Der V. Deutsche Friedenskongress in Berlin 1912
In: Berliner Friedenspfarrer und der Erste Weltkrieg; Reihe Geschichtswissenschaft, S. 51-54
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In: Berliner Friedenspfarrer und der Erste Weltkrieg; Reihe Geschichtswissenschaft, S. 51-54
In: Gegen den Krieg: der Basler Friedenskongress 1912 und seine Aktualität, S. 258-274
Zur Zeit des Internationalen Sozialistischen Friedenskongresses 1912 überwogen klassische, nationalistisch motivierte Territorialkonflikte und imperiale militärische Besetzungen. Sie prägten das Bild vom Krieg. Inzwischen herrschen neue Kriege, die in die Zentren der Gesellschaft vordringen. Direkt betroffen ist die Zivilbevölkerung, die nicht nur unter den medial betonten terroristischen Anschlägen leidet, sondern auch unter dem Kampf gegen den Terrorismus, der noch mehr Tote verursacht. Die Bevölkerung leidet aber vor allem unter der Verknappung elementarer Energievorräte und Ressourcen. Als überaus problematisch erweisen sich neben dem 'Peak Oil' - dem Zeitpunkt, an dem der Gipfel der Erdölförderung überschritten sein, der Preis stetig steigen und der Kampf um die Reserven immer heftigere Formen annehmen wird, die aktuellen Versuche, den Zugang zum Wasser zu monopolisieren und zu privatisieren. Hinzu kommen massive soziale Gegensätze. Sie verschärfen die soziale Brisanz, gerade auch in reichen westlichen Industrieländern. Hinter sozialen Ungleichheiten verbergen sich erhebliche Konfliktpotenziale für neue gewalttätige Auseinandersetzungen. Sie werfen auch die Frage auf, wohin Europa und die Schweiz treiben. Die soziale Brisanz, die sich aus der sozialen Kluft ergibt, steht in der Studie im Vordergrund - zusammen mit einer zivilgesellschaftlichen Konzeption, die den friedlichen sozialen Zusammenhalt fördert. (ICB2)
In: Unwissen und Missverständnisse im vormodernen Friedensprozess, S. 89-108
In: Gegen den Krieg: der Basler Friedenskongress 1912 und seine Aktualität, S. 240-257
Die Friedens- und Konfliktforschung hat sich in Weiterführung der Ansätze aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, jetzt aber als wissenschaftliche Disziplin, intensiv mit den Ursachen von Kriegen und in erweiterter Form mit den Ursachen von Gewalt beschäftigt. Der Massenstreik ist als Mittel zur Kriegsverhinderung angesichts der Veränderungen innerhalb der internationalen Arbeiterbewegung inzwischen ausgeschieden. Demonstrationen finden hingegen immer noch statt, auch die jährlichen Ostermärsche stehen in dieser Tradition. Erörtert werden in der Wissenschaft und in der Politik etwa Maßnahmen zur Abrüstung, im Besonderen der Atomwaffen, zur Demokratisierung des Militärs, zur Verminderung oder gar Abschaffung der Armeen oder zum Abbau von Feindbildern. Die Rolle von Nichtregierungsorganisationen steht ebenso zur Debatte wie die allgemeine Sicherheitspolitik oder der Auslandseinsatz von Soldaten, der als Friedensförderung bezeichnet wird, häufig jedoch letztlich wirtschaftlichen und politischen Interessen dient. Nach wie vor sind Schiedsgerichte und seit einiger Zeit auch eine internationale Gerichtsbarkeit wichtige Hilfen einer Friedenspolitik. Immer wieder werden Möglichkeiten einer Welt-Innenpolitik untersucht, einer durch die Vereinten Nationen garantierten Welt-Friedensordnung. Manchmal zielt die Forschung weniger auf die Abschaffung von Kriegen, sondern eher auf ein Konfliktmanagement. Umstritten ist, was unter 'Friede' zu verstehen ist: die Abwesenheit von Krieg oder auch eine demokratische und sozialverträgliche Ordnung? Welche Bedeutung hat der Gender-Aspekt? All diese Fragen sind von den Vorschlägen und Forderungen im Umfeld des Sozialistischen Friedenskongresses von 1912 angestoßen worden. Damals standen der Kapitalismus und der Klassenkampf im Mittelpunkt der Ursachenforschung. Heute können Armut und soziale Polarisierung im nationalen wie internationalen Zusammenhang als entscheidende Ursache von gewalthaften Konflikten und Kriegen betrachtet werden. (ICB2)