Meinungen und Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Medien und Sendungen des Jugendfernsehens der DDR, Ausbildungsweg, Berufswahl und -entscheidung.
Themen: Zeitdauer des Fernsehkonsums in Jahren und Häufigkeit; Häufigkeit des Sehens ausgewählter Fernsehsendungen (Skala); Kenntnis ausgewählter Sendungen des Jugendfernsehens der DDR (Skala); Wunsch nach Diskussionsrunden Jugendlicher in solchen Sendungen; präferierter Ausbildungsweg nach Schulabschluß; Berufswunsch; Berufsausbildung in gewünschtem Beruf; Probleme bei
der Berufswahl und Berufsentscheidung; Einschätzungen von Gesprächsrunden zu Ratgebern sowie Gründe und Wünsche bei der Berufswahl in der Jugendsendung "Hautnah"; Übereinstimmung des Inhalts der Sendung mit eigenen Erfahrungen; Interesse an der Sendung insgesamt; Anregungen für eigene Berufswahl durch die Sendung; Sympathie für die Mitwirkenden (Skala); Bewertung der Gesprächsführung der Moderatoren (Skala); nicht behandelte Probleme; Zuwendung zu den thematisch gegliederten Gesprächsrunden der Sendung (Skala); Übereinstimmung der diskutierten Meinungen mit eigener Erfahrung; Einfluß der Diskussionen auf eigene Entscheidungsprozesse; erlebter Mangel an ähnlichen Sendeformen wie "Hautnah" im Jugendfernsehen; zukünftiges Ansehen der Sendung.
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 888-893
In der Fernsehsendung "Traumhochzeit" geht es nicht nur darum, vor der Kamera, d.h. vor zehn Millionen Zuschauern zu sagen "Ich will", sondern ebenso "Ich liebe Dich" vor einer versteckten Kamera. Denn wenn ein Paar den ersten Preis in der Show gewonnen hat, heiraten sie in Begleitung des Fernsehteams im großen Stil. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, warum Paare an diesem Programm teilnehmen und wie sie es für ihre eigene Lebensorganisation nutzen. In der Mitteilung ihrer Erfahrungen wird deutlich, daß die Teilnehmer der Sendung "Traumhochzeit" nicht aufgrund eines Bedürfnisses, sich zu exhibitionieren, teilnehmen, sondern "um die Lösung eines für die einander Liebenden keinesfalls unbedeutenden Problems - nämlich um die Auf-Dauer-Stellung ihrer auf gegenseitiger Liebe basierenden Zweiergemeinschaft" zu finden. Die Nutzung des Fernsehens durch die Mitspieler an der Sendung "Traumhochzeit" ist "also letztlich als magische Handlung zu begreifen, welche eine Segnung der Paarbeziehung herbeirufen will" und kann als modernes Ritual die traditionellen, zum Teil nicht mehr begreifbaren ersetzen. (psz)
Mit dem anhaltenden Strukturwandel nehmen persönliche Kontakte zwischen landwirtschaftlicher und nicht-landwirtschaftlicher Bevölkerung ab. Damit steigt die Bedeutung der Medien bei der Meinungsbildung zu landwirtschaftlichen Themen. In der vorliegenden Arbeit wird deshalb die Berichterstattung über die Landwirtschaft in ausgewählten Schweizer Print- und TV-Medien inhaltsanalytisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass produktionsorientierte Themen überwiegend positiv, agrarpolitische Themen hingegen deutlich kritischer dargestellt werden. Im Untersuchungszeitraum werden landwirtschaftliche Themen vermehrt im regionalen Kontext präsentiert, stärker personalisiert und zunehmend positiv dargestellt. Insgesamt kann von einer zunehmend positiven Berichterstattung gesprochen werden. Ausgehend von der Agenda-Setting-Theorie wird jedoch abgeleitet, dass die vorwiegend positiven Befunde aus dem Themenbereich Produktion eine schwächere Wirkung auf die Rezipienten haben als die kritischere Berichterstattung über agrarpolitische Themen.
Die Studie von 2009/2010 untersucht den Umfang und die Art und Weise der Fernsehberichterstattung in Deutschland zum Themenbereich Innere Sicherheit. Dabei stehen drei Forschungsfragen im Mittelpunkt: (1) Inwieweit werden korporierte Akteure on air (Regisseure, Kameraleute, Zuständige für Schnitt und Bühnenausstattung usw.) im Fernsehen sichtbar, sodass die Handlungen vor der Kamera einem Medium (Sendeanstalt, Sender) zurechenbar werden? (2) Inwieweit unterscheiden sich die Inszenierung von Fernsehinhalten und Strategien des Dokumentarischen, also die Sendungsformate zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern? (3) Weisen öffentlich-rechtliche Fernsehsender tatsächlich eine zunehmende Tendenz zur Boulevardisierung auf? Die Ergebnisse basieren auf der Inhaltsanalyse von insgesamt 16 Fernsehsendungen mit themenspezifischer Ausrichtung im Hinblick auf Innere Sicherheit; sie gliedern sich in folgende Aspekte: (1) Sichtbarkeit der korporierten Akteure, (2) Fiktionalität versus Non-Fiktionalität sowie (3) Boulevardismus versus Informativität. Exemplarisch für die Untersuchung wird hier die Sendung 'Akte 20.10 - Reporter kämpfen für Sie!' (SAT 1) vorgestellt. Die Auswertung macht deutlich, dass die mögliche Tendenz zur Boulevardisierung der öffentlich-rechtlichen Sender in Richtung der boulevardeskeren privaten Sender sich nicht in der Analyse des gesamten Fernsehfeldes bestätigt. (ICG2)
Die vorliegende Arbeit soll beispielhaft die Verwendung von dialektalen und hochsprachlichen Elementen im gesprochenen Arabisch untersuchen. Dabei erhebt sie jedoch keinen dialektologischen Anspruch, sondern das Hauptaugenmerk liegt vielmehr auf der interdialektalen Kommunikation gebildeter Sprecher. Im weitesten Sinne soll diese Arbeit einen Beitrag dazu zu leisten, die Frage nach einer dialektübergreifenden, gehobenen arabischen Umgangssprache zu beantworten. Bei der Wahl des Themas war die Überlegung ausschlaggebend, dass Studenten der arabischen Sprache und insbesondere des Faches Dolmetschen in ihrem Studium ausschließlich die moderne arabische Schriftsprache vermittelt wird. Außerhalb der Lehrveranstaltungen werden sie jedoch bald mit den arabischen Dialekten konfrontiert, die die eigentliche Muttersprache arabischer Sprecher darstellen. Aus diesem Grund kommen sie nicht umhin, sich zumindest passive Sprachkenntnisse in einigen dieser Dialekte anzueignen, um nicht nur Nachrichtensendungen auf Hocharabisch folgen zu können, sondern auch mit Muttersprachlern aus verschiedenen Regionen der arabischen Welt kommunizieren zu können. Besonders für Studierende des Faches Dolmetschen ist es im Hinblick auf ihre spätere Tätigkeit nicht ratsam, sich auf eine bestimmte Region festzulegen. Zudem sind für Dolmetscher in erster Linie fachliche Themen, etwa aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, und vergleichsweise formelle Anlässe von Interesse. Für die Bearbeitung des Themas wurde daher eine Fernsehsendung ausgewählt, die nicht nur die Möglichkeit bietet, die Kommunikation zwischen Sprechern mit unterschiedlichem dialektalem Hintergrund zu untersuchen, sondern auch Themengebiete behandelt, die für die spätere Dolmetschertätigkeit der Studierenden relevant sind. Die Wahl der politischen Talkshow Ḥiwār al-ᶜArab, in der Themen von öffentlichem Interesse von Fachleuten aus verschiedenen arabischen Ländern diskutiert werden, bot sich daher an. Um den Rahmen einer Studienabschlussarbeit nicht zu sprengen, wurde nur eine Ausgabe der genannten Sendung für die sprachwissenschaftliche Analyse herangezogen. Die Redebeiträge der verschiedenen Sprecher, die in der untersuchten Ausgabe auftreten, sollen auf dialektale und hochsprachliche Elemente untersucht werden, um so Arabischlernenden einen Einblick zu verschaffen, welche Arten von Dialektinterferenzen in realen Kommunikationssituationen auftreten können. Nach Möglichkeit soll zudem bereits eine erste grobe Einteilung verschiedener Stufen von Dialektinterferenzen vorgenommen werden. Dabei konnten jedoch nicht alle auftretenden sprachlichen Merkmale berücksichtigt werden. Aus diesem Grund wurden für jeden Sprecher nur die jeweils wichtigsten phonetischen, lexikalischen und grammatischen Eigenheiten beschrieben. Auch wurden die Studenten, die sich nur sehr kurz in der Sendung äußern, bei der Analyse außer Acht gelassen. Da für die Talkshow Ḥiwār al-ᶜArab keine schriftliche Fassung vorliegt, wurde die untersuchte Ausgabe der Sendung nach Gehör transkribiert. Dabei wurde versucht, der tatsächlichen Aussprache so weit wie möglich gerecht zu werden. Um die Transkription auch ohne Kenntnis der sprachlichen Analyse so verständlich wie möglich zu halten, wurden jedoch nicht alle beobachteten phonetischen Merkmale in der Umschrift wiedergegeben. Gegebenenfalls wurden bestimmte Laute in der Analyse näher beschrieben. Die Wiedergabe in IPA-Transkription steht dabei in eckigen Klammern. Inhaltlich wurden lediglich sehr schlecht hörbare Satzteile und einzelne vom Moderator eingeworfene Wörter ohne besondere Bedeutung ("Ṭayyib, ṭayyib…") ausgelassen, die nicht zum Ziel haben, den Redenden zu unterbrechen. Satzzeichen wurden nach eigenem Ermessen und Intonation des Sprechers gesetzt und dienen lediglich der besseren Lesbarkeit.