Relativismus und Freirecht: ein Versuch über Hermann Kantorowicz
In: Freiburger rechts- und staatswissenschaftliche Abhandlungen 44
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In: Freiburger rechts- und staatswissenschaftliche Abhandlungen 44
In: Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung Band 79
Theodor Sternberg (Berlin *1878, +1950 Tokyo) war neben Radbruch und Kantorowicz einer der Vorreiter der Freirechtslehre in Deutschland. Bereits 1904, noch vor seinem Freund Kantorowicz, veröffentlichte er seine "Allgemeine Rechtslehre", in der er für das Freirecht eintrat. Er kritisierte die damals herrschende Hermeneutik und Rechtsquellenlehre und stellte ihr eine eigene gegenüber. Sein freirechtliches Konzept basierte auf einer von ihm entworfenen psychologisch-soziologischen Methode, die sich an Wilhelm Wundt anschließt. Dieses Werk fand bei seinen Zeitgenossen, unter anderem bei Ehrlich, gute Aufnahme. 1908 festigte er seinen Ruf als Freirechtler mit seinem Werk "J. H. v. Kirchmann und seine Kritik an der Rechtswissenschaft". 1912 publizierte er seine "Einführung in die Rechtswissenschaft", in der er sich noch stärker für die Freirechtsbewegung einsetzte. Teilweise an Savigny anknüpfend, erkannte er der Rechtswissenschaft bei der Rechtsfindung eine herausragende Position zu. 1913 an die Kaiserliche Universität in Tokyo als Professor für deutsches Recht berufen, setzte er sich weiterhin für das Freirecht ein; sein großer Schülerkreis, zu dem namhafte Rechtswissenschaftler wie Tanaka, Kawashima und Takane zählten, führten seine Theorien fort und verankerten sie in der japanischen juristischen Methodenlehre. -- Auf der Basis seines Nachlasses werden erstmals sein Leben und sein Engagement gegen die Nationalsozialisten nachgezeichnet. Ein komplettes Nachlaß- und Werkverzeichnis vervollständigt den Überblick.
In: Ino Augsberg, Saskia Lettmaier and Rudolf Meyer-Pritzl (eds.), Hermann Kantorowicz' Begriff des Rechts und der Rechtswissenschaft, Tübingen (Mohr Siebeck), Forthcoming.
SSRN
In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung, Volume 125, Issue 1, p. 199-255
ISSN: 2304-4861
In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung, Volume 114, Issue 1, p. 398-414
ISSN: 2304-4861
In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung, Volume 103, Issue 1, p. 413-416
ISSN: 2304-4861
In: Schriftenreihe des Instituts für Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung der Freien Universität Berlin Band 11
In: Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung 11
Hermann Kantorowicz ist einer der bedeutendsten und vielseitigsten Rechtswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Die Beiträge des Bandes heben die vielfältigen Facetten seines Werks hervor. Sie zeigen anhand von Kantorowicz' ebenso gelehrten wie äußerst originellen Beiträgen zu Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, aber auch bereits zu einer speziellen Wissenschaftstheorie der Jurisprudenz, wie viel die gegenwärtige Rechtswissenschaft von Kantorowicz lernen und in seinen Schriften wiederentdecken kann.InhaltsübersichtI. Rechtsphilosophie und Rechtstheorie Andreas Funke: Er wollte nicht nur Teil einer Jugendbewegung sein. Eine Interpretation des Freirechts – Ino Augsberg: Kantorowicz' Begriff des (Rechts-)Begriffs II. Rechtsgeschichte Rudolf Meyer-Pritzl: Zur Bedeutung der Wissenschaft vom römischen Recht in Leben und Werk von Hermann Kantorowicz – Dennis Bock: Kantorowicz und Albertus Gandinus – Saskia Lettmaier: Kantorowicz' Begriff von Rechtsgeschichte – Michael H. Hoeflich: Hermann Kantorowicz: Medievalist & Controversialist III. Strafrecht und Völkerrecht Helmut Aust: Zwischen Freirecht und Völkerpsychologie: Hermann Kantorowicz und die völkerrechtliche Kriegsschuldfrage – Monika Frommel: Tat und Schuld (1933) – ein vergessenes Buch von H. Kantorowicz IV. Beziehungen und Begegnungen Susanne Lepsius: Freie Rechtsfindung und der Habitus des Juristen – Hermann Kantorowicz im Dialog mit Gustav Radbruch – Marc André Wiegand: Hermann Kantorowicz und die Rechtsphilosophie Emil Lasks – Katharina Isabel Schmidt: » Many Shafts of Insight » – Zu Parallelen und Divergenzen zwischen Hermann Kantorowicz' The Definition of Law (1958) und H.L.A. Harts The Concept of Law (1961) – Kristina Schönfeldt: Der Briefwechsel zwischen Hermann Kantorowicz und Karl Nickerson Llewellyn – ein Beitrag zum transatlantischen Dialog um Recht und Methode AnhangDer Briefwechsel zwischen Hermann Kantorowicz und Karl Nickerson Llewellyn 1927–1932
In: Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 116
Während Friedrich Nietzsche als eine der bedeutendsten Figuren innerhalb der deutschen Kulturgeschichte gilt, wird sein Einfluss auf den juristischen Diskurs als marginal beurteilt. Es scheint, als hätten sich die Rechtsphilosophen und -theoretiker einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Denker enthalten. Sophia Gluth hinterfragt diesen Umstand und beleuchtet, ob und wie theoretisierende Juristen mit Nietzsche umgegangen sind. Dabei deckt sie ein Phänomen auf, das bisher weder gesehen noch beschrieben wurde: die konstante Rezeption Friedrich Nietzsches in der Rechtswissenschaft. Untersucht werden die Rezeptionsansätze vom Kaiserreich bis in die Gegenwart. Die juristischen Nietzsche-Lektüren u.a. des Freirechts, der »Konservativen Revolution«, der Nationalsozialisten sowie der Postmoderne werden dabei stets eingebettet in ihre kulturelle und soziologische Umwelt. Erzählt wird so eine – nicht zuletzt bedrückende – juristische Ideen- und Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts.
L'intreccio di trasformazioni che tra Otto e Novecento cambia il volto dell'Europa fa da sfondo a uno dei momenti più alti della storia della cultura giuridica. Un comune afflato sembra ispirare gli indirizzi che in Italia, Francia e Germania sollecitano un rinnovamento del metodo e un ripensamento della stessa nozione di diritto. Le fibrillazioni della «Scuola sociale del diritto», già attiva in Italia negli anni Ottanta, incrociavano le inquietudini del "rinascimento giuridico" francese e le provocazioni del gius-liberismo tedesco, sovrapponendosi le une alle altre, percorrendo itinerarii contigui, attingendo a un patrimonio scientifico comune. Le componenti eterodosse della cultura giuridica condividevano il disagio verso ogni forma d'immobilismo, l'insofferenza per un quadro "assolutizzato" dalla fonte legislativa, la critica verso un diritto improntato all'individualismo. Instauravano dei«dialoghi a distanza», non perché tra luoghi geograficamente lontani, ma perché in buona parte maturati senza la piena consapevolezza dei protagonisti. ; The significant transformations that took place in Europe during the end of the 19th and the beginning of the 20th century provided the background for one of the most intense periods in the history of the legal culture. The legal movements which in Italy, France and Germany led to changes in the concept and in the method of law seemed to be inspired by a common mood. The energies of the Italian «Social School of Law» crossed the apprehensions of the French judicial "renaissance" and the challenges of the German «Freirechtsbewegung», entwining one with the other, following congruent paths, drawing from the same scientific believes. The non-orthodox elements of the European legal culture shared a common intolerance towards paralysis, a system of legal sources monopolyzed by the statute-law and a law shaped around individualism. They established «dialogues in parallel», for the most part independently of each other.
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