Themen: Anzahl und Art der gelesenen Zeitschriften; in Lesezirkeln gelesene Zeitschriften; Bekanntheitsgrad der BILD-Zeitung; Einschätzung der eigenen Schwierigkeiten und Sorgen; erwartete Entwicklung des Geldwerts.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Familienstand; Konfession; Schulbildung; Berufsausbildung; Beruf; berufliche Position; Einkommen; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit des Befragten; Bundesland; Flüchtlingsstatus; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Mitgliedschaft.
Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Ernteschwankungen und wirtschaftlichen Wechsellagen (Konjunkturzyklen) ist seit Beginn seiner Erforschung sehr unterschiedlich beantwortet worden. Die Antworten bewegen sich zwischen den beiden Thesen einer passiven Abhängigkeit des industriellen Zyklus von der Lage der Landwirtschaft und einer passiven Abhängigkeit des landwirtschaftlichen Kreislaufes von den gewerblichen Wechsellagen. Wie der Autor in einem knappen Überblick zeigt, nehmen Pigou und Robertson an, dass der Kaufkraftzuwachs, den die Landwirtschaft bei reichen Ernten angeblich erfährt, den Aufschwung auslöst, während nach Timoschenko die niedrigen Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den Jahren reicher Ernten die Belebung der Gesamtwirtschaft nach sich zögen. Der Autor stellt ein seiner von Arthur Spiethoff angeregten Arbeit die Aufgabe, die Bedeutung der Ernteschwankungen für den Ablauf der Wechsellagen in einem bestimmten Zeitraum zu untersuchen. Zu diesem Zweck unterzieht er für die Jahre 1874 bis 1913 die Erntemengen der wichtigsten Ackerfrüchte (als Ersatz für einige Kolonialländer die Außenhandelumsätze), die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und der industriellen Rohstoffe für sechs europäische und sechs außereuropäische Länder einer systematischen Bearbeitung.
Wichtigste Ergebnisse: Die Wechsellagen der großen Industrieländer standen in der Vorkriegszeit in Zusammenhang mit dem Rhythmus der Schwankungen der Welternten. Ab 1874 sind in einem Zeitraum von 40 Jahren 5 Stockungen jedesmal mit einer Senkung, 5 Aufschwünge mit einer Hebung des Index der Mengen der Welternten eingeleitet worden. Daraus folgert [Brandau], daß die Ernteschwankungen unter den Kräften, welche Aufschwünge und Stockungen herbeiführten, die Bedeutung von Anstoßkräften, "Anlässen´, gehabt hätten. ("Verursachende´ Kraft billigt er ihnen mit Recht nicht zu.) Die weiteren [von Brandau] untersuchten Größen der Agrarsphäre - landwirtschaftliche Preise, Kaufkraft der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Geldroherträge der Ernten - weisen keinen bestimmten Zusammenhang mit den Wechsellagenbewegungen auf. Das Fehlen solcher bestimmten Beziehungen erklärt [Brandau] daraus, daß die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse keine unmittelbaren Funktionen des Ernterhythmus darstellten. Deshalb gehe es auch nicht an, deduktiv entscheiden zu wollen, ob eine Füllernte durch Vermittlung gestiegener Geldeinnahmen der Landwirte aufschwungsfördernd wirke, oder vielmehr über die Senkung des relativen Preisniveaus landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Wie die Preisgestaltung jeweilig historisch bedingt sei, so seien auch die Wege verschieden, auf denen Erntestöße in der wirklichen Wirtschaft bis zum Mittelpunkt der Wechsellagen in den Erzeugungsmittelgewerben vordringen könnten."
Sachliche Gliederung der Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (www.histat.gesis.org):
1. Erntemengen, Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Indizes für landwirtschaftliche Erzeugung; Preise, Kaufkraft und Geldwert für landwirtsch. Erzeugnisse in Deutschland (1878-1914)
2. Erntemengen, Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Indizes in England (1844-1914)
3. Erntemengen, Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Indizes für landwirtsch. Erzeugung, für Preise, Kaufkraft und Geldwert in Frankreich (1871-1914)
4. Erntemengen, Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Indizes für landwirtsch. Erzeugung, für Preise, Kaufkraft und Geldwert in Österreich und Ungarn (1881-1914)
5. Erntemengen und Index der landwirtschaftlichen Erzeugung in Rumänien (1886-1914)
6. Erntemengen, Getreidedurchschnittspreis, Index der landwirtschaftlichen Erzeugung, Index der Preise landwirtschaftl. Erzeugnissse, Preis-, Kaufkraft-, Geldwertindex landwirtsch. Erzeugung in Rußland (1871-1914)
7. Erntemengen, Getreidedurchschnittspreis, Index der landwirtschaftlichen Erzeugung, Index der Preise landwirtschaftl. Erzeugnissse, Preis-, Kaufkraft-, Geldwertindex landwirtsch. Erzeugung in den Vereinigten Staaten (1866-1914)
8. Ausfuhrmengen und Preise landwirtsch. Erzeugnisse, Index für landwirtsch. Erzeugung, Index für Preise landwirtsch. Erzeugnisse, Preis-, Kaufkraft-, Geldwertindex für landwirtsch. Erzeugnisse in Kanada (1868-1914)
9. Ausfuhrmengen, Preise in Goldpesos, landwirtschaftliche Indizes in Argentinien (1874-1913)
10. Ausfuhrmengen und Ausfuhrpreise für Kaffee in Brasilien (1871-1912)
11. Ausfuhrmengen und Ausfuhrpreise für Kaffee, Baumwolle, Reis, Weizen, Jute, Samen, Tee in Indien, Indizes für Erzeugung, Preise, Kaufkraft, Geldwert (1873-1914)
12. Erntemengen, Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, landwirtschaftliche Indizes in Australien (1860-1914)
13. Index Welternten und Weltpreise (1873-1910).
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
Ausmaß und Schwierigkeiten der Eigentumsbildung bzw. Altersversorgung sowie Eignung der verschiedenen Sparmöglichkeiten für eine ausreichende Altersversicherung der Selbständigen.
Themen: Allgemeine wirtschaftliche Situation der letzten Jahre und Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung (Katona-Fragen); erwartete Entwicklung des Geldwerts; präferierte Anlageform; Image ausgewählter Geldanlageformen; Eigentumsbildung; detaillierte Angaben über Art und Höhe des Wertpapierbesitzes; Erfahrung mit Aktien; Spekulationsneigung; Verhalten bei Börsenkursschwankungen; Kontenhaltung; Bedeutung staatlicher Maßnahmen zur Förderung der Eigentumsbildung beim Bausparen, Prämiensparen Versicherungssparen; Möglichkeiten und Probleme eigenverantwortlicher oder gesetzlicher Altersvorsorge; Ausgaben für Versicherungsbeiträge; Einstellung zur Pflichtversicherung; Freizeit und Urlaubsreisen; Urlaubsdauer und Urlaubskosten; Haus- und Grundbesitz und Interesse am Hauserwerb; Betriebsgröße und Produktionszweig; Parteipräferenz.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Familienstand; Kinderzahl; Konfession; Schulbildung; Beruf; Art des Betriebs; Einkommen; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Haushaltungsvorstand; Bundesland; Flüchtlingsstatus; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Besitz von Vermögen.
Interviewerrating: Schichtzugehörigkeit und Kooperationsbereitschaft des Befragten; Anzahl der Kontaktversuche; Interviewdauer; Eindruck vom Befragten und der Wohnungseinrichtung; Ortsgröße.
Infrastruktur und Umfeld der Grundschule sowie Essenangebote und Umgang der Schule mit Vertreterbesuchen. Sponsoring in der Schule.
Themen: Bundesland; Anzahl der Klassen der 1. und 4. Jahrgangsstufe sowie jeweilige Schüleranzahl; Teilnahme der Schule an irgendwelchen Modellversuchen; Anzahl weiblicher bzw. männlicher Klassenlehrer der 1. bis zur 4. Jahrgangsstufe; zusätzliche Tätigkeit als Klassenlehrer bzw. Lehrer; Unterbringung der Grundschule gemeinsam mit anderen Schulformen; Schulangebote; Schulträger; Einwohnerzahl; Wirtschaftsstruktur, Struktur des Wohngebietes und Infrastruktur im Schulbezirk; Zusammensetzung der Grundschüler hinsichtlich ihrer finanziellen Hintergründe; Übertrittskurse zum Gymnasium im letzten Schuljahr; Anteil ausländischer Schüler; Häufigkeit angewendeter Unterrichtsmethoden; Speiseangebote für Schüler wie Pausenverkauf, Automaten, Schulmilch und Mittagessen; Snackmöglichkeiten vom Bäcker und Kiosk in der unmittelbaren Nähe der Schule; Wichtigkeit der Behandlung des Themas Werbung in der Grundschule; Notwendigkeit der Entwicklung neuer Unterrichtsmaterialien für die Grundschule zum Thema Werbung und Gründe dafür; Sponsoring an der Schule; Handhabung der öffentlichen Bekanntmachung größerer Geld- bzw. Sachspender; aktives Bemühen um Spenden; Förderverein an der Grundschule und wichtigste Aufgaben für einen Förderverein (Skala); geschätzter Geldwert für erhaltene Geld- bzw. Sachspenden im letzten Schuljahr; persönlicher Umgang mit Vertreterbesuchen und mit Werbematerial sowie Werbegeschenken für Lehrkräfte und Schüler anhand ausgewählter Aussagen (Skala); generelles Verbot von Schülerkontakten oder Eigenverantwortung der Lehrer im Umgang mit Werbegeschenken; persönlicher Einsatz für die Nutzung von Angeboten öffentlicher Einrichtungen und Vereine, wie z.B. Verkehrserziehung, Umwelterziehung, Gesundheitserziehung oder Lesewettbewerbe.
Demographie: Geschlecht; Alter (klassiert); Haushaltsgröße; Kinderzahl.
Unter Strukturwandlungen im Bankwesen werden längerfristige Änderungen der Geschäftsstruktur, der Geschäftspolitik und der Marktanteile einzelner Institutsgruppen verstanden. Schwierigkeiten bestehen darin, Strukturverschiebungen, die sich als Folge von außergewöhnlichen Ereignissen - wie Krieg und Währungszusammenbruch – ergeben, von jenen zu unterscheiden, die mit dem säkularen Wandel der Wirtschaft verbunden sind, oder auf institutionelle, d.h. gesetzgeberische Neuerungen. "Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich einerseits auf die Identifizierung der 'säkularen' und andererseits auf "regenerationsbedingten", speziell inflationsbedingten, Bestandteile des Strukturwandels im deutschen Kreditgewerbe. Die Grenze zwischen diesen beiden Faktoren ist wahrscheinlich fließend: Derart tiefe Einschnitte in die Geld- und Kreditverfassung eines Landes, wie sie durch Krieg und Hyperinflation hervorgerufen werden, dürften auch Auswirkungen auf das Tempo des 'säkularen' Wandels haben, indem sie veraltete Strukturen schneller absterben lassen und neuen schneller zum Durchbruch verhelfen. Das verkompliziert das Zurechnungsproblem noch mehr, das mit dem Thema dieses Beitrages gestellt ist. … Kein anderer Sektor einer Volkswirtschaft ist derartig stark und unmittelbar von der Zerstörung des Geldwertes in einer Hyperinflation betroffen wie der Kreditsektor. Es ist deshalb zu erwarten, daß die Inflation hier tiefere Spuren hinterlassen hat als z.B. im warenproduzierenden Gewerbe. Im Folgenden wird mit Hilfe von Statistiken der Strukturwandel im deutschen Kreditgewerbe dargestellt, und dabei werden auch Entwicklungen vor dem Ersten Weltkrieg in die Betrachtung mit einbezogen, um eine Vorstellung von den 'säkularen' Strukturwandlungen zu erhalten. Zunächst wird die Entwicklung der Marktanteile verschiedener Institutsgruppen behandelt, im folgenden Abschnitt werden unter Auswertung von Bilanzdaten die Änderungen der Geschäftsstruktur dargestellt und anschließend Änderungen in der Geschäftspolitik im Zusammenhang mit der Liquiditätsquote diskutiert. Dabei wird jeweils vor dem Hintergrund der 'säkularen' Entwicklung in der Vorkriegszeit versucht, die Strukturveränderungen zu identifizieren, die den Sondereinflüssen Krieg und Inflation zugerechnet werden können. Im darauffolgenden Abschnitt wird das Zurechnungsproblem erneut aufgegriffen und die deutsche Entwicklung mit der in den USA und Großbritannien verglichen" (Holtfrerich, C.-L., a. a. O., S. 188f).
Datentabellen in HISTAT: A.01 Bilanzsummen verschiedener Institutsgruppen im Deutschen Reich (1883-1944) A.02 Verteilung des deutschen Volkseinkommens nach Einkommensarten in % (1913-1931) A.03a Struktur der Gesamtbilanzen aller Banken am Jahresende in % der Bilanzsumme: Aktiva (1913-1940) A.03b Struktur der Gesamtbilanzen aller Banken am Jahresende in % der Bilanzsumme: Passiva (1913-1940) A.04 Bilanzstruktur der Berliner Großbanken am Jahresende in % der Bilanzsumme (1884-1944) A.05 Bilanzstruktur der Hypothekenbanken am Jahresende in % Bilanzsumme (1881-1938) A.06 Fälligkeit der Einlagen der städtischen Kreditgenossenschaften und der Berliner Großbanken in % der Gesamteinlagen (1913-1929) A.07 Die Liquiditätsverhältnisse bei den Berliner Großbanken (1913-1930)
Preise – seien es Lebensmittel- oder Rohstoffpreise – sind sowohl zentrale Indikatoren als auch bevorzugtes Forschungsgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als Beispiele können die historische Konjunkturforschung, die Analyse regionaler Disparitäten und die Erforschung geschichtlicher Lebensstandards genannt werden. Die Grundlage der vorliegenden preishistorischen Quellensammlung bildet die umfangreiche Materialiensammlung zur Preis- und Lohngeschichte des Göttinger Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Diese herausragende Sammlung ging von den seit Anfang der 1930er Jahren betriebenen Vorarbeiten von Moritz J. Elsass aus und wurde unter der Leitung von Wilhelm Abel Anfang der 60er Jahre in Göttingen erweitert, wo sie seitdem den Grundstock der Preis—und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Archivs bildet. Mitte der 1980er Jahre wurde die preishistorische Forschung unter der Leitung von Hans-Jürgen Gerhard in größerem Umfang mit Hilfe der Förderung durch die Volkswagenstiftung wieder aufgenommen. Sie konzentrierte sich auf Nordwestdeutschland (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und hier auf die Zeit von um 1650 bis 1850. "Das umfangreiche, dabei vor allem aus den Archiven gewonnene Material ging in die Preis- und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen ein und erweiterte diese ganz erheblich. Ein wesentlicher Teil des Rohmaterials wurde für die vorliegende Publikation in eine Form gebracht, die in möglichst langen Preisreihen - in sich konsistent und untereinander vergleichbar - universal verwendbar sind. Das bedeutete vor allem eine sorgfältige Untersuchung der Maß- und Gewichtsgrößen sowie der Geldwerte, mit denen sie in den Quellen aufgeführt worden waren. Der hohe Aufwand bei der Bearbeitung zwang dazu, zunächst aus der Fülle der vorliegenden Angaben nur einen Teil zur veröffentlichen" Gerhard/Kaufhold, a. a. O., S. 1). Die Auswahl führte zu der vorliegenden Preis-Datensammlung für unverarbeitete Grundnahrungsmittel: Produktgruppe 1: Getreide und Getreideprodukte (Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 2: Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst (Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte (Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten). Insgesamt wurden 16 Orte einbezogen. Einige Reihen reichen lückenlos bis in das Jahr 1330 zurück. Die Daten wurden dabei aus Materialien in zahlreichen verschiedenen Archiven und Bibliotheken des norddeutschen Raumes zusammengestellt. Die Preisreihen als solche sind nach Warengruppen geordnet, innerhalb der Gruppe nach Gütern und bei diesen wiederum alphabetisch nach Orten. Dieser dreiteiligen Ordnung angepasst besitzen alle Preistabellen eine dreigliedrige Ordnungsziffer.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Preise):
Die Preistabellen sind nach drei Produktgruppen untergliedert:
A. – Tabellen, Gruppe 1: Getreide und Getreideprodukte, Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten;
B. Tabellen, Gruppe 2: Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst, Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten;
C. – Tabellen, Gruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte, Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten.
Themen: 1.) Zufriedenheit: allgemeine Lebenszufriedenheit; Zufriedenheit in ausgewählten Bereichen des täglichen Lebens (Skala); Einschätzung der zukünftigen eigenen Lebensumstände; Demokratiezufriedenheit und Zufriedenheit mit der Demokratie in der EG; eigene Meinungsführerschaft; Häufigkeit politischer Diskussionen; Postmaterialismus; Zukunftsinteresse; Staatsangehörigkeit und Wahlberechtigung am Wohnort.
2.) Einstellung zur EG: Bewertung des Europaparlaments; eigene Wahlbeteiligung bei der letzten Europawahl und Wahlverhalten; Gründe für eine Nichtwahlbeteiligung; wichtigster Grund für die Wahlentscheidung; Interesse am europäischen Wahlkampf; Bewertung ausgewählter Informationsquellen zur Europawahl; Art der Informationssuche im Wahlkampf; Häufigkeit der Fernsehnutzung zur Zeit des Wahlkampfes und Bewertung des Fernsehwahlkampfes; Beurteilung der Wichtigkeit von parlamentarischen Institutionen auf kommunaler, regionaler und europäischer Ebene; besondere Verbundenheit bzw. Fremdheit zu einem EG-Land; Zufriedenheit mit der nationalen Regierung; Wichtigkeit ausgewählter politischer Streitfragen; politisches Interesse und Interesse an der EG-Politik; Bedeutung der EG für die Zukunft des eigenen Landes; Einstellung zur Vereinigung Westeuropas und zur EG-Mitgliedschaft des Landes; Vorteile oder Nachteile für das Land durch die EG-Mitgliedschaft; Bedauern eines Scheiterns der EG; Wichtigkeit ausgewählter Probleme im Bereich der Umweltschutz- und der Sozialpolitik sowie Präferenz für nationale oder europäische Entscheidungsfindung bei diesen politischen Streitfragen; Kenntnis des europäischen Binnenmarkts und daran geknüpfte Erwartungen; Einstellung zur Sozialcharta der EG; Beurteilung der EG-Kommission; Beurteilung des Erfolgs des Gipfeltreffens der europäischen Regierungschefs in Madrid; perzipierte Alternativen zur EG-Mitgliedschaft.
3.) Lebensstandard und Armut: Einkommensquellen und sonstige geldwerte Einkünfte bzw. Vergünstigungen; Bedeutung dieser Vergünstigungen für den derzeitigen Lebensstandard; Einstufung des eigenen Lebensstandards sowie des Lebensstandards der beiden Elternteile; erwartete soziale Mobilität für die eigenen Kinder; gerechte Behandlung des Befragten durch die Gesellschaft; Ansprüche an einen zeitgemäßen Lebensstandard und derzeit noch nicht erfüllte Ansprüche (Skalen); Notwendigkeit von Einschränkungen aufgrund mangelnden Einkommens; wahrgenommene Armut und deren Veränderung in der eigenen Wohngegend, individuelle oder gesellschaftliche Gründe für die Armut; Einschätzung der Mobilitätschancen armer Bevölkerungsteile; Kenntnis eines gesetzlich garantierten Mindesteinkommens und der Voraussetzungen der Anspruchsberechtigung; ausreichende Fürsorge für Notleidende durch die Behörden; Beurteilung der EG-Maßnahmen zur Bekämpfung der Not sowie eigene Hilfsbereitschaft und Opferbereitschaft.
4.) Energiefragen und Umweltschutz: Auswahl der preisstabilsten, zuverlässigsten und umweltfreundlichsten Energieart; Einstellung zur Kernenergie; Kenntnis ausgewählter Umweltprobleme und Einschätzung der Ernsthaftigkeit dieser Probleme; vermutete Ursachen für den Treibhauseffekt, den sauren Regen und die Zerstörung der Ozonschicht; Auswirkungen des europäischen Binnenmarkts auf die Energieversorgung und auf den Energieverbrauch; Beurteilung der Wichtigkeit der erwarteten Auswirkungen; Einstellung zu Umweltschutzverbänden, Ökologiebewegungen, Antiatomkraftbewegungen und Friedensbewegungen; Mitgliedschaft in einer solchen Bürgerinitiative.
Demographie: Selbsteinschätzung und Einschätzung der wichtigsten politischen Parteien auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Parteipräferenz und Parteiverbundenheit; Familienstand; Alter bei Ende der Ausbildung; Wahlverhalten bei der letzten Wahl; Geschlecht; Alter; Haushaltsgröße; Anzahl der Kinder im Haushalt; monatliches Haushaltseinkommen; berufliche Position; Beschäftigung im öffentlichen Dienst oder in Privatunternehmen (Betriebssektor); Betriebsgröße; Vorgesetztenfunktion; Parteizugehörigkeit; Gewerkschaftsmitgliedschaft des Befragten bzw. einer anderen Person im Haushalt; Stellung im Haushalt; Beruf des Haushaltungsvorstandes; Selbsteinstufung der Schichtzugehörigkeit; Wohnstatus; Urbanisierungsgrad; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Religiosität; Ortsgröße.
Zusätzlich verkodet wurden: Interviewdatum; Interviewdauer; Anzahl der Personen, die beim Interview anwesend waren; Kooperationsbereitschaft des Befragten.
Indizes: Postmaterialismus; kognitive und politische Mobilität; EG-Unterstützung.
Im Zentrum der VGR steht immer noch die Messung der Leistung und des Einkommens einer Volkswirtschaft. Die folgende Datenkompilation fasst die entsprechenden zentralen Größen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) in Form von langen Reihen zusammen: Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen und Volkseinkommen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist Ausdruck der gesamten im Inland entstandenen wirtschaftlichen Leistung in einer Berichtsperiode, unabhängig davon, in welchem Umfang inländische oder ausländische Wirtschaftseinheiten dazu beigetragen haben. Das Bruttonationaleinkommen tritt als umfassender Einkommensbegriff an die Stelle des früher verwendeten Begriffs des Bruttosozialprodukts, mit dem es konzeptionell übereinstimmt. Das Bruttonationaleinkommen (zu Marktpreisen) ist gleich dem von den inländischen Einheiten per Saldo empfangenen Primäreinkommen (BIP + empfangene Primäreinkommen aus der übrigen Welt – geleistete Primäreinkommen an die übrige Welt). Das BIP wird nach dem Inlandkonzept berechnet, während das Bruttonationaleinkommen nach dem Inländerkonzept berechnet wird. Das Bruttonationaleinkommen wird primär als Einkommensindikator angesehen. Es wird insbesondere für Analysen verwendet, die sich auf die Verfügbarkeit, Verteilung und Verwendung von Einkommen beziehen. Das Volkseinkommen (auch: Nettosozialprodukt zu Faktorkosten) ist eine gibt die Summe aller von den Inländern während eines Wirtschaftsjahres erzielten Faktoreinkommen an. Unter Faktoreinkommen versteht man in diesem Zusammenhang das Arbeitnehmerentgelt, d.h. alle Löhne und Gehälter sowie das Unternehmens- und Vermögenseinkommen, d.h. Mieten, Zinsen, Pachten und Unternehmensgewinne, die Inländern (Institutionen und Personen, die ihren ständigen Sitz bzw. Wohnsitz im Inland haben) zugeflossen sind. Das Volkseinkommen wird ermittelt durch Absetzen der Abschreibungen sowie der Produktions- und Importabgaben (vermindert um die Subventionen) vom Bruttonationaleinkommen. Für den Zeitraum 1925 bis 1938 liegen vom Statistischen Bundesamt auf das frühere Bundesgebiet umgerechnete Ergebnisse des Statistischen Reichsamtes in Mrd. Mark bzw. Reichsmark vor (ohne Berlin und Saarland). Für die Bundesrepublik Deutschland werden ab dem Berichtsjahr 1970 die jeweils aktualisierten Daten aus zwei Revisionen der VGR berücksichtigt: VGR-Revision 2005 und Generalrevision 2014). Die Angaben zum Bruttoinlandsprodukt liegen preisbereinigt und in jeweiligen Preisen vor, das Bruttonationaleinkommen und das Volkseinkommen in jeweiligen Preisen. Die drei Größen werden schließlich auch in jeweiligen Preisen je Einwohner ausgedrückt. Der zweite Teil der Datenkompilation umfasst Daten zum Volkseinkommen für die Zeit des früheren Gebiets des Deutsches Reiches (1913 und 1925 bis 1941; 1913: Gebietsstand von 1925, d.h. ohne das Saargebiet), die das Statistische Reichsamt in den Statistischen Jahrbüchern für das Deutsche Reich zusammengefasst publiziert hat. Ihre wichtigste Grundlage bilden die Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik. Sie zerfällt in die Reichseinkommensteuerstatistik im engeren Sinne (steuerlich veranlagte natürliche Personen), die Lohnsteuerstatistik (lohnsteuerpflichtige Arbeitnehmer) und die Körperschaftsteuerstatistik (juristische Personen). Bei den natürlichen Personenerstreckt sich die objektive Steuerpflicht nach allen Einkommensteuergesetzen auf Einkünfte in Geld und Geldwert aus: (1) Grundbesitz (Land- und Forstwirtschaft, Vermietung, Verpachtung), (2) Handel und Gewerbe, (3) Kapitalvermögen, (4) freie Berufstätigkeit, (5) nicht selbständige Arbeit (Lohn und Gehalt), (6) gewisse, wiederkehrende Bezüge wie Leibrenten, Versicherungsrenten, Altenteilbezüge und ähnliches. Neben den Einkommen der natürlichen Personen werden als weitere Bestandteile des Volkseinkommens berücksichtigt: (1) das unverteilte Gesellschaftseinkommen, (2) die öffentlichen Erwerbseinkünfte, (3) die Arbeitgebereinkünfte zur Sozialversicherung, (4) die volkswirtschaftlich, aber nicht steuerrechtlich als Einkommensteile zu betrachtenden Steuern.
Datentabellen in HISTAT: A. Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen, Volkseinkommen (Früheres Bundesgebiet / Deutschland) A.01a Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen, Volkseinkommen, in Mrd. Euro (1925 – 2014) A.01b Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen, Volkseinkommen, in Euro je Einwohner (1925 – 2014) B. Das Volkseinkommen im Deutschen Reich von 1913 bis 1941 B.01a Das Volkseinkommen in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark , in jeweiliger Kaufkraft (1913-1941) B.01b Das Volkseinkommen in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in Kaufkraft von 1928 (1913-1937) B.01c Das Volkseinkommen in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in Kaufkraft von 1938 (1913-1941) B.02a Der Aufbau des Volkseinkommens in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in jeweiliger Kaufkraft (1913-1940) B.02b Der Aufbau des Volkseinkommens in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in Kaufkraft von 1928 (1913-1937) B.02c Der Aufbau des Volkseinkommens in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in Kaufkraft von 1938 (1913-1940) B.03 Anteile der Einkommensquellen am Volkseinkommens in Deutschland, in Prozent, in jeweiliger Kaufkraft (1913-1940)
"Unter Volkseinkommen oder Sozialprodukt wird die Gesamtheit der geldwerten Güter und Dienstleistungen verstanden, die einer Volkswirtschaft nach Erhaltung des anfänglichen Vermögensstandes jährlich für Verbrauch und Kapitalbildung zur Verfügung stehen. Der Versuch, die Wirtschaftskraft eines Landes durch Berechnung eines Volkseinkommens auf einen kurzen zahlenmäßigen Ausdruck zu bringen, geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, gewann aber erst mit der Entfaltung der kapitalistischen Geldwirtschaft im Laufe des 19. Jahrhunderts praktische Bedeutung. Während die statistischen Berechnungsversuche allmählich zahlreicher wurden, wandte die wissenschaftliche Forschung dem Volkseinkommensbegriff im Rahmen des ökonomischen Lehrgebäudes wachsende Aufmerksamkeit zu. Die Zusammenhänge zwischen Volkseinkommen, Produktionsertrag, Einkommensbildung und Einkommensverwendung wurden herausgearbeitet. (…) Im Volkseinkommen als dem zahlenmäßigen Ausdruck des jährlichen Wirtschaftserfolges spiegeln sich sämtliche Stadien des wirtschaftlichen Kreislaufs. (I) In der Produktionssphäre erscheint das Volkseinkommen in Gestalt der produzierten Güter und Dienstleistungen (Nettoproduktion, Wertschöpfung). (II) Im Wege der Einkommensbildung geht es in die rechtliche Verfügungsgewalt der einzelnen Wirtschaftssubjekte über, um im Stadium (III) der Einkommensverwendung endgültig dem Verbrauch oder der Kapitalbildung zugeführt zu werden. Sodann beginnt der Kreislauf auf veränderter Kapitalbasis von neuem. Die Gesamtziffer des Volkseinkommens liefert den Maßstab nicht nur für den Wirtschaftserfolg, sondern auch für den jeweiligen Versorgungsgrad einer Volkswirtschaft. (…) In vieler Hinsicht erscheint der Aufbau des Volkseinkommens als Spiegel der wirtschaftlichen Gesamtstruktur noch aufschlussreicher als seine Gesamtziffer. (…) Aus der Gliederung der Einkommen lässt sich die relative Bedeutung der verschiedenen Einkommensquellen (Produktionsfaktoren) erkennen" (Statistisches Reichsamt (Bearb.), 1932: Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege. Berlin: Hobbing, S. 10 f.). Die Untersuchung des statistischen Reichamtes erstreckt sich ursprünglich in der Vorkriegszeit auf den Zeitraum 1891 bis 1913, in der Nachkriegszeit auf die Jahre 1925 bis 1931. In der amtlichen Statistik des Deutschen Reichs wurden diese Ergebnisse erweitert um den Zeitraum von 1932 bis 1941, wobei die Ergebnisse für die Jahre 1936 bis 1941 in der Dokumentation als "vorläufig" herausgestellt wurden. Die sächsische Steuerstatistik beginnt mit dem Steuerjahr 1878, liegt jedoch in der notwendigen Aufgliederung nur für jedes zweite Jahr vor. In Preußen erfasst die Statistik erstmalig die Einkommen von 1891. Sie enthält erstmalig die veranlagten Einkommen im Wesentlichen ohne den Ausfall aus Freistellung und Ermäßigung ("unberichtigte Einkommen"); unberücksichtigt bleiben der Rechtsmittelabgang, die steuerliche Unterbewertung, die unverteilten Gesellschaftseinkommen. Die öffentlichen Erwerbseinkünfte und die fehlenden Versicherungsbeiträge. Nach der Zäsur von Weltkrieg und Inflation liegen für 1925 erstmalig wieder brauchbare Unterlagen für die Ermittlung des Volkseinkommens vor. Wichtigste Grundlage der Untersuchung bilden die Ergebnisse der Einkommenssteuerstatistik. Sie liegen in der Vorkriegszeit nur für Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen und Hamburg in ausreichendem Umfang vor, sodass sich die Vorkriegsuntersuchung auf diese Bundesstaaten beschränken muss; die Reichssummen werden durch Rückschluss von den erfassten Gebieten ermittelt. Für die Nachkriegszeit liefert die Statistik der Einkommenssteuer die erforderlichen Daten.
Datentabellen in HISTAT: A. Das Volkseinkommen im Deutschen Reich in den Jahren 1891 bis 1913 A.01 Die unberichtigten Einkommen in Preußen und Sachsen (1877-1913) A.02 Die Nominalentwicklung des Volkseinkommens im Deutschen Reich (1891-1913) A.03 Die unberichtigten Einkommen in den deutschen Bundesstaaten und den preußischen Provinzen (1900-1913) B. Das Volkseinkommen im Deutschen Reich in den Jahren 1925 bis 1931 B.01 Das Volkseinkommen im Deutschen Reich nach Quellen (1925-1931) B.02 Das Volkseinkommen im Deutschen Reich (1913-1931) B.03 Die Entwicklung des Volkseinkommens im Deutschen Reich, Index nominal und real (1913-1931) C. Problematik der Geldwertschwankungen (Realentwicklung des Volkseinkommens) C.01 Der Calwer'sche Ernährungsindex (1900-1913) C.02 Der Großhandelspreisindex (1891-1913) C.03 Trendwerte für den Großhandels- und Ernährungsindex (1900-1913) C.04 Trendwerte für den Großhandelsindex (1891-1913) C.05 Die Realentwicklung des Volkseinkommens im Deutschen Reich (1891-1913) D. Entwicklung des Volkseinkommens in den deutschen Bundesstaaten / Ländern und den preußischen Provinzen D.01a Die unberichtigten Einkommen in den deutschen Bundesstaaten und den preußischen Provinzen, in Mill. Mark (1900-1913) D.01b Die unberichtigten Einkommen in den deutschen Bundesstaaten und den preußischen Provinzen, je Kopf der Bevölkerung in Mark (1900-1913) D.02a Das Volkseinkommen in den deutschen Ländern und den preußischen Provinzen, in Mill. Mark / RM (1913-1928) D.02b Das Volkseinkommen in den deutschen Ländern und den preußischen Provinzen, je Kopf der Bevölkerung in Mark / RM (1913-1928) E. Fortführung der Daten zum Volkseinkommen im Deutschen Reich bis zum Jahr 1941 E.01 Das Volkseinkommen in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in jeweiliger Kaufkraft (1913-1941) E.02 Der Aufbau des Volkseinkommens in Deutschland, in Mill. Mark / Reichsmark, in jeweiliger Kaufkraft (1913-1940)
Preise – seien es Lebensmittel- oder Rohstoffpreise – sind sowohl zentrale Indikatoren als auch bevorzugtes Forschungsgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als Beispiele können die historische Konjunkturforschung, die Analyse regionaler Disparitäten und die Erforschung geschichtlicher Lebensstandards genannt werden. Die Grundlage der vorliegenden preishistorischen Quellensammlung bildet die umfangreiche Materialiensammlung zur Preis- und Lohngeschichte des Göttinger Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Diese herausragende Sammlung ging von den seit Anfang der 1930er Jahren betriebenen Vorarbeiten von Moritz J. Elsass aus und wurde unter der Leitung von Wilhelm Abel Anfang der 60er Jahre in Göttingen erweitert, wo sie seitdem den Grundstock der Preis—und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Archivs bildet. Mitte der 1980er Jahre wurde die preishistorische Forschung unter der Leitung von Hans-Jürgen Gerhard in größerem Umfang mit Hilfe der Förderung durch die Volkswagenstiftung wieder aufgenommen. Sie konzentrierte sich auf Nordwestdeutschland (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und hier auf die Zeit von um 1650 bis 1850. "Das umfangreiche, dabei vor allem aus den Archiven gewonnene Material ging in die Preis- und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen ein und erweiterte diese ganz erheblich. Ein wesentlicher Teil des Rohmaterials wurde für die vorliegende Publikation in eine Form gebracht, die in möglichst langen Preisreihen - in sich konsistent und untereinander vergleichbar - universal verwendbar sind. Das bedeutete vor allem eine sorgfältige Untersuchung der Maß- und Gewichtsgrößen sowie der Geldwerte, mit denen sie in den Quellen aufgeführt worden waren. Mit der Herausgabe der Preisreihen wurde 1990 begonnen. Am Beginn standen die Grundnahrungsmittel (siehe Gerhard, H. – J./Kaufhold, K. H. (Hrsg.), 1990: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland. Grundnahrungsmittel. Texte: Hans-Jürgen Gerhard. (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 15). Göttingen: Verlag Otto Schwarz & CO. Archiv-Nr.: ZA8484; in histat). Mit dem vorliegenden zweiten Band des Gesamtwerkes liegen die Preise für Nahrungsmittel, Getränke, Gewürze, Rohstoffe und Gewerbeprodukte vor. Die Tabellen der Preisreihen als solche sind zunächst nach den beiden Produktgruppen geordnet: (A) Nahrungsmittel, Getränke und Gewürze sowie (B) Rohstoffe und Gewerbeprodukte. Innerhalb dieser Gruppen wird nach einzelnen Gütergruppen differenziert: A.: Getreideprodukte und Reis; Gemüse und Obst; Geflügel / Geflügelprodukte; Milch und Milchprodukte; Fische; Getränke; Gewürze / Geschmacksstoffe; Sonstige Nahrungs- und Genussmittel (Kaffee, Kakao, Olivenöl, Tabak). B.: Pflanzliche Rohmaterialien / Samen; tierische Rohmaterialien; Metalle und Metallsalze; Mineralien; Textilien auf pflanzlicher Basis; Textilien auf tierischer Basis / Lederwaren; Farben / Farbstoffe / Farbhölzer; Metallwaren; Fette / Öle / Seifen; Brennstoffe und Beleuchtung; Baumaterial und Nutzholz; Sonstige Gewerbeerzeugnisse. Eine dritte Gliederung betrifft die jeweils für jede Produktuntergruppe berücksichtigten Waren und einbezogenen Orte. Dieser dreiteiligen Ordnung angepasst besitzen alle Preistabellen eine dreigliedrige Ordnungsziffer. Mit der Veröffentlichung einer Auswahl von insgesamt 400 Preisreihen (133 im ersten und 267 im zweiten Band) ist die für dieses Projekt vorgesehene Materialpräsentation abgeschlossen.
Datentabellen in HISTAT: Die Preistabellen sind zunächst nach zwei Produkthauptgruppen gegliedert (A und B), die jeweils nach Preisquellentypen und darunter jeweils nach Produktuntergruppen differenziert sind. Die Einzeltabellen (hier nicht aufgeführt) sind schließlich nach den einzelnen Waren und den einbezogenen Orten differenziert: A: Nahrungsmittel – Getränke - Gewürze Tabellenteil A1: Preise aus den Hamburger Preiscouranten Produktgruppe Nahrungsmittel, Getränke und Gewürze: A1.01 Getreideprodukte und Reis A1.03 Gemüse und Obst; Geflügel / Geflügelprodukte A1.04 Milch und Milchprodukte A1.05 Fische A1.06 Getränke A1.07 Gewürze / Geschmacksstoffe A1.08 Sonstige Nahrungs- und Genussmittel (Kaffee, Kakao, Olivenöl, Tabak) Tabellenteil A2: Preise aus anderen Orten A2.01 Getreideprodukte und Reis A2.02 Geflügel / Geflügelprodukte / Wurstwaren A2.03 Gemüse und Obst; A2.04 Milch und Milchprodukte A2.05 Fische A2.06 Getränke A2.07 Gewürze / Geschmacksstoffe; A2.08 Sonstige Nahrungs- und Genussmittel (Kaffee, Kakao, Olivenöl, Tabak).
B.: Rohstoffe und Gewerbeprodukte Tabellenteil B1: Preise aus den Hamburger Preiscouranten B1.01 Pflanzliche Rohmaterialien / Samen B1.02 Tierische Rohmaterialien B1.03 Metalle und Metallsalze B1.04Mineralien B1.05 Textilien auf pflanzlicher Basis B1.06 Textilien auf tierischer Basis / Lederwaren B1.07 Farben / Farbstoffe / Farbhölzer B1.08 Metallwaren; Fette / Öle / Seifen B1.09 Fette / Öle / Seifen B1.10 Brennstoffe und Beleuchtung B1.11 Baumaterial und Nutzholz B1.12 Sonstige Gewerbeerzeugnisse Tabellenteil B2: Preise aus anderen Orten B2.01 Pflanzliche Rohmaterialien / Samen B2.02 Tierische Rohmaterialien B2.03 Metalle und Metallsalze B2.04Mineralien B2.05 Textilien auf pflanzlicher Basis B2.06 Textilien auf tierischer Basis / Lederwaren B2.07 Farben / Farbstoffe / Farbhölzer B2.08 Metallwaren; Fette / Öle / Seifen B2.09 Fette / Öle / Seifen B2.10 Brennstoffe und Beleuchtung B2.11 Baumaterial und Nutzholz B2.12 Sonstige Gewerbeerzeugnisse
Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen des von Franz Irsigler ab 1980 an der Universität Trier geleiteten - und von der Stiftung Volkswagenwerk fünf Jahre geförderten -Forschungsprojektes "Geld- und Währungsgeschichte Mitteleuropas im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit", in dem der Autor als Wiss. Mitarbeiter tätig war. Ziel des Projektes war eine möglichst vollständige Rekonstruktion der Geld- und Währungsverhältnisse in Mitteleuropa von ca. 1300 bis 1800. Erforderlich hierfür war nicht nur eine möglichst lückenlose Aufarbeitung von Geldkursen, Währungsmünzen und Rechengeldsystemen, sondern auch eine Darstellung und Erläuterung der Struktur und Wirkungsweise funktionaler Münzwährungssysteme. Die in allen frühneuzeitlichen Währungssystemen bestehende Dichotomie zwischen dem Rechengeld, das in seiner Funktion Zähl- und Messeinheit und dem umlaufenden Münzgeld als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel ist ein wesentliches Charakteristikum dieser Systeme. Die zuverlässige Rekonstruktion eines Rechengeldsystems erfordert sowohl eine Darstellung der 'offiziellen' als auch der meist davon abweichenden 'inoffiziellen' Währungsverhältnisse. Die Bedeutung dieses Dualismus zeigt sich vor allem dann, wenn sich aus den beiden Quellentypen unterschiedliche und nicht miteinander vergleichbare Münz- und Rechengeldwerte ableiten lassen. Die vorliegende Arbeit, die in konsequenter Fortsetzung des Trierer Forschungsprojektes entstanden ist, gibt zunächst einen Überblick über Daten, Struktur und Entwicklung europäischer Geld- und Währungssystemen, die mit entsprechenden, teils vorliegenden, teils neu zu erarbeitenden preisgeschichtlichen Informationen verknüpft werden, wobei sich die Erweiterung der Materialbasis vornehmlich auf den niederrheinischen/niederländischen Raum konzentriert. Als entscheidend für seine Untersuchung sieht der Autor die Herstellung der Verbindungen zwischen einerseits dem monetären und dem realwirtschaftlichern Bereich, andererseits zwischen Theorie und Empirie. "Ziel der Arbeit war es, die Rechengeldsysteme des Niederrheinraumes und deren Wertentwicklung für einen möglichst langen Zeitraum quantitativ darzustellen. Die spezielle Ausrichtung auf die Preis- und Lohngeschichte erforderliche Rekonstruktion konsistenter Zeitreihen zu den Gold- und Silbergewichtsäquivalenten der Rechenmünzen, bei der möglichst viele geldgeschichtlichen Quellen berücksichtigt werden sollten. Die Darstellung dieser Feingewichtsäquivalente sollte nicht nur das Basismaterial für die Umrechnung nomineller Preisangaben in Gramm Edelmetall bereitstellen, sonder auch die empirische Datenbasis für die Analyse der langfristigen Entwicklung des Münzgeldwertes im niederrheinischen Raum schaffen. Der Vergleich und die Analyse der niederrheinischen Rechengeldsysteme im Rahmen europäischer Rechengeldsysteme verfolgte vor allem drei Zielsetzungen: (1) Eine genaue Beschreibung der Rechengeldwertentwicklung im Hinblick auf regionale Besonderheiten und allgemeine Tendenzen. Hierbei erschien sowohl das absolute Silber- und Goldgewicht der Rechenmünzen als auch deren relative Entwertung von Interesse. Der Vergleich sollte monetäre Verflechtungen und die Existenz von Währungsräumen sichtbar machen, um so die Stellung des Niederrheinraumes im übergeordneten europäischen Gefüge beurteilen und analysieren zu können (2) Ein Vergleich der durch die Rechensysteme geprägten monetären Struktur mit der Struktur der Nominalpreise sollte es ermöglichen, die Repräsentativität der verwendeten Feingewichtäquivalente zu prüfen, und außerdem Anhaltspunkte für die Beurteilung der Abhängigkeit der Nominalpreise von Veränderungen des Rechengeldwerts geben. (3) Auf der Grundlage theoretischer Überlegungen sollte ein Vergleich der monetären Struktur mit der Preisstruktur Aufschluss darüber geben, inwieweit die Weiterentwicklung eines Rechengeldsystems als Indikator allgemeiner ökonomischer Prozesse fungieren kann" (Metz, R., a.a.O., S. 329). "In den ersten Abschnitten der Arbeit werden neben einigen begrifflichen Grundlagen das Entstehen und die Wirkungsweise funktionaler Münzwährungssysteme beschrieben. Von zentralem Interesse sind dabei die verschiedenen Möglichkeiten der Wertbestimmung des Rechengeldes. Im Abschnitt "Münzprägung, Münzkurse und Rechengeldwerte niederrheinischer Städte" wird versucht, möglichst lange Reihen zu Kursen und Feingewichtswerten umlaufender und geprägter Münzen zusammenzustellen, um damit für den Niederrheinraum sowohl die Struktur als auch die Feingewichtsäquivalente der Rechengeldsysteme sowie das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber zu rekonstruieren. Diese Kurse und Feingewichtsäquivalente sind die empirische Basis für die im Abschnitt "Epochen rheinischer Geldgeschichte" versuchte Charakterisierung der Entwicklung des Rechengeldwerts und der Währungsverhältnisse. Das Interesse konzentriert sich dabei, auf den lang¬fristigen Wertverfall des Rechengeldes sowie auf den Dualismus zwischen norma-tiven und realen Werten. Sowohl der Vergleich der für den Niederrheinraum festgestellten Verhältnisse mit anderen Währungssystemen Europas als auch die Notwendigkeit, die Repräsentativität der dargestellten Entwicklungen zu überprüfen, erfordert eine umfassende Darstellung der durch die bisherige Forschung aufgearbeiteten Rechengeldsysteme. Im Abschnitt "Rechengeldsysteme europäischer Räume und Städte" werden zuerst die von Elsas dargestellten Rechengeldsysteme erläutert - und in weiten Bereichen auch revidiert -, um dann abschließend noch zahlreiche andere europäische Rechengeldsysteme darzustellen. Die Intention besteht vor allem darin, die Qualität des Materials abzuschätzen, um damit bestehende Unterschiede und Vergleichsmöglichkeiten deutlicher benennen zu können. Die theoretischen Beziehungen zwischen Feingewichtsäquivalenten, Geldwert, Geldmenge und Preisniveau werden im Abschnitt "Über den Zusammenhang zwischen Geld und Preisen" ausführlich erörtert. Darüber hinaus wird im Abschnitt "Zur Struktur und makroökonomischen Relevanz der Rechengeldsysteme" versucht, die Bedeutung und Aussagekraft der Wertentwicklung der Rechengeldsysteme in einem sowohl die Preise als auch die Währungsverhältnisse berücksichtigenden, makroökonomisch orientierten Modells zu skizzieren. Die hierbei thematisierten, vorwiegend theoretischen Zusammenhänge dienen als Interpretationsgerüst für die vergleichende Darstellung und Analyse sowohl der Rechengeldsysteme als auch der Preise. Die Frage, ob sich monetäre Strukturen darstellen lassen, ob sich die Bedeutung dieser monetären Strukturen für die ökonomische Entwicklung empirisch feststellen lässt und nicht zuletzt die Frage, wie repräsentativ das verwendete Datenmaterial überhaupt ist, stehen im Mittelpunkt des Abschnitts "Zur Struktur europäischer Rechengeldsysteme" (Metz, R., a.a.O., S. 10f).
Zu den Daten: Die Datentabellen stellen eine Datenauswahl aus dem archivierten Gesamtdatenbestand der Studie dar. Der Gesamtbestand steht auf Anfrage unter der Studiennummer ZA8055 im GESIS Datenarchiv zur Verfügung.
Zeitreihen aus dem Textteil (zu den wiedergegebenen Grafiken: Tab. 01 Geld- und Wechselkurse ausgewählter Städte (1300-1815) Ausgewählte Tabellen aus dem Anhang der Publikation: A.3.a Inoffizielle Kurse, Rechengeldwerte und Gold/Silberverhältnis in Köln (1399-1455) A.3.b Inoffizielle Kurse, Rechengeldwerte und Gold/Silberverhältnis in Köln (1464-1527) A.3.c Inoffizielle Kurse, Rechengeldwerte und Gold/Silberverhältnis in Köln (1528-1559) A.3.d Inoffizielle Kurse, Rechengeldwerte und Gold/Silberverhältnis in Köln (1560-1591) A.3.e Inoffizielle Kurse, Rechengeldwerte und Gold/Silberverhältnis in Köln (1592-1651) A.5 Kurse des Goldgulden in Düren, Jülich, Koblenz, Wesel, Köln (1453-1619) A.6 Kurse des Raderalbus in Düren, Jülich, Koblenz und Köln (1453-1620) A.8 Silberfeingewicht der Rechenmark in Aachen und Köln sowie die verschiedenen Wertverhältnisse der Aachener und Kölner Mark (1372-1781)$