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Die beiden ausgewiesenen Experten zur osteuropäischen Geschichte nähern sich der Geschichte Rumäniens in chronologischer Gesamtschau und zugleich aus der Perspektive der Regionen. Unter dem Motto "Einheit in der Vielfalt" legen sie eine an Räume gebundene Heterogenität und Variationsbreite geschichtlicher Entwicklung frei, die die Realität Rumäniens bis heute prägt. Einleitenden Kapiteln zur Geographie und nationalen Geschichtsschreibung folgen Überblicke über die Gesamtgeschichte von 1919 bis zum EU-Beitritt 2007, über die Geschichte der Regionen, schließlich über die Entwicklung des umstrittenen geopolitischen Grenzraums zur modernen Eigenstaatlichkeit. Das verständlich geschriebene Lehrbuch, das nach K. Versecks neu aufgelegter Länderkunde (BA 6/07) für differenziertere Bedarfe etwa von Anfangssemestern einsetzbar ist, enthält Bibliografie, Karten, Chroniken sowie Personen- und Ortsregister. Von H. Gerdes liegt ein Länderporträt vor (BA 11/07). Scharr hat 2007 im Böhlau-Verlag einen Kulturreiseführer über die Bukowina vorgelegt (hier nicht angezeigt). (2) (Engelbrecht Boese)

Der Autor verwendet «Aufklärung» statt als Epochenbegriff des 18. Jahrhunderts als menschlichen Subjektwerdungsprozess, nicht als Philosophie, sondern als praktisch-lebensweltliche Bewegung mit den Zielen Herrschaft der Vernunft, Toleranz, Rationalität, Gleichheit, Freiheit und Bürgerrechte. Er beschreibt Aufklärung nicht nur als Zeitverlauf, sondern als räumliche Erstreckung über West- und Mitteleuropa hinaus auf Balkan, Apennin und Pyrenäen sowie auf Nord- und Südamerika, also auf die okzidentalen bzw. semiokzidentalen Teile der Erdkugel. Aufklärung wird so zum globalisierenden Weltphänomen, dem Dill die Begriffe «Menschheit» und «Menschenrechte» zuordnet, womit aus nationalen bzw. historischen oder lokalen Identitäten eine universale, gesamtmenschheitliche Identität erwächst

Der Historiker Braudel schreibt in seinem Hauptwerk die Geschichte des Mittelmeers nicht bloß als Abfolge von Krieg und Frieden, sondern auch als ein Prozeß, der Geographie, Klima, die Verkehrswege, wirtschaftliche Entwicklungen und die gesamte Kultur mit einbezieht. So entsteht das lebendige Bild eines geographischen Raumes und der Menschen, die in ihm wohnen.