Fundamentalismus
In: Welt-Trends 30
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World Affairs Online
In: Conference series Religion und Staat im Brennpunkt Band 4
In: Analysen zu Gesellschaft und Politik 3
In: eva reprise
Intro -- Der Autor -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Einleitung: Moderner Fundamentalismus -- I. Moralischer Fundamentalismus -- 1. Rousseau und die Folgen -- 2. Worstward Ho! Schopenhauer oder die Inversion des moralischen Fundamentalismus -- II. Ästhetischer Fundamentalismus -- 1. Vom ästhetischen Idealismus zum ästhetischen Fundamentalismus -- 2. Richard Wagners musikalische Soteriologie -- 3. Träume vom PLASTISCHEN GOTT: Stefan George -- Exkurs: George-Kreis und Gnosis -- 4. Goethe oder Hölderlin? Varianten des ästhetischen Fundamentalismus -- III. Erotischer Fundamentalismus -- 1. Eros als Erlösungsmacht -- 2. Fremderlösung und Autoerotismus: Ludwig Klages -- 3. Erotische Selbsterlösung: Otto Gross, Herbert Marcuse -- IV. Arnold Böcklin und der moderne Fundamentalismus -- V. Nietzsches Transformation des Fundamentalismus -- Literaturverzeichnis.
Schon in früheren Publikationen beschäftigte sich der Politikwissenschaftler Thomas Meyer mit dem Fundamentalismus (vgl. BA 6/89). Die politische Entwicklung der letzten Jahre, die u.a. zu begrifflichen Unschärfen und "zur Etikettierung missliebiger Ideen" geführt hat, veranlasste Meyer, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Fundamentalismus, so erklärt er, sei die Verabsolutierung eines religiösen Weltverständnisses und Widerpart der kulturellen Moderne, die wiederum auf einem zivilisierten, fairen Umgang mit Differenzen im Welt- und Lebensverständnis unterschiedlicher Menschen basiert, ohne Privilegierung einer bestimmten Glaubensform. Der Autor beschreibt und erklärt diverse Spielarten des Fundamentalismus, z.B. den islamischen, den peripher religiösen Fundamentalismus mit Scientology, den kompensatorischen Migranten-Fundamentalismus, den Ethno-Fundamentalismus, Erlösungsvorstellungen sowie deren Ursachen und Folgen. Eloquent und überzeugend legt er dar, was gegen Fundamentalismus zu tun sei. Eine im wahrsten Sinne des Wortes erhellende Studie mit hilfreichen Literaturangaben, leider ohne Register. (3) (Ursula Homann)
In: Globalisierung: ein interdisziplinäres Handbuch, S. 304-310
Im vorliegenden Beitrag beschränkt der Autor den Fundamentalismusbegriff auf moderne religiöse Bewegungen und Gemeinschaftsbildungen. Ausgehend vom Fundamentalismusbegriff, der sich innerhalb des US-amerikanischen Protestantismus herausgebildet hat (seit 1909), wurde der Begriff in den 1980er Jahren auf islamische Bewegungen übertragen und schließlich auf nahezu alle Religionen ausgeweitet. Der Verfasser stellt im Folgenden die Grundstrukturen des Fundamentalismus dar, die sich auf dessen Verständnis von Geschichte, Politik, Anthropologie und Ethik beziehen. Im einzelnen sind dies: (1) Fundamentalismus als radikalisierter Traditionalismus, (2) Fundamentalismus als radikaler Patriarchalismus; (3) Trägerschaft des Fundamentalismus, (4) Fundamentalismus als Sozialdisziplinierung sowie (5) Fundamentalismus, Globalisierung und der 'Kampf der Kulturen'. (ICC2)
In: Religiöser Fundamentalismus: vom Kolonialismus zur Globalisierung, S. 13-32
Der Beitrag versucht eine wissenschaftliche Definition des sehr vielfältig gebrauchten Fundamentalismus-Begriffs. Der Autor beschreibt die historische Entwicklung ausgehend vom frühen 20. Jahrhundert, als in den Vereinigten Staaten mit Fundamentalismus eine Allianz orthodoxer protestantischer Gruppe bezeichnet wurde bis zur Ausweitung und politischen Instrumentalisierung des Begriffs in den 80er Jahren. Dabei handelt es sich nicht um eine antimoderne oder schlichte traditionelle Strömung, sondern um eine bewusste Erneuerung der Tradition. Fundamentalismus beinhalt somit sowohl traditionelle als auch moderne Aspekte. Ideologisch bedeutet Fundamentalismus eine Reinterpretation der Tradition, wobei diese häufig radikalisiert wird. Die Ideologie enthält in der Regel mindestens drei Aspekte: Gesellschaftskritik, Entwurf einer idealen Sozialordnung und eine heilsgeschichtliche Deutung der Gegenwart. Der Fundamentalismus unterscheidet sich nicht nur vom Traditionalismus, sondern auch von religiösen Emanzipationsbewegungen, mit denen er aber das Krisenbewusstsein gemeinsam hat. Der Unterschied ist insbesondere im gesetzesethischen Rigorismus des Fundamentalismus begründet. Schließlich ist der Fundamentalismus noch von religiös-nationalistischen Bewegungen zu unterscheiden, obgleich die Übergänge fließend sind. Im Gegensatz zur häufig vertretenen Ansicht, dass der Fundamentalismus eine Reaktion auf die politische, soziale und ökonomische Lage ist, die nur zufällig eine religiöse Ausprägung angenommen hat, vertritt der Autor die Auffassung, dass Fundamentalismus ein genuin religiöses Phänomen ist. Er beschreibt wie religiöser Fundamentalismus die Gemeinschaftsbildung prägt sowie das Weltbild, das durch Manichäismus und Patriarchalismus geprägt ist. Dennoch kann sich Fundamentalismus in einer Vielfalt von Formen organisieren und hat nicht nur politische, militante und terroristische Ausprägungen. So kann Fundamentalismus nicht über die Organisationsform definiert werden, sondern nur über die Ideologie, wie es auch bei anderen Bewegungen, z.B. Faschismus, Kommunismus, Anarchismus üblich ist. Abschließend nimmt der Autor zu Huntingtons These vom Kampf der Kulturen Stellung. (FR)
''Fundamentalismus' ist eine der großen Herausforderungen der modernen Welt und zugleich einer der am häufigsten missbrauchten Begriffe. Ein schillerndes Phänomen, aber keine Schimäre: Höchst real im Geist rücksichtsloser Kollektive, die im Namen ihrer selbsterkorenen Gewissheiten unterwerfen und herrschen wollen - nicht selten aber auch ein nach Belieben gehandhabtes Instrument zur vernichtenden Etikettierung missliebiger Ideen. Das vorliegende Buch leistet grundlegende Beiträge zur Klärung der Sache und des Begriffs. Thomas Meyer ist Univ.-Prof. em. für Politikwissenschaft an der TU Dortmund.
In: Religiöser Fundamentalismus: vom Kolonialismus zur Globalisierung, S. 13-32
Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte des Fundamentalismusbegriffs, um dann nach zentralen Merkmalen fundamentalistischer Bewegungen zu fragen, die eine wissenschaftliche Umschreibung dieses eigentlich umgangssprachlichen Begriffs rechtfertigen können. Fundamentalismus, so wird gezeigt, entsteht aus der Dynamik neuer Gruppen- und Klassenbildung im Kontext sozialen Wandels. Er wurzelt im religiösen Traditionalismus ebenso wie in utopisch-sozialrevolutionären religiösen Bewegungen. Die Übergänge zum religiösen Nationalismus sind fließend. Fundamentalismus ist ein genuin religiöses Phänomen. Auch in der Gemeinschaftsbildung ist er religiös geprägt. Sein Weltbild ist manichäisch. Mit Hinblick auf die Sozialmoral vertreten Fundamentalisten einen radikalen Patriarchalismus. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat der Fundamentalismus generationsspezifische Wandlungen durchlaufen und eine breite organisatorische Vielfalt entwickelt. Über die Formulierung religiöser Ziele und Lebensführung stimuliert der Fundamentalismus einen religiösen Laienrationalismus. Im Gegensatz zu Huntingtons "Kampf der Kulturen" erwartet der Verfasser eher Konflikte innerhalb, nicht zwischen den Kulturen. (ICE)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 33, S. 31-43
ISSN: 0479-611X
"Für den christlichen Antijudaismus war das Judentum der Inbegriff des Fundamentalismus, d.h. eine buchstabengläubige Verkennung des wahren Glaubens. Mit diesem Klischee muß bei der Kritik des jüdischen Fundamentalimus im weiteren Sinne des religiösen Radikalismus gerechnet werden. Sonst besteht die Gefahr, daß das traditionalistische Judentum überhaupt als Fundamentalismus erscheint. Die Fundamentalismuskritik ist häufig eine verkappte Religionskritik; eine wirksame Kritik muß aber von religionsimmanenten Kriterien ausgehen, die den Fundamentalismus im weiteren Sinne als abnormes religiöses Phänomen entlarven können. Wie problematisch die fundamentalistische Berufung auf die Tradition ist, wird am Fall des Moses Maimonides - einer der höchsten Autoritäten der Tradition - nachgewiesen. An seiner Interpretation des Dekalogs läßt sich exemplarisch zeigen, wie das fundamentalistische Dogma der Verbalinspiration schließlich rationalistisch in Vernunftreligion aufgehoben wird. Aber auch die fundamentalistische Reaktion auf den Rationalismus des Maimonides - die jüdische Mystik - ist alles andere als ein buchstabengläubiger Biblizismus. Der Vordenker des modernen Judentums, Moses Mendelssohn, hat in der Spannung zwischen aufgeklärter Gedankenfreiheit und religiöser Observanz das Verhältnis des Judentums zum Fundamentalismus erörtert. Seine Vision eines geistig aufgeschlossenen und liberalen, aber orthopraxen Judentums war der Ausgangspunkt für die Selbstdarstellung des Judentums im 19. und 20. Jahrhundert. Jüdische Intellektuelle, die seit Anfang der achtziger Jahre Bekehrungen durchmachen und vielfach Vordenker der fundamentalistischen Strömungen sind, betrachten sich keineswegs als Gegenaufklärer, sondern als Befürworter einer Aufklärung, die in Totalitarismus umgeschlagen ist. Schließlich werden die ideologischen und sozialpsychologischen Grundlagen der fundamentalistischen Bewegungen in Israel und in der Bundesrepublik behandelt." (Autorenreferat)
In: Die Wiederkehr des Regionalen: über neue Formen kultureller Identität, S. 36-63
Seit den 70er Jahren ist ein Argument in die politische Rethorik über Einwanderung aus nicht zur EG gehörenden Ländern eingedrungen. Die politische Rechte und Liberale, die einen Einwanderungsstop propagieren, behaupten, es sei nur "natürlich", daß die Gegenwart von Angehörigen fremder Kulturen "unter uns" zu Animosität und Ressentiments auf Seiten der Einheimischen führt. Der vorliegende Beitrag geht dieser neuen Doktrin der Ausschließung aus einer sozialanthropologischen Perspektive nach. Die Autorin bezeichnet die neue, sich nicht mehr der politischen Sprache des Rassismus bedienende, sondern auf einer "essentialistischen" Vorstellung von Kultur beruhende Position als "kulturellen Fundamentalismus", eine Position, die "das Andere durch Anerkennung des Anderseins ausschließt". (pmb)
Spätestens seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hat sich Fundamentalismus in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrängt, daher überrascht es kaum, dass sich auch die Literatur zunehmend mit dieser Thematik beschäftigt. Das Buch liefert eine systematische Analyse und erklärende Interpretation von ausgewählten Werken der Gegenwartsliteratur, die sich mit dem Thema Fundamentalismus befassen. Das Spektrum ist dabei sehr vielfältig: Neben dem islamischen und dem christlichen Fundamentalismus sind auch der Links- und Rechtsradikalismus sowie der Ökoterrorismus Gegenstand der literarischen Untersuchung.
In: Aschendorff Paperbacks
Ausgehend von einer ausführlichen Darstellung der Geschichte des islamischen Fundamentalismus, vor allem aus angelsächsischer und französischer Forschungsperspektive, wird die ideologische Entwicklung zum Terrorismus nachgezeichnet und in Länderberichten konkretisiert. Der Band setzt sich vor allem durch die zahlreichen Karten und Fotos, sowie durch eine umfangreiche Quellen- und Materialsammlung, in der die islamistischen Denker selbst zu Wort kommen und durch ein sehr übersichtlichen Seiten-Layout von anderen Darstellungen zum Thema ab. Ansonsten: Es fällt zunehmend schwerer, die unglaubliche Fülle von Veröffentlichungen zum Thema qualitativ voneinander abgrenzen, da man sich naturgemäß inzwischen vor allem gegenseitig zitiert. Dieser Band gehört auf alle Fälle in die Riege der anschaffenswerten Bücher. (2)
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