Geschlechterforschung
In: Gedächtnis und Erinnerung, S. 319-326
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In: Gedächtnis und Erinnerung, S. 319-326
In: Fokus Politikwissenschaft: ein Überblick, S. 200-210
Seit den 1970er Jahren entwickelte sich die politikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung. Bis zum Beginn der 1990er Jahre war sie jedoch kaum sichtbar, und es gab nur vereinzelte Versuche feministisch-kritischer Auseinandersetzung mit politischen Prozessen oder gar mit der Politikwissenschaft als Disziplin. Seit dem Ende der 1980er Jahre rückt - nicht zuletzt auf der Grundlage der Unterscheidung zwischen sex und gender - das Projekt, Geschlecht als politische Strukturkategorie jenseits von Rollen- oder Sozialisationstheorien zu formulieren, ins Zentrum frauen- und geschlechterwissenschaftlichen Bemühens in der Politikwissenschaft. Geschlecht wird zu einer "analytischen" und nicht bloß "deskriptiven" Kategorie. Dieser Paradigmenwechsel führte auch zu der begrifflichen Verschiebung von der Frauen- zur Geschlechterforschung. Die "Thematisierung und Sichtbarmachung von Frauen" in der feministischen Politikwissenschaft wurde nun durch die "Dekonstruktion der Geschlechterverhältnisse" in der Politik ergänzt. Der Beitrag zeigt insgesamt, dass und wie die geschlechtsensible Dekonstruktion politikwissenschaftlicher Ansätze und Theorien neue Perspektiven auf staatliche Institutionen, auf politische Akteure, aber auch auf politische Vorstellungen und Diskurse ermöglicht. (ICA2)
In: Handbuch Politikberatung, S. 116-125
In: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung, S. 35-67
Der Beitrag gibt eine Einführung in die Entwicklung und Veränderung von Feminismus und Frauenbewegung in Deutschland. Dabei wird aufgezeigt, dass in strategisch wichtigen Momenten die Geschlechterforschung auf die Frauenbewegung zurückwirkt und sie verändert, dies aber auch umgekehrt von der Bewegung in die Wissenschaft geschieht. Die Skizze verdeutlicht, welche Ungleichzeitigkeiten und welche Differenzierungen sich zwischen beiden Richtungen zeigen und welche neuen Chancen der Reflexivität sich ergeben. Hier geht es um wechselseitige Lern-, Streit-, und selbstreflexive Veränderungsprozesse. Beide Seiten sind von ihren unterschiedlichen Orten her daran beteiligt, doch keine kann letztlich höhere Definitionsmacht beanspruchen, so dass neben Blockierungen, Zuschreibungen und Konflikten ein dialogisches Voneinander-Lernen möglich ist. (ICH)
In: Ungleiche Geschlechtergleichheit. Geschlechterpolitik und Theorien des Humankapitals., S. 17-32
[Die Autorin] geht von der Beobachtung aus, dass durch das im Rahmen der US-amerikanischen Cultural Studies entstandene Verständnis von gender eine ganz bestimmte Konzeptualisierung von Geschlecht hegemonial geworden ist, die das Geschlechterverhältnis vorrangig unter dem Aspekt des Zwangs zur Zweigeschlechtlichkeit thematisiert und damit als eine Frage von Normen bzw. von normativen Identitätszuschreibungen und den damit einhergehenden Ein- und Ausschließungen begreift. Dabei sei in den Hintergrund getreten, dass diese Form der Geschlechterkonstruktion in der kapitalistischen Produktion verankert ist und damit auch eine Ideologie sei. Diese Entkoppelung war die Voraussetzung dafür, dass das Konzept gender zu einem Bestandteil des als Neoliberalismus bezeichneten Umbaus der Gesellschaft geworden ist. (DIPF/Orig.).
In: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, S. 295-309
Der Beitrag betrachtet die Auseinandersetzung der Frauen- und Geschlechterforschung mit dem Phänomen des demographischen Wandels. Die Frauenemanzipation und der damit einhergehende Wandel in den Geschlechterverhältnissen stehen augenscheinlich in engem Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Die Frauen- und Geschlechterforschung tut sich bisher jedoch vergleichsweise schwer damit, diesen Zusammenhang zu begreifen und sich in die laufenden Debatten zu dieser Thematik einzumischen. Dies ist erstaunlich, geht es bei der Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel doch um Grundfragen der feministischen Gesellschaftskritik und -analyse, wie im ersten Schritt der Streifzug durch den politischen, medialen und sozialwissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema zeigt. Im zweiten Schritt wird dieser 'blinde Fleck' des Untersuchungsgegenstandes 'Geburtenrückgang' in der Frauen- und Geschlechterforschung selbst kritisch reflektiert. Schließlich werden im dritten Schritt Forschungsdesiderate der Frauen- und Geschlechterforschung zum demographischen Wandel umrissen. (ICG2)
In: Bewegung/en, S. 144-148
In: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel, S. 35-66
In: Feministische Perspektiven der Politikwissenschaft, S. 315-331
Die Autorin unternimmt eine einführende, kritische Bestandsaufnahme feministischer Arbeiten zur Analyse der internationalen Beziehungen, die das Resultat einer sich immer weiter ausdifferenzierenden politikwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung sind. Die Entwicklung feministischer Ansätze im Bereich der internationalen Politik erfolgte vor allem als Kritik der "Geschlechtsblindheit" herkömmlicher Theorien der internationalen Beziehungen. Dabei ist die englischsprachige Rezeption inzwischen deutlicher in den "mainstream" eingebunden, d.h. sie konstituiert einen kritischen Diskurs innerhalb der Disziplin der internationalen Beziehungen, wobei sie hier vor allem vom liberalen Internationalismus aufgenommen wird. In der deutschsprachigen Diskussion blieb sie dagegen zunächst außerhalb des traditionellen Lehr- und Forschungsgebiets der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik angesiedelt und steht gegenwärtig erst am Anfang der Entwicklung geschlechtersensibler Ansätze im Rahmen der internationalen Politik. Die Autorin gibt einen Überblick über die theoretische Positionierung der gender-Ansätze, die Verwendung des Machtbegriffs in der internationalen Politik, über die Herausbildung globaler gender-Themen in der Forschung sowie über die Bedeutung von internationalen Organisationen als Forschungsfeld von Frauen. (ICI2)
In: Macht oder ökonomisches Gesetz?: zum Zusammenhang von Krise und Geschlecht, S. 36-51
Der Beitrag analysiert, wie es zur strukturellen und diskursiven Exklusion feministisch-ökonomischer Ideen in der Finanzökonomik kommt und wieso es kaum Finanzexpertinnen in den zunehmend privaten transnationalen Netzwerkstrukturen der Entscheidungsgremien der Finanzbranche gibt. Dabei greift die Verfasserin auf theoretische Ansätze von struktureller und diskursiver Macht zurück. Sie konstatiert aber zugleich auch eine Schwäche der genderorientierten und feministischen Ökonomie, die bislang noch keine überzeugende Analyse der Finanzmärkte und der dort auftretenden bzw. von dort aus verursachten Finanz-, Subprime- und Kreditkrisen wie aber auch der privaten und öffentlichen Schuldenkrise vorgelegt hat. Die Verfasserin plädiert für eine stärkere Integration der Makroebene in die feministische Ökonomie, die sich bislang vorrangig auf die Mikro- und Mesoökonomie konzentriert hat. Darüber hinaus begreift auch die feministische Ökonomie die kapitalistische Wirtschaftsweise immer noch als Produktionskapitalismus und verfehlt so die zentralen Charakteristika des Finanzmarktkapitalismus auch hinsichtlich seiner Gender-Aspekte. (ICE2)
In: Netzwerke im Schnittfeld von Organisation, Wissen und Geschlecht, S. 117-126
In: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, S. 185-192
Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach der Besonderheit eines nordischen Feminismus oder einer nordischen Frauen- und Geschlechterforschung. Ziel ist es, die Selbstverständlichkeit solcher nationalen und soziogeographischen Konstruktionen kritisch zu reflektieren. Aufgrund des großen Einflusses, den die Geschlechterrollentheorie seit Beginn der 1960er Jahre in diesen Ländern erlangte, erfuhr die Erforschung der Geschlechterverhältnisse bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt wissenschaftliche Relevanz. Frauenbewegung und Frauenforschung konnten bereits an diese Debatten anknüpfen, die auch das Fundament der Gleichstellungspolitik bilden sollten. Die Gleichstellungspolitik war von Anfang an ein wichtiger Partner der Frauen- und Geschlechterforschung. Allerdings ist die enge Kopplung an den Gleichstellungssektor des Staatsfeminismus auch unter den Forscherinnen zunehmend umstritten. Wie in anderen Ländern treffen die Gender-Studies durch ihre Nähe zur Gleichstellungspolitik auf Legitimitäts- und Anerkennungsprobleme innerhalb des wissenschaftlichen Mainstreams, da sie im Ruf stehen, Politik und Wissenschaft in unzulässiger Weise zu verwischen. (ICH2)
In: Ambivalente Erfahrungen. (Re-)politisierung der Geschlechter., S. 73-87
In: Soziologische Studien; Zur Herstellung epistemischer Autorität, S. 15-63
In: Politische Bildung und Geschlechterverhältnis, S. 123-150