Dieser Band enthält die wichtigsten Ergebnisse des internationalen Kongresses zur Friedenspädagogik in Bad Nauheim. Friedenserziehung ist zu einem Anliegen vieler Länder geworden, wobei jedoch durchaus unterschiedliche Konzeptionen vertreten werden, die in diesem Band zum Ausdruck gebracht werden. Darüber hinaus enthält er Beiträge zu den verschiedenen Bereichen und Dimensionen der Friedenserziehung wie z. B. Dritte Welt, Aggression, Innenpolitik. Der Anhang enthält einen Überblick über die wichtigsten Organisationen und Gruppen in verschiedenen Bereichen praktischer Friedensarbeit, sowie eine umfassende Bibliographie zur Friedenserziehung. (DIPF/Orig.)
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema regionaler atomwaffenfreier Zonen, wie sie das Hauptthema der diesjährigen Friedenswochen sind. Um zu erläutern, was es mit der Kampagne "Atomwaffenfreie Zonen in Regionen und Kommunen" auf sich hat, wird das Beispiel der Stadt Manchester vorgestellt, die Stationierung, Lagerung und Transport von Atomwaffen auf dem Stadtgebiet verbietet. Dann wird der Vorschlag für die Kampagne erläutert. Thesenartig werden Sinn und Ziele zusammengefaßt. Am Beispiel von Stadtteilinitiativen wird die Möglichkeit der Dezentralisierung und Intensivierung der Friedensarbeit diskutiert. Drei Vorschläge für Informationsarbeit werden unterbreitet; Hausbesuche; Lehrer-/ Eltern-/ Schülerarbeit; Diskussionen in den Kirchengemeinden. Als Voraussetzung für das Gelingen der Kampagne wird die Entwicklung von genügend Druck "von unten" herausgearbeitet. Zur Einschätzung der vorgeschlagenen Aktivitäten wird nach der Zuständigkeit der Gemeinden gefragt. Insgesamt wird die Kampagne als ein symbolischer Schritt mit konkreten Wirkungsmöglichkeiten bewertet. (KW)
Stand und Perspektiven der Friedenspädagogik in der Bundesrepublik Deutschland (Schierholz) Friedensarbeit in der Provinz - Das Mindener Modell (Bloech/Luber/Steinweg) -ÿWas sind Friedenswochen? (Battke) - Der Weg zur Waldkircher Friedenswoche (Kaltenbach) - Waldkircher Friedenswoche 1978: Verlauf, Erfahrungen, Defizite (Wette) -ÿErfahrungen mit einer Ausstellung (Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik München) - Wer besucht die Ausstellung "Es ist so schön, Soldat zu sein ..."? (Roth/ Jahn) - Meinungen und Kommentare zur Ausstellung "Es ist so schön, Soldat zu sein ..." (Arbeitskreis Friedensforschung der Katholischen Studentengemeinde Frankfurt/M.) - Soziale Friedensdienste am Beispiel der Aktion Sühnezeichen (Preuschoff) - Existentielle Animation. Gedanken (nicht nur) zur Neuorientierung internationaler Jugendbegegnungen (B. Müller/Pagès) - Worauf zu achten wäre - Aufmerksamkeitsrichtungen für die Friedenserziehung (Rumpf) - Friedenspädagogik in Erwachsenenbildung und außerschulischer Jugendarbeit. Eine Literaturübersicht (Pies) Allgemeiner Teil: Stimme der Völkerverständigung und der Humanität: Die Deutsche Friedensgesellschaft 1892-1933 (Grünewald) - Rüstungsprofite und Rüstungstheorie. Eine Antwort auf Ulrich Albrecht in Friedensanalysen 9 (H. Müller)
Die zentrale Rolle der Diskussionen um die Friedenssicherung auf den Gewerkschaftstagen 1980 und 1981 nimmt Renate Bastian zum Anlaß, programmatische Dokumente des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie die Rolle des DGB und seiner Einzelgewerkschaften in der westdeutschen antimilitaristischen Bewegung nach 1949 zu untersuchen. Dabei stellt die Verfasserin durchaus eine Verankerung friedenspolitischer Forderungen in der Programmatik fest; in der Praxis sei jedoch immer noch die These vorherrschend, das statt einer neuen Friedensbewegung mehr Unterstützung für die 'älteste Friedenskraft', für die Gewerkschaften notwendig sei. Bei einem Rückblick in die Geschichte sind sowohl antimilitaristische Tendenzen als auch antikommunistische Parolen des Kalten Krieges beim DGB festzustellen, der meist Friedensapelle an die Regierungen und internationalen Mächte stellte und weniger seine Mitglieder an der Basis zur konkreten Friedensarbeit aufrief. Abschließend werden die auf dem DGB Kongreß 1978 verabschiedeten Entschließungen gegen Aufrüstung, gegen Neutronenbombe, für einen konstruktiven Beitrag der Bundesregierung bei den Rüstungsverhandlungen als Markierungspunkt in der DGB Friedenspolitik genannt, in deren weiterer Entwicklung die Unterschriftensammlung unter den Appell 'Frieden durch Abrüstung' als bisher einmalige DGB-Aktion zu verzeichnen ist. Die schwierige Position des DGB, dessen Kritik an der Aufrüstungspolitik der NATO gleichzeitig Kritik an der derzeitigen Bundesregierung sein muß, macht Renate Bastian zum Schluß noch deutlich. (KS)