Vorwort der Herausgeber: Lars Gerhold, Jochen Schiller
In: Perspektiven der Sicherheitsforschung
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In: Perspektiven der Sicherheitsforschung
In: Perspektiven der Sicherheitsforschung
In: Atomkraft als Risiko
In: Sicherheitskultur: soziale und politische Praktiken der Gefahrenabwehr, S. 341-356
Der Verfasser zeigt, in wie fern das über Umfragen generierte Risikobewusstsein der Bevölkerung von medialen Darstellungsweisen und tagespolitisch jeweils diskutierten Ereignissen abhängt. Verschiedene quantitative Befragungen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wovor die Bürger Angst haben oder worüber sie sich am meisten sorgen, variiert je nach Umfrage stark. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes kann sich durchaus neben der Angst vor internationalem Terrorismus wiederfinden oder jeweils seine Position wechseln. Auch dieser Aufsatz demonstriert, dass Sicherheit ein Konstrukt gesellschaftlicher Wahrnehmung ist und dass diese Konstruktionsweisen von kulturellen Darstellungsmustern, historischen Ereignissen und individuellen Sichtweisen geprägt werden. (ICE2)
In: Veränderte Sicht auf Risiken?: Osnabrücker Friedensgespräche 2010 ; Musica pro pace 2010 ; Beiträge zur Friedensforschung, S. 145-156
Anhand der beiden Beispiele "Terroranschlag" und "Störfall in einem Atomkraftwerk" zeigt der Verfasser, wie individuelle Wahrnehmungs- und Bewältigungsprozesse ablaufen. Er unterscheidet hier eine objektive, eine kollektive und eine subjektive Ebene. Auf der objektiven Ebene sind formal-analytische und wahrscheinlichkeitsanalytische Zugänge möglich. Auf der subjektiven Ebene geht es um die Wahrnehmung von Unsicherheit, die persönlichen und sozialen Bewältigungsressourcen sowie die problemorientierten oder emotionsorientierten Bewältigungshandlungen. Auf der kollektiven Ebene geht es um die Regulation makrosozialer Unsicherheiten. (ICE2)
In: Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft. Bd. 18, Veränderte Sicht auf Risiken?, S. 145-156
Wie nehmen Laien - denn als solche sind Mitglieder einer Gesellschaft zu verstehen, wenn sie nicht über Zugang zu bestimmten Wissensressourcen wie z.B. der genauen Funktionsweise eines Atomkraftwerkes verfügen - makrosoziale Unsicherheiten wahr und wie gehen sie mit ihnen um? Anhand der beiden konkreten Beispiele "Terroranschlag" und "Störfall in einem Atomkraftwerk" wird im Beitrag dargestellt wie individuelle Wahrnehmungs- und Bewältigungsprozesse ablaufen.
In: Atomkraft als Risiko: Analysen und Konsequenzen nach Tschernobyl, S. 7-12
Der Sammelband, den der vorliegende Aufsatz einleitet, geht aus drei Perspektiven Fragen nach den massiven Langzeitfolgen der AKW-Katastrophe von Tschernobyl nach: (1) Analysen und Folgen des Super-GAUs; (2) Umgang mit Risiken; (3) energiepolitische Konsequenzen. Meinungen und Fakten zur Kernenergie werden ebenso angesprochen wie die Sicherheit von Atomanlagen, die wachsenden Risiken durch Alterung der Nuklearanlagen und terroristische Aktivitäten sowie die Zukunft des globalen Energiesystems. Die Verfasser geben einen inhaltlichen Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes, die sich um diese drei Themenschwerpunkte gruppieren. (ICE2)
In: Sicherheitskultur: soziale und politische Praktiken der Gefahrenabwehr, S. 341-356
Ausgehend von aktuellen Studien und empirischen Daten zur Wahrnehmung und Einschätzung von "Gefahrenlagen" und "Sicherheitsthemen" legt der Beitrag dar, das Risikobewusstsein maßgeblich durch zwei bedeutende Determinanten geprägt wird. Zum Ersten lässt sich aus den im Beitrag aufgezeigten Erkenntnissen zu Risiken und Gefahren für die Bevölkerung eine breite Heterogenität an Anforderungen ablesen. Die verschiedensten Risiken und Gefahren sind nicht vorhersehbar, aus individueller Perspektive überkomplex und durch eigenes Zutun nicht kontrollierbar. Zum Zweiten gelten für die individuelle Wahrnehmung als Voraussetzung der Bewusstseinsbildung andere Kriterien als für die objektive Gefahrenanalyse. Hierdurch entstehen unterschiedliche Wahrnehmungen von Risiken und Gefahren zwischen Experten und Laien. Aus Sicht der Bevölkerung geht es damit nicht nur um die Sensibilisierung gegenüber verschiedenen Gefahren sondern zugleich um die Relation dieser zu persönlichen und sozialen Risiken und Herausforderungen des eigenen Lebens.
In: Sicherheitskultur: soziale und politische Praktiken der Gefahrenabwehr, S. 7-19
"Der Anspruch auf Sicherheit wächst stetig und fordert staatliche Steuerungskompetenzen heraus. Die Folge ist, dass der Staat und internationale Organisationen immer größere Sicherheitsversprechen machen - und sie immer weniger einlösen können. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes gehen diesem Paradox nach. Sie entwickeln ein komplexes Verständnis von Sicherheitskultur, diskutieren Analysemethoden und beschreiben den Wandel sozialer und politischer Praktiken im Umgang mit Gefahren." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Christopher Daase, Philipp Offermann, Valentin Rauer: Einleitung (7-19); I. Sicherheitskultur: Begriffe und Konzeption: Christopher Daase: Sicherheitskultur als interdisziplinäres Forschungsprogramm (23-44); Christoph Gusy, Annika Kapitza: Sicherheitsrecht, -politik und -kultur im demokratischen Verfassungsstaat (45-66); II. Methodologische Perspektivierungen: Valentin Rauer: Interobjektivität: Sicherheitskultur aus Sicht der Akteur-Netzwerk-Theorie (69-91); Ulrich Bröckling: Dispositive der Vorbeugung: Gefahrenabwehr, Resilienz, Precaution (93-108); Stefan Kaufmann: Resilienz als "Boundary Object" (109-131); Andreas Vasilache: Sicherheit, Entgrenzung und die Suspendierung des Privaten. Ein grenzanalytischer Versuch (133-155); III. Gesellschaftliche Gruppen und Akteure: Hendrik Hegemann, Martin Kahl: Politische Entscheidungen und das Risiko Terrorismus. Terrorismusbekämpfung als kulturbedingte Praxis, politischer Möglichkeitsraum und symbolisches Handeln (159-181); Patrick Masius: Natur und Kultur als Quellen der Gefahr - Zum historischen Wandel der Sicherheitskultur (183-204); Bernhard Frevel, Verena Schulze: Kooperative Sicherheitspolitik - Safety und Security Governance in Zeiten sich wandelnder Sicherheitskultur (205-225); IV. Normenentwicklung internationaler Sicherheitskultur: Thorsten Bonacker: Politische Autorität in Nachkriegsgesellschaften: Zur Sicherheitskultur internationaler Administrationen (229-252); Julian Junk: Humanitäre Interventionen als sicherheitskulturelle Praxis (253-276); Andrea Schneiker, Jutta Joachim: Warum so freundlich? Der Umgang von NGOs mit privaten Sicherheits- und Militärfirmen (277-298); V. Sicherheits- und Risikoperzeption: Dina Hummelsheim, Dietrich Oberwittler, Julian Pritsch: Subjektive Unsicherheit. Der Einfluss nationaler Wohlfahrtspolitiken auf kriminalitätsbezogene Unsicherheitsgefühle und interpersonales Vertrauen (301-324); Franz Porzsolt, Igor Polianski, Johannes Clouth, Werner Burkart, Martin Eisemann: Entscheidungen zwischen gefühlter Sicherheit und bestehendem Risiko (325-339); Lars Gerhold: Risikobewusstsein: Sicherheit als Konstrukt gesellschaftlicher Wahrnehmung (341-356).