt. Des Weiteren soll es thematisch auch um Lösungen pädagogischer Probleme gehen, die aus der individuellen Berufserfahrung und Berufspraxis des jeweiligen Lehrers resultieren, und deren 'Hebung' für die Pädagogik von Interesse ist. Der Unterricht einer ersten Grundschulklasse ist in mehreren Hinsichten für die Rekonstruktion eines Modells des realen schulpädagogischen Handelns und für die Frage der Professionalisierungsbedürftigkeit und Nicht-Professionalisiertheit des Lehrerhandelns von besonders aufschlussreich: In der Grundschule hat das pädagogische Moment des Lehrerhandelns seine größte Bedeutung, weil die Kinder dort erst in die Schülerrolle einsozialisiert werden. Darüber hinaus werden bereits in der Grundschule entscheidende Weichenstellungen für die Schulkarriere vorgenommen. Dies gilt für eine erste Klasse noch einmal gesteigert. Aus Sicht der Professionalisierungstheorie ist der Lehrer hier besonders gefordert, da sich ein Arbeitsbündnis mit den einzelnen Schülern, der Klasse und den Eltern erst einrichten muss." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4471-4480
"Im Mittelpunkt des Vortrags steht das Projekt 'Die Fallwerkstatt: Ort der Reflexion für Studierende und Lehrpersonen', das von den drei Referenten seit April 2004 im Rahmen der Lehrerausbildung im Kanton Bern (Schweiz) durchgeführt wird. Das Projekt hat zum Ziel, in der Lehrerausbildung ein neues Element, die sogenannten Fallwerkstätten zu erproben. In einer Fallwerkstatt analysieren je ein Student und ein Lehrer gemeinsam und unter Anleitung eines Gesprächsleiters (teilweise modifizierte) Protokolle von Unterrichtsinteraktionen. Die Teilnehmer richten ihre Interpretationen an der Sequenzanalyse der Objektiven Hermeneutik aus, was voraussetzt, dass sie im Vorfeld der Fallwerkstatt entsprechend eingewiesen wurden. Der Student vertritt idealtypisch die Position des Novizen, der sich in der bisherigen Ausbildung Theorien und formales Wissen angeeignet hat, der Lehrer bringt seine praktischen Berufserfahrungen ein und ist diesbezüglich der Experte. Der Gesprächsleiter hat die Aufgabe, Interpretationen zu hinterfragen und auf die Einhaltung einiger methodischer Grundregeln (Kontextfreiheit, Wörtlichkeitsprinzip etc.) zu achten. In dem Vortrag werden die Bearbeiter sich vor allem mit Fragen der Konzeption auseinandersetzen: Wie kann man die wissenschaftliche Methode der Sequenzanalyse für eine praktische Auseinandersetzung mit Unterrichtsprotokollen nutzbar machen; welchen Einfluss kann eine Fallwerkstatt auf die Habitusbildung eines Novizen haben; welche Instruierung der Teilnehmer ist im Vorfeld notwendig, damit diese sich während der Fallwerkstatt nicht in methodischen Diskussionen verzetteln; soll man mit leichtmodifizierten oder mit 'natürlichen' Protokollen arbeiten; wie komplex und umfangreich sollten die in den Fallwerkstätten behandelten Materialien sein, um eine Über-/ Unterforderung der Teilnehmer zu verhindern und den vorgegebenen zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen etc." (Autorenreferat)
In: Die Fallrekonstruktion: Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung, S. 532-560
Der Beitrag beschreibt mittels der Methode der Fallrekonstruktion bzw. objektiven Hermeneutik die Berichterstattung über Sinti und Roma in den Medien. Es wird rekonstruiert, wie die Informationsverarbeitung von 12 Tageszeitungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands über eine ethnische Minderheit entsteht und strukturiert ist. Das gesellschaftliche Wissen über Sinti und Roma beruht auf einer langen Tradition medial vermittelter Informationen. Insbesondere die Polizei greift diese Tradition auf und setzt sie - mit all ihren Vorurteilen - ungebrochen fort. Die Interpretation der Ergebnisse zeigt, dass mit der Ächtung der öffentlichen Diskriminierung dieser Minderheit bestenfalls nur Veränderungen in der öffentlich geäußerten Meinung eingetreten sind, die jedoch weder die subtilen Mechanismen der öffentlichen Stigmatisierung noch die nichtöffentliche Ablehnung berührt haben. (ICA)
In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 19, Heft 1-2, S. 197-216
ISSN: 2196-2146
In diesem Beitrag wird die methodische Kombination biografisch-narrativer Interviews mit Familienskulpturen vorgestellt. In Abgrenzung zu Skulpturen, in denen Personen aufgestellt werden, wird hierbei auf ein der systemischen Beratung und Therapie entlehntes Verfahren Bezug genommen, in dem ein Beziehungsgeflecht mit grafischen Mitteln symbolisch dargestellt wird. Wie das von der interviewten Person angefertigte Bild ihres Familiensystems im Rahmen rekonstruktiver Forschung eingesetzt und ausgewertet werden kann, wird in diesem Artikel methodologisch und praxisbezogen diskutiert und mit zwei Fallbeispielen illustriert. Es wird dabei deutlich, dass diese Methode die rekonstruktive Biografie- und Familienforschung um einen bildhaften Zugang zu Qualität und Struktur innerfamilialer Beziehungen bereichert und ein Verstehen und Erklären eines Familiensystems und dem sich hierin reproduzierendem Wissen zulässt.
In: Die Fallrekonstruktion: Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung, S. 321-344
Der Beitrag untersucht die zunehmende Verunsicherung der akademischen Sozialarbeit angesichts der Tatsache, dass das Paradigma des "wissenschaftlich ausgebildeten Praktikers" nicht den Erwartungen gerecht wird, die ursprünglich mit diesem Leitbild verknüpft wurden. Der Autor geht der Frage nach, warum die bisherigen Versuche einer Professionalisierung der Sozialarbeit, deren wichtigstes Element die Szientifizierung Sozialer Arbeit ist, in eine Sackgasse geführt haben und damit insgesamt auch das Theorie-Praxis-Dilemma nicht befriedigend gelöst werden konnte. Anhand neuerer professionstheoretischer Konzeptionen werden von den Autoren zunächst die strukturellen Defizite des Paradigmas des "wissenschaftlich ausgebildeten Praktikers" aufgezeigt, um daran anschließend mittels einer exemplarischen Fallrekonstruktion den typischen Fall für das Mißlingen der beruflichen Sozialisation von Sozialarbeitern darzustellen. (ICA)
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 22, Soziologie = Sociologie = Sociology 207
World Affairs Online
In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 4, Heft 2, S. 223-240
'Im Beitrag wird auf einer theoretischen und empirischen Ebene der Frage nachgegangen, was Ziel, Nutzen und Gefahren einer Rückmeldung hermeneutischer Fallrekonstruktionen an die Interviewten sein können. Auf der Basis eigener Erfahrungen mit derartigen Rückmeldungen wird aufgezeigt, wie diese in der Praxis erfolgen können und was dabei beachtet werden sollte. Eine Rückmeldung von Fallrekonstruktionen an die Interviewten ist - so die These des Beitrages - durchaus möglich, sollte aber nicht zur prinzipiellen Forderung oder als ethischer Anspruch erhoben werden. Der wissenschaftliche Gewinn von Rückmeldungen ist eher gering und die Gefahr der Verletzung der Interviewten relativ hoch und schwer vorhersagbar. Auch eine Zustimmung der Interviewten erhöht letztlich nicht deren Schutz, so dass ein bewusster Verzicht auf diesen Schritt forschungsethisch vertretbarer bzw. ehrlicher erscheint.' (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 4, Heft 2, S. 199-221
'Nach sich häufenden Defizit- und Transformationshypothesen hat das Thema der Generationen wieder einen prominenten Platz in den Sozial- und Erziehungswissenschaften eingenommen. Der Beitrag verdeutlicht aus einem laufenden Projekt, wie mit einem hermeneutisch-rekonstruktiven Zugang (pädagogische) Generationsbeziehungen in Familie und Schule erschlossen werden können. Nach einer knappen Verortung innerhalb des Generationsdiskurses und kurzen methodischen Hinweisen wird exemplarisch für 'Yvonne' eine familiale Interaktion sowie eine Unterrichtsinteraktion mit der Objektiven Hermeneutik analysiert. Die riskanten Strukturhypothesen zu den familialen und schulischen (pädagogischen) Generationsbeziehungen werden abschließend aufeinander bezogen. Sie münden in die Formulierung einer für Yvonne problematischen 'Passung' von Familie und Schule, weil - wenn auch aus unterschiedlichen Motivationen - in beiden 'Feldern' die Entfaltung von Autonomie und Individualität erschwert ist. Darüber hinaus macht der Beitrag die theoretische Auseinandersetzung mit Schule auf den folgenreichen Widerspruch von dominanter Setzung und relativierender Zurücknahme im Lehrerhandeln aufmerksam.' (Autorenreferat)
In: Die Fallrekonstruktion : Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung., S. 321-344
Der Beitrag untersucht die zunehmende Verunsicherung der akademischen Sozialarbeit angesichts der Tatsache, dass das Paradigma des "wissenschaftlich ausgebildeten Praktikers" nicht den Erwartungen gerecht wird, die ursprünglich mit diesem Leitbild verknüpft wurden. Der Autor geht der Frage nach, warum die bisherigen Versuche einer Professionalisierung der Sozialarbeit, deren wichtigstes Element die Szientifizierung Sozialer Arbeit ist, in eine Sackgasse geführt haben und damit insgesamt auch das Theorie-Praxis-Dilemma nicht befriedigend gelöst werden konnte. Anhand neuerer professionstheoretischer Konzeptionen werden von den Autoren zunächst die strukturellen Defizite des Paradigmas des "wissenschaftlich ausgebildeten Praktikers" aufgezeigt, um daran anschließend mittels einer exemplarischen Fallrekonstruktion den typischen Fall für das Mißlingen der beruflichen Sozialisation von Sozialarbeitern darzustellen. (ICA).
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1591-1600
"Bei der Ausbildung eines berufsbezogenen Habitus verliert die Geschlechtszugehörigkeit als Differenzdimension, die Ungleichheitsverhältnisse fundiert, an Bedeutung. Seit der Generation der um 1960 Geborenen kann man von einer Verallgemeinerung der leistungsethischen Bewährung auch auf Frauen ausgehen und damit von einer geschlechter in differenten Norm der Bewährung im Beruf. Die lebenspraktischen Konsequenzen, die die Entfaltung eines leistungsethischen Berufshabitus für die Realisierung von Lebensentwürfen hat, sind allerdings von deutlichen Geschlechterdifferenzen markiert. Kinderlosigkeit als der biographische 'Preis' einer weiblichen Karriere ist bekannt. Es gibt jedoch eine zweite empirisch prägnante Konsequenz: das Scheitern beim Versuch hochqualifizierter Frauen, ihre ausgeprägte berufliche Motivation beim Eintritt in die Mutterschaft in ihrem Lebenskonzept zu integrieren. Der Beitrag stellt Ergebnisse aus Fallrekonstruktionen vor, die zwei Relevanzstrukturen– die berufliche und die familiale Bewährung - zum Gegenstand haben, und arbeitetdas gestiegene Scheiternsrisiko in der weiblichen Biographie heraus. Die Frage, inwiefern von einem Scheitern gesprochen werden kann, hängt mit fallspezifischen' biographischen Konfigurationen zusammen. Diese werden verstanden als jefür die Lebenspraxis entscheidungsrelevante Deutungsmuster und handlungsleitende Habitusformen. Über die Geschlechterdifferenz hinaus gehende Differenzlinien zeigen sich in Fallrekonstruktionen auf der Ebene von Einflüssen auf die Herausbildung des fallspezifischen krisenlösenden Habitus. So steht seine Ausformung wesentlich im Zusammenhang mit der Generationenlagerung, dem Herkunftsmilieu und der Region, also der historischen, kulturellen und sozialen Umgebung." (Autorenreferat)