Der Beitrag zur politischen Geschichte Ungarns beschreibt die Rolle der politischen Polizei AVH (Államvédelmi Hatósßg, Staatsschutzbehörde), der so genannten 'Faust der Partei', seit ihrer Installierung 1948 bis zur Revolution 1956. Dabei wird der Frage nachgegangen, warum diese Organisation in den Tagen des Sturzes von Parteigeneralsekretär M. Rßkosi zur meistgehassten und eindeutig abzuschaffenden Einrichtung wurde, vielleicht noch mehr gehasst als die kommunistische Parteiführung. So wird in einem ersten Schritt das Vorgehen der AVH unter der Führung von G. Péter dargestellt, das durch eine Vielzahl von Repressalien gegen die ungarische Bevölkerung geprägt ist. Der zweite Schritt beleuchtet die Arbeit der politischen Polizei unter L. Piros ab 1953/54, der an die Stelle des abgesetzten und verurteilten Péter tritt. Dank dem Ministeramt von Piros wurde die seit 1953 nicht mehr selbständige, dem Innenministerium untergeordnete AVH bis Mitte 1956 eigentlich zum Ministerium für Staatsschutz, wobei die Einrichtung nach wie vor als Innenministerium firmierte. Die beiden abschließenden Schritte veranschaulichen die 'Abschaffung' der AVH im Sinne des Hegelschen 'Aufhebens', auf dem Papier bereits 1953 erfolgt. Die sich als marxistisch bezeichnende ungarische Parteiführung blieb hinsichtlich der politischen Polizei 'Hegelianer'. Vor 1956 war die 'aufgehobene' Staatsschutzbehörde genauso bis zuletzt ein unerlässliches Organ der Herrschaft der Kommunistischen Partei, wie sie sich auch nach ihrer 1956 deklarierten neuerlichen Auflösung reinkarnierte und bis zum Sturz des Systems 1989 funktionierte. (ICG2)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 34, Heft 10, S. 892-909
ISSN: 0044-2828
"Es handelt sich um die bearbeitete Fassung eines Vortrages, den der Autor vor der Vollversammlung der Mitarbeiter des Zentralinstituts für Geschichte an der Akedemie der Wissenschaften am 26.3.1986 gehalten hat, und zwar aus Anlaß des 30. Gründungstages dieses Instituts. Der Verfasser unterscheidet vier Hauptetappen der Institutsgeschichte: 1956 bis 1960 (Konstituierung des Instituts für Geschichte), 1961 bis 1969 (Konsolidierung), 1969 bis 1978 (Entwicklung des Zentralinstituts für Geschichte zu einem Zentrum der historischen Forschung in der DDR), 1979 bis 1986 (Festigung und weiterer Ausbau dieser Stellung). Der Beitrag, dessen Gliederung diesen vier Zeitabschnitten folgt, soll dazu dienen, erste Konturen zu zeichnen und Vorschläge zu unterbreiten, die zur Diskussion und zur systematischen Erforschung der Geschichte des Instituts und vielleicht auch anderer gesellschaftswissenschaftlicher Einrichtungen anregen sollen." (IGW-Referat)
Reseña de El arte monumental del socialismo yucateco (1918-1956), de Marco Aurelio Díaz Güemez. Mérida: Universidad Autónoma de Yucatán, Compañía Editorial de la Península, Patronato Pro Historia Peninsular, 2016.
"Die Geschichte der christlichen Gewerkschaften sei nur voll verständlich, wenn sie in den Zusammenhang mit der Herausbildung eines "imperialistischen Systems zur ökonomischen, politischen und ideologischen Einwirkung auf die Arbeiterklasse sowie zum Kampf gegen die deutsche Sozialdemokratie und die freien Gewerkschaften" gestellt werde. Die Gründung christlicher Gewerkschaften habe auch den Bedürfnissen insbesondere katholischer Arbeiter nach einer Interessenvertretung entsprochen, die frei von geistlicher Bevormundund sein sollte. Die Revolution vom November 1918 habe eine neue Etappe in der Entwicklung der christlichen Gewerkschaften eingeleitet, wobei freilich der Widerspruch zwischen den objektiven Interessen der proletarischen Mitglieder und der Vorherrschaft bürgerlicher Ideologie und Politik geblieben sei." (IGW-Referat)