Narkomindel Trockij
In: Meždunarodnaja žizn': ežemesjačnyj žurnal ; problemy vnešnej politiki, diplomatii, nacional'noj bezopasnosti = International affairs, Heft 1, S. 101-117
ISSN: 0130-9625
Gleich nach der Oktoberrevolution wurde Trockij zum Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten des revolutionären Rußlands ernannt. Die Hauptfrage nach der sozialistischen Revolution war die Frage des Friedens. Zusammen mit Lenin beteiligte sich Trockij an der Entwicklung eines Aktionsplans für Friedensverhandlungen. Hier äußerten sich die gegensätzlichen Auffassungen von Lenin und Trockij über die Einstellung des Krieges. Drängte Lenin auf einen sofortigen Frieden als Vorrausasetzung für das Überleben des Sowjetstaats, so ging Trockij davon aus, daß der demokratische Frieden nur dann möglich ist, wenn die Weltrevolution erfolgt. Der Friedensvertrag wurde in Brest-Litovsk unterzeichnet, die Auffassungen Trockijs von der "permanenten Revolution" hatten zur Folge, daß er auf dem 7. Parteitag von Lenin scharf kritisiert wurde und anschließend als Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten zurücktrat. (BIOst-Ldg)