Die Generationenbilanzierung hat als langfristig ausgerichtetes Instrument zur Analyse der Fiskalpolitik reges politisches Interesse, weltweite Verbreitung und die Aufnahme in wirtschaftswissenschaftliche Standardlehrbücher gefunden. Die kritische Diskussion der Methode scheint zehn Jahre nach ihrer Entwicklung abgeschlossen. Welche Möglichkeiten bietet die Generationenbilanzierung? Und wo stößt auch sie an ihre Grenzen?
Das politische Ringen um die Gestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bewirkt einen ungebrochenen Bedarf an Untersuchungen von Reformmaßnahmen. Diese Arbeit bietet einen einleitenden Überblick über die institutionellen Rahmenbedingungen der GRV sowie ihre historische Entwicklung. Zur Untersuchung der fiskalischen Nachhaltigkeit und der intergenerativen Lastenverteilung in der GRV wird die Methode der Generationenbilanzierung mit einem detaillierten anwartschaftsbasierten Rentenprojektionsmodell verbunden. Auf dieser Grundlage werden die COVID-19-Pandemie, die "doppelte Haltelinie" und eine regelbasierte Anhebung des Regelrenteneintrittsalters bzgl. ihrer Nachhaltigkeitswirkung untersucht.
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Ein fiskalischer Vergleich entwickelter Staaten geschieht häufig über jährliche Indikatoren wie etwa den Maastricht-Kriterien Defizit-und Schuldenquote. Um jedoch die Tragfähigkeit einer jeweiligen Fiskalpolitik einschätzen zu können, bedarf es der Erweiterung der Perspektive um langfristige implizite Verpflichtungen, welche hauptsächlich in Sozialversicherungssystemen begründet sind. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe von Generationenbilanzen die fiskalische Nachhaltigkeit von acht Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Österreich, Schweiz, Spanien und die Vereinigten Staaten). Dabei ergibt sich ein relativ komplexes Bild. Während die anglosächsischen Staaten zwar die absolut gesehen höchsten impliziten Lasten aufweisen, sähen sich bei einer nachhaltigen Steuerpolitik Österreich, Frankreich und Deutschland Abgabenquotienten von fast bzw. über 50 Prozent gegenübergestellt.
Ein fiskalischer Vergleich entwickelter Staaten geschieht häufig über jährliche Indikatoren wie etwa den Maastricht‐Kriterien Defizit‐ und Schuldenquote. Um jedoch die Tragfähigkeit einer jeweiligen Fiskalpolitik einschätzen zu können, bedarf es der Erweiterung der Perspektive um langfristige implizite Verpflichtungen, welche hauptsächlich in Sozialversicherungssystemen begründet sind. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe von Generationenbilanzen die fiskalische Nachhaltigkeit von acht Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Österreich, Schweiz, Spanien und die Vereinigten Staaten). Dabei ergibt sich ein relativ komplexes Bild. Während die anglosächsischen Staaten zwar die absolut gesehen höchsten impliziten Lasten aufweisen, sähen sich bei einer nachhaltigen Steuerpolitik Österreich, Frankreich und Deutschland Abgabenquotienten von fast bzw. über 50 Prozent gegenübergestellt.
Die traditionell verwendeten Kennzahlen staatlicher Haushaltsrechnung wie Finanzierungssaldo, Staatsverschuldung und Schuldenquote bilden aber lediglich das laufende Jahr bzw. das Ergebnis der vergangenen Entwicklung ab und können so keinen Anhaltspunkt über die künftige längerfristige Entwicklung der Staatsfinanzen geben. Zudem werden Verpflichtungen des Staates, die aufgrund gesetzlicher Leistungsansprüche in der Zukunft zu leisten sind, nicht berücksichtigt. Um diesen Missstand zu beheben, wurden Anfang der 1990er Jahre verschiedene Ansätze zur Messung der fiskalischer Nachhaltigkeit entwickelt. Die zwei bekanntesten sind die Generationenbilanzierung (generational accounting) und die OECDMethode. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anwendungen beider Methoden für die meisten westlichen Industrienationen. In bisherigen Erörterungen - bspw. für das deutsche Bundesministerium der Finanzen - wurden vor allem die theoretischen und methodischen Unterschiede der zwei Konzepte betont und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen gegenübergestellt. Im Gegensatz hierzu soll in diesem Beitrag die grundsätzliche Äquivalenz der beiden Ansätze herausgestellt werden. Hierzu werden die Konzepte am Beispiel der deutschen Fiskalpolitik einem empirischen Vergleich unterzogen. Die dazu gewählte Vorgehensweise erlaubt es, die zum jeweiligen Konzept gehörenden Nachhaltigkeitsindikatoren auch auf das jeweils andere Konzept anzuwenden. Ziel dieses Beitrags ist es deshalb nicht nur, beide Methoden empirisch zu vergleichen, sondern auch die Aussagekraft von Nachhaltigkeitsindikatoren zu bewerten. Der Beitrag gliedert sich dabei wie folgt: In Kapitel 2 werden die Messkonzepte Generationenbilanzierung und OECD-Methode theoretisch hergeleitet und Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei ihrer Anwendung aufgezeigt. In Kapitel 3 werden dann Nachhaltigkeitsindikatoren für Deutschland mittels beider Methoden berechnet. Anschließen wird sich in Kapitel 4 eine Diskussion über die Aussagekraft der Nachhaltigkeitsindikatoren. Der Beitrag endet mit einem Fazit.
Das zukünftige Einkommensteueraufkommen hängt außer von der Ausgestaltung des Steuersystems auch von der zahlenmäßigen und strukturellen Entwicklung der Bevölkerung ab. Anders als die Problematik der langfristigen Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme wurde die Entwicklung des Steueraufkommens aufgrund des demographischen Wandels bisher kaum thematisiert. Ausgangspunkt der Arbeit ist daher die Darstellung der Entwicklung von Demographie und Erwerbsbeteiligung in Deutschland. Dafür werden neben den Determinanten der Bevölkerungsentwicklung (Geburtenrate, Lebenserwartung, Zuwanderung) auch Definitionen zur Messung der Erwerbsbeteiligung untersucht. Auf dieser Basis erfolgt eine Analyse der Steueraufkommens- und Verteilungswirkungen verschiedener aktueller Steuerreformvorschläge. Dabei kommt ein Mikrosimulationsmodell und die Methode der Generationenbilanzierung zur Anwendung.
Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass die von der sogenannten Rürup-Kommission eingebrachten Vorschläge durchaus einen Weg in Richtung Nachhaltigkeit der Rentenversicherung darstellen können. Darunter fallen v.a. zwei Maßnahmen, nämlich die Anhebung der Altersgrenze für Regelaltersrenten von 65 auf 67 Jahre und die Integration eines sogenannten Nachhaltigkeitsfaktors in die aktuelle Rentenformel. Auf die in der wissenschaftlichen Diskussion seit langem geforderte Einführung von höheren Abschlägen bei Frühverrentung hat man verzichtet. Dennoch wird auch diese Maßnahme zusammen mit den vorgeschlagenen mittels der Methode der Generationenbilanzierung im Hinblick auf ihre fiskalische Wirkung überprüft. Dazu erfolgt im ersten Akt zunächst eine kurze Einführung in die Methodik der Generationenbilanzierung. Im zweiten Akt werden die bestehenden Probleme der GRV aufgezeigt und verdeutlicht. Die Analyse der unterschiedlichen Reformideen und Lösungsvorschläge im Vergleich zum Status quo ist Gegenstand des dritten Akts. Der Epilog fasst den Beitrag zusammen und schließt mit einem Ausblick auf die politischen Realisierungschancen der Reformkonzepte.
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Stefan Fetzer und Christian Hagist, Universität Freiburg, untersuchen mit Hilfe der Generationenbilanzierung, welche Auswirkungen die aktuellen Vorschläge (nämlich Bürgerversicherung oder Gesundheitsprämien) zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung, auf die "Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme" hat.
Das vorliegende fünfte Update der 2006 begonnenen "Generationenbilanzierung" der Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg wirft einen ungeschminkten Blick auf die langfristige Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen. Vor dem Hintergrund der Diskussion zur Reform der Sozialen Pflegeversicherung werden dabei die Absichtserklärungen des Koalitionsvertrages sowie das Konzept der Karenzzeit als ein mögliches Reformmodell auf den Prüfstand der Nachhaltigkeit gestellt.
Das vorliegende fünfte Update der 2006 begonnenen "Generationenbilanzierung" der Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg wirft einen ungeschminkten Blick auf die langfristige Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen. Vor dem Hintergrund der Diskussion zur Reform der Sozialen Pflegeversicherung werden dabei die Absichtserklärungen des Koalitionsvertrages sowie das Konzept der Karenzzeit als ein mögliches Reformmodell auf den Prüfstand der Nachhaltigkeit gestellt.
Deutschland befindet sich in der schwersten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Spätestens seit Anfang 2009 steht außer Frage, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr deutlich schrumpfen wird. Wie wirken sich die Wirtschaftskrise und die Konjunkturpakete auf die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen aus? Agiert die Politik in der Krise als "ehrbarer Staat"? Die vorliegende Publikation analysiert diese Fragen mit dem Instrument der Generationenbilanzierung.
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