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World Affairs Online
Mal preisgekrönt, mal ausgeschlossen: die Rolle von NRO bei Rüstungskontrolle und Abrüstung
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 66-78
ISSN: 0936-9872
Der Verfasser gibt einen Überblick über die Entwicklung und Aktivitäten der 1995 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten, auf das Russell-Einstein-Manifest von 1955 zurückgehenden Pugwash-Bewegung, die für die Abschaffung der weltweit angehäuften Massenvernichtungspotentiale kämpft. Er skizziert das heterogene Feld der in der Abrüstungsbewegung engagierten Nicht-Regierungsorganisationen und benennt Aufklärungsarbeit, die Unterstützung des Diskussionsprozesses bei Abrüstungsverhandlungen sowie die Verifikation von Rüstungskontrollvereinbarungen als deren wichtigsten Einflußfelder. Darüberhinaus plädiert der Verfasser für eine Einbeziehung von Nicht-Regierungsorganisationen in internationale Verhandlungen. (ICE)
Für Versöhnung, Menschenrechte und Demokratie: das Engagement von Kommunen im ehemaligen Jugoslawien
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 243-252
ISSN: 0936-9872
Die traditionellen Städtepartnerschaften mit dem ehemaligen Jugoslawien haben im jugoslawischen Bürgerkrieg aufgrund politischer Fehler beider Seiten keine positive Wirkung erzielen können. Friedensinitiativen und internationale Treffen bildeten einen Neuanfang der bilateralen Beziehungen. Beispiele für einen solchen Neuanfang bilden die Städtekampagnen "Gemeinden Gemeinsam", Aktivitäten wie die Aktion "Niederländische Städte für Tuzla" sowie das vom Europarat geförderte Konzept "Botschaften der lokalen Demokratie". Diese Aktivitäten können dazu beitragen, Frieden und Demokratie in Jugoslawien "von unten" zu legitimieren und zu gestalten. (ICE)
Kuckucksei der Demokratie: die Wehrpflicht im Strukturwandel der Bundeswehr
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 165-178
ISSN: 0936-9872
Die Wehrpflicht ist ein Begleitphänomen der Entfaltung der Nationalstaaten im 19. Jahrhundert. Während die Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zu anderen westlichen Staaten offiziell an der Wehrpflicht festhält, hat die Bundesregierung doch mit der "differenzierten Ausgestaltung der Wehrpflicht" Anfang 1996 den Einstieg zur Freiwilligenarmee eingeleitet. Auch das ständig steigende Gewicht des Zivilen Ersatzdienstes weist darauf hin, daß die Bundeswehr sich auf dem Weg zu einer Freiwilligenarmee mit der Wehrpflicht als Rekrutierungsinstrument befindet. Es spricht viel dafür, daß Sicherheitspolitiker und militärische Führung in der Bundesrepublik zunächst an der Wehrpflicht in dieser eingeschränkten Funktion festhalten werden. (ICE)
Was leisten die NRO?: internationale Flüchtlingshilfe in Afrika
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 51-65
ISSN: 0936-9872
Flüchtlingshilfe in Afrika ist ein Produkt unterschiedlicher Interessenlagen. Relevante Akteure in diesem Zusammenhang sind das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), die heterogene Gruppe der Nicht-Regierungsorganisationen, die afrikanischen Regierungen und die Massenmedien. Die internationale Flüchtlingshilfe verfehlt in Afrika ihre Ziele. Als Reaktion hierauf haben sich das UNHCR und die Nicht-Regierungsorganisationen auf eine "Partnership in Action" geeinigt, die die Flüchtlingshilfe effektiver machen soll. Perspektivisch bedarf es jedoch einer Überwindung der Fluchtgründe durch Armutsbekämpfung, Grundbedürfnissicherung, Demokratisierung und präventive Diplomatie. (ICE)
Wie NRO die UNO beinflussen: die internationale Chancenstruktur beim Thema Gewalt gegen Frauen in der UNO
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 98-111
ISSN: 0936-9872
Der Erfolg von Frauenorganisationen beim Thema Gewalt gegen Frauen liegt im wesentlichen im Zusammenwirken von zwei Faktoren begründet, der Veränderung der internationalen Chancenstruktur und der Fähigkeit zur Mobilisierung von institutionellen und ideellen Ressourcen. Zu den wichtigsten Veränderungen der internationalen Chancenstruktur zählen historische Ereignisse (Weltmenschenrechtskonferenz, Ende des Ost-West-Konflikts, Bürgerkrieg in Jugoslawien), ein neuer Zugang zur UNO, das Auftreten von Verbündeten innerhalb und außerhalb der UNO sowie der institutionelle Diskurs. Die Mobilisierung institutioneller und ideeller Ressourcen bezieht sich auf das Entstehen einer internationalen Frauenbewegung, die Fähigkeit zur Mobilisierung substantieller und prozessualer Expertise sowie die Mobilisierung organisierender Institutionen. (ICE2)
David gegen Goliath?: die Kritischen AktionärInnen Daimler-Benz
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 232-242
ISSN: 0936-9872
Die "Kritischen AktionärInnen Daimler-Benz" (KAD) sind ein Zusammenschluß von Organisationen der Friedens- und Menschenrechtsbewegung sowie Belegschaftsaktionären und Betriebsräten. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stehen Rüstungskritik sowie ökologische und soziale Themenstellungen im Zusammenhang mit der Rolle des Konzerns als "global player". Die Reaktionen der Konzernführung und der Aktionäre auf die Aktivitäten der KAD schwanken zwischen Dialogangeboten und Konfrontationskurs. Die Arbeit der KAD stellt eine Teilstrategie langfristiger Friedens-, Menschenrechts- und Demokratiearbeit dar. Dem Beitrag ist eine Chronik der Arbeit der KAD in den Jahren 1990 bis 1996 beigefügt. (ICE)
Militärforschung und berufsethische Verantwortung: Vorschläge für den Gesetzgeber
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1997, S. 179-196
ISSN: 0936-9872
Im wissenschaftlichen Bereich wie in der Öffentlichkeit gibt es ein zunehmendes Problembewußtsein hinsichtlich der ethischen Vertretbarkeit militärischer Forschung. Die Höhe der Ausgaben für militärische Forschung sowie das Verhältnis von Forschungs- und Entwicklungsausgaben für zivile und nicht-zivile Zwecke sind in der Bundesrepublik nur schwer zu ermitteln. Handlungsbedarf besteht daher hinsichtlich von Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz sowie hinsichtlich einer institutionalisierten FuE-Folgenabschätzung im Bereich der Militärforschung. Entsprechende Maßnahmen im Bereich der Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen betreffen die Transparenz bei öffentlich geförderten Forschungsprogrammen, die Einrichtung von Ethik-Kommissionen und die Benennung von Ethikschutz-Beauftragten. Darüberhinaus ist eine Verbesserung des Schutzes von "Whistleblowern" durch ein verbessertes Maßregelungsverbot und die Verankerung von Whitleblower-Schutzregelungen in völkerrechtlichen Verträgen sowie durch innerstaatliche Gesetzgebung anzustreben. (ICE)
Streit um Menschenrechte: Globalisierung und Regionalisierung, Gleichheit und Differenz
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 102-110
ISSN: 0936-9872
Der Artikel weist auf grundlegende Probleme der internationalen Debatte über die Universalität der Menschenrechte hin. Einerseits ist nach fünfzig Jahren UNO die Bedeutung der Billigung der Menschenrechte international zwar gestiegen, jedoch wird zunehmend gefordert, daß der Universalismus durch regionale Menschenrechtskonzeptionen zu relativieren, zu brechen oder zu überwinden sei. Insbesondere China und einige asiatische Staaten stellen den mit der zweiten Weltmenschenrechtskonferenz 1993 erreichten Konsens in Frage. Ein weiterer strittiger Punkt ist die Forderung nach dem Recht auf Differenz. Ein eingeklagter Mißbrauch liegt immer dann vor, wenn auf Differenz gepocht wird, ohne die prinzipielle Gleichheit als Voraussetzung des Toleranzgebotes anzuerkennen. Abschließend macht die Autorin Vorschläge, die helfen, die Partikularismen des europäischen Universalismus zu überwinden und das Recht auf Differenz zu integrieren. Dieser Weg umfaßt drei Schritte: kulturelle Kontextualisierung, Einigung auf einen harten Kern von Menschenrechten, intensiver interkultureller Diskurs unter Einschluß von Nichtregierungsorganisationen und Basiskirchen. (ICC)
Die Stärkung des Rechts: fünfzig Jahre Internationaler Gerichtshof
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 44-55
ISSN: 0936-9872
Der vorliegende Aufsatz beinhaltet eine knappe Einschätzung der friedenspolitischen Bedeutung des Internationalen Gerichtshofs (IGH). Das Statut des IGH ist Bestandteil der UN-Charta, der IGH ist auf Streitbeilegung in internationalen Konflikten spezialisiert. Die Autorin erläutert im weiteren die Prinzipien Justitiabilität und fakultative Anrufung des IGH. Im folgenden beschreibt sie indirekte und direkte Erfolge des IGH. Zur ersten Kategorie zählt die Verfasserin vermittelndes Eingreifen im Konflikt zwischen Nicaragua und den USA von 1984 bis 1991 sowie die Intervention 1993 im Rahmen des Jugoslawien-Konflikts. Als direkte Erfolge wertet sie Aktivitäten des IGH im Bereich von Land-, Insel- und Seegrenzstreitigkeiten. Die Autorin weist darauf hin, daß zunehmend die Staaten der Dritten Welt die völkerrechtliche Kompetenz des IGH akzeptieren. Ein weiterer Bedeutungsgewinn könnte entstehen, wenn der IGH die ihm von der UN-Generalversammlung 1994 zugewiesene Aufgabe übernimmt, die Zulässigkeit der Androhung und Anwendung von Atomwaffen zu begutachten. (ICC)
Von der KSZE zur OSZE: Marginalisierung oder neue Aufgaben?
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 111-124
ISSN: 0936-9872
Der Autor untersucht die sicherheitspolitische Bedeutung der K/OSZE in Europa im Rahmen gewaltfreier Konfliktlösungen. Er folgt vier Argumentationsschritten. (1) Das Budapester Gipfeltreffen im Dezember 1994, infolge dessen die KSZE in die OSZE umbenannt wurde, hat mit seinen Kontroversen über NATO-Erweiterung und Jugoslawien-Krise offengelegt, daß zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten erhebliche Interessendifferenzen bestehen und den Bemühungen der K/OSZE um konfliktlösende Sicherheitspolitik erhebliche Grenzen gesetzt sind. (2) Die Stärken der OSZE liegen in der Konfliktprävention und der Möglichkeit zur zivilen Einmischung. (3) Ist die Krise zu einer kriegerischen Auseinandersetzung eskaliert, waren der KSZE enge Grenzen gesetzt. Dies gilt auch für den Handlungsspielraum der OSZE. (4) In Zukunft wird die Bedeutung der OSZE durch die Lösung des Konfliktes um die NATO-Osterweiterung bestimmt. Wachsen die Konflikte zwischen Rußland und der NATO beziehungsweise zwischen Rußland und den beitrittswilligen osteuropäischen Staaten an, wird sich die OSZE wieder verstärkt mit den Mitteln des institutionalisierten, prozeßhaften Dauerdialogs, mit Rüstungskontrolle und insgesamt mit internationaler Normenbildung beschäftigen müssen. (ICC2)
Kein Interesse an ziviler Konfliktbearbeitung?: Bilanz und Perspektiven der Friedensentwicklung 1994/95
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 9-23
ISSN: 0936-9872
Der Artikel setzt an dem Problem an, daß trotz einiger Erfolge der gewaltfreien Konfliktbewältigung innerhalb der internationalen Politik 1994/95 die gewaltfreie Option immer noch zu wenig gefördert und angewendet wird. In diesem Zusammenhang diskutieren die Autoren zwei Leitaspekte: (1) Die Ansätze friedlicher Streitbeilegung und wie sie gefördert werden können; (2) Das bisherige Scheitern ihres Ausbaus und die Gründe hierfür. (1): Als wichtige Ansätze beschreiben die Verfasser Aktivitäten des Internationalen Gerichtshofs, internationale Unterstützung von Verhandlungen der Kontrahenden sowie praktische Zusammenarbeit von Bürgern, zivilen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Internationalen Organisationen. Als wichtigen Ansatz heben die Verfasser die Herausbildung eines "globalen Weltethos" hervor. (2) Als hinderlich für den Ausbau von gewaltfreien Konfliktregelungen werden Neigungen zu vorschnellen Militäreinsätzen, mangelhafte Unterstützung der UNO-Politik sowie die eigensüchtige Sicherheitspolitik von Großmächten herausgehoben. Abschließend befassen sich die Autoren kritisch mit der deutschen NATO-Politik seit 1994. (ICC)
NATO-Erweiterung oder OSZE-Ausbau: Optionen europäischer Sicherheitspolitik in russischer Sicht
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 140-152
ISSN: 0936-9872
Der Verfasser diskutiert die NATO-Osterweiterung aus der Sichtweise, den Konflikt zwischen NATO, den beitrittswilligen Staaten und Rußland "von der anderen Seite her zu denken". Im ersten Abschnitt erläutert er die Entwicklung der Haltung Rußlands zur NATO-Osterweiterung, deren Ablehnung ab 1992 von dem zunehmenden Bemühen der ehemaligen Partnerstaaten des Warschauer Paktes um eine zukünftige Mitgliedschaft in der NATO ausgelöst wurde. Der Autor zeigt auch die Haltung Rußlands zu einer möglichen Zugehörigkeit des Landes zur "Partnerschaft für den Frieden" auf. Zweitens stellt er die Argumente Rußlands gegen eine Erweiterung der NATO vor. Diese folgen geopolitischen, in erster Linie sicherheitspolitischen und ökonomischen Denkansätzen sowie der Sorge um innenpolitische Konfliktpotentiale. Drittens beschreibt der Autor die russische Alternativorstellung zur NATO-Erweiterung. Diese setzt auf einen Ausbau der Kompetenzen der OSZE. Zum einen soll die OSZE zu einem System kollektiver Sicherheit umgestaltet werden, zum anderen soll die Frage aufgeworfen werden, in welchem Maße militärpolitische Instrumente unter den gegebenen Bedingungen in Europa überhaupt noch geeignet sind, zur Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit beizutragen. (ICC)
Erfolgreich, aber (noch) nicht am Ziel: die internationale Kampagne gegen Landminen
In: Jahrbuch Frieden: Konflikte, Abrüstung, Friedensarbeit, Band Jahr 1996, S. 241-251
ISSN: 0936-9872
Die Verfasserin bilanziert die Arbeit der 1991 von Nichtregierungsorganisationen initiierten internationalen Kampagne gegen Landminen. Obwohl die Kampagne, so die Autorin, beachtliche Erfolge verbuchen kann und das Thema zu einem Gegenstand öffentlicher Empörung geworden ist, werden weiterhin in den Krisenregionen Minen verlegt und die Bereitschaft, neue Minengenerationen zu entwicklen, ist ungebrochen. Die Verfasserin zeigt auf, daß einerseits zwar das auf staatlicher Seite ausgehandelte UN-Waffenübereinkommen in Kraft trat, das einen Einsatz von Minen gegen die Zivelbevölkerung verbietet, andererseits sich Konfliktparteien jedoch nicht an dieses halten und zudem 23 ratifizierende Staaten selbst Minen exportieren. Die Verfasserin geht außerdem auf die Entwicklung der Kampagne selbst ein und berichtet auch über den deutschen Anteil an der Kampagne. Auf den Protest erfolgten unzureichende Reaktionen seitens der Regierungen. Der Anspruch der Regierungen, eine humanitäre Politik zu verfolgen wird letztlich, so die Verfasserin, den Wünschen der Militärs untergeordnet. Abschließend verweist sie auf die großen Schwierigkeiten, die mit einer zivilen Minenräumung verbunden sind. (ICC)